Das dunkle Herz des Waldes

Buch von Naomi Novik, Marianne Schmidt

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das dunkle Herz des Waldes

Es stimmt nicht, dass der Drache die Mädchen, die er sich holt, verspeist. Ganz gleich, was für Geschichten man sich außerhalb unseres Tales erzählen mag … Agnieszka liebt ihr Dorf und das Tal, in dem sie lebt. Doch jenseits des silbernen Flusses im Dunklen Wald lauert eine böse Macht. Nur der »Drache«, ein mächtiger Zauberer, kann sie unter Kontrolle halten. Dafür fordert er alle zehn Jahre ein Mädchen, das ihm dienen muss. Der Zeitpunkt der Wahl naht, und alle wissen, dass es Kasia treffen wird, Agnieszkas beste Freundin. Sie ist schön, anmutig, tapfer – das Gegenteil von Agnieszka. Als der Drache aber kommt, wählt er nicht Kasia, sondern Agnieszka.
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Über Naomi Novik

Die US-amerikanische Schriftstellerin Naomi Novik wurde 1973 in New York geboren. Sie entschied sich zunächst für ein Studium der Englischen Literatur an der Brown University. Mehr zu Naomi Novik

Bewertungen

Das dunkle Herz des Waldes wurde insgesamt 27 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das dunkle Herz des Waldes

    Es ist mir sehr schwer gefallen, "Uprooted" zu bewerten. Trotz der eher gemischten Rezensionen zu dem Buch war ich sehr gespannt auf die Geschichte, vor allem, da "Spinning Silver" mir gut gefallen hatte, doch letztlich wurden meine Erwartungen nicht wirklich erfüllt.
    Positiv hervorzuheben ist das World Building, das für mich klar das Highlight des Buches war. Gerade der Dunkle Wald wird sehr gut und atmosphärisch dicht beschrieben. Die Bedrohung, die von ihm ausgeht, ist beinahe greifbar und anhand der dort spielenden Szenen wurde auf jeden Fall deutlich, woher der Name und die allgemeine Ansicht, dass er böse sei, stammen; der Wald ist unheimlich, erschreckend und mächtig, ganz zu schweigen davon, was mit den Menschen geschieht, die in ihm verschwinden. All das hat dazu beigetragen, dass ich diesen Aspekt der Handlung sehr interessant fand, da ich wissen wollte, wie die Protagonisten gegen diesen übermächtig wirkenden Gegner vorgehen würden. Die Darstellung der Magie fand ich ebenfalls sehr gelungen und es war interessant zu sehen, wie Agnieszka nach und nach mehr darüber gelernt hat.
    Leider muss ich sagen, dass meiner Meinung nach trotz dieses vielversprechenden Ansatzes und der gut ausgearbeiteten Welt nur selten Spannung aufgekommen ist. Dies lag hauptsächlich daran, dass ich keine richtige Verbindung zu den Charakteren aufbauen konnte, nicht einmal zu der Ich-Erzählerin; Agnieszka war mir zwar alles in allem recht sympathisch, doch sie ist irgendwie blass geblieben und ich fand ihr Verhalten teilweise anstrengend. Der Drache dagegen war eine interessante Figur und ziemlich komplex, aber es ist mir schwer gefallen, darüber hinwegzusehen, wie er die Protagonistin zu Beginn der Geschichte behandelt hat, weshalb ich auch die Liebesgeschichte der beiden nicht wirklich überzeugend fand. Das war schade, da die Grundidee sehr viel Potential - auch für eine Romanze - hatte.
    Dadurch, dass das Schicksal der Charaktere mich nicht wirklich berühren konnten, waren die brenzligen und gefährlichen Situationen, in die sie geraten, für mich nicht mitreißend. Tatsächlich fand ich sogar die Schilderungen der Kämpfe und die Momente, die emotional aufwühlend hätten sein sollen, beinahe leidenschaftslos und recht distanziert, wodurch es mir schwer gefallen ist, mich in die Geschichte und die Figuren hineinzuversetzen. Außerdem waren meiner Meinung nach ein paar Abschnitte eher zäh, wobei ich sagen muss, dass sich dies in der zweiten Hälfte des Buches gebessert hat und es hier einige Kapitel gab, die ich fesselnd fand. Die Entwicklung der Handlung hat mir an sich gut gefallen und obwohl der Schreibstil für mich die Gefühle der Protagonisten nicht übermitteln konnte, passte er zu der Erzählung.
    Bei der Bewertung habe ich mich für entschieden. Trotz aller Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen, was vor allem daran lag, dass ich das World Building sehr gelungen fand und ich durchaus neugierig darauf war, was passieren und wie der Konflikt um den Dunklen Wald gelöst werden würde. Da ich aber gerade die erste Hälfte oftmals zäh fand und mir lange die Spannung gefehlt hat, kann ich keine bessere Bewertung vergeben.
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  • Rezension zu Das dunkle Herz des Waldes

    Meinung
    "Das dunkle Herz des Waldes", was für viele jetzt schon ein Jahreshighlight im Genre (Jugend-)Fantasy ist, oder zumindest zahlreiche gute Bewertungen aufweist, ist für mich leider der erste Leseflop des Jahres. Denn neben einer recht einfachen – jedoch potenzialreichen – Buchidee und einer sehr ansprechenden Außenverpackungen hatte das Buch für mich leider nichts zu bieten und hat mich daher mehr als enttäuscht zurückgelassen.
    Zunächst einmal hatte ich ganz andere Erwartungen an dieses Buch. Im Klappentext wird von Zauberern und einer dunklen Magie gesprochen, hervorgerufen durch den Dunklen Wald, die mich an ein schönes, einnehmendes und magisches Buch hat denken lassen. All das ist jedoch nicht eingetreten. Mit der Geschichte habe mich schon auf den ersten 100 Seiten sehr schwer getan. Und obwohl ich noch die Hoffnung auf Besserung hatte, wusste ich da schon, dass das Buch mich nicht würde packen können. Weil mich weder der Plot, noch die Charaktere reizen konnten. Insgesamt ist die Geschichte sehr zäh und kommt an keiner Stelle wirklich in Fahrt. Dabei gab es viele spannend-wirkende und gut durchdachte Ideen und Momente: Kriege und Kämpfe, Beschwörungen, die Geschichte rund um die Königin, das Ende, die aber durch langatmige Erzählungen und Ausschmückungen eben genau das waren – langatmig. Und ein 576 Seiten starkes Buch kann sich extrem ziehen, wenn es einen einfach nicht mitreißt.
    Das Setting der Geschichte hat mir grundsätzlich gefallen, auch die Beschreibungen des Dunklen Waldes, des Turms des Drachen, des Königreichs und der kleinen Täler, was aber leider bei der Langatmigkeit des Plots schlichtweg unterging und mich nicht wirklich erreichen konnte – wie ein Kopfkino, das zwar schöne Bilder produziert, aber immer an den selben Stelle hängen bleibt und nur nach langem Warten ein wenig weiterläuft. Ähnlich enttäuschend war für mich auch die Darstellung der Magie, von der ich mir viel versprochen hatte, die aber irgendwie spurlos an mir vorbeizog. Das Ausrufen irgendwelcher kursiv geschriebener, fremdartiger Wörter war für mich noch lange kein Zauberspruch oder ausgedrückte Magie. Eine Beschreibung der Wirkung und der Kraft, die diese zwangsläufig auslöst, hat mir von vorne bis hinten gefehlt und sämtliche magische Erwartungen in sich zusammenfallen lassen.
    Der Höhepunkt an Enttäuschung waren für mich jedoch die Charaktere. Im schlechtesten Fall – und das kommt oft vor – habe ich zumindest eine Figur, die ich mag und mit der ich mich auch identifzieren kann. Trotz der Fülle an Charakteren, die "Das dunkle Herz des Waldes" bietet – Agnieszka, der Drache, Kasia, Marek, die Königin, der Falke, andere Zauberer im Königreich – hat mich kein einziger Charakter wirklich überzeugen können.
    Während des ganzen Buches habe ich keine Beziehung zu Agnieszka aufbauen können, weil ihr Verhalten für eine Heldin, als die sie mehr oder weniger die ganze Zeit dargestellt wird, einfach zu kindlich und zu naiv war. Sie ist ein Widerspruch in sich, weil sie sich ständig erwachsen verhalten will, Konsequenzen tragen will, aber oft doch mehr Glück, als Verstand hat. Sie legt sich mit großen Zaubereren an, geht niemals wirklich diplomatisch vor und überschätzt ihre Magie oft dermaßen, dass andere sie retten müssen. Zudem hat mich die ständige Betonung der Autorin, dass Agnieszka nicht in der Lage ist, ihre Kleider sauber und rein zu halten (beim Spazieren im Wald, beim Kochen, beim Entdecken des Turms, ...), zunehmend nur noch genervt. Irgendwann habe ich schon verstanden, dass sie tollpatschig ist – doch die Wiederholung dessen und die Verlagerung des Schwerpunkts auf diese Charaktereigenschaft hat für mich die Hauptprotagonistin nur noch nerviger und unzulänglicher erscheinen lassen. Und letztlich so auch ein wenig fehl am Platz in der gesamten Handlung.
    Dementsprechend war mir dann auch die künstlich erstellte Liebesbeziehung einfach zu viel. Zum einen fand ich sie einfach unnötig für ein Buch, das eine Lesemepfehlung ab 13 Jahren ausspricht (bezüglich der Sexszene), andererseits erschien sie mir schlichtweg unglaubwürdig und in der Entwicklung des Plots völlig unpassend. Es geht die ganze Zeit darum, die Täler und das Königreich vom Dunklen Wald zu befreien, dass Agnieszka Zaubern lernt und kämpft – und plötzlich dann das? Es machte auf mich den Eindruck, als wolle die Autorin alle möglichen Twists einbauen – mir war das dann doch zu viel des Guten.
    Da ich nicht nur keinen Bezug zu Agnieszka aufbauen konnte, sondern auch zu keinem anderen Charakter, waren mir ihre Schicksale leider einfach egal. Selbst der überraschende Tod einer doch relativ wichtigen Figur hat mich kalt gelassen, ebenso haben mich Verletzungen, Todeskämpfe oder andere traurige und emotionale Szenen kaum berührt.
    Aufgrund all dieser Kritikpunkte hat es letztlich auch der Schreibstil der Autorin nicht geschafft, mich vor einer enttäuschenden Leseerfahrung zu bewahren. Grundsätzlich hat mich die Art und Weise wie Naomi Novi schreibt, schon überzeugen können. Die Sprache ist nicht ganz so schlicht und profan wie bei anderen Jugendbüchern (was für mich als ältere Leserin in diesem Genre ansprechender war); sie ist schon ein wenig anspruchsvoller. Jedoch hat die Autorin mit Tempo, Dynamik und Spannungsaufbau trotzdem nicht glänzen können, sonst wäre die Bewertung des Buches sicher anders ausgefallen. Ich persönlich glaube, dass eine Raffung von 576 Seiten auf beispielsweise 376 Seiten der Geschichte viel besser getan hätte, denn trotz weniger Seiten wäre viel mehr Platz für die Entfaltung der eigentlich Plotdynamik gewesen.
    Zum Schluss gibt es dann noch einen positiven Punkt: Das Cover. Es ist wirklich wunderschön und spiegelt die Grundidee der Geschichte – die mir übrigens sehr gefallen hat – gut wider. Vermutlich bin aber auch deswegen von dem Buch enttäuscht, weil die Außenverpackung und der Inhalt so unterschiedlich sind und in einem enormen Maße auseinandergehen.
    Fazit
    Für mich ist "Das dunkle Herz des Waldes" weit hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben und hat mich schlichtweg enttäuscht. Die Buchidee klang so interessant und hat so viel Potenzial geboten, das bei weitem nicht ausgeschöpft wurde und so nur eine langatmige und zähe Geschichte liefert. Da auch die Charaktere meiner Meinung nach nicht glänzen konnten, ist dieses Buch leider einfach nicht meins gewesen. Schade.
    Daher leider nur:
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  • Rezension zu Das dunkle Herz des Waldes

    Klappentext
    Agnieszka liebt das Tal, in dem sie lebt: das beschauliche Dorf und den silbern glänzenden Fluss. Doch jenseits des Flusses liegt der Dunkle Wald, ein Hort böser Macht, der seine Schatten auf das Dorf wirft. Einzig der »Drache«, ein Zauberer, kann diese Macht unter Kontrolle halten. Allerdings fordert er einen hohen Preis für seine Hilfe: Alle zehn Jahre wird ein junges Mädchen ausgewählt, das ihm bis zur nächsten Wahl dienen muss – ein Schicksal, das beinahe so schrecklich scheint wie dem bösen Wald zum Opfer zu fallen. Der Zeitpunkt der Wahl naht und alle wissen, wen der Drache aussuchen wird: Agnieszkas beste Freundin Kasia, die schön ist, anmutig, tapfer – alles, was Agnieszka nicht ist. Niemand kann ihre Freundin retten. Doch die Angst um Kasia ist unbegründet. Denn als der Drache kommt, wählt er nicht Kasia, sondern Agnieszka.
    Meine Meinung
    Hier hatte mich auf jeden Fall das Cover gereizt, natürlich die Magie des Dunklen Waldes und was es mit den Mädchen auf sich hat, die der Zauberer alle 10 Jahre zu sich holt. Das hat sich mal nach etwas völlig anderem angehört als das übliche Schema und die Geschichte wartet auch mit vielen unerwarteten Möglichkeiten auf.
    Agnieszka erzählt aus der Ich-Perspektive, und sie erzählt wirklich gerne. Mir waren hier die Details und Ausführungen oftmals zu ausufernd, so dass es doch einige langwierige Strecken gab. Das Tempo wurde dadurch sehr gebremst und da hätte man meiner Meinung nach einiges kürzen können. Der Stil war für mich auch sehr ungewohnt, teilweise kindlich naiv, aber dann auch wieder anspruchsvoll und sehr anschaulich, was mir gut gefallen hat. Ob da das Lesealter ab 13 passend ist, da bin ich mir allerdings nicht so sicher.
    Agnieszka ist 17 und ein sehr eigenwilliger Charakter. Ihre Tollpatschigkeit war mir anfangs etwas zu viel des guten, aber das legt sich zum Glück mit der Zeit. Ihr Zusammentreffen mit dem "Drachen", dem Zauberer der das Tal vor dem Dunklen Wald beschützt, gestaltete sich etwas merkwürdig. Er ist von Anfang an total unsympathisch, überheblich und gemein zu ihr, beschimpft sie ständig und ich weiß nicht mehr, wie oft er sie grob "an den Handgelenken packt". Ich wusste lange nicht, was das soll, warum sie bei ihm ist und vor allem, was dieses Verhalten bezweckt. So ganz stimmig waren mir die Erklärungen dann auch nicht, die einerseits mit dem Zauber des Waldes zu tun haben und anderseits aber die Handlungsweisen nicht vollständig erklären. Für mich waren viele Reaktionen einfach nur überzogen und wirkten damit unecht. Vielleicht wäre es anders rübergekommen, wenn der Drache (und auch einige andere Charaktere) noch etwas mehr beleuchtet gewesen wären, aber so bleiben sie mir zu blass und nicht nachvollziehbar.
    Auch ist mir aufgefallen dass es im ersten Drittel extrem wenige Dialoge gibt, was sich durch die einseitige Erzählperspektive etwas monoton angefühlt hat.
    Die Ideen sind dafür wirklich großartig was das Setting, die Magie und letztendlich auch die Hintergründe betrifft. Ich wusste nie, was als nächstes passiert und war vor allem von dem Dunklen Wald und seinem grausamen Zauber fasziniert - hier gab es ganz außergewöhnliche Impulse, die es aber im Endeffekt durch die Umsetzung nicht mehr herausgerissen haben.
    Übrigens fand ich die - wenn auch sehr kurz angeschnittene - Sexszene in ihren Details jetzt nicht unbedingt nötig für ein Buch ab 13 Jahren ;)
    Es war eine etwas unbefriedigende Leseerfahrung: zu Beginn die Neugier, dann einen Moment der Faszination, dann eine längere Durststrecke und im letzten Drittel, dass Spannung erzeugen wollte, eher eine monologe Anneinanderreihung der Ereignisse. Die Botschaft am Ende war zwar schön, hat mich dann aber nicht mehr erwärmen können, nachdem ich mich teilweise doch ganz schön durchbeißen musste.
    Fazit: 2 Sterne
    © Aleshanee
    Weltenwanderer
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  • Rezension zu Das dunkle Herz des Waldes

