Dear Evan Hansen

Buch von Val Emmich, Justin Paul, Steven Levenson, Benj Pasek

Bewertungen

Dear Evan Hansen wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Dear Evan Hansen

    Evan Hansen kämpft ständig mit sich selbst, mit seinen Ängsten, mit dem Gefühl, nicht dazuzugehören. Sein Psychologe stellt ihm die Aufgabe, regelmäßig Briefe an sich selbst zu schreiben, um besser mit seinen Emotionen klarzukommen. Als einer dieser Briefe seinem Mitschüler Connor in die Hände fällt, grenzt das für Evan an eine Katastrophe - aber es kommt noch dicker, denn wenig später nimmt Connor sich das Leben und der Brief, den er noch bei sich hatte, wird in eine völlig falsche Richtung interpretiert.
    Evan kann das Missverständnis nicht rechtzeitig aufklären, und dann nimmt alles so schnell seinen Lauf, dass es ohnehin zu spät ist, noch mit Anstand aus der Nummer rauszukommen. Und ehrlicherweise genießt Evan zumindest einen Teil des Ganzen, denn auf einmal steht er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, ist mit Mitschülern in engem Kontakt, organisiert aufsehenerregende Aktionen, und sogar Zoe, die er bislang nur aus der Ferne angeschwärmt hat, rückt für ihn in greifbare Nähe. Wenn da bloß nicht ständig im Hinterkopf doch noch das Wissen lauerte, dass das alles auf falschen Annahmen beruht ...
    Ich kenne das Musical nicht, das dem Buch zugrunde liegt, aber ich wäre auch nicht darauf gekommen, dass die Geschichte von Evan Hansen gar nicht als Roman ihren Anfang genommen hat. Val Emmich hat das Musical-Script gekonnt in einen Jugendroman umgewandelt, in dessen Mittelpunkt der genretypische sympathische Losertyp steht, der nicht nur mit Depressionen und sozialen Phobien, sondern zu Beginn auch noch mit einem Gipsarm geschlagen ist (um den sich schließlich auch die eine oder andere Legende ranken wird).
    Das Gefühl, den Zeitpunkt verpasst zu haben, ein folgenschweres Missverständnis aufzuklären, kennen sicher viele von uns gerade aus der Teenagerzeit, aber das, was Evan hier erlebt, ist schätzungsweise ein paar Nummern größer. Dass er irgendwann Farbe bekennen muss, scheint von Anfang an klar, fragt sich bloß, wie er das anstellen soll, ohne komplett das Gesicht - und das gerade erst gewonnene Ansehen - zu verlieren. Diesen Aspekt fand ich ziemlich gut eingefangen und dargestellt.
    Die Entwicklungen im letzten Drittel waren mir dann teilweise aber doch ein bisschen zu teeniefilmmäßig und vorhersehbar. Als jüngere Leserin hätte mir das komplette Buch vermutlich besser gefallen als beim jetzigen Lesen mit Ü40, aber schlecht ist es auf gar keinen Fall und ich wäre durchaus daran interessiert, mir auch mal die Verfilmung anzugucken.
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  • Rezension zu Dear Evan Hansen

    Ein Brief, der in die falschen Hände gerät, kann fatale Folgen haben. So auch der Brief, den Evan Hansen an sich selbst schreibt und der bei Connor gefunden wird, einem Klassenkameraden, der Selbstmord begangen hat. Plötzlich ist er der beste Freund von ausgerechnet dem Jungen, der ihn in der Schule gemobbt hat und in dessen Schwester er heimlich verliebt ist.
    Im Besitz eines anderen ergeben Evans Worte einen völlig anderen Sinn. Für Connors Familie sind es die letzten Worte des Sohns und Bruder und Evan ist die letzte Verbindung zu ihm. Sie wollen von ihm wissen, was die beiden Jungen miteinander unternommen und beredet haben. Um die Eltern nicht zu enttäuschen und der Schwester näher zu kommen, verstrickt Evan sich in immer mehr Lügen.
    Val Emmich gibt durch Evan und Connor zwei unterschiedliche Sichtweisen auf die gleichen Ereignisse. Connor war nicht nur der Junge, der seine Mitschüler drangsalierte, seine Geschichte hat mehr Facetten, als man anfangs vermutet. Evan fühlt sich immer mehr gefangen in der Rolle, die er für Connors Familie und auch seine Mitschüler. Am liebsten würde er alles auflösen oder zumindest Schluss zu machen mit den Lügen, aber das ist ihm nicht möglich. Vielmehr verselbstständigen sich die Ereignisse und Evan muss sich entscheiden, wie es weitergehen soll.
    Stellenweise kam mir die Geschichte ein bisschen zu glatt vor. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Evan mit seinen Lügen einfach so durchkommen konnte. Auf der anderen Seite kann ich mir gut vorstellen, wie schwer es für einen so jungen Menschen sein muss, sich aus so einer Situation wieder zu befreien. Er ist zwar nicht schuldlos dort hineingeraten, aber er hatte die besten Absichten.
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  • Rezension zu Dear Evan Hansen

    Auch wenn ich Probleme mit Evan hatte, fand ich seine Geschichte spannend
    Klappentext
    „Eine unbedachte Lüge, ehrliche Gefühle und die Frage danach, was wirklich zählt
    Ein nie für die Öffentlichkeit bestimmter Brief lässt Evan Hansen als besten Freund seines toten Mitschülers Connor erscheinen. Dieses Missverständnis eröffnet dem Außenseiter Evan die Chance, endlich dazuzugehören. Plötzlich steht er im Zentrum der Aufmerksamkeit – sogar der von Connors attraktiver Schwester. Doch der Preis für die Lüge ist hoch: Sein Geheimnis kann jederzeit auffliegen. Und dann würde er nicht nur alles verlieren, sondern müsste sich seiner größten Herausforderung stellen: sich selbst.“
    Gestaltung
    Vor dem weißen Hintergrund fällt der Blick sofort auf den blauen Baum, dessen Baumkrone in verschiedenen Blautönen verschwimmt. Ich finde es cool, dass vor all den Blättern der Titel in dicken, weiß gedruckten Buchstaben steht, da dieser so aussieht, als sei er in den Baum gestanzt worden, damit der Hintergrund hervorscheint. Ansonsten ist das Cover eher schlicht und unauffällig.
    Meine Meinung
    Beim Autofahren höre ich immer ein Hörbuch, damit mir der lange Weg zur Arbeit nicht so lang vorkommt. Deswegen halte ich immer die Augen nach neuem Hörstoff auf und als ich las, dass bei „Dear Evan Hansen“ Benj Pasek und Justin Paul mitgewirkt haben, war es um mich geschehen! Die beiden sind die Genies hinter den Songs von „The Greatest Showman“ und diese Songs mag ich alle unglaublich gern. Also musste ich mir einfach ein eigenes Bild von „Dear Evan Hansen“ machen.
    Dabei geht es um Evan, der von seinem Therapeuten die Aufgabe bekommen hat, sich selber Briefe zur Aufmunterung zu schreiben. Ein solcher Brief landet zufällig bei Connor. Connor begeht allerdings Suizid und Evans Brief lässt ihn als Connors besten Freund erscheinen. Dies scheint die Chance für Evan zu sein, endlich dazuzugehören und seinen Außenseiter-Status an den Nagel zu hängen. Doch diese Lüge kann auffliegen und was wäre dann noch von Evan Hansen übrig? Was zählt im Leben eigentlich wirklich?
    Das Hörbuch wird von Julian Greis und Pascal Houdus gelesen, die sich die Perspektiven von Evan und Connor aufteilen. Der Großteil der Geschichte wird dabei aus Evans Sicht erzählt. Mit Evan hatte ich persönlich kleinere Probleme, da er für meinen Geschmack ziemlich viel gejammert hat. Zwar konnte ich seine Gefühle verstehen, aber wenn ich eine Geschichte lese, möchte ich gerne nicht ganz so viel Gejammer lesen, weil das wahre Leben oft schon voll davon ist. Die Sprecher haben jedoch einen guten Job gemacht und sowohl Evan als auch Connor eine sympathische Stimme verliehen, die ich auch gut voneinander unterscheiden konnte.
    Die Geschichte von Evan Hansen hat mir gut gefallen, denn Evan ist ein Außenseiter mit Problemen, wie sie viele junge Menschen kennen. So hat er keine Freunde, bezeichnet sich selber als Loser, ist recht unsicher und wie bereits gesagt auch recht negativ. All dies wird vermengt mit einem Selbstmord, der für Evan eine Chance ist, denn er kann damit sein Leben ändern. Die Spirale aus Lügen, die dann folgt, war spannend mitzuverfolgen, denn beim Lesen bangte ich die ganze Zeit, ob Evan auffliegen würde. Auch verpasst er immer wieder die Momente, in denen er die Wahrheit sagen könnte. So wird es spannend bis zum Schluss!
    Fazit
    Die Stimmen von Julian Greis und Pascal Houdus haben Evan und Connor lebendig werden lassen und sie sympathisch gemacht. Mit Evan hatte ich persönlich kleinere Probleme, weil er in meinen Augen wirklich sehr negativ ist und auch viel jammert. Dafür fand ich die Geschichte spannend, da ich unbedingt wissen wollte, ob Evans Lügen auffliegen. Auch fand ich gut, dass in „Dear Evan Hansen“ auf Probleme eingegangen wird, die viele Jugendliche kennen werden.
    4 von 5 Sternen!
    Reihen-Infos
    Einzelband
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  • Rezension zu Dear Evan Hansen

    Verlagstext
    Ein nie für die Augen anderer bestimmter Brief lässt Evan Hansen als engsten Freund eines toten Mitschülers erscheinen. Dem einsamen Evan eröffnet sich durch dieses Missverständnis die Chance seines Lebens: endlich dazuzugehören. Evan weiß natürlich, dass er falsch handelt, doch nun hat er plötzlich eine Aufgabe: Connors Andenken zu wahren und den Hintergründen seines Todes nachzuspüren. Alles, was er tun muss, ist weiter vorzugeben, Connor Murphy habe sich vor seinem Selbstmord allein ihm anvertraut. Plötzlich findet sich der unsicht- und unscheinbare Evan im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sogar der des Mädchens seiner Träume – Connors Schwester.
    Autoren
    Val Emmich ist Autor, Singer-Songwriter und Schauspieler. Er ist einer der Autoren des Romans »Dear Evan Hansen«, mit dem er sein erstes Jugendbuch vorlegt.
    Steven Levenson ist der Tony Award gekrönte Drehbuchautor des Musicals »Dear Evan Hansen«, das sich seit seiner Premiere zu einem vielfach preisgekrönten Kassenschlager entwickelt hat, der 2018 durch 50 Städte tourte.
    Benj Pasek und Justin Paul bilden das Tony-, Oscar- und Grammy-prämierte Songwriter-Team hinter dem Broadway-Hit-Musical »Dear Evan Hansen« und den Kino-Erfolgen »La La Land«, »Trolls« und »Greatest Showman«.
    Inhalt
    Der 17-jährige Evan Hansen ist wegen einer Angststörung in therapeutischer Behandlung und nimmt regelmäßig Medikamente. Im Rahmen der Therapie soll er sich täglich selbst motivieren, indem er sich einen Brief schreibt. „Lieber Evan Hansen …“ und dann folgt, warum der heutige Tag einfach fantastisch werden wird. Wer keine Freunde hat und sich nicht traut, dem Pizza-Boten die Tür zu öffnen, könnte das als puren Zynismus empfinden. Einer dieser Briefe gelangt in die Hände von Connor Murphy. Connor nimmt sich - für seine Familie überraschend - das Leben. Seine Eltern halten den gefundenen Brief für echt und hängen von nun an am seidenen Faden der Hoffnung, ihr Sohn hätte wenigstens einen Freund gehabt und wäre nicht so sonderbar gewesen, wie sie bisher annehmen mussten. Dass die Familie Murphy Trost darin findet, Evan als Connors Freund zu sehen, bringt Evan in die Klemme. Er kann sich nicht gegen die Vereinnahmung wehren - wen wundert es - und hält sich dafür verantwortlich, die Eltern Murphy glücklich machen zu müssen. Er fälscht - auf Rat des Klassenkameraden Jared - Mails, die er angeblich von Connor erhalten hat. Als Leser ahnt man, dass die Murphys ihre Ängste beruhigen wollen, ihr Sohn hätte Drogen genommen, und weitere Befürchtungen, die sie sich nicht auszusprechen trauen.
    Die Murphys belügen sich selbst, Evan belügt die Murphys und sich selbst, allein Connors Schwester Zoe scheint die Sache zu durchschauen. Für Leser verwirrend, die das Musical nicht kennen, zu dem der Roman nachgeschoben wurde, taucht Connor als Kommentator der Ereignisse auf, als würde er auf einer Wolke über der Szene schweben. Für die Bühne kann man das inszenieren – aber im Roman? Ohne Erklärung, ohne abgesetzte Schrifttype?
    Fazit
    Abgesehen davon, dass ich keine Romane mag, in denen ein Verstorbener aus dem Himmel auf die Welt der Lebenden herabsieht, finde ich die Story an den Haaren herbeigezogen. Das ernste Problem des plötzlichen Selbstmords eines Jugendlichen wird hier m. A. nach quälend ausufernd in die Länge gezogen. Nur als Merchandising zum Musical zu ertragen.
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Ausgaben von Dear Evan Hansen

Hardcover

Seitenzahl: 416

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 418

Dear Evan Hansen in anderen Sprachen

  • Deutsch: Dear Evan Hansen (Details)
  • Englisch: Dear Evan Hansen (Details)

Besitzer des Buches 12

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