Jahre der Veränderung

Buch von Linda Winterberg, Eva Gosciejewicz

Zusammenfassung

Serieninfos zu Jahre der Veränderung

Jahre der Veränderung ist der 2. Band der Hebammen Saga Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2019. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2021.

Über Linda Winterberg

Die Autorin Linda Winterberg entführt die Leser in ihren historischen Romanen ins Zeitalter des frühen bis mittleren 20. Jahrhunderts. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich Nicole Steyer, die auch Bücher unter den Namen Anke Petersen und Anna Liebig veröffentlichte. Mehr zu Linda Winterberg

Bewertungen

Jahre der Veränderung wurde insgesamt 17 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Jahre der Veränderung

    5 Sterne
    Noch besser als der erste Band der Hebammen-Saga
    Ich fande es anfangs etwas schwer, in den zweiten Teil der Hebammen-Saga hineinzukommen, da ich erst einmal überlegen musste, wer jetzt wieder wer der drei Hebammen Luise, Margot und Edith ist. Zudem sind seit dem ersten Band zehn Jahre vergangen und in diesem Buch gibt es sehr viele Zeitsprünge von mehreren Wochen bzw. Monaten. Man hat als Leser das Gefühl, es fehlt der rote Faden. Das legt sich aber mit zunehmender Seitenzahl und man gewöhnt man sich an die Zeitsprünge.
    Großes Manko wie schon im ersten Buch: Luise, Margot und Edith haben zwar verschiedene Leben (Aufgaben als Hebamme, Männerbekanntschaften), aber ihre Gedanken sind komplett gleich. Man kann sie dadurch nicht unterscheiden. Ein bisschen Verschiedenheit der Charaktereigenschaften wäre schön gewesen, denn so muss man genau lesen, um wen es sich gerade handelt.
    Im Vorgänger fande ich die geschilderten Geburten zu ähnlich, was hier nicht mehr der Fall ist, da mehr Variation geboten wird, sodass die Geburten nicht immer gleich verlaufen. Eigenartig finde ich allerdings, dass die drei jeweils alle Kinder einer Frau (z. B. alle drei oder sogar alle acht Babys) holten. Wie geht das, dass sie immer zur rechten Zeit Dienst haben, nie eine andere Geburt betreuen? Das ist mir zu viel Zufall.
    Besonders gefallen hat mir wieder die Darstellung der Lebenssituation in Berlin um 1930. Man erfährt viel über das Leben einfacher und armer Leute, aber auch über den zunehmenden Antisemitismus. Laura Winterberg bewegt sich mit dem Buch nahe am Menschen.
    Fazit:
    Ich begleitete gerne die drei Protagonisten Luise, Margot und Edith, auch wenn sie mir in ihrer Art zu ähnlich sind. Spannend ist das Leben zur damaligen Zeit und die Arbeit der Hebammen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.
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  • Rezension zu Jahre der Veränderung

    1929 Berlin. Die Wirtschaftskrise hält die Bevölkerung weiter in ihrem Klammergriff, es fehlt an allen Ecken und Enden. Knapp ein Jahrzehnt ist vergangen, seitdem sich Edith, Luise und Margot zum ersten Mal begegnet sind. Mittlerweile sind die drei Frauen ausgebildete Hebammen, die gemeinsam an der Frauenklinik Neukölln tätig sind. Luise kümmert sich tagsüber intensiv um die Ausbildung des Nachwuchses, doch abends stürzt sie sich ins bunte Berliner Nachtleben, um so den tragischen Tod ihres Freundes Günther zu kompensieren. Edith hat sich neben ihrer Kliniktätigkeit der Beratung von jungen Frauen verschrieben. Sie möchte mit Männern nichts zu tun haben, seitdem sie haarscharf einer Vergewaltigung entgangen ist und denkt darüber nach, ein Medizinstudium zu beginnen. Als Jüdin muss sie zudem erstmals Diskriminierung und Beleidigungen einstecken. Derweil hat sich Margot mit einem verheirateten Arzt eingelassen, der allerdings keinerlei Anstalten macht, ihre Beziehung zu legalisieren. Währenddessen gewinnt Hitler immer mehr an politischem Einfluss, was sich auch auf das Leben der drei Frauen auswirkt…
    Linda Winterberg hat mit „Jahre der Veränderung“ den zweiten Teil ihrer Hebammen-Saga vorgelegt, der erneut mit einem eingängigen, flüssigen und gefühlvollen Schreibstil sowie interessanten Handlung und gut recherchiertem Hintergrund überzeugen kann. Der Leser fühlt inmitten des Frauentrios sofort wieder unter alten Freundinnen und darf sie über einen Zeitraum von 4 Jahren bis 1932 wieder ein Stück ihres Lebens begleiten. Die Freundschaft zwischen Margot, Edith und Luise ist zusammengewachsen, sie geben sich untereinander Halt, führen aber auch alle einzeln ein Leben, das sich sehr von denen der Freundinnen unterscheidet. So darf der Leser durch die bildhaften Beschreibungen der Autorin mit Luise durchs Berliner Nachtleben der späten 20er Jahre folgen, wo sich die Bevölkerung ihren Frust des Alltags von der Seele tanzt und trinkt. Auch die Geburtsszenen im Kreißsaal sowie die leidgeprüften Jungmütter, die durch Prostitution den Lebensunterhalt verdienen müssen und sich dabei Krankheiten einfangen sind so plastisch geschildert, dass man als Leser hautnah dabei ist und miterlebt, wie nahe Freud und Leid beieinander liegen. Der mit der Handlung wunderbar verwebte geschichtliche Hintergrund ist gut recherchiert und zeichnet das Bild einer politisch gebeutelten Bevölkerung, die immer mehr Arbeitslose zu verzeichnen hat und von der Hand in den Mund lebt. Die wachsende Macht Adolf Hitlers wirft ihre Schatten voraus, schon bald weht ein rauer Ton durch Berlins Straßen, der vor allem Edith als Jüdin in Angst versetzt.
    Die Charaktere haben sich natürlich weiterentwickelt und sind nun erwachsene Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen und dem Leser wie alte Freundinnen erscheinen, die man schon ewig kennt und deren Schicksal einem am Herzen liegt. Aufgrund dieser Nähe fällt das Mitfiebern, Mitbangen und –hoffen leicht, und Winterberg lässt den Leser eine Achterbahn der Gefühle durchleben. Edith geht regelrecht in ihrem Beruf auf. Sie ist ehrgeizig und so schnell nicht aus der Ruhe zu bringen, doch die immer öfter aufkommenden Judenanfeindungen wehen ihr ins Gesicht und lassen Angst in ihr aufsteigen. Luise ist feinsinnig und sensibel, fühlt sich verloren. Deshalb kommt sie auch nicht über Günthers Tod hinweg. Sie sucht das Vergessen in der schillernden Berliner Nachtwelt, doch diese bunte Scheinwelt kann sie nur für einige Stunden ablenken. Margot ist eine Kämpferin, die nicht so schnell aufgibt. Doch ihre Affäre bringt sie an den Rand der Verzweiflung und lässt sie leiden, denn sie sehnt sich so sehr nach Liebe. Aber auch Protagonisten wie Marina geben der Handlung zusätzliche Glanzpunkte.
    „Jahre der Veränderung“ ist eine wunderbare Fortsetzung, die von Beginn an mit einer packenden Handlung sowie einem spannenden historischen Hintergrund zu fesseln weiß. Herausragend und abwechslungsreich erzählt, kann es hier nur eine absolute Leseempfehlung geben.
    Wunderbare
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  • Rezension zu Jahre der Veränderung

    Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Berlin 1929: Die drei Freundinnen haben ihren Weg gefunden: Edith arbeitet als Hebamme in der Klinik und in einer Beratungsstelle für Frauen. Margots Leben steht kopf, nachdem sie sich in einen verheirateten Mann verliebt hat, und Luise unterrichtet inzwischen Hebammen-Schülerinnen und stürzt sich ins Nachtleben der schillernden Metropole. Gleichzeitig zeigen sich die Spuren der Weltwirtschaftskrise nur zu deutlich in Berlin. Armut und Leid sind allgegenwärtig. Als Edith ein verlockendes Angebot bekommt, das ihr Leben verändern wird, ist die Freundschaft der drei Frauen auf eine harte Probe gestellt.
    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Hinter Linda Winterberg verbirgt sich Nicole Steyer, eine erfolgreiche Autorin historischer Romane. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern im Taunus und begann im Kindesalter erste Geschichten zu schreiben, ganz besonders zu Weihnachten, was sie schon immer liebte. In der Aufbau Verlagsgruppe liegen von ihr die Romane „Das Haus der verlorenen Kinder“, „Solange die Hoffnung uns gehört“, "Unsere Tage am Ende des Sees", „Die verlorene Schwester“, „Für immer Weihnachten“ sowie der erste Teil der Hebammen-Saga „Aufbruch in ein neues Leben“ vor.
    Allgemeines
    Zweiter Band der Hebammen-Saga
    Erschienen am 21.01. 2020 als TB mit 400 Seiten im Aufbau Verlag
    Gliederung: Roman in 34 Kapiteln – Nachwort – Danksagung
    Erzählung in der dritten Person mit Perspektivwechsel zwischen den drei Hauptfiguren
    Handlungsort und -zeit: Berlin, 1929 bis 1933
    Inhalt
    Zwölf Jahre nach dem Beginn ihrer Ausbildung sind die drei Hebammen fest im Beruf etabliert. Luise bildet neben ihrer Hebammentätigkeit auch neue Hebammenschülerinnen aus, Edith arbeitet nebenher in einer Beratungsstelle, die jungen Müttern zur Seite steht; dort werden den Frauen auch Informationen zur Familienplanung gegeben. Margot arbeitet nicht nur in der Klinik, sondern macht auch Hausbesuche, vor allem bei ärmeren Familien. Deren Lage wird im Rahmen der Wirtschaftskrise immer verzweifelter. In vielen Familien ist das Geld knapp, um die (zu) zahlreiche Kinderschar durchzubringen. Das Privatleben der drei Frauen gestaltet sich komplizierter als der berufliche Alltag: Margot hat ein Verhältnis mit einem verheirateten Arzt, Luise ist mit einem Mann befreundet, der vom Krieg traumatisiert ist und sich in der Kostümierung als Frau ins Nachtleben stürzt, um seiner realen Identität zu entkommen und Edith, die nur knapp einer Vergewaltigung entronnen ist, will gar nichts von Männern wissen. Für Edith ergeben sich zusätzliche Schwierigkeiten, als die Stimmung gegenüber Juden – nicht zuletzt angefeuert von Hetze durch pöbelnde SA-Männer – immer feindseliger wird…
    Beurteilung
    Die Handlung des Romans spielt sich vor dem gut recherchierten Hintergrund der späten Zwanziger- und frühen Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts ab und beschreibt das Leben der Berliner Bevölkerung zur Zeit der Weltwirtschaftskrise und des an Bedeutung gewinnenden Nationalsozialismus. Wie schon in den ersten Nachkriegsjahren leiden viele Menschen Not, das Problem wird durch mangelnden Zugang zu Verhütungsmitteln verschärft, da viele Familien mehr Kinder haben als sie ernähren können.
    Im beruflichen Alltag der drei Hebammen spielen deshalb neben der Geburtshilfe auch die Themen der Sexualberatung nebst Ausgabe von Kondomen und Pessaren sowie die ethische Fragestellung bezüglich der (streng verbotenen) Abtreibung eine Rolle.
    Viele Menschen versuchen den Problemen des Alltags zu entfliehen, indem sie sich ins schillernde Nachtleben Berlins stürzen. Auch Luise, die einen schmerzhaften Verlust erlitten hat, versucht das, wird aber nicht glücklich damit. Die persönliche Geschichte der drei Hebammen wird fortgesetzt, wobei die Autorin den individuellen Charakteren ihrer drei Hauptfiguren viel und ausgewogen Aufmerksamkeit widmet. Zum besseren Verständnis der recht ausführlichen Darstellung des Privatlebens von Luise, Edith und Margot ist dringend anzuraten, den ersten Band der Trilogie, „Aufbruch in ein neues Leben“, zuvor zu lesen.
    Der Erzählstil ist sehr anschaulich und manchmal etwas zu gefühlsbeladen, gelegentlich wirkt er aufgrund häufig ins Satzgefüge eingeschobener Hauptsätze etwas umständlich und sperrig.
    Auch dieser Roman wird wieder durch ein informatives Nachwort abgerundet.
    Fazit
    Eine gelungene Fortsetzung der Hebammen-Saga, die die Tätigkeit der Geburtshelferinnen in einem interessanten zeitgeschichtlichen Kontext präsentiert und schon Vorfreude auf den abschließenden dritten Band weckt!
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Jahre der Veränderung

