Das Dorf der toten Seelen

Buch von Camilla Sten, Nina Hoyer

  • Kurzmeinung

    aida2008
    Hat mir nicht gefallen - zu konstruiert und unglaubwürdiger Schluss - hat micht nicht überzeugt
  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Die Entwicklung der Geschichte zum Ende hin war sehr vorhersehbar und überhaupt nicht spannend. Anfang war besser

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Dorf der toten Seelen

Stranger Things meets Scandinavian Crime Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden Sie diesen grausamen Ort lebend verlassen? Das erste Buch von der Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten!
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Bewertungen

Das Dorf der toten Seelen wurde insgesamt 26 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Meinungen

  • Hat mir nicht gefallen - zu konstruiert und unglaubwürdiger Schluss - hat micht nicht überzeugt

    aida2008

  • Die Entwicklung der Geschichte zum Ende hin war sehr vorhersehbar und überhaupt nicht spannend. Anfang war besser

    Pasghetti

  • Anfangs recht langweilig. Ab der Hälfte erst spannend.

    Annabell95

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Dorf der toten Seelen

    Vor 60 Jahren sind in dem abgelegenen Grubenort Silvertjärn mit einmal alle Einwohner verschwunden. Was ist damals vorgefallen. Das fragt sich auch Alice, die Enkelin von Margareta, die damals vor dem Verschwinden in Silvertjärn gelebt hat. Der Ort zieht sie quasi magisch an. Gerade hat sie in Stockholm die Filmhochschule abgeschlossen und will nun einen Film in Silvertjärn drehen und dabei herausfinden was damals geschehen ist. Gemeinsam mit ihrem kleinen Team macht sie sich auf den Weg. Doch scheinbar sind sie nicht allein in diesem verlassenen Ort. Mysteriöse Funkgeräusche kommen aus dem Walkie Talkie und bald darauf ist einer aus dem Team tot....
    Die Handlung ist in zwei Handlungsstränge unterteilt - Damals & Heute. Der Handlungsstrang mit der Vergangenheit erzählt die Geschichte der Einwohner, was bis zum Verschwinden passiert. Der Handlungsstrang mit der Gegenwart wird als Ich-Erzähler aus Sicht von Alice erzählt und schildert was vor Ort passiert.
    Anfangs hatte das Buch eher etwas von einer Dokumentation. Es wurde nur erzählt, wie es vor Ort aussieht und was das Team macht ohne jegliche Spannung aufzubauen. Das geht bis ca. zur Hälfte des Buches so. Ehrlich gesagt habe ich mich da recht gelangweilt und war kurz davor das Buch abzubrechen.
    Doch der Schreibstil der Autorin ist flüssig mit vielen detaillierten Beschreibungen, die ich teilweise manchmal zu ausführlich fand. Doch ein Gutes hatten diese ausführlichen Ortsbeschreibungen. Dadurch konnte man sich das verlassene Dorf richtig gut vorstellen und allein dieses Setting hatte etwas Gruseliges an sich.
    Ab der Hälfte wurde es dann spannend und dann passierte auch endlich immer was Neues, sodass man immer weiterlesen wollte. Die Vorkommnisse von heute und auch aus der Vergangenheit hatten ein bisschen was Übernatürliches an sich.
    Für einen Debütthriller ist er recht solide und ganz ordentlich gelungen. Aber von der Handlung und Spannung her noch ausbaufähig. Man kann es lesen, aber wer von Anfang an Spannung erwartet wird enttäuscht und muss sich erst bis zur Mitte durchbeißen.
    Aufgrund dass ich einmal kurz vor dem Abbruch stand, bekommt das Buch von mir nur 3 Sterne.
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  • Rezension zu Das Dorf der toten Seelen

    SCHLÜSSELFIGUR
    Mit großer Erwartung ging ich an dieses Thrillerdebüt heran. Nicht ganz unschuldig daran waren die Worte, mit denen das Buch der Tochter von Bestsellerautorin Viveca Sten beworben wurde. "Stranger Things meets Scandinavian Crime".
    Alice Lindstedt, die Ich-Erzählerin, die gerade ihren Abschluß der Stockholmer Filmhochschule erhalten hatte, wollte sich einen lang gehegten Traum erfüllen und einen Film über Silvertjärn drehen. Als Projektleiterin begibt sie sich mit ihrem vierköpfigen Team in den entlegenen Grubenort im dünn besiedelten Waldgebiet von Norrland. Durch ihre Großmutter, die kurz zuvor von dort weggezogen war, erfuhr sie von dem mysteriösen Fall, der sich dort vor 60 Jahren zugetragen hatte. Die Einwohner verschwanden spurlos. Nur ein weiblicher Säugling blieb schreiend zurück und eine grausam zugerichtete Leiche hing an einem Pfahl.
    Mit dieser Ausgangssituation wurden bei mir schon klare, fesselnde Spannung und eine gesicherte Hoffnung auf eine interessante Geschichte aufgebaut. Ich wollte natürlich wissen, was es mit den Verschwundenen auf sich hat. Doch der gesamte Ablauf der Handlung ist für meinen Lesegeschmack zu langatmig geraten. Vor allem der Teil aus der Gegenwart ("Heute"), der sich zudem ständig mit dem "Damals" Strang abwechselte, geriet zu ausschweifend, dümpelte zu lange vor sich hin, verharrte im Übernatürlichen. Die Querelen, die Alice mit Emmy, der ehemaligen Freundin hatte, empfand ich als uninteressant. Was nun eigentlich in ihrer gemeinsamen Vergangenheit passiert war, warum die Beziehung kompliziert war, erschloß sich mir nicht. Auch die anderen Charaktere des Teams blieben blaß und waren für mich nicht mehr als Staffage. Ein Knistern im Walkie-Talkie, eine scheinbar fremde Gestalt im Schatten, ein Fußabdruck, leere, dunkle Fensterhöhlen. Das und noch weitere unerhebliche Gruselelemente, selbst die Todesfälle erzeugten bei mir kaum Spannung, höchstens Verwunderung. Um das zu erklären, müsste ich spoilern!
    Die Ereignisse des Jahres 1959, das Jahr des geheimnisvollen Verschwindens der Bewohner, werden dramatischer erzählt und ich erhielt bald eine Ahnung, worauf es hinauslaufen würde. Es gibt eine Schlüsselfigur, die die Geschicke des Ortes lenkte. Bis Bewegung in die Geschichte kommt, dauerte es leider viel zu lange. Das geschah erst um S. 250 herum bei meinem 333 Seiten umfassenden ebook. Das Ende überraschte mich nicht sonderlich.
    Die Autorin verfügt über Schreibtalent. Das möchte ich ihr nicht absprechen. Das Debüt von Camilla Sten besitzt großes Potential, was leider unzureichend und nicht schlüssig umgesetzt wurde. Für mich war vor allem das abrupte Ende mehr Fantasy als Thriller!
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  • Rezension zu Das Dorf der toten Seelen

    Alice Lindstedt begibt sich nach Silvertjärn, einem schwedischen Dorf in dem bis auf einen Säugling und eine Leiche alle Menschen spurlos verschwunden sind. Dort ist auch ihre Großmutter geboren und sie möchte das Rätsel in einem Dokumentarfilm lösen. Mit wenig Budget, und 5 Tagen Zeit begibt sie sich mit 3 anderen auf die Suche.
    Das Cover ist düster und passt auch zum Buch. Wirklich aufregend ist es aber nicht.
    Das Buch beginnt nach einem spannendem Prolog sehr langsam; man wird in die Personen und den Ort gut eingeführt. Allerdings passiert die ersten 150 Seiten (also etwa bis zur Hälfte des Buches) nicht wirklich viel und hat bis hierhin das Genre "Thriller" nicht irgendwie verdient.
    Danach geht es aber mit erhöhter Spannung weiter, allerdings zeigen sich kaum nennenswerte Überraschungen.
    Gut gemacht finde ich, dass das Buch in 2 Zeitsträngen geschrieben ist - Damals und Heute. Zu Beginn des Buches war das "Damals" definitiv die spannendere Handlung.
    Ebenfalls gut gemacht ist die Erzählperspektive aus Sicht von Alice - also in der Ich-Form; genauso wie die düstere Atmosphäre, die gerne in Skandinavien-Thrillern herrscht.
    Manches war mir einfach zu detailreich (obwohl ich Details normalerweise mag); diese wurden dann auch unnötigerweise noch wiederholt.
    An vielen Stellen erinnerte mich das Buch irgendwie an einen Abklatsch von "Blair Witch Project".
    Fazit: Zu viele detaillierte Beschreibungen, die auch gerne wiederholt werden, nehmen viel der Spannung. 3,5 von 5 Sternen
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  • Rezension zu Das Dorf der toten Seelen

    Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden Sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?
    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Camilla Sten wurde 1992 geboren und studiert an der Universität Uppsala Psychologie. Sie interessierte sich schon früh für Politik und schreibt Artikel über Feminismus, Rassismus und das aktuelle politische Klima für diverse schwedische Zeitungen. Gemeinsam mit ihrer Mutter, der Bestseller-Autorin Viveca Sten, schrieb sie bereits mehrere Bücher. »Das Dorf der toten Seelen« ist ihr Thrillerdebüt.
    Allgemeines
    Titel der schwedischen Originalausgabe: „Staden“, ins Deutsche übersetzt von Nina Hoyer
    Erschienen bei Harper Collins am 21. April 2020 als TB mit 448 Seiten
    Gliederung: Prolog - Roman in nicht-nummerierten Kapiteln, je nach Handlungsebene mit „Jetzt“ oder „Damals“ überschrieben – Danksagung
    Teils Ich-Erzählung von Alice Lindstedt, teils Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive von Elsa
    Handlungsort und -zeit: Silvertjärn, Norrland, 1959 („Damals“) und 2019 („Jetzt“)
    Inhalt
    Kurz nachdem das Erzbergwerk des abgelegenen Ortes Silvertjärn 1959 schließen musste und die Bergarbeiter ihre Lebensgrundlage verloren haben, verschwinden plötzlich alle 900 Einwohner spurlos und werden nie wieder gesehen. Als die Polizei an den Ort kommt, wird auf dem Marktplatz die Leiche einer zu Tode gesteinigten Frau aufgefunden, das einzige lebende Wesen in der Geisterstadt ist ein neugeborenes Mädchen, das im Schulhaus zurückgelassen worden ist.
    Alice Lindstedt hat schon immer einen Bezug zu Silvertjärn gehabt, denn ihre Großmutter Margareta ist dort aufgewachsen und kurz vor dem geheimnisvollen Verschwinden der gesamten Dorfgemeinschaft nach Stockholm gezogen. Aus den Briefen ihrer Mutter Elsa und ihrer jüngeren Schwester Aina schließt Margareta, dass in dem Dorf etwas Unheilvolles vorgegangen sein muss. Nachdem sie ihrer Enkelin Alice diese Briefe gezeigt hat, entschließt sich diese, mit ein paar Bekannten nach Silvertjärn zu fahren und einen Dokumentarfilm über die „Geisterstadt“ zu drehen. Doch die jungen Leute werden vom Unglück – oder von etwas Unheimlichem – verfolgt, es geschehen merkwürdige und bedrohliche Dinge. Die Stimmung im Team wird immer angespannter und man misstraut einander…
    Beurteilung
    Der Prolog schildert, wie zwei Polizeibeamte im August 1959 im verlassenen Ort Silvertjärn die an einen Schandpfahl gefesselte Leiche einer gesteinigten Frau und im Schulhaus ein Neugeborenes finden.
    Die folgenden Kapitel werden abwechselnd auf zwei Zeitebenen präsentiert: In der Gegenwart („Jetzt“) tritt Alice, die Leiterin des Filmteams als Ich-Erzählerin auf, die Handlung in der Vergangenheit ist als Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive von Margaretas Mutter und Alices Urgroßmutter Elsa gehalten. Durch die 1959 („Damals“) spielenden Kapitel ist der Leser Alice und ihrem Team in Bezug auf den Erkenntnisgewinn immer einen Schritt voraus.
    Der Erzählstil der Autorin ist sehr anschaulich und vermag es, beim Leser ein gewisses Gruselgefühl zu erzeugen. Das liegt nicht nur an den scheinbar unerklärlichen Missgeschicken und Unglücksfällen, die das Filmteam ereilen, sondern auch an der Gruppendynamik unter den jungen Leuten. Diese sind nicht alle psychisch stabil und haben teilweise auch eine nicht „aufgearbeitete“ gemeinsame Vorgeschichte.
    Es ist sehr spannend, zu verfolgen, wie aus einem ungewöhnlichen Filmprojekt ein Kampf ums Überleben wird, den leider nicht jeder gewinnt.
    Auch der 1959 spielende Teil des Romans befasst sich im weiteren Sinne mit dem Thema „Gruppendynamik und Manipulation“, es ist schier unfassbar, wie ein einzelner Mensch Unfrieden in eine bisher funktionierende Gemeinschaft tragen und diese in den Untergang führen kann. Diese Darstellung mutet zumindest in einem speziellen Fall ein wenig übertrieben an.
    Die Charaktere der Romanfiguren sind differenziert ausgearbeitet und damit weitestgehend realistisch gezeichnet.
    Fazit
    Ein sehr beeindruckendes Debüt, spannende Unterhaltung!
    Nachtrag: Ich sehe gerade, dass der Erscheinungstermin von heute auf den 5. Mai verschoben worden ist.
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  • Rezension zu Das Dorf der toten Seelen

    In dem kleinen abgelegenen Ort Silvertjärn verschwanden 1959 von einem Tag zum anderen die Bewohner. Übrig blieben nur eine Leiche und ein schreiendes Baby. Nun 60 Jahre später will Alice Lindstedt, die gerade ihren Abschluss an der Filmhochschule gemacht und deren Großmutter einst in Silvertjärn gelabt hat, eine Dokumentation drehen über diesen Ort. Sie möchte herausfinden, was damals geschehen ist. Doch kaum sind sie dort, passieren seltsame Dinge und dann gibt es einen Toten.
    Dieser Thriller ist das Debüt von Camilla Sten, der Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten.
    Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, allerdings ist mir vieles auch zu detailliert beschrieben. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Die Vergangenheit erleben wir aus der Sicht von Alices Urgroßmutter Elsa.
    Die Charaktere sind gut und lebendig gezeichnet, auch wenn mir kaum jemand sympathisch war. Alice hat in ihrem Team frühere und jetzige Freunde. Doch was da in dem abgelegenen Grubenort geschieht, sorgt für Probleme, denn niemand weiß, wem er trauen kann. Aber auch in der Vergangenheit gab es Probleme in der Dorfgemeinschaft und die Situation eskaliert.
    Es ist ein spannender Thriller mit einer düsteren und recht gruseligen Atmosphäre. Die Auflösung der beiden Handlungsstränge hätte ich so nicht erwartet, trotzdem bin ich nicht so ganz überzeugt vom Ende.
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  • Rezension zu Das Dorf der toten Seelen

    Literarisches Können liegt in dieser Familie. "Das Dorf der toten Seelen" ist das erste Buch von Camilla Sten, der Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten.
    Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?
    Das in dunklen Tönen gehaltene Cover zeigt mehrere verlassen wirkende Holzhäuser und spiegelt eine düstere, gespenstische Atmosphäre.
    Das Setting in Silvertjärn, einer (fiktiven) abgelegenen Bergarbeitersiedlung im Wald von Norrland, dem nördlichsten der heutigen drei schwedischen Landesteile Götaland, Norrland und Svealand, ist überzeugend. Norrland wird als letzte Wildnis Europas bezeichnet, und Silvertjärn macht einen gottverlassenen Eindruck, auch wenn es nicht ganz von der Zivilisation abgeschnitten ist.
    Der Psychothriller spielt auf zwei verschiedenen zeitlichen Ebenen. In der aktuellen Gegenwart rollt die Handlung wie in einem Film innerhalb einer kurzen Zeitspanne (fünf Tage) ab. In der Vergangenheit (1959) erstreckt sich die erzählte Zeit über einen weitaus längeren Zeitraum von mehreren Monaten.
    Das Geschehen wird aus verschiedenen Erzählperspektiven geschildert. Die aktuelle Gegenwart erleben wir aus der Ich-Perspektive von Alice LIndstedt, die soeben ihr Studium an der Filmhochschule von Stockholm abgeschlossen hat. Sie ist eine psychisch angeschlagene Persönlichkeit, deren verstorbene Großmutter aus dem Dorf Silvertjärn stammt. Nun möchte sie ihren ersten Dokumentarfilm über den "cold case" drehen und das Rätsel des verlassenen Dorfes lösen.
    Für die Vergangenheit ist ein personaler Erzähler gewählt worden. Elsa ist die zentrale Protagonistin, die wir durch das Dorf Silvertjärn begleiten. Sie ist eine Frau mittleren Alters, verheiratet mit Staffan und Mutter von zwei Töchtern, von denen die Ältere bereits verheiratet in Stockholm lebt, wo sie ihr erstes Baby erwartet. Elsa ist ein sympathischer Mensch mit einem stark ausgeprägten sozialen Gewissen, sie fühlt sich an ein Versprechen auf dem Sterbebett gebunden und kümmert sich um eine autistische junge Frau, die von den anderen Bewohnern des Dorfes ausgegrenzt wird. Bedingt durch eine wirtschaftliche Krisensituationen haben die Einwohner ihre Arbeitsplätze und ihre Lebensperspektive verloren. Wenige Menschen verlassen das Dorf, die anderen harren verzweifelt aus und suchen im Alkohol Trost. Ihr Lebenswille ist längst erloschen, sie vegetieren haltlos vor sich hin und gleichen toten Seelen, wie Elsa treffend bemerkt. Deshalb sind sie anfällig für die gezielte Manipulation durch einen charismatischen Mannes, der sie mit fanatischen Predigten in seinen Bann schlägt, die Hoffnung auf ein neues Leben in ihren Herzen entzündet und sie auf die Vernichtung eines dämonischen Sündenbocks einschwört, der mitten unter ihnen lebe und um jeden Preis vernichtet werde müsse.
    Stranger Things meet Scandinavian Crime - dieses besondere Gänsehaut-Feeling hat mich überzeugt. Camilla Sten ist ein beeindruckendes literarisches Debüt gelungen. "Das Dorf der toten Seelen" ist ein erschütterndes Buch über einen lange zurückliegenden, ungeklärten Fall. Gleichzeitig ist es eine bittere Lehrstunde über menschliche Schwäche, die zu religiösen Fanatismus, Wahn und Mord führen kann.
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Ausgaben von Das Dorf der toten Seelen

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

E-Book

Seitenzahl: 397

Besitzer des Buches 34

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