Teufelskrone

Buch von Rebecca Gablé

  • Kurzmeinung

    Schneehase13
    Gefällt mir durch die differenzierten Charakterbetrachtungen und vielfältigen Ch.beziehungen wieder besser.
  • Kurzmeinung

    Smiler
    Die war mein erster "Waringham". Für die "verbotene" Liebesgeschichte ziehe ich etwas ab.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Teufelskrone

England 1193: Der Bruderkrieg zwischen König Richard Löwenherz und dem jüngeren Prinzen John spaltet das Land. Während Richard England nur als Geldquelle für seine ehrgeizigen Feldzüge in Frankreich und Palästina ansieht, versucht John, die Macht in seinem Vaterland an sich zu reißen. An seiner Seite steht der junge Yvain of Waringham, der in den Dienst des berüchtigten Prinzen getreten ist, um der unglücklichen Liebe zur Verlobten seines Bruders zu entfliehen. Als John nach Richards Tod die Krone erbt, lädt er eine schwere Schuld auf sich - und macht Yvain zum Mitwisser einer Tat, die ihrer beider Leben verändern soll ...
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Serieninfos zu Teufelskrone

Teufelskrone ist der 1. Band der Waringham Saga Reihe. Diese umfasst 7 Teile und startete im Jahr 1997. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2022.

Über Rebecca Gablé

Ingrid Krane-Müschen machte sich unter ihrem Pseudonym Rebecca Gablé einen Namen als Schriftstellerin. Die 1964 in Wickrath in Deutschland geborene Autorin wurde einem größeren Publikum durch ihre historischen Romane bekannt. Mehr zu Rebecca Gablé

Bewertungen

Teufelskrone wurde insgesamt 53 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Meinungen

  • Gefällt mir durch die differenzierten Charakterbetrachtungen und vielfältigen Ch.beziehungen wieder besser.

    Schneehase13

  • Die war mein erster "Waringham". Für die "verbotene" Liebesgeschichte ziehe ich etwas ab.

    Smiler

  • Unterhaltsam, informativ und großartig gelesen von Detlef Bierstedt. Absolut empfehlenswert.

    Hirilvorgul

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Teufelskrone

    Wenn es nach seinem gestrengen Vater geht, wird Yvain of Waringham als Tempelritter dem Namen der Familie Ehre machen. Doch es kommt nach einer folgenschweren Begegnung mit Prinz John "Ohneland", dem Bruder von König Richard aka Löwenherz, anders als geplant, und wenn Yvain ehrlich ist, ist er gar nicht böse drum, dass nichts aus seiner Reise ins Heilige Land geworden ist und er stattdessen als Knappe in die Dienste des Prinzen treten soll.
    Die Ausbildung ist zwar hart und der Prinz äußerst launenhaft, insbesondere, wenn er zu tief in den Weinkelch geschaut hat, aber Yvain findet unter seinen Kameraden Freunde fürs Leben - aber in Pentecôte FitzHugh auch einen erbitterten Feind. Dem Prinzen selbst bleibt Yvains Begabung für den Umgang mit Pferden nicht verborgen, er ist eben ein echter Waringham und erhält nach Johns Thronbesteigung nicht zu Unrecht das Amt des "Master of Horse".
    Es sind äußerst bewegte Zeiten, ständig ist die englische Krone im Kampf mit den Herrscherhäusern auf dem Kontinent, vor allem im heutigen Frankreich, um sich Gebiete zu sichern oder zurückzuerobern, und Yvain ist meistens eher mittendrin als nur dabei, bis er eines Tages Zeuge eines furchtbaren Geschehnisses wird und an seinem König zu zweifeln beginnt. Der darf das natürlich auf gar keinen Fall merken, denn Yvain hat mehr als einmal miterleben müssen, was geschehen kann, wenn man John zu oft reizt.
    "Teufelskrone" erzählt ein Stück Vorgeschichte zum allerersten Waringham-Roman "Das Lächeln der Fortuna" und enthält natürlich die altbekannten Zutaten: einen leicht rebellischen jungen Mann in der Hauptrolle, die Waringhamschen Pferde, jede Menge historische Ereignisse sowie Schlachtengetümmel, Kameradschaft, verbotene Liebe und Palastintrigen. Als Historikerin und Mediävistin kennt sich Gablé in der Materie bestens aus und hat einige besonders hübsche überlieferte Anekdoten und Episoden in die Handlung eingebaut (wie sie im informativen Nachwort erklärt), bis hin zu Johns Lieblingsfluch "Bei Gottes Zähnen".
    Yvain ist ein sympathischer Protagonist, es gab aber schon interessantere Hauptdarsteller und auch seine heimliche Liebe zur Frau seines Bruders erfindet das Rad nicht direkt neu. Das letzte Drittel des Buches hat sich für meinen Geschmack dann auch ein wenig gezogen, wobei die ewigen Kämpfe und Belagerungen sicherlich der damaligen Realität entsprechen und ich die Entstehung der berühmten Magna Charta schon spannend fand. Die wichtigsten Nebenfiguren sind liebevoll ausgestaltet, auch wenn sie eher selten überraschen können.
    Richtig gut fand ich die differenzierte Darstellung von Richard Löwenherz und John Ohneland. Hier ist Richard einmal nicht der makellose Ritter in strahlender Rüstung und John der teuflische Tyrann, beide dürfen ihre hellen und dunklen Seiten haben und Gablé zollt Johns Intellekt und politischem Geschick durchaus Respekt, ohne seine brutale Ader zu beschönigen.
    Trotz der erwähnten gelegentlichen Längen ein schöner historischer Schmöker.
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  • Rezension zu Teufelskrone

    1193: Yvain of Waringham tritt seinen Knappendienst bei Prinz John an und bleibt diesem auch zukünftig treu, was nicht immer einfach ist. Beide, Yvain und John, müssen viele Höhen und Tiefen überwinden.
    Nach fünf Waringham-Bänden, die zeitlich aufeinander aufbauen, geht die Autorin erstmals in der Zeit zurück. 1192 wird Richard Löwenherz auf der Heimreise aus dem Heiligen Land festgesetzt und nur gegen Lösegeld wieder frei gelassen. Sein Bruder John greift nach der Krone, muss nach Richards Freilassung aber erst einmal wieder zurückrudern.
    Erst kürzlich las ich einen Roman aus dieser Zeit, und bin froh, dass Rebecca Gablé John (und im übrigen auch Richard) differenzierter darstellt. Mittlerweile sieht ihn auch die Forschung nicht mehr ausschließlich als Scheusal, wie man es z. B. auch aus den Robin-Hood-Filmen kennt, sondern als Mann mit Stärken und Schwächen, der nicht nur schlecht agierte. Natürlich ist auch Gablés John kein Engel und manche seiner Taten kann man nicht schönreden, ebenso wenig sein immer willkürlicheres Handeln. Auch Yvain kann im Laufe der Zeit ein Lied davon singen.
    Yvain ist mir schnell sympathisch gewesen. Der Leser begleitet ihn über zwei Jahrzehnte, bis nach Johns Tod, und lernt ihn und seine Familie gut kennen. Es ist schön, wieder bei den Waringhams zu sein, auch wenn man sie bisher nur aus späteren Zeiten kannte. Nicht so gut gefallen hat mir leider die, in meinen Augen entbehrliche verbotene Liebschaft Yvains, die sich durch die ganze Geschcihte zieht und für mich keinen erzählerischen Mehrwert hat. Auch wenn man das Ende des Romans betrachtet, frage ich mich, wozu sie gut sein sollte. Leider hat sie mir den Roman ein bisschen verleidet, zumal er in diesen Szenen oft recht kitschig wird.
    Ausgestattet ist der Roman wieder perfekt, neben Personenregister, (im HC) farbigen Karten und einem Stammbaum der Plantagenets gibt es ein gut zu lesendes Nachwort der Autorin, in der sie auch über Fiktion und Fakten schreibt, und das mich auf einen weiteren Waringham-Roman zur Zeit Henrys III hoffen lässt.
    Für mich nicht der beste, aber ein guter Waringham-Roman, der einmal einen etwas anderen Blick auf John bietet, ohne die Geschichte zu beugen. Ich kann ihn auf jeden Fall Fans des Genres weiterempfehlen und vergebe 4 Sterne.
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  • Rezension zu Teufelskrone

    Ich lese ja nicht oft historische Romane, aber wenn Rebecca Gablé die Feder schwingt, stellt sich für mich gar nicht die Frage ... und auch ihr neuer Roman hat mich wieder von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
    Unglaublich bei fast 1000 Seiten, wie die Autorin es immer schafft die Spannung aufrecht zu erhalten, Abwechslung zu bieten und historische (überlieferte) Fakten mit einer lebendigen, fitkiven Geschichte zu vermischen!
    Nachdem der letzte Waringham Roman im 16. Jahrhundert spielt, ist sie dieses Mal in der Zeit noch weiter zurückgegangen: in die Epoche von Richard Löwenherz und seinem Bruder John "Ohneland", an dessen Seite der junge Yvain Waringham seine Ritterlaufbahn einschlägt.
    Yvain ist ein großartiger Charakter mit vielen Stärken aber auch einigen Schwächen, die ihn umso authentischer machen. Seine Entscheidungen sind getragen von der Loyalität seinem König gegenüber, aber auch seinem Gerechtigkeitssinn. Sein etwas loses Mundwerk bringt ihn das ein oder andere Mal an Grenzen, durch die er sein Leben aufs Spiel setzt, aber um sich selbst treu zu bleiben ist es ihm das wert. Ein sehr typisches Bild aus dieser Zeit, in der das Wort eines Mannes noch etwas gilt.
    Und natürlich hat er ein ausgeprägtes Gespür für Pferde, das das Waringham Geschlecht über die Jahrhunderte immer miteinander verbindet.
    Während wieder viele Intrigen, Kämpfe und höfisches Gerangel um Macht in dem umkämpften England sowie Frankreich ein authentisches Bild der Zeit abgeben, wird durch die Familie der Waringhams auch glaubwürdig gezeigt, wie das Leben sich auch "im Kleinen" abgespielt haben mag. Rebecca Gablé hat am Ende ihrer Geschichte natürlich wieder aufgezeigt, welche Details sie aus ihrer Recherchearbeit mit eingeflochten hat und jedem ist klar, dass man nur mutmaßen kann, wie es tatsächlich auf den Burgen, den Höfen und in den Familien zuging. Und trotzdem schafft sie es immer wieder ein so farbenfrohes und glaubhaftes Panorama zu schaffen, dass man sich direkt in diese Zeit zurückversetzt fühlt und neben geschichtlichem Wissen ein durchweg spannendes Abenteuer erlebt.
    Besonders deutlich wurde für mich auch wieder die ungestrafte Willkür eines Königs, dessen Wort über allen steht und egal, was er befielt: es wird ausgeführt. Zumindest zu 99%. Ob im Recht oder nicht scheint erstmal zweitrangig zu sein, ob Logik, Berechnung oder eine zufällige Laune dahintersteckt, sein Wille ist Gesetz.
    Hier fand ich das Bild von König John äußerst interessant, denn er scheint ja sehr unbeliebt gewesen zu sein, wenn man den Überlieferungen glauben mag. Das Porträt, das die Autorin hier entworfen hat, lässt etwas tiefer blicken und John als Person besser verstehen. Denn einfach war das Leben damals für alle nicht und ihre Identität scheinen die Königsfamilien eh nur durch Macht und Eroberungen empfunden zu haben.
    Die Rolle die Frauen, die in dem Zeitalter nicht viel zu entscheiden hatten, aber deren Einfluss man nicht unterschätzen sollte, war ebenfalls authentisch und zeigte sich in unterschiedlichen Beziehungen und überraschenden Entwicklungen vor allem auch in der Liebe. Sie hatten wirklich kein einfaches Los, aber ich denke, dass doch viele versucht haben, das Beste aus ihrem Schicksal zu machen und es ist schön zu sehen, dass Rebecca Gablé hier einige sehr tapfere Frauen mitwirken ließ, die ihren Weg ein Stück weit selbst bestimmt haben.
    Übrigens wurde auch die "Zahnfee" erwähnt - war die damals echt schon bekannt? Das hat mich etwas verwundert, aber wer weiß
    Am Ende kann ich nur wieder sagen: Ich bin begeistert von den authentischen Hintergründen, von der abwechslungsreichen Handlung und den mitreißenden Spannungsbögen, den charismatischen Figuren und dem flüssigen Schreibstil, bei dem die Seiten viel zu schnell dahinfliegen.
    Mein Fazit: 5 Sterne
    Weltenwanderer
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  • Rezension zu Teufelskrone

    1193. König Richard Löwenherz gerät nach seiner Rückkehr vom Kreuzzug in die Gefangenschaft von Leopold Herzog von Österreich. Sein Begleiter Guillaume of Waringham fällt die zweifelhafte Ehre zu, Richards Mutter, Aliénor von Aquitanien, über die Gefangennahme ihres Sohnes zu unterrichten und um Lösegeld zu bitten. Um dies möglichst unauffällig zu erledigen, weil nicht jeder Richard wieder als freien Mann sehen will, spannt Guillaume seinen Bruder Yvain ein. Der 15-jährige Yvain aber hat Richards größtem Rivalen und Bruder Prinz John Plantagenet (Ohneland) die Treue geschworen. So stehen Guillaume und Yvain auf unterschiedlichen Seiten. König Richard kommt zwar gegen ein riesiges Lösegeld frei und regiert noch einige Jahre, doch während einer Belagerung stirbt er plötzlich, so dass sich Prinz John endlich zum König krönen lassen kann. König Johns grausame Herrschaft stellt Yvains Treue zu ihm auf eine harte Probe, ebenso das Verhältnis zu seinem Bruder Guillaume…
    Rebecca Gablé hat mit „Teufelskrone“ den sechsten Teil ihrer Waringham-Saga vorgelegt, der nicht nur mit einer wieder einmal ausgezeichneten historischen Recherche zu punkten weiß, sondern den Leser mit seiner spannenden Handlung regelrecht in die Seiten hineinsaugt und in eine vergangene Zeit entführt. Der Erzählstil ist flüssig, atmosphärisch-dicht und sehr bildhaft, während der Lektüre hat man als Leser das Gefühl, nicht nur alles wie einen Film vor dem inneren Auge vorbeiziehen zu sehen, sondern als unsichtbarer Statist Geschichte regelrecht mitzuerleben. Die Verflechtung von historischen Fakten der englischen Geschichte und fiktiver Handlung ist in diesem Buch wieder einmal sehr gelungen. Nicht die Regentschaft von Plantagenet und seine Machenschaften werden aufs Anschaulichste geschildert, auch der Zwist zwischen Guillaume und Yvain bricht immer wieder durch, denn sie stehen nicht nur auf unterschiedlichen politischen Seiten, sondern lieben zudem noch die gleiche Frau, genügend Konfliktstoff für eine spannende Geschichte, die durch viele geschickte Wendungen immer wieder aufs Neue überraschen kann und den Leser bei der Stange hält. Obwohl das Buch mehr als 900 Seiten stark ist, kann man es kaum aus der Hand legen, so sehr fasziniert der Bruderzwist nebst den geschichtlichen Ereignissen. Zusätzlich kann das Buch mit einem ausführlichen Nachwort und einem Personenverzeichnis überzeugen.
    Die Charaktere sind sehr detailliert und differenziert ausgestaltet und mit Leben gefüllt. Gablé besitzt die Gabe, historisch belegte Personen so zu kreieren, dass man als Leser das Gefühl hat, ihnen persönlich zu begegnen. Yvain ist zwar erst 15 Jahre alt, liebt Pferde und Familie über alles, vereint Hilfsbereitschaft aber auch eine gewisse Verherrlichung in sich, die sich zeigt in dem großen Ehrgefühl, das ihn an die Seite von John Plantagenet kettet. Als Leser wundert man sich oft, wie hoch seine Loyalität bzw. seine Schmerzgrenze ist, denn Plantagenet ist ein machtbesessener, despotischer und gieriger Mann, dem immer die Angst im Nacken sitzt, jemand könnte ihm etwas wegnehmen, das ihm zusteht. Seine Grausamkeit kennt keine Grenzen, auch vor Getreuen macht er nicht Halt und wendet Gewalt an. Aufgrund seines Eides und der wechselhaften Stimmungen Plantagenets braucht Yvain sehr lange, bis er der Wahrheit ins Auge blicken, seinem Gewissen folgen und sich von John lösen kann.
    „Teufelskrone“ ist wieder einmal jede Leseminute und jede Seite wert. Rebecca Gablé hat einmal mehr bewiesen, warum sie die unangefochtene Königin des historischen Romans ist. Der Leser wird nicht nur unterhalten, sondern lernt auch noch was dabei. Absolute Leseempfehlung für das Sahnehäubchen des Jahres. Chapeau – besser geht es nicht!
    Mehr als geht leider nicht.
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  • Rezension zu Teufelskrone

    Inhalt:
    Zwei Brüderpaare, zwei Seiten: Yvain tritt den Dienst bei John (Ohneland) an, der schon immer im Schatten seines Bruders König Richard (Löwenherz) stand. Diesem wiederum hat Guillaume of Waringham, Yvains großer Bruder, die Treue geschworen. Nachdem Richard vom Kreuzzug zurückgekehrt, gefangengenommen und gegen Lösegeld freigekommen ist, zieht er gegen den französischen König in den
    Krieg, da dieser englische Gebiete besetzt hält. Einige Jahre später stirbt
    Richard bei einer Belagerung und John erbt die Krone. Doch ist die Krone nicht mehr ein Fluch? John ist ständig unterwegs, ständig muss er um die französischen Gebiete kämpfen, manchmal sogar fliehen. Yvain steht immer hinter ihm. Loyalität zu seinem König ist im das Wichtigste, selbst wenn er mit seinem
    Gewissen in Konflikt kommt.
    Meinung:
    Rebecca Gablé hat mit diesem historischen Roman einmal mehr ihr großes Schreibtalent. Mit der Mischung aus Wahrheit und Fiktion hat sie einen sehr dichten und atmosphärisch starken Roman geschaffen. Jede Seite ist interessant, jedes Kapitel ist spannend. Eigentlich will man gar nicht, dass das Buch endet (bei 928 Seiten will das schon etwas heißen).
    Wie wir es gewohnt sind, ist Yvain ein sehr liebenswerter und sympathischer
    Hauptprotagonist. Wir begleiten ihn ab seiner Knappenzeit bei John, die ganz sicher nicht immer einfach war. Genauso wenig wie wohl der ganze Dienst unter
    John nicht einfach war. Denn John war ziemlich wankelmütig. Manchmal sehr wohlwollend und dann wieder kalt und unnahbar. Diese Wesenszüge haben sich mit den Jahren immer mehr verschlimmert, sodass Yvains Geduld und natürlich auch die aller anderen, die John umgaben, auf eine harte Probe gestellt wurde.
    Auch Yvain wird nicht als komplett fehlerlos beschrieben. Auch er macht nicht immer alles richtig. Teilweise kommt er deshalb auch in arge Gewissenskonflikte. Aber gerade das macht Yvain menschlich und den perfekten Romanhelden. Er hat natürlich auch sehr viele gute Seiten wie zb seine Loyalität, seine Leidenschaft, seinen
    Familiensinn, einen Blick für Pferde, er sieht auch die Nöte der kleinen Leute usw.
    Sehr spannend war auf jeden Fall König John besser kennenzulernen. Meist kennt man
    Richard Löwenherz, den „guten“ König und John als den Bösewicht, vor allem aus den Robin Hood Filmen. Doch John war nicht nur böse und auch er konnte als
    König Erfolge verzeichnen. In dem vorliegenden Buch werden alle Seiten Johns beleuchtet.
    Wie immer findet sich am Anfang des Buches ein Personenverzeichnis der historischen und auch der fiktiven Personen, die in dem Roman vorkommen. Am Ende wird im
    Nachwort erklärt, welche historischen Fakten in dem Buch verarbeitet wurden, was nicht wirklich nachprüfbar ist und was Fiktion ist.
    Fazit
    Ein historischer Lesegenuss vom Feinsten!
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  • Rezension zu Teufelskrone

    König John in neuem Licht betrachtet
    Buchmeinung zu Rebecca Gablé – Teufelskrone
    „Teufelskrone“ ist ein Historischer Roman von Rebecca Gablé, der 2019 bei Bastei Entertainment erschienen ist. Dies ist der sechste Band der Waringham Saga.
    Zum Autor:
    Rebecca Gablé studierte Literaturwissenschaft, Sprachgeschichte und Mediävistik in Düsseldorf, wo sie anschließend als Dozentin für mittelalterliche englische Literatur tätig war. Heute ist sie freie Autorin und lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca.
    Klappentext:
    England 1193: Als der junge Yvain of Waringham in den Dienst von John Plantagenet tritt, ahnt er nicht, was sie verbindet: Beide stehen in Schatten ihrer ruhmreichen älteren Brüder. Doch während Yvain und Guillaume of Waringham mehr als die Liebe zur selben Frau gemeinsam haben, stehen die Brüder John Plantagenet und Richard Löwenherz auf verschiedenen Seiten - auch dann noch, als John nach Richards Tod die Krone erbt. Denn Richards Schatten scheint so groß, dass er John schon bald zum Fluch zu werden droht ...
    Meine Meinung:
    Dies war mein erster Waringham und meine Erwartungen waren riesig. Rebecca Gables Schreibstil überzeugt durch Klarheit und atmosphärischen Touch. Sie schildert Szenen und überträgt dabei viele Gefühlseindrücke. Neben einem mehrseitigen Personenverzeichnis gibt es ein umfangreiches Nachwort, in dem reale und fiktive Geschehnisse abgegrenzt werden. Auch ist das Werk sehr gut geplottet. Die Brüder Yvain und Guillaume Waringham dienen unterschiedlichen Königen und sind diesem jeweils treu verbunden. Yvain, die Hauptfigur des Buches, dient erst dem Prinzen und dann dem König John. Er erlebt John oft aus der Nähe und zeichnet ein komplexes Bild Johns. Zugleich ist Yvain eine gelungene Figur, die moderne Ansichten mit Ansichten seiner Zeit verknüpft. Trotz einiger Schwächen ist er sehr sympathisch, aber seine Treue zu John ist kaum nachvollziehbar. John behandelt ihn manchmal sehr schlecht, aber für Yvain gibt es nur John als König. Eine komplizierte Liebesgeschichte zieht sich durch das ganze Buch und sorgt für reichlich Aufregung. Die historischen Belange sind gründlich recherchiert und fließen unauffällig ein. Auch die Schilderung des damaligen Lebens findet einen angemessenen Raum und der Leser bekommt eine gute Vorstellung vom Leben der damaligen Zeit, sowohl im Umfeld des Königs, der Bewohner einer Burg, der Ritter, aber auch der einfachen Leute. Rebecca Gable verzichtet fast vollständig auf die Beschreibung von Kampfszenen und unnötiger Gewalt. Viele Grausamkeiten werden indirekt geschildert und wecken dennoch Abscheu. Gegen Ende des Buches gibt es doch mehrere dieser Kampfszenen, aber ihre Beschreibung ist keine Kernkompetenz der Autorin. Auch das gewählte Ende hat mich nicht mitgenommen.
    Fazit:
    Ein umfangreiches Werk über König John, dass ihn mit einem komplexen Charakter darstellt. Rebecca Gable glänzt mit einem gelungenen Plot und glaubhaften Figuren mit Stärken und Schwächen. Kampfszenen sind nicht so ihre Stärke und auch das Ende hat mich nicht mitgenommen. So gibt es diesmal nur vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten). Den Freunden historischer Romane kann ich das Buch aber uneingeschränkt empfehlen.
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Ausgaben von Teufelskrone

Hardcover

Seitenzahl: 928

Taschenbuch

Seitenzahl: 928

E-Book

Seitenzahl: 929

Hörbuch

Laufzeit: 00:15:00h

Besitzer des Buches 96

Update: