Der große schwarze Vogel

Buch von Stefanie Höfler

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Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der große schwarze Vogel

Der Tag, an dem Bens Mutter plötzlich und völlig unerwartet stirbt, ist ein strahlender Oktobertag. Ben erzählt von der ersten Zeit danach und wie er, sein Bruder Krümel und Pa damit klarkommen – oder eben nicht. Er erinnert sich an seine Ma mit den grünen Augen und den langen roten Haaren, die so gerne auf die höchsten Kastanienbäume kletterte. Mit einem Mal ist nichts mehr so, wie es war. Doch manchmal geht das Leben nicht nur irgendwie weiter, sondern es passieren neue, verwirrende und ganz wunderbare Dinge. Eine Geschichte einer großen Erzählerin über das Unfassbare, von großer Intensität und Nähe, voller Trost und Zuversicht.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der große schwarze Vogel

    Zum Inhalt:
    Der Tag, an dem Bens Mutter plötzlich und völlig unerwartet stirbt, ist ein strahlender Oktobertag. Ben erzählt von der ersten Zeit danach und wie er, sein Bruder Krümel und Pa damit klarkommen – oder eben nicht. Er erinnert sich an seine Ma mit den grünen Augen und den langen roten Haaren, die so gerne auf die höchsten Kastanienbäume kletterte. Mit einem Mal ist nichts mehr so, wie es war. Doch manchmal geht das Leben nicht nur irgendwie weiter, sondern es passieren neue, verwirrende und ganz wunderbare Dinge.
    Eine Geschichte einer großen Erzählerin über das Unfassbare, von großer Intensität und Nähe, voller Trost und Zuversicht.
    (Quelle: amazon.de)
    Meine Meinung:
    Ich bin aufgrund der Thematik und des wunderschönen farbenfrohen Covers auf dieses Buch aufmerksam geworden und habe es gern gelesen. Dennoch hinterlässt es mich ein wenig zwiegespalten.

    Es ist mir wichtig, dass es Bücher gibt, in denen die Thematik vom Tod eines Elternteils so explizit, detailliert und ungeschönt aufgegriffen wird. Durch die vielen Perspektivwechsel erlebt man ebenso das unmittelbare Geschehen an den Tagen um den Tod der Mutter herum, was ganz minutiös erzählt wird, wie auch Rückblicke auf Erlebnisse mit der Mutter sowie dann im letzten Drittel des Buches einige gut gewählte Vorausblicke auf das neue, veränderte Leben ohne die Mutter. Atmosphärisch ist das immer gut beschrieben. In den Rückblenden finden sich schöne Eindrücke und Momentaufnahmen aus dem Leben eines Kindes und mit zum Alter passenden Reflexionen. Dabei kommt auch das nicht immer einfache Wesen der Mutter zum Vorschein, die als eine Frau mit Ecken und Kanten dargestellt wird. Wunderschön fand ich die Beschreibungen vom Wald und von den Pflanzen, auch wenn einige Fragen im Detail aufgeworfen wurden: Unreife Kastanien pflücken, die nach nichts riechen? Salbeigrüne Augen? Aber das sei mal dahingestellt…

    Als eher unrealistisch habe ich die Gefasstheit der Erwachsenen nach dem plötzlichen Tod der Mutter wahrgenommen, dieses sofortige Sich-Verabschieden, auch die entsprechende nüchterne Aufforderung an die Kinder. Das ging mir viel zu schnell. Hier fehlten mir die Phasen der Fassungslosigkeit, des Nicht-Annehmen-Wollens des Geschehenen, der unmittelbare Schmerz... Dass die Leute gleich so sachlich reagieren und sich verabschieden, also den Tod sofort akzeptieren, erschien mir nicht glaubwürdig, zumal der Vater ja auch anschließend dermaßen in seinem Schmerz versinkt, dass er seine Kinder wochenlang überhaupt nicht mehr wahrnimmt. Ich möchte das nicht weiter beurteilen, hätte aber erwartet, dass die natürlichen Elterninstinkte einen eher dazu bringen, in so einer Situation enger mit den Kindern zusammenzurücken und, bei allem eigenen Schmerz, den Kindern auch ein wenig beizustehen. Das tut dieser Vater lange Zeit nicht.
    Insgesamt kamen mir persönlich auch die in der Beschreibung aufgeführten Themen "Trost und Zuversicht" im Buch zu kurz.
    Höchst seltsam und fragwürdig fand ich gegen Ende die Szene mit der angeblich nicht zutreffenden Beschreibung der Verstorbenen durch den Pfarrer während der Trauerfeier / Beisetzung und den darauffolgenden Wutausbruch des Vaters und ärgere mich über dieses unsachgemäße Pfarrerbashing. Wer kein Kirchenmitglied war, bekommt in der Regel auch keine kirchliche Bestattung. Es bräuchte in diesem Buch bei der Mutter, die keinen Kirchenbezug hatte, also überhaupt kein Pfarrer ins Spiel zu kommen, wenn die Angehörigen das nicht explizit wollten. Wenn man es dann aber will, findet ein Trauergespräch statt, in dem Pfarrerin oder Pfarrer etwas über die verstorbene Person erzählt bekommen, falls sie sie nicht persönlich gekannt haben. PfarrerInnen geben also in den Traueransprachen in der Regel genau das wieder, was man ihnen selbst über das Leben und den Charakter der Verstorbenen erzählt hat.

    Insgesamt finde ich, dass das Buch v.a. durch die gelungenen Perspektivwechsel sehr gut gemacht ist, aber es konnte mich emotional nicht so packen, dass ich im Geschehen richtig „drin“ gewesen wäre – ich habe von außen distanziert auf die Handlung geblickt und mitgedacht, aber nicht wirklich mitgefühlt. Ob das an mir selbst lag, weil ich eventuell diese Handlung gar nicht so nah an mich herankommen lassen wollte, oder am Buch, kann ich nicht eindeutig bestimmen. Ich müsste zum Vergleich andere Bücher mit dieser Thematik zeitnah lesen, das habe ich aber momentan nicht vor.

    Ich kann das Buch also nur mit gewissen Einschränkungen empfehlen.
    Altersempfehlung des Verlags: 12-15 Jahre
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Ausgaben von Der große schwarze Vogel

Gebundene Ausgabe

Seitenzahl: 182

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 6. Februar 2019
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