Eine eigene Zukunft

Buch von María Dueñas, Petra Zickmann

Bewertungen

Eine eigene Zukunft wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Eine eigene Zukunft

    María Dueñas - Eine eigene Zukunft
    Drei Frauen gehen ihren Weg
    Bei diesem Buch von Maria Duenas handelt es sich um die Geschichte einer spanischen Einwandererfamilie in New York. Die Familie Arenas wird im New York des Jahres 1936 von unvorhergesehenen Ereignissen überrollt. Der Vater Emilio Arenas stirbt überraschend bei einem Unglück im Hafen. Die gerade erst im Januar 1936 in New York angekommene restliche Familie ist komplett mit der jetzigen Situation überfordert, der englischen Sprache kaum mächtig, sind die Mutter Remedios Arenas und deren Töchter Victoria, Mona und Luz mit einer recht ausweglosen Lage konfrontiert. Die aus ärmlichen Verhältnissen aus Málaga in Südspanien stammende Familie ist recht mittellos und sieht sich jetzt einem gewissen Schuldenberg ausgeliefert, den der Vater auch aus deren Überfahrtskosten nach Amerika aufgebaut hat, durch den Tod der Mutter von Remedios und den darauffolgenden Rauswurf aus der Wohnung in Málaga bedingt. Die durch den Schuldenberg und die Sprachbarriere negative Lage der Familie bietet kaum Hoffnung, eigentlich wollen alle drei nur schnell zurück nach Spanien. Der Unfalltod des Vaters könnte allerdings gewisse Entschädigungszahlungen ermöglichen, eine resolute Nonne und ein windiger Anwalt tauchen auf und wecken Erwartungen, das Restaurant des Vaters hatte auch schon bessere Zeiten gesehen und die anderen Jobs der Töchter spülen nicht viel Geld in die Haushaltskasse. Doch die Schulden müssen bezahlt werden.
    Und so baut sich eine doch recht spannungsvolle Geschichte mit vielen Wendungen auf. Das wäre das Positive an diesem Buch, ein wirklich recht großer Sog, recht informative Einblicke in das Leben der spanischen Einwanderer im New York des Jahres 1936, und eine recht abwechslungsreiche Geschichte. Die negativen Seiten des Buches beinhalten für mich die Charakterdarstellungen der drei jungen Frauen, erst kennzeichnet sie eine Dickköpfigkeit und Halsstarrigkeit, dann sind sie wieder gefühlüberfrachtet und temperamentvoll, dann wieder überbordend naiv und leichtgläubig, dann mutieren sie fast schon zu kämpferischen und starken Charakteren. Wenn man bedenkt aus welcher Zeit und welcher Gegend diese Frauen entstammen sollen, klingt das für mich nicht schlüssig. Auch der Umgang der drei jungen Frauen mit ihrem männlichen Umfeld ist für mich nicht immer schlüssig, einerseits sind sie die naiven Dummchen, andererseits laszive Gestalten. Ja was denn nun? Ich empfand das alles als zu seifig. Ein Charakter kann ja eine Wandlung im Laufe einer Geschichte mitmachen, aber für meine Begriffe erklärt nichts in der Handlung diese Veränderung. Also schlussfolgernd kann ich sagen, "Eine eigene Zukunft" ist ein Roman mit einem hohen Unterhaltungsfaktor, allerdings sollte man sich nicht so viele Gedanken über die Schlüssigkeit der Charaktere machen.
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  • Rezension zu Eine eigene Zukunft

    Emilio Arenas tauchte nur alle paar Jahre bei seiner Familie auf, immer dann, wenn er in Málaga an Land ging. Doch dann wollte er sich sesshaft machen und in New York ein Restaurant führen. Dafür holte er seine Frau und seine drei Töchter Victoria, Mona und Luz nach Amerika. Doch das Schicksal hatte anderes mit ihm vor. Am Pier fiel ihm ein Gepäckstück auf den Kopf und er erlitt tödliche Verletzungen. Nun steht seine Familie da – entwurzelt und mit einem Haufen Schulden.
    Die Frauen wollen aus dem schlecht laufenden Restaurant einen Nachtclub machen. Auch wenn sie mit Widrigkeiten zu kämpfen haben, so lassen sie sich doch nicht unterkriegen. Außerdem gibt es viele Menschen in der spanischen Gemeinde, die ihnen helfen wollen.
    Der Schreibstil ist wortgewaltig, aber auch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber ich habe mich schnell hineingefunden in diese Geschichte.
    Die Charaktere sind sehr schön und individuell dargestellt. Die Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein. Mona, die zweite Tochter, ist eine pragmatische junge Frau, die die Idee mit dem Nachtclub hat und diese Idee vorantreibt. Die ältere Schwester Victoria geht Konflikten eher aus dem Weg. Luz wirkt auf mich immer ein wenig naiv. Sie möchte berühmt werden und gerät immer an die falschen Männer. Die etwas ängstliche Remedios, Mutter der drei Schwestern, möchte am liebsten auf dem schnellsten Weg nach Spanien zurück. Ihr ist es wichtig, die Töchter schnellstmöglich zu verheiraten, denn damit sieht sie ihre Aufgabe als erfüllt an. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von Personen mit ihren eigenen kleinen Geschichten, was die Sache ein wenig unübersichtlich macht und in die Länge zieht.
    Dieses Buch zeigt sehr schön, dass Probleme, die sich einem in den Weg stellen, die Menschen stärken und Zusammenhalt schaffen. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass sie in dem fremden Land noch nicht Fuß gefasst und Sprachschwierigkeiten haben. Aber dadurch rücken die Schwestern noch näher zusammen. Trotzdem geht jede ihren eigenen Weg und findet so ihren Platz.
    Eine schöne und unterhaltsame Geschichte.
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  • Rezension zu Eine eigene Zukunft

    1936 New York. Der aus dem spanischen Andalusien stammende Emilio Arenas ist nach Amerika eingewandert und betreibt in New York ein Restaurant. Nun soll die Familie endlich wieder zusammen sein, deshalb lässt er seine drei Töchter Mona, Victoria und Luz von Spanien nach New York kommen. Sie sollen ebenfalls im familieneigenen Restaurant helfen. Kaum haben sie amerikanischen Boden betreten, stirbt Emilio bei einem Unfall und hinterlässt seine vier Frauen in einem fremden Land und einer Großstadt völlig allein auf sich gestellt. Auch, wenn sie eng miteinander verbunden sind, so scheitert vieles an den mangelnden Sprachkenntnissen. Zudem ist schnell das Geld knapp, und die Frauen müssen sich überlegen, wie sie überleben wollen. Sie freunden sich mit anderen Migranten und mit den Nachbarn an, erweitern ihren Bekanntenkreis und erfahren immer mehr Unterstützung und Hilfe. Das macht es den Frauen leicht, sich langsam einzuleben. Gleichzeitig machen sich Victoria, Luz und Mona daran, das väterliche Restaurant zu einem Nachtklub umzufunktionieren, der als Treffpunkt für die spanischen Einwanderer gelten soll.
    María Dueñas hat mit ihrem Buch „Eine eigene Zukunft“ einen packenden Roman vorgelegt, der sehr fesselnd die Geschichte der Familie Arenas aufzeichnet, die als spanische Emigranten ihr Glück in Amerika versucht zu einer Zeit, als der Zweite Weltkrieg kurz bevorstand. Der Schreibstil ist flüssig und wortgewandt, der Leser darf sich ins vergangene Jahrhundert entführen lassen und den Kampf miterleben, dem vier Frauen in einem völlig fremden Land mit begrenzten Sprachkenntnissen gegenüber stehen, und deren Überlebenswille durch Einfallsreichtum, Mut und Stärke geprägt ist und zu einem neuen Leben in Freiheit führt. Sehr geschickt erweckt die Autorin jede einzelne dieser Frauen vor dem Gesicht des Lesers zum Leben und lässt sich für jede einige Hürden und Schicksalsschläge einfallen, zeigt aber auch die Veränderungen auf, die die Frauen durchleben, die aus der tiefsten Provinz nun in einer riesigen Stadt mit dem Leben zurechtkommen müssen und wo ihnen unendlich viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Durch die Kontaktaufnahme mit anderen spanischen Migranten fühlen sie sich nicht mehr so allein, sondern gewöhnen sich schneller ein und gewähren sich gegenseitig Hilfe bei so mancher Hürde. Dabei ist der Familienzusammenhalt ebenfalls entscheidend, denn sie müssen durch so manchen Tiefschlag nicht allein hindurch, haben die nötige Unterstützung.
    Die Charaktere wurden von der Autorin sehr individuell und lebendig in Szene gesetzt. Ihr spanisches Temperament sowie der Rückhalt in der Familie lassen sie als starke Persönlichkeiten hervortreten, die sich nicht jammernd ihrem Schicksal ergeben, sondern die Ärmel hochkrempeln und ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Dabei erfahren sie Rückschläge, doch sie lassen sich davon nicht unterkriegen, sondern werden dadurch nur noch stärker. Vor allem Victoria, Mona und Luz schlängeln sich immer wieder an die Oberfläche und nehmen ihre etwas ängstliche Mutter unter ihre Flügel. Sie finden nach vielen Tiefschlägen und noch mehr Arbeit alle ihr Glück und in Amerika eine neue Heimat.
    „Eine eigene Zukunft“ ist ein eindrucksvoller Roman über eine Einwandererfamilie, deren Frauen mit ihren Hoffnung und Träumen, aber auch mit ihren Taten hier im Vordergrund stehen. Absolute Leseempfehlung für eine wunderbare Geschichte!
    Wunderbar erzählt für
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Eine eigene Zukunft in anderen Sprachen

  • Deutsch: Eine eigene Zukunft (Details)
  • Spanisch: Las hijas del Capitán: Tres hermanas, dos mundos, una ciudad (Details)

Besitzer des Buches 3

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