    Inhaltsangabe:
    Luise, Margot und Edith sind in den letzten elf Jahren der Frauenklinik in Neukölln unter der Leitung von Prof. Hammerschlag treu geblieben und haben mit Leidenschaft ihren Dienst als Hebammen geleistet.
    1929 und 1930 sind die goldenen Jahre vorbei, die Weltwirtschaftskrise hat Berlin fest im Griff. Immer wieder begegnen den drei Frauen Schicksale, die sie zwar berühren, gegen die sie jedoch nichts unternehmen können. Arbeitslosigkeit, Krankheit und Perspektivlosigkeit machen den Menschen und auch den Frauen zu schaffen. Gerade das Thema Abtreibung wäre für viele Frauen die Lösung, doch diese ist nach wie vor illegal.
    Luise hat nach Günthers Tod noch keinen neuen Mann für sich getroffen. Gelegentlich flüchtet sie sich in die Glitzerwelt von Berlin, aber wirklich erfüllend ist es auch nicht. Margot hat sich in einen verheirateten Mann verliebt und eine gemeinsame Zukunft scheint aussichtslos. Edith erlebt als Jüdin immer öfter den wachsenden Antisemitismus auf der Straße, der ihr große Sorge bereitet.
    Und doch werden immer wieder Babys geboren und jeder neue Erdenbürger ist ein Geschenk.
    Mein Fazit:
    Wieder hat Linda Winterberg uns in die Vergangenheit entführt. Die drei Frauen haben ihr Leben weitergelebt in der Neuköllner Frauenklinik. Zwischen dem ersten und zweiten Band liegen 11 Jahre. Das war für mich erst einmal ein wenig befremdlich, glaubte ich doch, dass es nahtlos an den ersten Band weitergeht.
    Nein, die goldenen Jahre wurden übersprüngen, man ist in der nächsten Krise – nämlich der Weltwirtschaftskrise von 1929 und 1930. Die Menschen verlieren ihre Arbeit, die Stütze reicht kaum, um die kinderreichen Familien zu ernähren. Jeglicher aufgebauter Wohlstand verpufft in jener Zeit. Dennoch gibt es mutmachende Schicksale und berührende Geschichten. Aber auch dramatische, die tragisch mit dem Tod der Mutter oder des Baby enden. Auch unsachgemäße Abtreibung wird behandelt und dessen -teilweise dramatische- Folgen für die Frau.
    Kurzum hat die Autorin die Zeit und die Atmosphäre der damaligen Zeit sehr gut eingefangen und Eva Gosciejewicz hat es wieder mit sehr viel Gefühl vorgelesen. Leider, so muss ich sagen, gab es keine großen Höhepunkte in der Geschichte. Im Klappentext steht etwas von einer großen Prüfung für die Freundschaft, auf die ich jedoch vergeblich wartete. Es plätschert also mehr oder weniger vor sich ist, ist zwar eindringlich und nachhaltig, aber oftmals etwas vorhersehbar und leider ohne großen Knalleffekt. Auch das Ende ist ein sanftes hinübergleiten in den dritten Teil, den ich mir schon bald kaufen werde.
    Eine wunderbare Milieustudie und liebenswerte Figuren, die trotz aller Widrigkeiten ihren Weg gehen. Der zweite Teil der Hebammen-Reihe kann zwar einzeln gelesen bzw. gehört werden, es empfiehlt sich jedoch zum besseren Verständnis, die Reihenfolge einzuhalten.
    Ich vergebe vier Sterne und eine klare Hör-Empfehlung.
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Ausgaben von Jahre der Veränderung

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 381

Besitzer des Buches 26

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