Die Stunden

Buch von Michael Cunningham, Georg Schmidt

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Stunden

Ein Tag im Leben dreier Frauen: Clarissa Vaughan spaziert an einem strahlenden Junimorgen durch die Straßen von New York. Es ist das pulsierende New York der späten neunziger Jahre. Clarissa will Blumen für eine Party besorgen, die sie an diesem Abend für ihren aidskranken Freund Richard geben will, der soeben einen bedeutenden Literaturpreis erhalten hat. Sie kennen sich seit Jahrzehnten, für kurze Zeit waren sie auch ein Paar. Richard gab ihr den Spitznamen Mrs. Dalloway, weil sie ihn an die Heldin aus Virginia Woolfs gleichnamigen Roman erinnert. Laura Brown ist mit einem Kriegsveteranen verheiratet, der rührend um sie bemüht ist, ihr kleiner Sohn liebt sie abgöttisch, sie ist zum zweitenmal schwanger. Doch das Hausfrauenleben in einem Vorort von Los Angeles erdrückt sie. An einem Tag im Jahr 1949 flieht sie vor den alltäglichen Pflichten, mietet sich ein Zimmer in einem Hotel und liest fasziniert 'Mrs. Dalloway'. Virginia Woolf ringt im Jahr 1923 um den Anfang ihres neuen Romans, dem sie den Arbeitstitel 'The Hours' (Die Stunden) gegeben hat und der einmal 'Mrs. Dalloway' heißen wird. Sie hat Kopfschmerzen und hört Stimmen, und sie vermisst die Großstadt, obwohl sie weiß, dass ihr der Rückzug aufs Land nach Richmond gut tut. Fast steigt sie in den Zug nach London, nur fast, denn nun schreibt sie den ersten Satz: 'Mrs. Dalloway sagte, sie wolle die Blumen selber kaufen.' In seinem überwältigend schönen und bewegenden Roman schildert Michael Cunningham einen Tag im Leben dieser drei Frauen. Von Virginia Woolfs Leben und Werk inspiriert, schafft er eine ganz eigene Welt, die sich um die Möglichkeiten von Freundschaft und Liebe dreht, um das Auffangen von Scheitern und Lebensüberdruss und um eine Gemeinschaft jenseits von Leben und Tod: der Literatur.
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Bewertungen

Die Stunden wurde insgesamt 18 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Stunden

    Oh ja, den Film mit Meryl Streep, Nicole Kidman und Julianne Moor fand ich zauberhaft.
    Aber das Buch, ich bin bis zum Schluss einfach nicht mit ihm warm geworden. Vielleicht lag es daran, dass ich vorher den Film gesehen habe? Ich weiß es nicht.
    Die Idee an sich finde ich toll. Da wird abwechselnd über drei Frauen, die in unterschiedlichen Zeiten leben, berichtet. Über einen einzigen Tag aus ihrem Leben. Und alle verbindet etwas mit "Mrs Delloway".
    Ich kam nur langsam rein in die Geschichte. Schon der Prolog ist sehr traurig und beklemmend.
    Clarissa will am Abend eine Party für ihren todkranken Freund Richard geben. Er ist Schriftsteller und soll mit einem Preis ausgezeichnet werden. Er nennt sie Mrs. Delloway.
    Virginia setzt sich, nachdem sie aufgestanden ist und sich einen Kaffee geholt hat, in einen Sessel und ohne zu wissen, wie sie beginnen soll, greift sie zur Feder und schreibt: "Mrs. Dalloway sagte, sie wolle die Blumen selber kaufen."
    Laura Brown ist verheiratet, hat einen Sohn und sollte eigentlich aufstehen, da ihr Mann Geburtstag hat. Doch sie liest "Mrs. Dalloway".
    Jede der Frauen hat zu kämpfen. Mit guten und schlechten Momenten. Solche Geschichten liebe ich eigentlich.
    Auf jeden Fall werde ich das Buch noch einmal lesen. In ein paar Jahren. Vielleicht habe ich dann einen besseren Zugang und kann es auch genießen und vor allem den Pulitzerpreis würdigen, den es erhalten hat.
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  • Rezension zu Die Stunden

    Cunningham beschreibt in diesem Buch jeweils einen Tag im Leben von 3 Frauen in den Jahren 1923, 1949 und am Ende des 20. Jahrhunderts, die alle durch Virginia Woolfs „Mrs. Dalloway“ miteinander verbunden sind.
    1923 in Richmond, einem Vorort von London: Virginia Woolf schreibt den ersten Satz ihres Buches – das später „Mrs. Dalloway“ heißen wird – nieder: „Mrs Dalloway sagte, sie wolle die Blumen selber kaufen.“ Die Schriftstellerin ist auf der ständigen Flucht vor ihren Kopfschmerzen und vor dem Hören von Stimmen, die sie allmählich um den Verstand bringen. Aus diesem Grund überredete sie ihr Mann Leonard, die pulsierende Hauptstadt London zu verlassen um in Richmond zu mehr Ruhe und Erholung zu kommen. Doch Virginia ist unglücklich in Richmond, sie sehnt sich nach London zurück. Während sie die Vorbereitungen für den Besuch ihrer Schwester trifft, kreisen ihre Gedanken ständig um ihre Protagonistin Clarissa Dalloway und feilt sie den ganzen Tag am Konzept dieses neuen Werkes.
    Laura Brown ist mit dem liebevoll-biederen Kriegsveteranen Dan verheiratet und lebt mit ihrem sehr anhänglichen 3jährigen Sohn Ritchie im Los Angeles des Jahre 1949 und erwartet ihr zweites Kind. Nach außen hin muss sie sich zwingen, die von ihr erwartete Rolle als treusorgende Mutter und pflichtbewusste Hausfrau zu spielen. Doch nur sich selber gesteht sie ein, wie unbefriedigend dieses Leben für sie ist. Ihre Liebe gilt den Büchern und nimmt sie die Unpässlichkeiten ihrer Schwangerschaft zum Vorwand, um noch ein wenig länger als normal im Bett zu bleiben und Virginia Woolfs „Mrs. Dalloway“ zu lesen, der sie sich innerlich sehr verbunden fühlt. Eine enorme Todessehnsucht prägt Laura Brown und spielt sie immer öfter mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen.
    Clarissa Vaughn kauft Blumen, denn sie hat sich bereit erklärt für ihren aidskranken Freund und ehemaligen Geliebten, dem Schriftsteller Richard, der sie liebevoll „Mrs. Dalloway“ nennt, anlässlich einer Literatur-Preisverleihung eine Party auszurichten. Aufgrund der Besucherliste werden immer wieder Erinnerungen wach und lässt sie so Phasen ihres Lebens Revue passieren.
    In jeweils abwechselnden Kapiteln erzählt Cunningham vom Innenleben der Protagonistinnen, aber auch der Personen in deren Umkreis, von Liebe, Glück und Freundschaft. Ruhig, kunstvoll, formvollendet und durchdacht verwebt er die Parallelen, die sich aus den ähnlichen Situationen und Gefühlslagen der drei Frauen ergeben. Jede möchte für sich ausbrechen, fühlt sich überfordert, kann oder will das Glück nicht erkennen. Eine latente Todessehnsucht und Melancholie sowie die bekannten und wiederkehrenden Namen (Clarissa, Mrs. Dalloway, Richard) runden dieses Bild ab. Eine gekonnte Wendung zum Schluss verbindet das Schicksal der Frauen überraschend.
    Virginia Woolfs „Mrs. Dalloway“ habe ich vor längerer Zeit gelesen. Es ist sicher nicht Voraussetzung zum Verständnis für „Die Stunden“ doch jedenfalls förderlich, um in Cunninghams Buch versinken zu können. Ganz große Literatur, von mir eine echte Empfehlung!
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Ausgaben von Die Stunden

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

Hardcover

Seitenzahl: 304

E-Book

Seitenzahl: 317

Hörbuch

Laufzeit: 00:04:40h

Die Stunden in anderen Sprachen

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