Tagebuch meines Verschwindens

Buch von Camilla Grebe, Gabriele Haefs

  • Kurzmeinung

    Marie
    Spannend, glaubwürdig; sprachlich holprig trotz der routinierten Übersetzerin

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Tagebuch meines Verschwindens

Eine Tote, mitten im Wald. Getötet an dem Ort, wo vor Jahren das Skelett eines kleinen Mädchens lag. Ein cold case, der nie gelöst wurde. Wer sind die Toten? Was hat der spurlos verschwundene Kommissar mit ihnen zu tun? Und warum erinnert Profilerin Hanne sich an keine Ermittlungsergebnisse? Die Einwohner des kleinen trostlosen Omberg, das mitten zwischen dunklen Kiefernwäldern liegt, halten sich bedeckt. Doch niemand, nicht einmal die Polizei, kann der Wahrheit entkommen, die sich nach jahrelangem Schweigen bahnbricht…
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Serieninfos zu Tagebuch meines Verschwindens

Tagebuch meines Verschwindens ist der 2. Band der Kriminalpsychologin Hanne / Die Profilerin Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2016. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2019.

Bewertungen

Tagebuch meines Verschwindens wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Spannend, glaubwürdig; sprachlich holprig trotz der routinierten Übersetzerin

    Marie

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Tagebuch meines Verschwindens

    In einem kleinen, fast vergessenen, Ort in Schweden wurde vor einigen Jahren die Leiche eines kleinen Mädchens gefunden. Nun wird dieser Cold Case wieder aufgerollt. Der Profilerin Hanne wird die junge Polizistin Marlin, die damals zusammen mit Freunden das tote Kind auf einer Geröllhalde fand, an die Seite gestellt. In einer stürmischen Nacht wird die völlig verwirrte Hanne von dem jungen Jake im Wald gefunden, ihr Lebensgefährte und Partner Peter ist verschwunden. Da er sich gerne Frauenkleider anzieht, bringt er nicht den Mut auf, der Polizei das Tagebuch von Hanne zu übergeben, das sie im Wald verliert. In diesem Tagebuch hat Hanne akribisch alle Schritte in den Ermittlungen festgehalten, um sie nicht zu vergessen. Zeitgleich wird an der Stelle, an der das Mädchen vergraben war, die Leiche einer Frau entdeckt. Während die Beamten weiter ermitteln, und Hanne versucht sich zu erinnern, liest Jake Hannes Tagebuch und kommt so dem Täter gefährlich nahe.
    Dieser Roman war meine erste Begegnung mit der Autorin. Aber ihr angenehmer und ruhiger Schreibstil hat mich von Anfang an überzeugt. Es bleibt bei einer fast sachlichen Schilderung, selbst wenn sich die Ereignisse überschlagen. Die einzelnen Personen sind fein gezeichnet und haben tiefgehenden Charakter. Das macht es umso interessanter die Geschichte zu lesen.
    Die Story wird aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt. Anfangs wechseln sich hauptsächlich die Erzählungen von Jake und Marlin ab. Später kommt auch Hanne hinzu, die sich immer mehr an die Vorkommnisse im Wald erinnert. Jedes einzelne Kapitel endet mit einem kleinen Cliffhanger, der einen neugierig macht auf das nächste Kapitel.
    Trotz seiner enormen Länge von immerhin 600 Seiten, habe ich das Buch innerhalb weniger Tage verschlungen, und kann es bedingungslos weiterempfehlen.
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  • Rezension zu Tagebuch meines Verschwindens

    HINTER DER FASSADE...
    Nach Band 1 „Wenn das Eis bricht“ konnte mich auch der Nachfolger überzeugen.
    Der Handlungsort ist dieses Mal nicht das hauptstädtische Stockholm, sondern ein hinterwäldlerischer, vergessener Ort namens Omberg. Die wenigen verbliebenen Bewohner fühlen sich alleingelassen und benachteiligt, nachdem alle Unternehmen geschlossen wurden. Ausgerechnet hier in der trostlosen Einöde, wo vor Jahren das Skelett eines kleinen Mädchens gefunden wurde, liegt nun an der gleichen Stelle eine tote Frau.
    Peter, der Kommissar aus der Hauptstadt ist spurlos verschwunden und seine Lebensgefährtin, die Profilerin Hanne erinnert sich an nichts. Steht der cold case mit den neuen Vorgängen in Verbindung? Schließlich kommt die erbarmungslose Wahrheit ans Licht. Das geschieht weniger durch die Ermittlungen der Soko mit der aus dem Örtchen stammenden jungen Polizistin Malin, sondern vielmehr durch das Tagebuch von Hanne, die an Demenz erkrankt ist, und dem Teenager Jake...
    Die Handlung wird durch die beiden Protagonisten Malin und Jake getragen. Beide berichten abwechselnd aus der Ich-Perspektive. Dazu kommt Hanne gegen Ende des Buches in einigen Kapiteln zu Wort. Ich konnte es kaum erwarten die Sichtweise des jeweils Anderen weiterzulesen. Die Erzählstränge sind detailreich und vielschichtig. Camilla Grebe zieht den Leser unaufhaltsam in die Geschichte hinein. Sie schreibt packend, regelrecht elektrisierend mit viel Einfühlungsvermögen, vor allem von den Befindlichkeiten des sehr jungen Protagonisten Jake. Die Autorin läßt Malin ihr bisheriges Leben reflektieren. Das ergibt sich für die junge Polizistin zwangsmäßig, nachdem sie sich berufsbedingt mit den vertrauten Menschen in ihrem Heimatort beschäftigen muss.
    Der Psychothriller befaßt sich intensiv mit den Bewohnern von Omberg und ihren Beziehungen untereinander in Gegenwart und Vergangenheit. Eine große Rolle spielt das Flüchtlingsheim mit seinen Insassen in dem kleinen Ort und gibt immer wieder Anlaß für gehässige Diskussionen, kleinere Reibereien und fiese Provokationen. Nach jahrelangem Schweigen kommen die grausamen Details der Verbrechen ans Licht und fügen sich puzzleartig zu unvorstellbaren Ereignissen, bis es eskaliert.
    Geschickt behält Camilla Grebe die Handlungsfäden in der Hand, verwebt sie, legt verwirrende Spuren. Sie zeichnet Charaktere, die einen tiefen, realistischen Wahrheitsgehalt haben. Sie beschreibt sie plastisch, lebendig. Die Zusammenhänge werden am Ende klar und deutlich, wie schon im Vorgängerband.
    Fazit:
    Das Buch besticht durch die akkurate, intensive Zeichnung der authentischen Charaktere. In unaufgeregter, ruhiger Erzählweise mit einem wunderbaren Gefühl für die Sprache wurde ich durch das Geschehen geführt. Ein Geschehen, das Gesellschaftskritik enthält, von Trostlosigkeit, fehlenden Perspektiven, Resignation und geradezu gähnender Langeweile zeugt. Es ist eine Chronik der Schuld, des Vertuschens, Verschweigens, der Verdrängung und von Realitätsverlust auf Täterseite, aber auch die anderen Personen haben guten Grund sich mit den Themen auseinander zu setzen.
    Ein handwerklich ausgefeilter Thriller! Allerdings nichts für Leser, die an ständigen Actions und grausamsten Details bei den Ermittlungsarbeiten interessiert sind.
    Für mich ein bemerkenswertes Leseerlebnis. Dafür von mir fünf von fünf Sternen!
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  • Rezension zu Tagebuch meines Verschwindens

    Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
    Eine Tote, mitten im Wald. Getötet an dem Ort, wo vor Jahren das Skelett eines kleinen Mädchens lag. Ein cold case, der nie gelöst wurde. Wer sind die Toten? Was hat der spurlos verschwundene Kommissar mit ihnen zu tun? Und warum erinnert Profilerin Hanne sich an keine Ermittlungsergebnisse? Die Einwohner des kleinen trostlosen Omberg, das mitten zwischen dunklen Kiefernwäldern liegt, halten sich bedeckt. Doch niemand, nicht einmal die Polizei, kann der Wahrheit entkommen, die sich nach jahrelangem Schweigen bahnbricht…
    Autorin (Quelle: Amazon)
    Camilla Grebe, geboren 1968 in Älvsjö in der Nähe von Stockholm. Sie studierte an der Stockholm School of Economics, hat den Hörbuchverlag »StorySide« gegründet und betreibt ein Beratungsunternehmen. Gemeinsam mit ihrer Schwester schrieb sie die erfolgreiche Krimi-Reihe um die Stockholmer Psychotherapeutin Siri Bergman. »Wenn das Eis bricht« war ihr erster eigener Roman, der für seine einzigartige Stimme in der Presse hochgelobt wurde. »Tagebuch meines Verschwindens« wurde mit dem Skandinavischen Krimipreis ausgezeichnet. Camilla Grebe lebt mit ihrer Familie in Stockholm.
    Allgemeines
    Zweiter Band um die Profilerin Hanne
    Titel der Originalausgabe: „Husdjuret“, ins Deutsche übersetzt von Gabriele Haefs
    Erschienen am 9. September beim btb Verlag als broschiertes TB mit 608 Seiten
    Gliederung: Prolog (2009) – Hauptteil (Winter 2017) – Epilog (Frühjahr 2018)
    Ich-Erzählung, kapitelweise abwechselnd von Malin, Hanne und Jake
    Handlungsort und -zeit: Ormberg (fiktives schwedisches Dorf), 2009 bis 2018
    Inhalt
    Im Jahr 2009 finden die Jugendliche Malin und ihre Freunde bei einem Bierumtrunk im Wald bei Ormberg die skelettierten Überreste eines Kindes. 2017, Malin arbeitet inzwischen bei der Polizei, wird am selben Ort die Leiche einer unbekannten Frau gefunden, in der Nähe des Tatorts wird die Profilerin Hanne, die offenbar an beginnender Demenz leidet, völlig verwirrt aufgegriffen. Sie gibt an, mit ihrem Kollegen Peter eine Spur verfolgt zu haben, kann sich jedoch an nichts erinnern und Peter ist spurlos verschwunden.
    Die beiden im Wald gefundenen Toten scheinen einen Bezug zum örtlichen Flüchtlingsheim, in dem Anfang der Neunzigerjahre bosnische Flüchtlinge untergebracht waren, zu haben, doch was ist mit Peter passiert? Sind Hanne und Peter dem Täter zu nah gekommen?
    Beurteilung
    Im ersten Drittel des Kriminalromans, in dem die Handlung noch eher spannungsarm verläuft, werden die drei Ich-Erzähler, die abwechselnd über die Geschehnisse in Ormberg berichten, detailliert vorgestellt. Malin hat Ormberg, das sie immer als beengend empfunden hat, nach ihrer Schulzeit verlassen und arbeitet in Katrineholm, sie wird aber für den aktuellen Fall nach Ormberg entsandt, weil sie sich dort auskennt. Hanne ist eine talentierte Profilerin, deren Verstand jedoch zunehmend durch eine beginnende Demenz getrübt wird. Da nicht einmal sie selbst sich auf ihre Erinnerungen verlassen kann, hält sie die Ermittlungen in ihrem Tagebuch fest. Leider hat sie dieses Tagebuch im Wald verloren, wo es der fünfzehnjährige Jake gefunden hat, der auf diese Weise in den Fall verwickelt wird.
    Der Kriminalfall ist komplex konstruiert und beschäftigt sich mit dem Thema „Flucht“ in der Vergangenheit (1993) und in der Gegenwart sowie mit der diesbezüglichen Reaktion der schwedischen Dorfbewohner, die in einem verarmten Ort leben, in dem es keine Industrie mehr, dafür aber eine hohe Arbeitslosigkeit gibt. Die Romanfiguren werden in ihren Charakteren differenziert und ohne Schwarzweiß-Malerei dargestellt, ihre unterschiedlichen Einstellungen den Flüchtlingen gegenüber sind problemlos nachvollziehbar.
    Im Verlauf des Romans steigt die Spannung, sodass man das Buch nach einem etwas zähen Beginn ungern aus der Hand legt. Die Schilderung des Dorfes und des Waldes im Winter ist sehr atmosphärisch und anschaulich. Die Auflösung ist nicht zu früh absehbar, am Ende gibt es sogar für die Leser, die quasi „in die richtige Richtung ermittelt“ haben, eine gelungene Überraschung.
    Einige Tatumstände wirken nicht vollkommen glaubwürdig, das tut der Unterhaltung jedoch keinen Abbruch.
    Fazit
    Ein bedrückender Kriminalfall, der auch Leser ohne Kenntnis des ersten Bandes „Wenn das Eis bricht“ gut unterhält!
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Ausgaben von Tagebuch meines Verschwindens

Taschenbuch

Seitenzahl: 608

E-Book

Seitenzahl: 609

Tagebuch meines Verschwindens in anderen Sprachen

  • Deutsch: Tagebuch meines Verschwindens (Details)
  • Niederländisch: Dagboek van mijn verdwijning (Details)

Besitzer des Buches 11

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