Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Vox

In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus den USA, über das niemand schweigen wird! Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr. Das ist der Anfang. Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt. Aber das ist nicht das Ende. Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen. »'Vox' zeigt die Dringlichkeit der #metoo-Bewegung und die grundlegende Wichtigkeit von Sprache.« Vanity Fair »Intelligent, spannend, provokativ und verstörend – genau wie ein großer Roman sein muss.« Lee Child »Fans feministischer Dystopien werden dieses Jahr mit Neuerscheinungen überschüttet - und 'Vox' sticht daraus klar hervor.« Irish Independent
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Bewertungen

Vox wurde insgesamt 79 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • Guter Anfang und dann ging es bergab.

    Mausi1974

  • Nachdenklich machendes Buch mit hingewürgtem alles-Gut-Ende.

    mhameist

  • erschütternd und bewegend. Aber ein blödes Happy End.

    Frühlingsfee

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Vox

    Nur noch 100 Worte pro Tag sprechen dürfen.
    Genau dieses Schicksal ereilt jedes Mädchen und jede Frau in Amerika. Alle Macht geht von den Männern aus und Frauen sollen wieder genau an den Platz zurückkehren, an den sie nach der neuen Präsidentenmeinung auch hingehören. Sie sollen Mütter und Hausfrauen sein.
    Für Dr. Jean McClellan eine unmögliche Vorstellung, der sie sich nicht tatenlos ergeben will...
    Zuerst ein Mal gefällt mir das deutsche Cover wesentlich besser als das Original und passt auch hervorragend zum Inhalt. Den Inhalt dagegen habe ich mir komplett anders vorgestellt. Das Hauptthema - nämlich der Verlust der Worte - wurde für mich viel zu schnell überschattet mit anderen Themen, die letztendlich alle nicht ausreichend ausgearbeitet worden sind.
    Leider hat mir auch die Erzählweise absolut nicht zugesagt. Es geschieht etwas, das im Grunde genommen gar nicht hätte passieren müssen, weil es im nächsten Moment schon wieder so weitergeht, als wäre es niemals passiert.
    Irgendwo hat mir einfach die Tiefe gefehlt, egal, ob es um die Charaktere geht, das Hauptthema der Geschichte oder die einzelnen Geschehnisse des Romans. Die Idee selbst und das Potenzial dahinter haben mich sehr neugierig gemacht, aber meine Erwartungen lagen einfach ganz woanders denke ich. Ab einem gewissen Punkt ging mir auch alles viel zu schnell und schien sogar fast wirr aneinander gereiht, bis es sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Schade..
    Fazit: Leider konnte mich dieses Buch nicht ganz so sehr begeistern und hätte für meinen Geschmack mehr Tiefe und mehr Einblicke in einzelne Charaktere vertragen können, sodass Entscheidungen und Handlungsstränge mehr Bedeutung bekommen hätten.
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  • Rezension zu Vox

    Christina Dalcher - Vox
    Was eine Nichtteilnahme am politischen Geschehen bewirken könnte ... !
    Christina Dalcher hat mich mit diesem Buch tief berührt. Es ist zwar keine hohe Literatur oder besitzt einen besonderen Sprachklang, ist eher einfach in der Sprache gehalten. Es hat aber einen unglaublichen Sog. Gestern Nacht musste dieses Buch beendet werden, egal was die Uhr sagte. Nun ja, gerade dieser entstehende Sog ist etwas, was ich an Büchern sehr schätze. Natürlich hat eine Frau Atwood dieses Thema deutlich gehaltvoller umgesetzt. Trotzdem hat auch dieses Buch seine Stärken. Vielleicht auf einer anderen Ebene/einer anderen Klasse, aber es hat sie, schon durch diesen sehr starken Sog und anfänglich auch in der Geschichte. Erst gegen Ende, etwa im letzten Viertel des Buches, verliert die Geschichte einen Teil ihrer Intensität und deutlich an Glaubwürdigkeit, wirkt wie ein hastig herbeigeführtes Ende. Schade.
    Zum Inhalt/Thema: In "Vox" wird eine Welt gezeichnet, in der in Amerika christliche reaktionäre Fundamentalisten an die Macht kommen und in einem schreckensgleichen Szenario der weiblichen Bevölkerung ihre berufliche Identität nehmen und sie als Heimchen an den häuslichen Herd schicken. Als ob das nicht schon reichen würde, werden ihnen die Pässe eingezogen, Bücher, Computer, Telefone und Schreibwaren aus dem Leben der Frauen entfernt, das Schreiben verboten und die verbale Kommunikation eingeschränkt, erlaubt sind 100 Worte am Tag, wer darüber hinaus kommt, erhält über ein Armband Stromstöße. Den schulpflichtigen Mädchen wird die Schulbildung minimiert, es ist nur noch eine Art Hauswirtschaft wichtig, sonst nichts mehr. Doch, und eine schnelle Heirat ist noch wichtig, wer hätte das gedacht, das Weib sei dem Manne Untertan. Eine Horrorvorstellung ! Aber durchaus auch in der heutigen Zeit gar nicht so abwegig, wenn man sich das Frauenbild bestimmter Parteien ansieht, in unserem Land wie auch weltweit. Das Ganze wird aus der Sicht von Jean McClellan geschildert, ehemalige Linguistin, jetzt in ihrer Situation gezwungen zuzusehen, wie sich ihre Familie verändert, ihre Kinder beeinflusst werden. Ihre eigene Untätigkeit damals lässt sie mit sich selbst hadern. Ihre damalige Freundin Jackie hat versucht, sie auf die sich anbahnenden Geschehnisse aufmerksam zu machen und sie zu Protesten zu bewegen, aber Jean war mehr mit sich selbst beschäftigt und als sie dann protestierte war es bereits zu spät. Auch dieses finde ich sehr gut in diesem Buche, wie viele gehen heutzutage nicht wählen aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen. Tja, alles was man tut oder eben nicht tut hat Folgen.
    Am Ende des Buches vermehren sich leider recht viele unglaubwürdige Sequenzen, was dem Buche einen großen Teil seiner Kraft nimmt. Schade. Frau Dalcher hätte am Ende deutlich mehr Wert auf die Glaubwürdigkeit der Geschichte und auch der Charaktere legen müssen. Bis zu diesem Ende war es für mich ein Vier Punkte Buch, danach hat es für mich leider einen Punkt verloren. Schade, weil die Geschichte allein hätte vier Punkte verdient. Nur der Sog bleibt die ganze Geschichte weiterhin sehr intensiv. Aber das allein reicht nicht.
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  • Rezension zu Vox

    Interview mit der Autorin
    Inhalt
    Jean McClellan ist Spezialistin für das Wernicke-Areal im Gehirn (eine der beiden Hauptkomponenten des Sprachzentrums) und Mutter von vier Kindern. Da sie sich nie für Politik interessiert hat, wird Jean von der Machtübernahme der radikalen religiösen Sekte „Die Reinen“ in den USA überrascht, die Frauen zukünftig nur 100 Wörter pro Tag zu sprechen erlaubt. Weiße, heterosexuelle Männer fühlten sich offenbar entthront, obwohl sie an der Macht waren, und setzten ein simples hierarchisches Weltbild durch. Über alle Menschen herrscht Christus, über jede Frau deren Vater oder Ehemann. Frauen sind zum Ruhm des Mannes geschaffen, sie haben sittsam und unterwürfig zu sein. Alle Frauen verlieren ihre Arbeitsstellen und Parlaments-Mandate, alle öffentlichen Tätigkeiten werden von nun an von Männern übernommen. Mit dieser Maßnahme wären angeblich alle brennenden sozialen Probleme der USA lösbar, auch Amokläufe an Schulen.
    Ein Wortzähler am Handgelenk straft Mädchen und Frauen sofort schmerzhaft, wenn die Wörter-Grenze überschritten wird. Das Mundtotmachen von Frauen umfasst auch Papier, Stifte und Briefmarken, so dass findige Frauen das Sprechverbot selbst auf schriftlichem Weg nicht umgehen können. Der Frage, wie in dieser Gesellschaft kleine Kinder mit 100 Wörtern am Tag erfolgreich von Erwachsenen das Sprechen lernen, geht Dalcher leider nicht genauer nach, obwohl mich das brennend interessiert hätte. Seit 8 Jahren sind „Die Reinen“ nun an der Macht; der amerikanische Bibel-Gürtel hat sich zum Korsett ausgewachsen. Die restliche Welt wurde in Trump-Manier zu feindlichem Gebiet erklärt.
    Jeans drei ältere Kinder sind Söhne, die die Marginalisierung von Frauen unterstützen, weil sie selbst dadurch nichts zu verlieren haben. Sie plappern nach, was ihnen eingetrichtert wird, z. B. warum es besser für Jean wäre, keine Wissenschaftlerin zu sein. Das Schicksal der erst 6-jährigen jüngsten Tochter macht Jean die Unterdrückung der Hälfte der amerikanischen Einwohner besonders schmerzhaft deutlich. Auch für Sonia gilt die 100-Wort-Grenze; sollte sie im Schlaf sprechen, muss sie sofort geweckt werden. Als der Bruder des Präsidenten durch eine Kopfverletzung eine Schädigung des Wernicke-Areals erleidet, fällt den Regierenden die stumm geschaltete Expertin Jean McClellan ein, deren Hilfe nun dringend benötigt wird. Jean will die Gelegenheit nutzen, um für Sonia und sich Privilegien herauszuhandeln, aber kann sie den Regierenden überhaupt trauen?
    „Vox“, eine spekulative politische und auch feministische Dystopie, entstand aus einer Kurzgeschichte, die für eine Anthologie vorgesehen war. Es ist zweifellos ein wichtiges Buch, das schon vor dem Erscheinungstermin gerade bei Frauen in den 20ern für erhebliches Aufsehen sorgte. Bemerkenswert finde ich es schon deshalb, weil Logopäden seit langem beklagen, der Verlust von Sprache auf unterschiedlichen Ebenen würde in der Literatur zu selten thematisiert. Aus dem Schatten von Margaret Atwoods großem dystopischen Roman „Der Report der Magd“ kann „Vox“ als kleine Schwester allerdings nicht heraustreten. Christina Dalcher (die Autorin ist Linguistin) setzt ihren Warnruf sehr plakativ um vor einer Zukunft, in der der Zugang zu Sprache behindert wird. Sprachlosigkeit lässt sich hier mühelos auch als Ausgrenzung, als nicht Gehörtwerden oder als Existenz von Parallelgesellschaften interpretieren.
    Fazit
    Mich konnte „Vox“ nicht vollständig begeistern, weil für einen Umfang von 400 Seiten die Figuren recht blass blieben und die Icherzählerin Jean McClellan für meinen Geschmack einen zu begrenzten Blickwinkel auf sich und die eigene Familie hatte. Logisch, so wünscht sich das System der „Reinen“ alle Frauen, aber lassen sich 40 Jahre Lebenserfahrung wirklich auf Befehl aus dem Bewusstsein ausradieren?
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  • Rezension zu Vox

    Beschreibung:
    Die USA der heutigen Zeit. Ein Land, in dem jedoch alles ganz anders ist.
    Frauen, die ihr Leben nicht mehr leben dürfen.
    Frauen, die ihren Job nicht mehr ausüben dürfen.
    Frauen, die ihren Hobbys nicht mehr nachgehen dürfen.
    Frauen, die keine eigene Meinung mehr haben dürfen.
    Alles, was ihnen bleibt, sind 100 Wörter am Tag. ...
    Persönliche Meinung:
    ... mehr lässt die Regierung in dieser Geschichte nicht zu. Versucht eine Frau diese Grenze zu überschreiten, wird sie durch Folter wieder zum Schweigen gebracht.
    Eine dystopische Welt, die ziemlich erschreckend aber in meinen Augen gar nicht so unrealistisch ist. Eine Welt die zeigt, was passieren kann, wenn die falschen Personen an die Macht kommen und diese nutzen.
    Eine Geschichte, die sehr eindringlich und realistisch beschrieben wird, die sehr polarisiert. Die einen, die im Inhalt fast nur frauenfeindliches sehen und das Buch vielleicht aus diesem Grund verabscheuen. Und die anderen, die sehr fasziniert sind.
    Ich persönlich gehöre da definitiv zur letzteren Gruppe, weil mir hier die Autorin eine Figur präsentiert, mit der ich gelitten habe, deren Entscheidungen ich so, so gut nachempfinden und auch nachvollziehen konnte.
    Lediglich das Ende (etwa die letzten 50 Seiten) haben mir überhaupt nicht gefallen.
    Alles wirkte so erzwungen, so leicht. So absolut nicht zum Rest passend. Als wollte Christina Dalcher einfach unbedingt zum Ende kommen.
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  • Rezension zu Vox

    Ich habe das Buch letze Woche beendet. Hier kommt meine Rezension:
    Zum Inhalt:
    Seit die neue Regierung an der Macht ist und der Präsident mehr oder weniger von dem ultrarechten Reverend Carl gelenkt wird, sind die Rechte aller Frauen in Amerika komplett beschnitten. Kein Wahlrecht, keinen eigenen Beruf mehr, kein eigenes Konto. Für alles brauchen sie die Erlaubnis ihres männlichen Vormundes. Entweder Mann oder Vater oder Bruder oder Onkel. Nicht nur dass, sie werden alle mit sogenannten „Wortzählern“ ausgestattet. Das Kontingent von 100 Wörtern pro Tag für jede weibliche Person darf nicht überschritten werden, sonst bekommen die Frauen die Folgen in Form eines immer stärker werdenden Stromschlags zu spüren. Folgsame Ehefrauen, die sich nur um Haushalt und Kindererziehung kümmern und ansonsten still und brav ihren Männern folgen, ist das erklärte Ziel der „Reinen“. Männer und Frauen, die gleichgeschlechtliche Beziehungen pflegen, kommen in Internierungslager, bis sie sich freiwillig der Bewegung anschließen und der Homosexualität abschwören.
    Jean war vorher eine bekannte und talentierte Wissenschaftlerin. Jetzt ist sie nichts mehr. Nur noch Ehefrau und Mutter ohne eigene Stimme. Ihren Mann scheint sie nicht mehr zu kennen. In seiner Tätigkeit in hohen Regierungskreisen ist es für ihn zwingend notwendig, sich keine Feinde zu machen und so scheint er dem Regime widerstandslos zu folgen. Doch Jean will nicht kampflos aufgeben. Soll ihre kleine Tochter Sonia niemals frei reden dürfen? Niemals lesen dürfen oder die Chance auf einen Beruf und freie Entscheidung erhalten?
    Als der Präsident der vereinigten Staaten in einer persönlichen Angelegenheit dringend ihren Expertenrat und ihr Wissen braucht, sieht Jean ihre Chance, für sich, für ihre Tochter und für alle Frauen Amerikas zu kämpfen….
    Meine Meinung:
    Meine Meinung:
    VOX – #100 Wörter – Was für ein beklemmendes, aufwühlendes Buch!
    Zumindest in der ersten Hälfte. Die hat mich wirklich aufgeregt. Danach *hmmm* ich will nicht vorweggreifen….
    Die knapp 400 Seiten starke Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Jean erzählt, die sich nicht erklären kann, wie es wirklich so weit im Amerika des 21. Jahrhunderts kommen konnte. Doch rückblickend betrachtet ist genau das passiert, vor dem ihre politisch engagierte lesbische beste Freundin sie immer gewarnt hat. Eben diese Freundin, die nun in einem Internierungslager ein stummes Dasein fristet.
    Schon auf den ersten Seiten habe ich begonnen, fassungslos den Kopf zu schütteln beim Lesen und mich zu fragen, aus welchem Grund Männer auf diese abgrundtief entsetzliche Idee kommen, Frauen so dermaßen in ihren Grundrechten zu beschneiden…
    Doch so spannend und so unbegreiflich, wie das Buch begonnen hat, umso mehr tauchten bei Fortschreiten der Lektüre Fragen auf, die leider für mich während des ganzen Romans unbeantwortet blieben. Das ist etwas, was ich in der Geschichte tatsächlich vermisse: die Erklärung für den ganzen Wahnsinn, der dort passiert. Warum. Wieso. Weshalb. Mit welcher Intention.
    Nun habe ich in diesem Jahr auch von Margret Atwood „Der Report der Magd“ gelesen und muss sagen, dass sich für mich in „Vox“ viele Parallelen zu Atwoods 1985 erschienenen Roman ergeben haben. Und im Gegensatz zu „Vox“ entwirft Margret Atwood ein für mich sehr stimmiges und ausgesprochen detailliertes Szenario, während „Vox“ zwar ein wahnsinniges Tempo beim Fortschreiten der Geschichte an den Tag legt, aber dafür so viel in die 400 Seiten reinquetscht, dass es sich irgendwann von einem dystopischen Science Fiction-Roman in einen Verschwörungsthriller verwandelt und das eigentliche Thema – der Kampf um die Rechte der Frauen – für meinen Geschmack nach mehr und mehr in den Hintergrund gelangt. Ehrlich gesagt bin ich mir am Schluss überhaupt nicht mehr sicher, worum es wirklich in der Geschichte ging: um die Feminismus-Debatte und die Rechte der Frauen oder darum die amerikanische Bevölkerung am liebsten komplett zum Verstummen zu bringen, um das Machtstreben einer ultraradikalen Minderheit zu fördern?
    Ich mag nicht spoilern, deswegen werde ich Euch nichts weiter zur Handlung verraten.
    Aber trotzdem – auch wenn der Roman jetzt in einigen Bereichen nicht meine Erwartungen erfüllt hat, so macht er doch sehr nachdenklich. Zumindest die erste Hälfte der Geschichte, in der es um die Machtergreifung der Radikalen und den Rechteverlust der Frauen geht, finde ich sehr, sehr wichtig.
    Ich sehe durchaus gewisse Parallelen zur aktuellen politischen Lage hier in Deutschland.
    Es gibt da diese kleine Partei, die bei der letzten Bundestagswahl knapp 13 % Stimmen bekommen haben (siehe meinen Blogbeitrag vom September 2017) und die ein umfangreiches Wahlprogramm haben, bei dem mir schon beim Lesen so richtig schlecht wird. Ich bin immer wieder fassungslos, wenn ich sehe, wie viele Menschen von dieser Partei überzeugt sind und sie wählen wollen. Sei es aus Überzeugung oder aus Protest den Altparteien gegenüber.
    Sollte diese Partei jemals an die Macht kommen (was ich nicht hoffe), so werden wir vermutlich – wenn es auch nicht explizit auf Frauen bezogen ist – mitbekommen, wie Christina Dalchers Roman „Vox“ auch in Deutschland zum Teil Realität werden könnte. Und alleine, um jedem Einzelnen die Augen zu öffnen, wie schnell so etwas passieren kann, wie wichtig es ist, seine eigene Stimme zu erheben und „NEIN“ zu sagen, ist das Buch absolut lesenswert und wichtig. Also lest es bitte.
    #wirsindmehr #100wörter
    Meine Rezension findet Ihr auch unter http://www.buchspinat.de
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  • Rezension zu Vox

    Das Desaster ist nicht von außen gekommen, sondern durch eine demokratisch gewählte Seilschaft, genannt „Die Reinen“, um einen schwachen Präsidenten. Man ahnte die kommende Diktatur und mit ihr die Einschnitte in das private Leben schon vor der Wahl, denn die Politiker machten kein Hehl aus ihren Vorhaben, aber niemand glaubte, dass es passieren könnte. Warnrufe nannte man Panikmache, und Widerstand schien unnötig. Eigentlich hätten die Konsequenzen der politischen Befehle niemanden überraschen können, denn sie waren angesagt.
    Aber nicht die Gegner des Systems sind in der Überzahl; die meisten Menschen, unter ihnen auch Frauen, marschieren willig mit auf dem Weg der Ausgrenzung. Nicht nur das Sprechen ist ihnen verboten; sie dürfen keiner Arbeit außer Haus nachgehen, nicht ins Ausland reisen, sogar der Pass wird ihnen entzogen.
    Eine absurde Vorstellung, die Hälfe der Menschheit zum Schweigen zu bringen.
    Eine absurde Vorstellung?
    Passieren nicht inzwischen Dinge, die man nie für möglich hielt, auf den höchsten Ebenen von Politik, Wirtschaft und Kultur?
    Diesen „Warnschuss“ sehe ich als das Zentrale des Romans. Im weiteren Verlauf entspricht das Buch einem Thriller, verarbeitet eine Liebesgeschichte und unterhält in erster Linie.
    Für dystopische Romane, in dem Frauen in einer pseudo-religiösen Staatsdiktatur unterdrückt und als Menschen niederer Kategorie betrachtet werden, liegt die Messlatte von „Der Report der Magd“ sehr hoch. Diesem Vergleich hält „Vox“ nicht stand.
    Die politische Brisanz, die angedeutet ist, trägt Dalcher nicht durch ihr gesamtes Buch; sie verschenkt Potenzial zugunsten Verfolgungsjagden durch Labore und einer Liebesgeschichte, die überflüssig ist und dem Buch Gestaltungsoptionen entzieht. Jeans Auseinandersetzungen mit ihrem Mann oder ihrem ältesten Sohn, die beide regimekonform erscheinen, bleiben an der Oberfläche haften, obwohl gerade in ihnen die ganze Tragik der verkorksten Entwicklung zutage tritt.
    Ein interessanter Ansatz, ein starker Anfang, leider nicht durchgehalten, und
      
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Ausgaben von Vox

Hardcover

Seitenzahl: 336

E-Book

Seitenzahl: 398

Taschenbuch

Seitenzahl: 388

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:00h

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