Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

Buch von Stuart Turton

  • Kurzmeinung

    syko
    Spannende Idee, sehr verwirrend, letztendlich lohnenswert
  • Kurzmeinung

    ManuH
    Coole Idee, denselben Tag 7 mal in einem anderen Körper zu erleben und dabei mindestens 1 Mörder auf die Schliche zu kom

Bewertungen

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle wurde insgesamt 37 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Spannende Idee, sehr verwirrend, letztendlich lohnenswert

    syko

  • Coole Idee, denselben Tag 7 mal in einem anderen Körper zu erleben und dabei mindestens 1 Mörder auf die Schliche zu kom

    ManuH

  • Sehr komplex und verwirrend, aber richtig gut!

    Aleshanee

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

    Auf das, was mich hier in dem Buch erwartet hat, war ich echt überhaupt nicht vorbereitet! Die Idee von "und täglich grüßt das Murmeltier" ist ja nicht neu, aber der Autor hat hier nochmal eine individuelle Note eingebracht, die das ganze noch komplexer und noch verwirrender macht!
    Zusammen mit dem Protagonisten erwacht man mitten in einem Wald ohne jegliche Erinnerung, nur mit dem Namen "Anna" auf den Lippen. Zusammen mit ihm muss man sich dann die Puzzleteile zusammensuchen, was wohl geschehen ist und so taucht man in ein diffuses Spiel zwischen Intrigen, Rätsel und Geheimnissen ein, die wirklich schwer zu entzerren sind.
    Die Hintergründe liegen viele Jahre zurück und um die Zusammenhänge zu begreifen, muss sich der Protagonist vielen Gefahren stellen und hinter die Masken blicken. Allerdings wacht er nicht "jeden Tag aufs neue" in einem anderen Gast auf. Sondern er erlebt den gleichen Tag zeitgleich mit all seinen anderen Wirten. Das sollte man besser vorher wissen, denn ich bin tatsächlich erst bei der Hälfte des Buches auf diesen Aspekt gekommen.
    Das macht das ganze so komplex und undurchschaubar, da er zeitlich und physisch ständig wechselt und damit auch sein Wissen früher am Tag schon größer sein kann, als in einem anderen Charakter später. Das hört sich jetzt sicher verwirrend an - das war es auch, aber man findet sich nach einer Weile schon zurecht. Zumindest mit der Idee. Wenn man konzentriert liest.
    Sehr genial in dem Zusammenhang: Der Protagonist muss sich nicht nur mit dem jeweils neuen Körper und Wissensstand zurechtfinden, sondern auch mit den Charaktereigenschaften! Das kann ein großes Hindernis sein, aber auch ein Vorteil, je nach der Gesinnung des "Wirts". Hier hatte er oft zu kämpfen, denn bei einigen von ihnen kämpfen sich sehr negative Charakterzüge immer wieder in den Vordergrund.
    Und hier muss ich dem Autor wirklich meinen allergrößten Respekt entgegenbringen, so eine umfangreiche Konstellation auf diese geniale Art aufs Papier zu bringen. Wenn hier tatsächlich kleine logische Fehler dabei waren: ich hab sie jedenfalls nicht entdeckt, denn für mich war es teilweise nicht mehr überblickbar, wer wann was genau getan oder erfahren hat.
    Das war größtenteils allerdings gar nicht so schlimm, man muss sich einfach leiten lassen - manchmal hätte ich mir aber schon gewünscht, dass ich die vielen Hinweise etwas besser hätte greifen können.
    Ebenfalls ein großes Lob gilt dem Schreibstil, der mir grade etwas schwer zu beschreiben fällt. Einfach, zum Glück, da ja die Handlung schon so kompliziert ist, allerdings baut er auch großartige Metaphern ein, die das ganze sehr lebendig und anschaulich gemacht haben.
    Draußen tobt ein heftiger Sturm. Regentropfen wirbeln durch die Luft, im Wald zersplittern Äste, und die Bäume schwanken hin und her. Es ist eine hässliche Nacht, als hätte man Fäuste voll Ruß aus dem Ofen genommen und damit den Himmel besprengt.
    Zitat Seite 108
    Nur ein kleines Beispiel von vielen anderen, das auch sehr gut die Atmosphäre unterstreicht. Die war nämlich nicht so, wie im Klappentext angekündigt und deshalb von mir so vorgestellt, mit einem ausgelassenen Fest und amüsierenden Gästen gespickt. Denn die Stimmung im Anwesen der Hardcastles ist von Beginn an äußerst seltsam.
    Auch das ist schwer zu beschreiben, es wirkte oft surreal und immer wieder gibt es Getuschel, Unstimmigkeiten zwischen den Gästen und Drohungen, die unheilvolle Wirkung entstehen lassen. Das hat Stuart Turton wirklich perfekt inszeniert!
    Jedes Gespräch scheint mit Nadelstichen gespickt, überall lauert Gefahr, die Luft ist voller Dornen.
    Zitat Seite 124
    Ich hab auch etwas gerätselt, zu welcher Zeit das wohl spielt und bin letztendlich auf die 30er Jahre des 19. Jahrhunderts gekommen.
    Für dieses Buch sollte man sich wirklich Zeit nehmen und sich darauf einlassen können, ohne erstmal zuviel zu hinterfragen. Nach und nach lösen sich die Rätsel auf, auch wenn man bis zum Ende nicht weiß, was tatsächlich dahintersteckt.
    Die Auflösung der Hintergründe hätte für mich noch etwas spektakulärer sein können - wobei die Botschaft, die dahintersteckt, eine interessante ist und für mich guten Kern hatte. Hier scheiden sich sicher die Geister und ich war etwas verwundert, dass in keiner Rezension, die ich gelesen habe, näher darauf eingegangen wurde oder zumindest Stellung dazu bezogen.
    Die Auflösung, was hinter dem Tod von Evelyn Hardcastle steckt, war dafür eindrucksvoller und ebenso komplex und unerwartet, wie man es nach den ganzen seltsamen Geschehnissen auch erwarten durfte.
    Mein Fazit: 4.5 Sterne
    Weltenwanderer
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  • Rezension zu Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

    Das Geheimnis von Blackheath
    Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle, Kriminalroman von Stuart Turton, E-book 482 Seiten, Tropen bei Klett-Cotta.
    Das rätselhafte Geschehen rund um den Maskenball auf Blackheath.
    Familie Hardcastle lädt zu einem Maskenball auf das heruntergekommene Anwesen Blackheath. Am Ende des Abends wird Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses sterben. Bis der wahre Mörder enttarnt ist, wird sich das Geschehen immer wiederholen, nur einer der Anwesenden weiß mehr als alle anderen Aiden Bishop, der diesen verhängnisvollen Tag immer wieder im Körper einer anderen Person erlebt. Ihn erreicht eine seltsame Nachricht: „Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.“
    Ein Kriminalroman der etwas anderen Art im Whodunnit-Stil, aufgeteilt in 60 Kapitel. Der Autor lässt den Protagonisten aus der Ich-Perspektive die Geschichte schildern, da es sich bei der Hauptfigur um eine Person mit verschiedenen Wirten handelt, ist diese Erzählform hervorragend gewählt. Jederzeit ist der Leser somit ganz nah dran am Geschehen. Die Erzählweise ist flüssig und herrlich bildmalerisch. Sätze wie: „Am oberen Ende der Stufen empfängt uns eine alte Standuhr, deren Räderwerk vom Rost zerfressen ist und auf deren reglosen Pendel die Sekunden zu Staub zerfallen. S.15 oder „Ein paar Krähen, die aus den Bäumen aufflattern und die Luft mit ihren Flügelschlägen zersplittern. S.9 haben mir gut gefallen und das Setting in meinem Kopf entstehen lassen. Die einzelnen Tage in den jeweiligen Körpern sind durchgehend erzählt, jedoch sind einige der Wirte in mehreren Abschnitte dazwischen platziert. Am Anfang des Buches, befindet sich die gedruckte Einladung zum Maskenball, mit den geladenen Gästen und eine Aufstellung von anwesendem Personal. Dies war äußerst hilfreich, da durch die vielen handelnden und wechselnden Personen der Plot sowieso schon sehr unübersichtlich war.
    Dieses Buch hat mich sehr gefordert, als schnelle Unterhaltungslektüre ist es ungeeignet. Es ist anstrengend den Überblick zu behalten, am Anfang fühlte ich mich hilflos und verloren in der Geschichte. Mehr Fragen als Antworten haben sich aufgetan und nicht alle Fragen wurden für mich befriedigend beantwortet. Wodurch und wie Bishop überhaupt auf Blackheath kommen konnte hat sich mir z.B. nicht wirklich erschlossen. Als ich mich an den „Täglich grüßt das Murmeltier-Modus“ gewöhnt hatte, habe ich gerne mit ermittelt, da war die Spannung auch sehr hoch. Je mehr Wirte der Protagonist jedoch durchlebte desto verworrener wurde der Plot. Die Auflösung des Falls und das Ende sind für mich an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig. Schade. Es war interessant, sich auf einen Krimi in diesem etwas anderen Stil einzulassen, doch es war harte Arbeit und ist mir als Freizeitvergnügen zu anstrengend. Eine Liste der Personen und Vorfälle neben der Lektüre zu führen übersteigt mein Verständnis von „Lesevergnügen“. Interessant waren die verschiedenen „Gastgeber“ des Protagonisten, die Charakterisierung der Wirte hat Turton perfekt hinbekommen, sie erlauben dem Leser einen Perspektivenwechsel in der Geschichte. Die Einschränkungen und auch Fähigkeiten der Wirte sind sehr deutlich dargestellt worden, das fand ich toll. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch begeisterte Leser finden wird, auch ich fühlte mich über weite Abschnitte gut unterhalten. Gruselig, phantastisch, spannend und keinesfalls langweilig. Deshalb möchte ich es auch gerne empfehlen, vielleicht war für mich gerade nicht der richtige Zeitpunkt für das Werk. Von mir drei von fünf möglichen Sternen.
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  • Rezension zu Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

    Ein Mann irrt durch den Wald, ohne Gedächtnis, nur einen Namen weiß er noch: „Anna“. Und er ist sicher, dass Anna gerade ermordet wurde. Als er endlich ein Haus erreicht, ist er dort gut bekannt, nur Anna kennt niemand.
    Wer Titel und Klappentext gelesen hat, wundert sich bestimmt. Anna? Sollte nicht eine Evelyn tot sein? Am besten, man vergisst den Klappentext, der sicher ein Kaufanreiz ist, schnell wieder, denn was dort verraten wird, erfährt man im Roman erst viel später. Bis dahin, und auch darüber hinaus, ist man genauso verwirrt wie der Protagonist, und das ist auch gut so.
    Ich habe selten einen so originellen Roman gelesen, der mich als Leser auch fordert, habe ich doch schnell viele Fragen, einige werden auch relativ schnell beantwortet, aber es kommen immer wieder neue hinzu. Gut, dass der Roman auch zum Mitraten einlädt, man macht sich viele Gedanken, und etliche davon werden irgendwann über den Haufen geworfen. Immer wieder wird man überrascht, immer wieder werden Erkenntnisse auf den Kopf gestellt. Es gibt aber auch viele Aha-Erlebnisse und am Ende legt man den Roman zufrieden aus der Hand. Dem Autor ist ein wahres Meisterstück gelungen, Chapeau!
    Erzählt wird in der Ich-Form – und aus mehreren Perspektiven – dazu sehr bildhaft (S. 40: „Eine Uhr trommelt all ihren Mut zusammen und gibt ein lautes Ticken von sich“). Ich brauchte zwar ein bisschen, um im Roman anzukommen, aber dann hat er mich komplett gepackt und war Spannung pur. Ich habe mich auch lange gefragt, wann der Roman spielt, Jahreszahlen werden nie genannt, ich schätze aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Prinzip ist das aber egal, denn der historische Hintergrund spielt keine Rolle, es bringt nur eine gewisse Atmosphäre mit sich.
    Die Charaktere sind durch die Bank gut gelungen, jeder ein besonderer Typ. Auf einen hätte ich zwar gut verzichten können, denn der „Lakai“ ist mir ein Touch zu viel, aber immerhin hat mich überrascht, wer am Ende hinter ihm steckte. Ich denke, die Geschichte hätte aber auch ohne ihn gut funktioniert.
    Ein „richtiger“ Kriminalroman ist es meiner Meinung nach nicht, auch wenn es gilt, deinen Todesfall aufzuklären und ermittelt wird, im Fokus steht etwas anderes, und dadurch wird der Roman eben ein bisschen mehr als ein „Krimi“. Mir gefällt das sehr und es sollte keinen Krimi-Fan abschrecken, den Roman zu lesen.
    Wie bereits oben erwähnt, die Auflösung gefällt mir gut. Eigentlich gibt es mehrere, nach und nach erfährt man, wie alles zusammenhängt, und auch der Kriminalfall wird gelöst. Trotzdem hat der Roman ein offenes Ende, das in meinen Augen aber sehr gut passt. Bis zum Ende bleibt der Roman originell und besonders:
    Selten habe ich einen Roman gelesen, der mich so gepackt hat, der mich immer wieder überrascht hat, und zwar im positiven Sinne, der meine grauen Zellen gefordert hat und vor Originalität nur so strotzt. Für mich ist dieser Roman eines meiner Jahreshighlights und ich bin schon gespannt, was sich der Autor für seinen nächsten einfallen lässt. Von mir gibt es selbstverständlich volle Punktzahl und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.
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  • Rezension zu Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

    Klappentext:
    Maskenball auf dem Anwesen der Familie Hardcastle. Am Ende des Abends wird Evelyn, die Tochter des Hauses, sterben. Und das nicht nur ein Mal. Tag für Tag wird sich ihr mysteriöser Tod wiederholen – so lange, bis der Mörder endlich gefasst ist
    Inhalt:
    Auf dem Anwesen der Familie Hardcastle findet ein Maskenball statt um deren Rückkehr zu feiern. Doch es wird alles andere als ein fröhlicher Abend, da die Tochter des Hauses an diesem Abend sterben wird und sie wird nicht nur einmal sterben. Nun ist es an Aiden Bishop das Rätsel um ihren Tod zu lösen. Dafür bekommt er acht Tage Zeit und für jeden Tag steckt er im Körper eines anderen Gastes, der bei diesem Maskenball anwesend war. Am letzten Tag muss er dem mysteriösen Pestdoktor, der die Regeln aufstellt, den Mörder nennen. Nur dann kann er von dem Anwesen Blackheath entkommen. Jedoch ist er nicht der einzige, der in Blackheath gefangen ist und die Regel besagt, dass nur einer entkommen kann. Es beginnt ein kniffliges Verwirrspiel und Aiden muss aufpassen wem er vertraut.
    Meine Meinung:
    Die Geschichte beginnt anders, als ich es nach dem Klappentext erwartet hätte. Ich dachte die Handlung beginnt mit dem Maskenball und dem Mord an Evelyn. Doch da habe ich wohl falsch gedacht. Rückblickend gesehen, war der Maskenball auch eher eine Nebenhandlung. Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um Aiden und um seine 8 Wirte, sodass der Leser jeden Tag aus einer anderen Perspektive erleben kann.
    Anfangs war das Ganze jedoch schon etwas verwirrend. Der Leser startet im ersten Wirt und man fragt sich beim Lesen wirklich, was hat das nun alles mit dem Ganzen zu tun. Auch läuft die Handlung nicht chronologisch ab, also Aiden erlebt nicht einfach jeden Tag in einem anderen Wirt, sondern er springt auch zwischendurch hin und her. Das mag anfangs etwas zu Verwirrungen führen, aber ich finde der Autor hat es trotzdem geschafft der ganzen Geschichte einen roten Faden zu verleihen. Mir hat das Miträtseln und Mitfiebern auch wirklich Spaß gemacht und kaum dachte man, man hat die Lösung gefunden, da gab es wieder eine Wendung die alles verändert hat.
    Besonders gut gelungen sind dem Autor auch die Charaktere. Jeder einzelne von Aidens Wirten hat eine eigene Persönlichkeit und eigene Fähigkeiten, die Aiden beim Lösen des Falls helfen. Jedoch hat auch jeder nicht nur gute Eigenschaften sondern auch schlechte, was es für Aiden nicht ganz einfach macht. Das ganze Setting auf dem Anwesen Blackheath hat mir auch wirklich gut gefallen, das hat mich an die alten Edgar Wallace Filme erinnert, die ich mit meinem Vater oft zusammen geschaut habe. Es hat irgendwie die gleiche Atmosphäre vermittelt.
    Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen, er war zwar nicht wirklich leicht, aber man ist trotzdem gut vorangekommen. Jedoch musste ich bei diesem Buch wirklich langsamer lesen, als ich es sonst tue, da ich konzentrierter ist um kein wichtiges Detail zur Lösung des Falls zu verpassen.
    Zum Ende kann ich nur sagen: „Das habe ich nicht erwartet.“ Es ist keineswegs vorhersehbar. Die ganze Geschichte beinhaltet immer wieder Wendungen, die man nicht hat kommen sehen.
    Fazit:
    Ein wirklich toller Krimi der mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt hat. Eine bemerkenswerte Leistung des Autors, v. a. dadurch, dass ich persönlich fand, dass man dieses Verwirrspiel bis zum Ende hin nie komplett durchschauen konnte. Für mich ein Highlight dieses Jahr, dass ich jedem Krimiliebhaber, der eine komplexe und nicht durchschaubare Handlung mag. Ich vergebe volle für diese großartige Geschichte.
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  • Rezension zu Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

    Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle - Stuart Turton
    Ungewöhnlich - aber lesenswert!
    Die Familie Hardcastle empfängt auf ihrem Anwesen Blackheath eine große Gesellschaft zum Ball und zur Jagd. Am Abend, gegen 23 Uhr, stirbt Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses. Und das nicht nur einmal, sondern jeden Tag aufs Neue - acht Tag lang. In einer Endlosschleife wiederholt sich der gesamte Tagesablauf. Ein geheimnisvoll gekleideter Unbekannter erklärt Aiden Bishop was es damit auf sich hat: Aiden soll den Tod von Evelyn Hardcastle aufklären. Wenn ihm das gelingt, kann er die Endlosschleife unterbrechen und Blackheath verlassen. Dazu hat er acht Tage Zeit. Diese wird er allerdings nicht in seiner eigenen Gestalt verbringen. Jeden Morgen erwacht er im Körper eines anderen Gastes und kann so versuchen, den Dingen auf den Grund zu gehen. Seine Nachforschungen werden durch Gegenspieler erschwert, die ihm nach dem Leben trachten....
    Ohne Erklärungen oder anderweitiges Vorgeplänkel befindet man sich sofort mitten im Geschehen - und zwar im Körper eines Mannes, der offenbar sein Gedächtnis verloren hat und obendrein verletzt ist. Man ist zunächst ebenso verwirrt wie der Mann. Und gerade wenn man meint, dass man nun weiß, in wessen Körper man dort, durch die verwendete Ich-Perspektive, steckt, kommt alles noch ganz anders. Denn schon bald stellt sich heraus, dass man selbst eigentlich Aiden Bishop heißt und im ersten Wirt steckt, der einem auf der Suche nach dem Mörder von Evelyn Hardcastle helfen soll. Klingt verwirrend - ist es auch. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an mit hoher Konzentration zu lesen, um ja nicht den roten Faden oder die Übersicht zu verlieren. Das lohnt sich allerdings, da man dann mit einem ungewöhnlichen Krimi belohnt wird, der sich deutlich von der Masse abhebt.
    Achtmal der gleiche Tag, allerdings aus acht unterschiedlichen Perspektiven, da man in acht verschiedenen Wirten steckt. Dabei gilt es nicht nur die wechselnden Wirte im Auge zu behalten, sondern auch noch diverse Zeitsprünge. Da alles aber sehr gut kenntlich gemacht wird, gelingt die Zuordnung, wenn man konzentriert liest, mühelos. Die Wirte haben alle unterschiedliche Stärken und Schwächen. Außerdem hat Aiden gut damit zu tun, die eigenen Charakterzüge der Wirte zu zügeln oder für seine Zwecke zu nutzen. Sie alle werden ausführlich in die Handlung eingeführt, wodurch man sie relativ gut einschätzen kann. Dennoch kommen bei den detaillierten Ausführung auch mal ein paar Längen in der Handlung auf. Dadurch, dass man den gleichen Tag immer wieder erlebt, kommt es natürlich auch zu Ereignissen, die man bereits kennt. Dennoch unterscheiden sie sich, wenn auch durch Kleinigkeiten. Doch hier lohnt es sich besonders, diesen Details Aufmerksamkeit zu schenken, da sich nach und nach die ersten Teile des Puzzles zusammenfügen. Bis man das erste Bild erhält, dauert es allerdings ziemlich lange und selbst dann kann man noch nicht sicher sein, dass die Teile an der richtigen Stelle liegen. Dadurch ist dieser Krimi keinesfalls vorhersehbar, sondern sorgt bis zum Ende für Überraschungen.
    Ich habe mich beim Lesen dieses ungewöhnlichen Krimis sehr gut unterhalten. Ich gebe allerdings zu, dass ich wusste, dass ich hier von Anfang an konzentriert lesen musste, um die Feinheiten wahrzunehmen und mich nicht zu verzetteln. Deshalb konnte ich die geheimnisvollen und ziemlich ungewöhnlichen Ermittlungen gespannt verfolgen und eigene Vermutungen anstellen. Wobei ich auch da gestehen muss, dass ich nicht sonderlich erfolgreich war und ziemlich daneben lag. Das hat mir allerdings gut gefallen, da die Auflösung auf mich keineswegs vorhersehbar wirkte. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier Sternchen und die Empfehlung, sich selbst auf diese ungewöhnliche Kriminalhandlung einzulassen.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

