Wie Frau Krause die DDR erfand
Buch von Kathrin Aehnlich
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Buchdetails
Titel: Wie Frau Krause die DDR erfand
Kathrin Aehnlich (Autor)
Verlag: Kunstmann, A
Format: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 180
ISBN: 9783956143168
Termin: September 2019
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Kurzmeinung
ManuHWie war das Leben im der DDR? Verschiedene Sichtweisen von West- und Ostdeutschen -
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Wie Frau Krause die DDR erfand
Für eine Fernsehserie »Wild Ost« gibt es ein klares Konzept, die Inhalte stehen fest, man braucht nur noch die Menschen, die authentisch erzählen, »wie es wirklich war«. Sie zu finden ist Frau Krauses Auftrag. Was aber, wenn jene, die nicht dort gelebt haben, besser wissen, wie es »im Osten« war? Was wird dann erzählt? Zehn Ostdeutsche zu finden, die für eine Fernsehserie aus ihrem Leben erzählen, sollte für Isabella Krause einfach sein. Schließlich ist sie in der DDR aufgewachsen, auch wenn sie mehr Jahre im vereinten Deutschland verbracht hat als in der DDR. Sie kehrt also an die Orte ihrer Kindheit zurück und findet Menschen, die sie für DDR-repräsentativ hält: die Traktoristin, den Stahlwerker, die Köchin, den ehemaligen Staatsschauspieler. Doch der Filmautor kommt aus München und hat ein eigenes Bild von der DDR. Und das ist, dreißig Jahre nach dem Mauerfall, auf Diktatur, Mangelwirtschaft und Staatssicherheit geschrumpft. Doch was ist mit dem Leben der Anderen? Der ganz Anderen, die ihre Arbeit mochten, das Land tolerierten und am Wochenende »Ein Kessel Buntes« guckten? Und was unterschied das Familienleben Ost vom Familienleben West? Davon erzählt Kathrin Aehnlich, wie es nur wenige können, mit Witz und Empathie, und zeigt, wie wichtig es ist, einander zuzuhören.
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Wie Frau Krause die DDR erfand wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.
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Wie war das Leben im der DDR? Verschiedene Sichtweisen von West- und Ostdeutschen
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Wie Frau Krause die DDR erfand
- Sarange
Zum Inhalt:Weiterlesen
Für eine Fernsehserie »Wild Ost« gibt es ein klares Konzept, die Inhalte stehen fest, man braucht nur noch die Menschen, die authentisch erzählen, »wie es wirklich war«. Sie zu finden ist Frau Krauses Auftrag. Was aber, wenn jene, die nicht dort gelebt haben, besser wissen, wie es »im Osten« war? Was wird dann erzählt?
Zehn Ostdeutsche zu finden, die für eine Fernsehserie aus ihrem Leben erzählen, sollte für Isabella Krause einfach sein. Schließlich ist sie in der DDR aufgewachsen, auch wenn sie mehr Jahre im vereinten Deutschland verbracht hat als in der DDR. Sie kehrt also an die Orte ihrer Kindheit zurück und findet Menschen, die sie für DDR-repräsentativ hält: die Traktoristin, den Stahlwerker, die Köchin, den ehemaligen Staatsschauspieler.
Doch der Filmautor kommt aus München und hat ein eigenes Bild von der DDR. Und das ist, dreißig Jahre nach dem Mauerfall, auf Diktatur, Mangelwirtschaft und Staatssicherheit geschrumpft. Doch was ist mit dem Leben der Anderen? Der ganz Anderen, die ihre Arbeit mochten, das Land tolerierten und am Wochenende »Ein Kessel Buntes« guckten? Und was unterschied das Familienleben Ost vom Familienleben West?
Davon erzählt Kathrin Aehnlich, wie es nur wenige können, mit Witz und Empathie, und zeigt, wie wichtig es ist, einander zuzuhören.
(Quelle: amazon.de)
Meine Meinung:
Nach der Lektüre von Alexander Osangs umfangreichem Roman "Die Leben der Elena Silber" wollte ich gern noch ein wenig im Thema bleiben - Menschen und ihre Biografien unter dem Einfluss von gravierenden politischen Systemwechseln - , gleichzeitig aber zur Abwechslung etwas Leichteres lesen. Da hat dieses Buch hier einfach perfekt gepasst.
Isabella, etwa Jahrgang 1970, der DDR-Künstler-Bohème entstammend und selbst nur drittklassige Schauspielerin, hat aus Geldnot einem halbseidenen Filmprojekt über die DDR zugestimmt und besucht dafür nun mit Regisseur und Kameramann verschiedene Menschen und Orte ihrer Kindheit und Jugend. Diese jedoch besitzen die Dreistigkeit, sich den DDR-Klischees des Regisseurs weitgehend zu versperren. Die Vorstellungen und Pläne dieses Regisseurs aus dem Westen, der natürlich genau weiß, wie es in der DDR zuging, werden also kräftig gegen den Strich gebürstet, und nicht jeder am Set ist in der Lage, im Laufe des Geschehens umzudenken oder einfach nur dazuzulernen.
Das Buch weckte bei mir viele Erinnerungen an die DDR-Vergangenheit, auch wenn (oder gerade weil) es gleichzeitig eine deutliche Absage an ostalgische Verklärung darstellt. Vor allem aber bringt die Autorin den bis heute oft ignoranten und arroganten Umgang vieler Westdeutscher mit Ostdeutschen und ihren Biografien mal schmunzelnd, mal bitter-ironisch auf den Punkt. Auch ich selbst musste mir nach der Wende von so manchem ahnungslosen Erklärbär anhören, wie mein ehemaliges Land funktioniert hat, und konnte dabei oft nur staunen. Die Frage, wie man mit der Aufarbeitung von Vergangenheit umgehen kann, soll oder nicht soll, wer die Deutungshoheit hat (natürlich die "Siegermacht") und wer im Geschehen Prota, ZeugIn oder Opfer ist, hat erstaunlicherweise auch dreißig Jahre nach dem Mauerfall nur wenig von seiner Aktualität verloren.
Dass die Autorin mit dieser Thematik dennoch locker und humorvoll umgeht, hat das Buch zu einer sehr erfreulichen Lektüre gemacht.
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