Die Schokoladenvilla

Buch von Maria Nikolai

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Man kann an manchen Stellen fast schon den Schokoladenduft zwischen den Seiten riechen
  • Kurzmeinung

    Books and more
    Für mich ein schönes Highlight zum Jahresabschluss! 2018

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Schokoladenvilla

Das Schicksal zweier Frauen. Das Erbe einer Familie. Die Geschichte einer Leidenschaft. Stuttgart, 1903: Als Tochter eines Schokoladenfabrikanten führt Judith Rothmann ein privilegiertes Leben im Degerlocher Villenviertel. Doch die perfekte Fassade täuscht. Judiths Leidenschaft gehört der Herstellung von Schokolade, jede freie Minute verbringt sie in der Fabrik und entwickelt Ideen für neue Leckereien. Unbedingt möchte sie einmal das Unternehmen leiten. Doch ihr Vater hat andere Pläne und fädelt eine vorteilhafte Heirat für sie ein - noch dazu mit einem Mann, den sie niemals lieben könnte. Da kreuzt ihr Weg den des charismatischen Victor Rheinberger, der sich in Stuttgart eine neue Existenz aufbauen will ... Die große Familiensaga in hochwertiger, liebevoller Romance-Ausstattung. »Die Schokoladenvilla: Goldene Jahre«, der zweite Teil der Trilogie, jetzt neu im Penguin Verlag!
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Serieninfos zu Die Schokoladenvilla

Die Schokoladenvilla ist der 1. Band der Schokoladen Saga Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2018. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2020.

Bewertungen

Die Schokoladenvilla wurde insgesamt 23 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Man kann an manchen Stellen fast schon den Schokoladenduft zwischen den Seiten riechen

    Chattys Buecherblog

  • Für mich ein schönes Highlight zum Jahresabschluss! 2018

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  • 3,5 Sterne; Sprecherin ist super, aber die erste Hälfte ist langgezogen, die Zweite spannend. Insgesamt abe

    LilReader

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Schokoladenvilla

    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts führt Judith Rothmann als Tochter eines Schokoladenfabrikanten ein recht behütetes Leben in einem Stuttgarten Villenviertel, doch sie fühlt sich auch ein wenig eingesperrt in den Konventionen, die insbesondere Frauen in jener Zeit auferlegt sind, und leidet unter der übermäßigen Strenge ihres Vaters. Ihre Leidenschaft gilt ungewöhnlichen Pralinenkreationen und besonderen Leckereien wie der italienischen Gianduja - für ihren Vater ist das alles neumodischer Quatsch, und außerdem hat eine Frau sowieso nichts in der Fabrik zu suchen und soll lieber heiraten und Kinder bekommen.
    Für Judith hat Wilhelm Rothmann sogar ganz konkrete Pläne, denn eine Heirat mit einem wohlhabenden jungen Erben ist das einzige, was seiner Schokoladenmanufaktur noch helfen kann, um deren Finanzen es nicht gut bestellt ist. Dass Judith sich in einen anderen verliebt, den attraktiven, tatkräftigen, aber leider nicht standesgemäßen Victor Rheinberger, der nach einem unschönen Zwischenfall in Stuttgart noch einmal von vorne anfangen möchte, passt Vater Rothmann somit überhaupt nicht in den Kram.
    Seine Frau Hélène weilt währenddessen zu einem längeren Kuraufenthalt am Gardasee, weil auch sie die Enge und Kleingeistigkeit zu Hause nicht mehr aushält. Fort von zu Hause, blüht sie förmlich auf, nicht zuletzt durch Begegnungen mit fortschrittlich denkenden Menschen, die sie inspirieren.
    "Die Schokoladenvilla" ist genau das, was ich mir davon versprochen hatte: leichte, angenehme Unterhaltung vor historischer Kulisse, in der das Stuttgart der Gründerzeit lebendig wird und auch der eine oder andere bekannte Erfinder jener Zeit mal kurz durchs Bild laufen darf. Die Szenen aus der Pralinenwerkstatt lassen Schokoladenliebhaberherzen höher schlagen, und auch viele andere Entwicklungen dieser Zeit großer technischer Fortschritte sind schön in die Handlung eingebaut.
    Die Sprache fand ich anfangs etwas holprig, was sich aber mit der Zeit gelegt hat, und die Charaktere sind zwar ein recht holzschnittartig geraten (vor allem die Unsympathen), aber die Hauptdarsteller konnten mir trotzdem ans Herz wachsen.
    Bei diversen Dramen lässt es sich schön mitfiebern, ob und wie sich die Sache lösen kann, wobei das ab und zu ein bisschen arg glatt abgeht - aber unterhaltsam war es allemal, und die schönen Schauplätze insbesondere am Gardasee tun noch ihr Übriges. Perfekte Lektüre für ein paar faule Nachmittage oder einen Urlaub, in Riva del Garda oder sonstwo.
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  • Rezension zu Die Schokoladenvilla

    Die Autorin widmet diesem Roman "den Verführungen dieser Welt". Na, wenn das mal nicht vielversprechend klingt. Und mit dieser Vorfreude bin ich auch an den Roman herangetreten.
    Schon nach den ersten Seiten spürt man, wie feinfühlig die Autorin mit den Worten spielt. Sei es bei den Beschreibungen des Schokoladengeschäftes und seiner feinen Confiserie, bei dem mir schon förmlich das Wasser im Mund zusammengelaufen ist oder bei der Darstellung und Charakterisierung der einzelnen Protagonisten. Alles erscheint absolut rund und eingängig. Ja, ich konnte beim Lesen schon den süßen Duft der Schokolade wahrnehmen und wäre es nach mir gegangen, hätte ich mich gerne in die Anfänge des zwanzigsten Jahrhunderts nach Stuttgart in das Ladengeschäft gebeamt, und mich mal durch alle Regale, Geschmacksrichtungen, Farben und Formen genascht.
    Aber nicht nur meinen Geruchs- bzw. Geschmackssinn hatte die Autorin angeregt, sondern auch mein Gerechtigkeitssinn wurde angesprochen. Gerechtigkeit? Ja, im Sinne von Entfaltung und Eigenständigkeit der Frauen. Am Beispiel des Fabrikanten Rothmanns zeigt MARIA NIKOLAI die damalige patriarchische Zeit auf. Der Vater ist der Mann im Haus und hat das alleinige Sagen.
    Es gab leider auch ein paar Szenen, Dinge, Hinweise, die mich etwas irritiert haben. War nun Judith oder Hélene die Hauptperson? Weshalb wurde der Titel gewählt? Die meiste Zeit spielt der Roman außerhalb dieses Hauses bzw. hatte auch nichts mit der Villa zu tun.
    Auch die vielen kleinen Handlungsstränge, die irgendwie ins Nichts verliefen haben mich etwas irritiert. Klar, es gibt immer viel zu erzählen, dennoch fände ich es passender, wenn es auch irgendwie zum "roten Faden" gehören würde. Meiner Meinung nach, hatte sich die Autorin an sehr vielen Stellen leider etwas verzettelt und der Haupthandlungsstrang rückte in weite Ferne. Welches war überhaupt der Haupthandlungsstrang? Judith, die den Auserwählten nicht heiraten wollte? Oder ihre Mutter, die in Italien ihren Weg gesucht hat. Irgendwie auch seltsam, dass sie sich so gar keine Gedanken um ihre Kinder, speziell die doch noch sehr jungen Zwillinge, gemacht hat. Wo war hier das Mutterherz?
    Ein bisschen schade fand ich, dass das Personenverzeichnis am Ende des Romans zu finden ist. Ich mag es gerne, wenn ich bereits zu Beginn mit den Protagonisten konfrontiert werde, so kann ich schneller eine Beziehung zu den Darstellern aufbauen und etwaige Fragen werden direkt im Keim erstickt.
    Sehr interessant fand ich das Rezept der Karamell-Pralinen auf der vorderen Klappeninnenseite und der heißen Gewürzschokolade auf der hinteren Klappeninnenseite. Die Rezepte laden in der Tat zum Nachmachen ein und versüßen das derzeitige, unbequeme Novemberwetter.
    📚 Fazit 📚
    Nicht nur, dass ich Schokolade liebe, sondern auch weil ich die Autorin kenne und schätze, Stuttgart kenne und historische Romane sehr gerne lese, deshalb wollte ich diesen Roman unbedingt lesen. Eine lockerleichte Geschichte, für die man sich dennoch Zeit einplanen sollte, denn sie muss unbedingt genossen werden.
    Man kann an manchen Stellen fast schon den Schokoladenduft zwischen den Seiten riechen, und auch das vom Regen glitschige Kopfsteinplaster wurde sehr bildhaft beschrieben.
    Wiedermal hatte es die Autorin geschafft, mich von der ersten bis zur Seiten zu begeistern. Ja, es war stellenweise sogar so, dass ich Zeit und Raum, und vorallem auch das Essen vergessen hatte.
    Obwohl es für mich ein paar klitzekleine Schwachstellen gab, fand ich den Roman rundum sehr gelungen und freue mich schon auf die nächsten Werke der Autorin.
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  • Rezension zu Die Schokoladenvilla

    Die Schokoladenvilla - der Auftakt einer neuen Familientrilogie
    Inhaltsangabe:
    Stuttgart, Anfang des 20.Jahrhunderts: Judith Rothmanns ist die Tochter des Schokoladenfabrikanten Wilhelm Rothmann und ihre große Leidenschaft und Liebe gehört der Schokoladenherstellung. Jede freie Minute steckt sie ihr Können und Wissen in neue Kreationen, denn ihr größter Traum ist es einmal, das Familienunternehmen weiterzuführen. Das hört und sieht der Vater gar nicht gern und möchte sie schnellstmöglich gut verheiratet wissen. Allerdings stößt das auf Widerwillen bei ihr auf, denn den Mann der ihr Herr Vater ausgesucht hat, ist nicht das was sie sich als liebevollen Ehemann vorstellt. Sie hätte da auch schon jemanden, der ihren Vorstellungen entspräche: Viktor Rheinberger. Kann sich Judith den Plänen ihres Vaters wiedersetzen oder muss sie den „unliebsamen“ Mann heiraten, den ihr Vater ausgesucht hat?

    Die Schokoladenvilla ist der Auftakt einer neuen Familientrilogie von Maria Nikolai. Dank des leichten und flüssigen Schreibstil findet sich der Leser in der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts in Stuttgart wieder. Ab der ersten Seite merkte ich wie mich dieser Roman immer mehr in seinen Bann zog. Dieses Buch konnte ich nicht einfach zu Seite legen. Ich musste einfach wissen, wie es mit Judith und der Schokoladenfabrik weitergeht. Schnell merkte ich, wieviel Leidenschaft Maria Nikolai in diesem Roman gelegt hat. Fangen wir bei den Charakteren an:
    Ganz egal, ob es sich hierbei um die Herrschaften der Familie Rothmanns, Dienstboten oder um die Bevölkerung handelte. Jede einzelne Figur wurde perfekt in die Handlung integriert und hatte seinen Platz. Sie wirkten so authentisch und lebendig, dass es mir eine wahre Freude bereitete, sie zu begleitet. Besonders Judith und ihre Mutter Helene haben mir am besten gefallen. Zwei willensstarke Persönlichkeiten, die um ihr Glück kämpften und nicht klein beigeben. Aber auch Judiths Brüder, die Zwillinge haben mich begeistert zurückgelassen. Jede noch so kleinste Gelegenheit nutzen die Beiden aus, um ihren Flausen freien Lauf zu lassen. Einfach grandios die beiden!
    Auch bei der Kulisse merkt man wie detailliert hier gearbeitet worden ist. Man spürte das Flair der Zeit.
    Die Geschichte über die Familie Rothmann ist zwar fiktiv, aber der historische Hintergrund basiert auf wahre Begebenheiten. Die Autorin hat ihr einen enormen Zeitaufwand auf sich genommen, um in akribischer Kleinstarbeit, die geschichtlichen Fakten zusammenzutragen, um sie dann perfekt in die Geschichte zu verarbeiten. Für mich war diese historische Zeitreise nicht nur spannend, sondern auch sehr informativ und dabei habe ich eine Menge über Stuttgart erfahren dürfen. Auch wenn es sich hierbei, wie schon erwähnt, um eine fiktive Geschichte handelt, entstand der Eindruck, dass sie sich genauso hätte abspielen können. Eine sehr lebendige und facettenreiche Handlung, die mich mit ihren über 600 Seiten sehr beeindruckt hat. Auch wenn dieser Roman sehr seitenstark ist, kommt keine Langeweile auf. Eher das Gegenteil war bei mir der Fall. Ich hätte hier noch weiterlesen können.
    Was mich ein wenig Irritierte war das Ende. Dieses hat weder einen typischen Cliffhanger noch endet es offen. Auf mich wirkte das Ganze wie ein abgeschlossener Roman. Jetzt bin ich natürlich neugierig und gespannt darauf, wie es in Band 2 weitergehen wird.
    Kleine Info:
    Auf den letzten Seiten dieses Buches findet man ein Personenregister, Glossar und einen historischen Hintergrund. Daumen hoch dafür!
    Ein unterhaltsamer, historischer und zu gleich spannender Auftakt einer neuen Familientrilogie, die einfach gelesen werden muss. Wer gerne solche Bücher liest, ist hier bestens aufgehoben. Für mich war es ein Highlight zum Jahresende!
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  • Rezension zu Die Schokoladenvilla

    Meine Meinung:
    Ich mag Schokolade nicht nur zum Essen, sondern auch zum Lesen - so war es keine Frage, dass ich mir "Die Schokoladenvilla" gönne.
    In einer Villa oberhalb von Stuttgart lebt die junge Judith zusammen mit ihrem Vater, ihren zwei kleinen Brüder und einigen Bediensteten. Ihr Vater ist streng und meistens hält er sich in seinem Büro unten in Stuttgart in der Schokoladenfabrik auf. Die beiden Lausbuben nutzen die Abwesenheit des Vaters aus und stellen so einiges an. Judith hingegen liebt es, neue Rezepte zu entwickeln und ist oft in der Fabrik und dem dazugehörigen Laden anzutreffen. Als ihr Vater eines Tages beschliesst, dass Judith heiraten muss, hat er die Rechnung ohne Judith gemacht.
    Ihre Mutter Helene bekommt von all dem nichts mit. Aufgrund einer Depression ist sie am Gardasee zur Kur. Sie lernt viele interessante Menschen kennen und merkt, wie unglücklich sie zuhause war und was sie stattdessen wirklich gerne machen würde. Auch Helenes Ideen passen nicht mit denen ihres Mannes überein.
    "Die Schokoladenvilla" erzählt von zwei Frauen, die ihren eigenen Weg gehen möchten und sich nichts mehr vorschreiben lassen wollen. Dass das viel Ärger mit sich bringt, überrascht nicht.
    Die spannende Geschichte um Judith und ihre Freunde nimmt einen von der ersten Seite an gefangen. In einem angenehmen Schreibstil schildert die Autorin lebendig die damalige Zeit und lässt ganz viel Historie wie nebenbei einfliessen. Nicht unbedingt geschichtliche Daten, sondern vielmehr die aktuellen Errungenschaften und Erfindungen, die teilweise erstaunen. Oder würdet ihr Ananassorbet mit dem Jahr 1903 in Verbindung bringen?
    So hat fast jede Figur im Roman etwas Spezielles an sich, das damals entweder typisch oder neu war. Väter, die Ehen für ihre Kinder arrangieren, um sich gesellschaftlich zu positionieren; Bedienstete, die unzufrieden waren mit Arbeitsbedingungen und damit unterschiedlich umgehen; Söhne, Töchter und Mütter, die sich nicht länger dem Diktat des Vaters oder Ehemannes unterwerfen; neue Maschinen und Apparate, neue Techniken; Gesundheitsdienste und vieles mehr.
    Sehr gelungen fand ich die Verbindung der beiden Schauplätze. Auf der einen Seite das geschäftige, traditionspflegende und eher trübe Stuttgart, auf der anderen Seite das sonnige, freigeistige Riva am Gardasee, wo man gesellschaftliche Konventionen den Bach runter schickt.
    Mir gefiel, dass nicht nur Judiths Familie, sondern auch ihre Angestellten sowie Handwerker aus der Stadt und weitere Charaktere in der Geschichte ihren Platz inne hatten. Quasi einmal quer durch die gesamte Bevölkerungsschicht, und jeder wurde von der Autorin sorgfältig mit einer glaubhaften Persönlichkeit ausgestattet.
    Das einzige Unglaubwürdige für mich war, dass Helene den Brief von Judith nicht sofort liest. Erst recht nicht, wenn der gleichzeitig angekommene Brief vom Ehemann Neuigkeiten über die Tochter verrät - da will man doch als Mutter wissen, wie die Tochter die Situation aus ihrer Sicht schildert.
    Bis auf diese Szene gefiel mir dieser historische Schmöker sehr gut und jedesmal, wenn ich nun am Bahnhof an einem Snack-Automaten vorbeikomme, denke ich an den Schokolade-Automaten in Stuttgart und wünsche, der würde stattdessen auf dem Perron stehen.
    Maria Nikolai hat mit der "Schokoladenvilla" einen historischen Schauplatz mit Leben gefüllt und lässt den Leser in eine facettenreiche Geschichte eintauchen.
    Fazit:
    Toller Auftakt der Trilogie - ich bin gespannt, was uns in den zwei Folgebänden erwartet.
    4 Punkte.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Die Schokoladenvilla

    Dieses Hörbuch wurde unter dem Label ‚Romane und Erzählungen‘ eingestellt, die zugehörigen Bücher unter ‚Historisches‘. Dass Buch und Hörbuch unter verschiedenen Genres laufen ist inkonsequent, die Einstellung in Romane und Erzählungen finde ich aber ok, denn das Buch ist eher eine Familiensaga als ein historischer Roman.
    Dennoch fand ich die historischen Gegebenheiten der Zeit (es spielt in den Jahren 1903/1904) sehr gut herausgearbeitet. Schön, dass auch wieder mal Stuttgart als Schauplatz gewählt wurde, denn über Stuttgart habe ich schon länger nichts mehr gelesen. Stuttgart ist damals eine aufstrebende Stadt und die Tüftler und Bastler gründen ihre Unternehmen als Maschinen- und Autobauer und Elektrotechniker.
    Hauptthema ist aber die Schokoladenherstellung, und wir begleiten Judith, die Tochter eines Schokoladenfabrikanten auf ihrem Weg. Sie lebt das Leben einer höheren Tochter, trifft sich mit ebensolchen Freundinnen in Nills Tierpark, im Rosensteinpark oder zum Eislaufen und wird von Dienstboten umsorgt. Die Diskrepanz zwischen dem Leben der reichen Unternehmer und dem Leben ihrer Dienstboten wird anschaulich dargestellt: die karge Freizeit, die Verfügbarkeit Tag und Nacht und der Wunsch, lieber als Arbeiter in den Fabriken mit festen Arbeitszeiten zu arbeiten. Judith ihrerseits muss ihren kleinen Brüdern die Mutter ersetzen und im übrigen verbringt sie so viel Zeit wie möglich in der Schokoladenfabrik, wo sie gerne mit Kakao, Nüssen und Gewürzen experimentiert und sich wünscht, dort an verantwortlicher Stelle das Produktionsprogramm mitentwickeln zu dürfen.
    Es ist ein aufregendes Jahr für Judith und die Geschicke der Schokoladenfabrik (warum denke ich da immer an Ritter Sport?) und ich habe Judith auf ihrem Weg sehr gerne begleitet.
    Beate Himmelstoß als Sprecherin macht ihre Sache im großen und ganzen gut; aber den Koblenzer Moseldialekt kriegt sie genauso wenig hin wie den Schwabendialekt. Da muss sie noch gewaltig üben, damit in Band 2 das Schwäbische auch echt klingt.
    Ich habe Sterne vergeben und freue mich, wenn ich demnächst Band 2 anhören kann.
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  • Rezension zu Die Schokoladenvilla

    Nicht so süß wie erwartet, aber interessante Charaktere, von einer tollen Stimme zum Leben erweckt
    Klappentext:
    Stuttgart, 1903: Als Tochter eines Schokoladefabrikanten gehört Judith Rothmanns ganze Leidenschaft der Herstellung von Schokolade. Um jeden Preis möchte sie einmal das Familienunternehmen leiten. Ihr Vater allerdings verfolgt andere Pläne. Er arrangiert eine vorteilhafte Heirat – mit einem Mann, den Judith nicht liebt. Da erhält sie unerwartet Hilfe von dem charismatischen Ex-Häftling Victor.
    Autorin:
    Maria Nikolai: Mit historischen Sachbüchern fing alles an - mit der Schokoladenvilla erfüllt sich der Traum einer opulenten Familiensaga. Seit der ersten Veröffentlichung im Jahr 2007 ist also viel geschehen. Historische Romane sind eine Leidenschaft, die sich inzwischen zu immer neuen Geschichten entwickelt. Abertausende gelesen - und einige geschrieben. