Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste

Buch von Anne Stern

  • Kurzmeinung

    Bücherhuhn
    Schwülstig, pathetisch, unrealistisch, flache, widersprüchliche Charaktere - war überhaupt nicht meins, leider.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste

Die Stärke der Frauen Lichterfelde, 1892: Zusammen mit ihrer Familie ist die junge Auguste in die neu gegründete Villenkolonie im Süden Berlins gezogen. Dort soll sie eine höhere Mädchenschule besuchen und auf ihre gesellschaftliche Rolle als Ehefrau vorbereitet werden. In der Unternehmertochter Lotte findet sie eine Seelenverwandte. Die neue Freundin ist ein Freigeist und sehnt sich danach, aus dem Korsett der wilhelminischen Gesellschaft auszubrechen. Aber eine Frau, die ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen will, gilt schnell als Rebellin. Als Auguste verlobt werden soll, ahnt sie nicht, welch dramatische Wendung ihr Leben in diesem Jahr nehmen wird … Ein bewegendes Frauenschicksal aus der Kaiserzeit – Auftakt zu einer mitreißenden Reihe von der Bestsellerautorin Anne Stern.
Weiterlesen

Serieninfos zu Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste

Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste ist der 1. Band der Die Frauen vom Karlsplatz Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2018. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2019.

Bewertungen

Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste wurde insgesamt 17 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

(6)
(9)
(1)
(0)
(1)

Meinungen

  • Schwülstig, pathetisch, unrealistisch, flache, widersprüchliche Charaktere - war überhaupt nicht meins, leider.

    Bücherhuhn

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste

    Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren. (Vincent van Gogh)
    1892. Die junge wohlbehütete Auguste zieht mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder nach Lichterfelde in eine Villa am Karlsplatz. An ihrem ersten Schultag in der Krahmerschen Mädchenschule trifft sie auf Lotte, die Tochter eines reichen Kaufhausbesitzers, mit der sie schon bald eine mehr als enge Freundschaft verbindet. Lotte hält nichts davon, sich verheiraten zu lassen, sondern hegt den Wunsch, Medizin zu studieren. Ihre mutigen freigeistigen Ideen imponieren Auguste, die zwar talentiert ist und gerne zeichnet, jedoch noch nicht weiß, was sie eigentlich will. Als Auguste erfährt, dass ihre Eltern schon einen potentiellen Heiratskandidaten ausgesucht haben und sie baldmöglichst die Ehe mit einem angehenden Juristen eingehen soll, bemerkt sie bei sich selbst, dass sie ebenso frei sein will wie Lotte. Dann stirbt bei einem Ausflug ihr kleiner Bruder und auch Lotte ist kurze Zeit später verschwunden. Auguste macht sich auf die Suche nach der Freundin und muss einige weitreichende Entscheidungen treffen, die ihr Leben drastisch verändern werden…
    Anne Stern hat mit „Auguste“ den ersten Band ihrer historischen „Frauen vom Karlsplatz“-Reihe vorgelegt, der den Leser nicht nur tief in die deutsche Kaiserzeit zurückversetzt, sondern auch eine junge Frau kennenlernen lässt, die die Weichen für ihr Leben stellen muss. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil fesselt ab der ersten Seite und lädt den Leser zu einer Zeitreise zum Ende des 19. Jahrhunderts ein, wo das Rollenbild der Frau noch in einem gesellschaftlich starren Korsett steckte. Auguste wurde von ihren Eltern als zukünftige Ehefrau und Mutter erzogen, die einmal eine gute Partie machen soll. Als Auguste erfährt, dass es schon einen potentiellen Heiratskandidaten gibt, wird ihr erstmals bewusst, wie jung sie eigentlich noch ist und dass der Gedanke an eine Ehe ihr gar nicht schmeckt. Die Freundschaft mit Lotte reißt sie aus ihrer Lethargie, denn die Freundin ist rebellisch, hat neumodische Ideen, die für Auguste schon bald natürlich klingen, dass sie selbst auch daran glauben will. Sie macht zwar immer wieder einen Schritt zurück, doch ist es wie ein Sog, dem sie sich nicht entziehen kann und endlich anfängt, gegen die Forderungen anderer aufzubegehren. Die Autorin hat die gesellschaftlichen Gepflogenheiten wunderbar in ihre Handlung integriert und gibt dem Leser so ein gutes Bild der damaligen Zeit. Besonders interessant sind auch die einzelnen Tagebucheinträge eines Arztes, der seine Eindrücke und Behandlungen bei einer jungen Frau schildert, die den Leser sowohl faszinieren als auch bedrücken. Stern beweist einmal mehr, wie gekonnt sie den Leser mit ihrer Erzählweise und dem besonderen Maß an Authentizität des von ihr gewählten Stoffes einfangen und nicht mehr loslassen kann. Während der Leser bei der Lektüre ein wunderbares Kopfkino erlebt, kann er sich von den Seiten kaum losreißen.
    Die Charaktere sind liebevoll mit Leben versehen und wirken mit ihren menschlichen Eigenschaften sehr glaubwürdig. Der Leser fühlt sich ihnen seltsam nah und fiebert, hofft, bangt und leidet mit ihnen. Auguste ist eine junge, anfangs noch sehr naive Frau, die unter der Fuchtel ihrer Eltern steht, die hohe Erwartungen an sie haben. Sie ist liebenswert, ehrlich, zurückhaltend und neugierig. Lotte dagegen ist ein wahrer Hansdampf in allen Gassen, sie probiert sich aus und will das Leben aus dem Vollen schöpfen. Es umgibt sie etwas Geheimnisvolles. Ebenso spielen Augustes Eltern sowie ihr Bruder und Frau Krahmer eine große Rolle in dieser Geschichte.
    „Auguste“ ist ein fesselnder historischer Roman über das Leben in der Kaiserzeit mit ihren gesellschaftlichen Zwängen vor allem für Frauen, aber auch über mutige und starke Frauen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Absolute Leseempfehlung für eine sehr emotionale Geschichte!
    Weiterlesen

Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste

    Berlin in den 1890er Jahren:
    Für Auguste Baumgarten, Tochter aus gutem Hause, ist der Lebensweg bereits vorgezeichnet. Die Eltern haben schon einen geeigneten Ehemann für das heiratsfähige junge Mädchen ausgewählt. Auguste fühlt sich zwar noch nicht reif für die Ehe, hat den elterlichen Plänen aber auch nichts entgegenzusetzen.
    Nach einem Umzug wechselt sie die Schule und lernt dort Charlotte Prinz, die Tochter eines reichen Kaufhausbesitzers kennen. Lotte ist ganz anders als alle anderen jungen Frauen ihrer Gesellschaftsschicht. Im Gegensatz zur Freundin beugt sie sich dem Willen der Eltern nicht, sondern verfolgt eigene Ziele. Charlotte träumt davon Ärztin zu werden, zu lieben wen sie will und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
    Wie gefährlich es sein kann, solche Wünsche auch nur anzudeuten und sich den Eltern zu widersetzen, erkennt Auguste erst als die Freundin von einem Tag auf den anderen verschwindet. Noch ahnt sie nicht, dass ihr Entschluss, Charlotte nicht im Stich zu lassen, auch ihr Leben für immer verändern wird.
    Mit dem vorliegenden ersten Band ist Anne Stern ist sehr guter Einstieg in die 4teilige „Lichterfelde“-Reihe gelungen.
    Die Geschichte entführt den Hörer in die Kreise der vornehmen Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Am Beispiel zweier gut situierter Familien zeigt die Autorin wie wenig Spielraum die strengen gesellschaftlichen Normen hinsichtlich einer selbstbestimmten Lebensweise zulassen. Nicht nur für Auguste sind die Weichen längst gestellt, auch ihr kleiner Bruder hat keine Wahlmöglichkeit. Der zarte Knabe muss dem Willen des Vaters zufolge eine militärische Laufbahn einschlagen, obwohl er dafür weder Interesse zeigt noch die nötige Eignung besitzt.
    Auguste ist eine sehr sympathische junge Frau, fügsam und wohlerzogen, die erst langsam vom freigeistigen Gedankengut ihrer Freundin Charlotte infiziert wird. Für Auguste sind aber nicht nur Lottes Ansichten Neuland, sondern auch viele Gefühle, derer sie sich erst jetzt bewusst wird, und die sie teilweise sogar als schockierend wahrnimmt. Dennoch handelt Auguste stets viel überlegter als Charlotte, die oft nur ihren Emotionen folgend voranstürmt und damit letzten Endes gegen unüberwindliche Mauern stößt. Mit den beiden Hauptcharakteren hat sich Anne Stern wirklich viel Mühe gegeben, und sie in ihrer Gedanken- und Gefühlswelt sehr vielschichtig dargestellt.
    Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin ein damals noch junges Gebiet der Medizin, die Psychiatrie, sehr geschickt mit der Handlung verknüpft. Dabei zeigt sie, wie rasch ein unangepasstes Verhalten als krankhaft eingestuft wurde. Vor allem Frauen verschwanden mit der voreilig gestellten Diagnose „Hysterie“ oft für immer in einer Nervenheilanstalt.
    Der Roman ist von der ersten bis zur letzten (Hör-)Minute sehr spannend, mit authentischen Figuren, an deren Schicksal man gerne Anteil nimmt. Der zeitliche Hintergrund, in der die Geschichte spielt, wird ebenfalls lebendig und anschaulich dargestellt.
    Die Stimmen der beiden Sprecher Brigitte Trübenbach und Alexander Gamnitzer (der die Aufzeichnungen des Psychiaters vorträgt) empfand ich als sehr angenehm. Für meinen Geschmack liest Frau Trübenbach allerdings etwas zu langsam mit manchmal seltsam anmutenden Betonungen.
    Mir hat der Roman, der aktuelle Themen des ausgehenden 19. Jahrhunderts behandelt, nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch gut gefallen. Von mir gibt es dafür
    Weiterlesen

Ausgaben von Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 341

Hörbuch

Laufzeit: 00:09:25h

Besitzer des Buches 27

Update: