Virginia

Buch von Nell Zink, Michael Kellner

  • Kurzmeinung

    mapefue
    US-Gesellschaft, in der Doppelmoral und Rassismus bis heute an der Tagesordnung sind

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Virginia

Peggy Vallaincourt fühlt sich früh zu Frauen hingezogen, Lee Fleming ist der schwule Spross einer konservativen WASP-Familie. Sie besucht das Frauencollege, an dem er als Lyrikdozent lehrt, und zu beider Überraschung fangen sie etwas miteinander an. Das Ergebnis sind Heirat, ein Sohn, Byrdie, und eine Tochter, Mickie. Nach zehn Jahren ist die Ehe gescheitert an Sprachlosigkeit und den verklemmten frühen Sechzigern. Peggy brennt durch und will beide Kinder mitnehmen, am Ende hat sie aber nur Mickie dabei, für die sie sich die Papiere eines toten schwarzen Mädchens erschwindelt. Fortan gilt die hellblonde Tochter als schwarz – falscher Ausweis genügt. Und als „Schwarze“ leben Mutter und Tochter nun unerkannt in dem kleinen Ort in Virginia, wo sie sich in einem leerstehenden Haus Nachfragen nach ihrem Verbleib entziehen. Und lernen eine ganz neue Welt kennen … Nell Zink nimmt in dieser temporeichen dunklen Komödie scharfzüngig die fundamentalen Widersprüche in der amerikanischen Gesellschaft aufs Korn: bei Rasse, Klassenzugehörigkeit, Geschlecht und Sexualität. Etwa mit der Frage, wie leicht eine Welt gewillt ist, jemanden für schwarz zu halten – entgegen jedem äußerlichen Anschein. Es bereitet höchstes Vergnügen, diesem Feuerwerk von einem Buch beim Abbrennen zuzusehen. Es ist aber auch bewegend, nachdenklich und skeptisch und damit unverkennbar ein Werk der janusköpfigen Nell Zink.
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Bewertungen

Virginia wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • US-Gesellschaft, in der Doppelmoral und Rassismus bis heute an der Tagesordnung sind

    mapefue

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Virginia

    Verklemmtheit in den frühen 60er Jahren im US-Südstaat Virginia.
    Selten derart stilistisch Beeindruckendes gelesen:
    …aber nun fing er an zu überlegen, ob er wirklich Jungs mochte oder nur die falschen Mädchen kennengelernt hatte.
    …und am nächsten Nachmittag heirateten sie für fünfzehn Dollar.
    Er: Lee ist der schwule Spross einer konservativen WASP-Familie.
    Sie: Peggy fühlt sich zu Frauen hingezogen.
    Lee ist mit Emily im indischen Hängebett zugange und steigt bekleidet mit einem engen Netzhemd mit einem Jungen ins Kanu. Lee hatte gedacht, seine Homosexualität sei vielleicht ein gewaltiger Tippfehler. Peggy fährt Lees unersetzlichen VW-kurierwagen Langsam und entschlossen in den See. Ich vermute, das Auto auf dem Cover ist kein VW, aber der See könnte der Salton Sea sein, obwohl er in Kalifornien ist. Die Familienkrise bricht aus.
    Peggy hat ihre Flucht vorbereitet und will beide Kinder mitnehmen, doch nur Mickie dabei, für die sie sich die Papiere eines toten schwarzen Mädchens erschwindelt. Fortan gilt die hellblonde Tochter als schwarz und heißt Karen. Und als "Schwarze" leben Mutter Meg und Tochter nun unerkannt in dem kleinen Ort in Virginia, wo sie sich in einem leerstehenden Haus Nachfragen nach ihrem Verbleib entziehen.
    Eine Coming-of-Age-Geschichte als Satire über Geschlechterrollen, Rassenzugehörigkeit, College-Leben und ein Schluss Slapstick-Krimi mit Situationskomik und Wortwitz.
    Cover
    Die Vorlage für das Cover stammt aus einer Fotoserie von Sean Murphy, Salton Sea, California, USA. Titel: Young man with mobile phone sitting on roof of car in water, wobei der Verlag den jungen Mann wegretuschiert hat; somit ist das „car in water“ übriggeblieben.
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Ausgaben von Virginia

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

Hardcover

Seitenzahl: 384

E-Book

Seitenzahl: 308

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