    Inhalt:
    Agnieszka liebt das Tal, in dem sie lebt: das beschauliche Dorf und den silbern glänzenden Fluss. Doch jenseits des Flusses liegt der Dunkle Wald, ein Hort böser Macht, der seine Schatten auf das Dorf wirft. Einzig der »Drache«, ein Zauberer, kann diese Macht unter Kontrolle halten. Allerdings fordert er einen hohen Preis für seine Hilfe: Alle zehn Jahre wird ein junges Mädchen ausgewählt, das ihm bis zur nächsten Wahl dienen muss – ein Schicksal, das beinahe so schrecklich scheint wie dem bösen Wald zum Opfer zu fallen. Der Zeitpunkt der Wahl naht und alle wissen, wen der Drache aussuchen wird: Agnieszkas beste Freundin Kasia, die schön ist, anmutig, tapfer – alles, was Agnieszka nicht ist. Niemand kann ihre Freundin retten. Doch die Angst um Kasia ist unbegründet. Denn als der Drache kommt, wählt er nicht Kasia, sondern Agnieszka.
    Rezension:
    Alle zehn Jahre wählt der Drache ein Mädchen von siebzehn Jahren aus, das die nächsten zehn Jahre bei ihm im Turm leben wird. Agnieszka und ihre beste Freundin Kasia sind nur zwei von elf Mädchen, die in diesem Jahr zur Auswahl standen und während alle geglaubt haben, dass die Wahl des Zauberers auf Kasia fallen würde, fällt diese stattdessen auf Agnieszka...
    "Das dunkle Herz des Waldes" ist ein Einzelband von Naomi Novik, der aus der Sicht von Agnieszka erzählt wird.
    Ich mochte die tollpatschige Agnieszka als Protagonistin wirklich gerne! Am Anfang war sie sehr weinerlich und unsicher, aber im Laufe der Handlung wuchs sie zu einer starken jungen Frau heran, die weiß was sie möchte und auch dafür kämpft. Und auch der Drache hat mir richtig gut gefallen, je besser man ihn kennengelernt hat. Er ist ziemlich undurchschaubar, aber ich mochte ihn und seine griesgrämige Art total gerne. Er liebt die Ordnung, während Agnieszka eher Chaos in sein bis dahin so geordnetes Leben bringt, was ich richtig unterhaltsam fand, da hier zwei Welten aufeinandertreffen. Es gibt in diesem Buch auch eine Liebesgeschichte, die aber nicht im Fokus stand, was perfekt gepasst hat.
    Auf den ersten Blick wirkt Agnieszka wie ein ganz normales Dorfmädchen, doch im Turm des Drachen entdeckt sie, dass sie magische Kräfte besitzt und gemeinsam mit dem Drachen stellen sie sich im Laufe der Handlung dem größten Feind von Polnya: Dem Dunklen Wald.
    Der Dunkle Wald macht den Bewohnern von Polnya das Leben schwer. In einem Sommer trug der Wind beispielsweise Pollen des Waldes auf die Felder von Agnzieszkas Dorf und vergiftete die Ernte. Jeder der davon aß wurde von dem Übel des Dunklen Waldes gepackt und auch heute noch verschwinden immer mal wieder Menschen im Dunklen Wald und kehren nicht wieder zurück. Der Drache hilft den Bewohnern der Dörfer im Kampf gegen den Dunklen Wald, doch der Wald schlägt unermüdlich zurück.
    Schon nach wenigen Seiten hatte mich die märchenhafte Atmosphäre der Geschichte gepackt, die mich während des Lesens nicht mehr losgelassen hat. Das hat auch dafür gesorgt, dass ich das Buch trotz einiger Längen sehr gerne gelesen habe. Die Geschichte war eher ruhig und entwickelte sich in ihrem eigenen Tempo, aber das hat auch gepasst und so begleitet man Agnieszka über Wochen und Monate hinweg.
    Fazit:
    "Das dunkle Herz des Waldes" von Naomi Novik konnte mich mit seiner märchenhaften Atmosphäre begeistern und auch die Agnieszka und der Drache haben mir als Charaktere richtig gut gefallen! Die Geschichte hatte ihr eigenes Tempo und es gab Stellen, die etwas ruhiger waren, aber insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, sodass ich vier Kleeblätter vergebe.
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  • Rezension zu Das dunkle Herz des Waldes

    Zauberhaftes Fantasymärchen
    "Das dunkle Herz des Waldes" hat seine Wurzeln in der slawischen Mythologie, was wenig verwundert, war die Autorin doch als Kind schon begeistert von den vielfältigen polnischen Märchen, mit denen sie aufwuchs. Diese Begeisterung spürt man in jeder Zeile, denn auch dieses Buch liest sich wie ein wunderbares Märchen voller Magie und üppiger Atmosphäre. Zeitlose Fantasy, die ein altbekanntes Thema aufgreift - das unschuldige junge Mädchen, das von einem bedrohlichen, scheinbar bösen Mann entführt wird und mit ihm leben muss - und daraus dennoch etwas ganz Eigenes macht.
    Agnieszka ist von klein auf mit dem Wissen aufgewachsen, dass sie einmal eines der 'Drachenmädchen' sein würde, die dem 'Drachen' als möglicher Tribut präsentiert werden. Aber sie hätte es nie für möglich gehalten, dass er sie tatsächlich auswählen könnte, denn sie ist unscheinbar, ungeschickt und nicht sonderlich hübsch! Aber er wählt sie aus - jedoch widerwillig und sogar zornig, denn er hat keine andere Wahl... Mir hat gut gefallen, dass Agnieszka keineswegs perfekt ist, denn das machte sie für mich umso glaubhafter und sympathischer. Und so wie der Drache im Laufe der Geschichte lernt, über das Äußerliche hinwegzusehen und ihren Wert zu erkennen, gewinnt sie selber an Selbstbewusstsein und wird zur Heldin ihrer eigenen Geschichte. Ich fand sie liebenswert, intelligent, unglaublich einfallsreich und mutig, und dennoch immer überzeugend und authentisch.
    Sarkan, der 'Drache', erscheint erst wenig sympathisch: meist schlecht gelaunt, oft zornig, manchmal sogar vermeintlich angewidert von Agnieszka, die es immer wieder schafft, ihre edlen Kleider zu beschmutzen oder zu zerreißen, der dafür aber keiner der Zaubersprüche gelingt, die er ihr beibringen will. Er ist nicht freundlich zu ihr, ganz im Gegenteil. (Mehr als einmal hat er mich an Severus Snape aus "Harry Potter" erinnert, übrigens auch optisch!) Dennoch haben die beiden von Anfang an eine großartige Chemie. Auch Sarkan verändert sich im Laufe des Buches, wächst an seinen Erlebnissen, und trotzdem bleibt er immer er selbst. Ich war beeindruckt davon, wie die Autorin es schafft, mir einen so schwierigen, sturen und harschen Charakter trotz allem sympathisch zu machen.
    Die Liebesgeschichte fand ich wunderbar, denn es prickelt von Anfang an deutlich spürbar zwischen Agnieszka und Sarkan, auch wenn er das wirklich nicht wahrhaben will und erstmal versucht, es zu ignorieren. Allerdings nimmt das eine eher kleine Rolle in der Geschichte ein.
    Zitat:
    "Dann wanderte sein verblüffter Blick zu mir, und zum ersten Mal sah ich ihn verunsichert, als ob er unvorbereitet in etwas hineingestolpert wäre. Seine langen schmalen Hände legten sich um meine und gemeinsam hielten wir die Rose geborgen. Magie sang in mir und durchdrang mich. Ich spürte das Murmeln der Macht des Drachen wie einen Gegengesang desselben Liedes."
    Das Magiesystem in dieser Welt fand ich sehr interessant, gerade weil Sarkan und Agnieszka zwei ganz unterschiedliche Arten von Magie verkörpern: er wirkt Magie, in dem er sich rigoros und genau an Zaubersprüche und Beschwörungen hält, während ihre Magie etwas Fließendes, Lebendiges ist. (Was irgendwie auch ihre Persönlichkeiten widerspiegelt.) Überhaupt kam mir die Welt schlüssig und in sich stimmig vor, und dieser Weltentwurf bietet eine solide Grundlage für eine spannende Geschichte voller Monster, geheimer Intrigen und Magie. Ich habe das Buch immer nur widerwillig weggelegt und hätte es am liebstem am Stück gelesen.
    Der Schreibstil hat mich direkt in seinen Bann gezogen, mit seiner ganz eigenen Sprachmelodie und lebendigen Bildern. Allerdings muss ich sagen, dass das in der Übersetzung deutlich abgeschwächt ist, oder so kam es mir zumindest vor! Ich habe das Buch hauptsächlich auf Englisch gelesen, aber auch ein paar Kapitel auf deutsch, und besonders die (wenigen!) Liebesszenen haben im Original einen deutlich natürlicheren Fluss und eine poetischere Sprache. Aber schlecht ist die Übersetzung dennoch nicht, und wenn man die Szenen nicht in direkten Vergleich setzt, fehlt einem beim Lesen wahrscheinlich auch nichts.
    Fazit:
    "Das dunkle Herz des Waldes" ist ein zauberhaftes, ungewöhnliches Fantasymärchen, das auf slawischer Mythologie beruht. Besonders eingenommen haben mich die dichte düstere Atmosphäre und die fließend-poetische Sprache, aber auch der originelle Weltentwurf hat mich überzeugt. Vielschichtig, komplex, überraschend, mit einer Prise Romantik und einer Spur Grusel, hat mich das Buch von der ersten Seite an nicht mehr losgelassen!
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Ausgaben von Das dunkle Herz des Waldes

Hardcover

Seitenzahl: 576

Taschenbuch

Seitenzahl: 576

E-Book

Seitenzahl: 577

Das dunkle Herz des Waldes in anderen Sprachen

  • Deutsch: Das dunkle Herz des Waldes (Details)
  • Englisch: Uprooted (Details)

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