Zehnter Dezember
Buch von George Saunders, Olivier Deparis
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Buchdetails
Titel: Dix décembre
George Saunders (Autor) , Olivier Deparis (Übersetzer)
Verlag: OLIVIER
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 264
ISBN: 9782823602784
Termin: Februar 2015
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Kurzmeinung
MojohSehr düstere, sozialkritische und literarisch ausgefeilte Kurzgeschichten. Nicht einfach zugänglich, aber sehr gut. -
Kurzmeinung
tom leoStilistisch, sprachlich - vom Feinsten. Ausgefeilt ins Letzte. Jedoch meist sehr dunkel, gar pessimistisch?!
Bewertungen
Zehnter Dezember wurde insgesamt 11 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.
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Meinungen
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Zehnter Dezember
- Nungesser
[…]Weiterlesen
Daran knüpfe ich etwas an. Ich habe zwar alle Kurzgeschichten gelesen, konnte aber zunehmend weniger damit anfangen. Lediglich die erste Erzählung "Sprung zum Sieg" fand ich auch in der Erzählform klasse, aber aber alle übrigen Stories waren "schräg". Ich kann nicht mal ausmachen, was mich gestört hat, denn formulieren kann der Autor, auch die Wortschöpfungen sind super. Dass die Protagonisten Aussenseiter sind, stört mich sonst auch nicht - sie werden zudem liebevoll von Saunders skizziert. Und doch fehlt mir bspw der Witz einer Lucia Berlin. Saunders Geschichten sind meist verstörend und deprimierend, aber weniger beklemmend und absurd wie bspw bei Kafka. Vielleicht waren auch meine Erwartungen zu hoch, oder ich muss die Geschichten auch mehrmals lesen.
[…]
Ja, dieses Undeutliche hat mich wohl am meisten gestört. Lauter Geschichten, bei denen ich dachte, was soll das denn? Dazu muss man vielleicht auch in der richtigen Stimmung sein...
Schade, hatte ich keine Zeit an der MLR teilzunehmen; ab und zu hatte ich mal mitgelesen - es war ja eine sehr produktive Runde mit hilfreichem Gedankenaustausch. Prima hat es Euch allen so gut gefallen. Ich behalte mir mal seinen Lincoln-Roman auf der Merkliste, aber vermutlich nicht für dieses Jahr. -
Rezension zu Zehnter Dezember
- Marie
Klappentext:Weiterlesen
Niemand versteht es, so virtuos und ungewöhnlich über ganz gewöhnliche, unvollkommene Menschen zu schreiben, die sich mit einer nicht ganz gewöhnlichen, unvollkommenen Welt herumschlagen, wie George Saunders. Der unumstrittene Meister der zeitgenössischen Shortstory überzeugt mit seinen Erzählungen nicht nur die literarische Welt, in den USA gehört er auch zu den Bestsellerautoren. Denn seine brillanten, witzigen, unverfroren zärtlichen Geschichten sind von höchster sprachlicher wie gedanklicher Klarheit und Tiefe – diese Erzählungen vergisst man lange nicht. – Amazon
Zum Autor:
George Saunders wurde 1958 in Amarillo, Texas, geboren, lebt heute mit seiner Frau und zwei Töchtern in Oneonta, New York, und ist Dozent an der Syracuse University. Er hat mehrere Bände mit Kurzgeschichten veröffentlicht, erhielt u.a. 2013 den PEN/Malamud Award und 2014 den Folio Prize. Das Echo auf seinen ersten Roman »Lincoln im Bardo« war überwältigend: Man Booker Prize 2017, Shortlist für den Golden Man Booker Prize, Premio Gregor von Rezzori 2018, New York Times-Nr.1-Bestseller, SWR-Bestenliste Platz 1 und Spiegel-Bestseller. – Amazon
Allgemeine Informationen:
Originaltitel: Tenth of December
Erstmals erschienen 2013 bei Random-House, New York
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Frank Heibert
10 Erzählungen, Danksagungen
270 Seiten
Die einzelnen Erzählungen:
Sprung zum Sieg
Soll Kyle eingreifen, als er sieht, dass das Nachbarmädchen entführt wird?
Gestell
Der Vater des Erzählers hat vor dem Haus ein Gestell aufgebaut, woran er wechselnde Dekorationen und Botschaften hängt.
Welpe
Die Familie der immerfröhlichen Marie möchte einen jungen Hund aus Callies Haushalt aufnehmen. Doch dort herrscht das Chaos.
Flucht aus dem Spinnenkopf
Die Teilnahme an einer medizinischen Versuchsreihe wird Jeff als Alternative zu einem Gefängnisaufenthalt geboten.
Appell
Abteilungsleiter Todd schreibt an seine Mitarbeiter, um ihre Motivation zur Arbeit anzufeuern.
Al Roosten
Al Roosten hängt ständig seinen Tagträumen nach, in denen er ein erfolgreicher, glücklicher und angesehener Mann ist. Zu handeln bereitet ihm mehr Probleme.
Die Semplica-Girl-Tagebücher
Der ich-erzählende Tagebuchschreiber wird vom Neid auf besser gestellte Leute geplagt. Als er im Lotto gewinnt, besorgt er sofort die angesagten Semplica-Girls.
Zuhause
Mikey, ein Kriegsveteran, kehrt nach Hause zurück.
Mein Ritterfiasko
Ted beobachtet den sexuellen Missbrauch an seiner Kollegin. Der Mann ist ihr gemeinsamer Chef.
Zehnter Dezember
Ein dicker Junge und ein todkranker Mann begegnen sich an einem zugefrorenen Weiher.
Meine Meinung:
Klingt ziemlich alltäglich bis banal? Ist es aber nicht.
Saunders ist ein Geschichtenerzähler der besonderen Art. Er transportiert normalen Alltag in ein Science Fiction-Ambiente, er spinnt ein lapidares Was-wäre-wenn in einen technischen Zusammenhang, er entwickelt Szenerien, die beim Leser Grauen verursachen. Seine Figuren sind Gescheiterte, Super-Schlaue, Tagträumer, Deppen, Zu-kurz-Gekommene, Hyperaktive, Faulenzer, … – gemeinsam ist ihnen, dass ihre Gedanken und Gefühle fehl geleitet werden, dass ihnen die eigenen Motive unklar sind, und dass ihnen eine ehrliche Reflexion über das eigene Verhalten fehlt.
Dennoch: Aus jeder Zeile ist eine innige Verbundenheit des Autors mit seinen Figuren spürbar, eine leise Ironie vielleicht, aber niemals führt er sie vor oder macht sie lächerlich.
Und manchmal spielt er mit dem Leser; er verwehrt ihm die Eindeutigkeit und lässt ihm den Spielraum, eine Handlung weiter zu denken, anders zu denken oder zu drehen.
Andererseits kommen gewisse Motive immer wieder vor, in anderen Zusammenhängen oder mit anderer Bedeutung.
Saunders zu lesen ist eine Herausforderung, man könnte so weit gehen und sagen: Ein Abenteuer. Nichts ist, wie es scheint, und hinter der nächsten Kurve – dem nächsten Absatz – könnte der Abgrund lauern. Rechnet man mit dem Abgrund, kann man auf einer Blumenwiese landen. Alles scheint möglich.
Bei meinem ersten Leseversuch vor ein paar Monaten bin ich gescheitert. Mein Glück, dass sich eine Leserunde fand. Stück für Stück öffneten sich die Erzählungen.
Die Leserundler und diejenigen, die mitgelesen haben, wissen, was das Herzchen neben dem Namen des Übersetzers zu sagen hat. Alle anderen dürfen sich zur Befriedigung ihrer Neugier durch 30 Seiten Leserunde kämpfen.
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Besitzer des Buches 19
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