    Ich habe zwar erst 4 Stunden von 18 gehört aber ich denke, das wird eine hohe Bewertung von mir bekommen. Selten hat mich ein Hörbuch so abgeholt und gefesselt wie dieses.
    Das so eine aussergewöhnliche Geschichte, sehr mysteriös, man rätselt mit wie alles zusammenhängt. Ich komme mir schon vor wie sonst bei einem Detektivadventure am PC
    Tolle, teils auch etwas gruselige Atmosphäre die sicherlich auch von dem hervorragendem Sprecher Frank Stieren erzeugt wird. Hach, ich liebe das, so müssen Bücher sein, spannend von Anfang an und nichts wo man sich durchquälen muss.
    .....
    So, die gut 18 Stunden des Hörbuches sind um (schade und Gott sei Dank gleichzeitig)
    4 Sterne sind es schlussendlich geworden. Ich hatte erst zu 3,5 Sternen tendiert aber das Buch hat mich doch sehr gut unterhalten und zum knobeln angeregt, das muss honoriert werden.
    Puh, ich muss sagen selten ist mir überhaupt eine Bewertung eines Buches so schwer gefallen. Und selten hab ich bei einem Hörbuch solche Achterbahnfahrten erlebt. Nach dem aufregend spannenden Anfang wurde das Ganze zur Mitte hin doch sehr sehr verwirrend (ich glaube, ich habe mir seit Jahrzehnten keine Liste mehr angelegt um halbwegs auseinanderhalten zu können wer wer ist) aber das hat mir auch nicht viel genutzt denn das Ende war so gänzlich anders als ich es erwartet hatte Und keiner war das was er schien. Es wurde zwar eine recht schlüssige Auflösung präsentiert aber einige Fragen sind bei mir immer noch offen Ich habe soeben sogar schon überlegt ob ich das nochmal lese um alles besser verstehen zu können Aber ich werde jetzt mal ein paar Rezis dazu lesen, vielleicht hilft mir das ja.
    Last but not least. ein ganz hervorragender Sprecher wurde für diese Geschichte engagiert.
    Frank Stieren. War mir vorher unbekannt aber ich habe selten einen Sprecher erlebt der eine Geschichte so zum Leben erwecken kann. Ganz grosse Klasse !
    […]
    Da ein Wirt in der Nacht versucht mit dem Auto wegzufahren und man aus dem Gespräch mit dem Angestellten erkennt, dass Autos durchaus noch etwas Besonderes und noch nichts Alltägliches waren, schätze ich die Handlung auf ca. 1920 oder ggfs. etwas früher.
    […]
    Ja, genau diese Frage blieb bei mir unbeantwortet
    Ich weiss, was sie getan haben bzw. er, denn ich denke, es war immer der gleiche aber der Sinn dieses Handels hat sich mir nicht erschlossen.
    Vielleicht
    Und wer war (siehe Spoiler) und was war ihre Aufgabe ?
    Dieses Buch hätte man in einer Leserunde lesen sollen, vielleicht hätte man gemeinsam die offen gebliebenen Fragen klären können.
    EDIT:
    Der Autor hat übrigens im Oktober 2020 bereits ein neues Buch veröffentlicht, siehe unten.
    Mein Englisch ist zwar gut aber wenn das so verwirrend ist wie sein Debütroman warte ich doch lieber auf die deutsche Übersetzung welche hoffentlich bald kommt !
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Ausgaben von Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

Hardcover

Seitenzahl: 616

Taschenbuch

Seitenzahl: 608

E-Book

Seitenzahl: 609

Hörbuch

Laufzeit: 00:18:13h

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle (Details)
  • Englisch: The 7 ½ Deaths of Evelyn Hardcastle (Details)

Besitzer des Buches 68

Update: