Nicht alle waren Mörder

Buch von Degen

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Nicht alle waren Mörder

Mit elf Jahren musste Michael Degen zusammen mit seiner Mutter vor den Nationalsozialisten fliehen. Es folgte ein Leben im Untergund, mit der ständigen Angst entdeckt und deportiert zu werden. Aber in dieser Welt, die aus den Angeln gehoben war, gab es Menschen, die sie versteckten, bis der Krieg vorbei war. Freunde und Fremde, Menschen die nicht fragten, sondern wortlos halfen. 
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Bewertungen

Nicht alle waren Mörder wurde insgesamt 12 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Nicht alle waren Mörder

    Inhalt (von Amazon kopiert):
    Ende der Dreißiger wurde es für die jüdische Familie Degen in Berlin gefährlich. Den Vater brachte man ins KZ Sachsenhausen, die Folgen der Mißhandlungen überlebte er nicht. Der ältere Sohn entkam nach Schweden. Dem noch nicht einmal zehnjährigen Michael und seiner Mutter blieb nichts anderes übrig als unterzutauchen, um den Krieg irgendwie zu überstehen. Das jahrelange Verstecken konnte nur gelingen mit tatkräftiger Unterstützung couragierter, nichtjüdischer Mitbürger, die damit häufig genug ihr eigenes Leben riskierten. Der Kommunist neben der russischen Aristokratin, die Oma mit ihren anschaffenden Töchtern, der sozialdemokratische Hühnerzüchter, der Freund von der HJ und noch einige andere bildete die bunt zusammengewürfelte Helferschar, ohne die kein Überleben möglich gewesen wäre.
    In Abwandlung eines Zitates von Kurt Tucholsky könnte man über dieses Buch sagen: Das Gegenteil von Gut ist nicht Schlecht, sondern "gut gemeint". Denn eines ist Michael Degen gewiss nicht: Ein fähiger Schriftsteller. Seine gute Absicht, den Menschen, die ihn und seine Mutter während des Krieges versteckten und ihr Überleben sicherten, ein Denkmal zu setzen, in allen Ehren, doch eine Biografie, die vom Schrecken der Nazis und der Angst der Juden (und anderer Gruppen) kündet, ist dieses Buch nicht.
    Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass jemand, der jahrelang täglich um sein Leben und das seiner Mutter fürchten musste, der dem Terror und der Verfolgung hilflos ausgeliefert war, derart oberflächlich darüber schreiben könnte. In keiner Zeile kann der Leser Angst oder Grauen mitleiden. Man erfährt, dass es in manchem Unterschlupf bitterkalt war, dass Hunger quälte, und dass in vielen Situationen nur ein kleines Quentchen Zufall oder Glück vor der Entdeckung rettete, doch alles ist beschrieben, als handle es sich um das Abenteuer eines Jungen, der mit der Gefahr spielt.
    Weder gelingt Degen, das unmittelbare Erleben eines 10-12jährigen dem Leser nahe zu bringen, noch aus der Reflexion als 67jähriger zu erzählen. Nicht Fisch, nicht Fleisch.
    So viele Menschen haben Degen geholfen, dass man als Leser beinah den Überblick verliert, zumal sich Situationen wiederholen und die fehlende Personenzeichnung eine der Schwächen des Buches ist. Die Nazischergen, die Spitzel, die Gestapo wirken wie eine graue Eminenz im Hintergrund: Immer irgendwo da, aber niemals richtig präsent.
    Während des Lesens kam mir oft der Gedanke: Ich müsste doch eigentlich berührt sein. Ich darf doch eigentlich nicht so kühl bleiben. Und zum Schluss kam der Gedanke: Ist eine solche Autobiografie nicht sogar kontraproduktiv, weil heutige Generationen daraus lesen könnten: Es war ja eigentlich nicht SOOO schlimm.
    Marie
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Ausgaben von Nicht alle waren Mörder

Taschenbuch

Seitenzahl: 336

Hardcover

Seitenzahl: 331

Besitzer des Buches 35

Update: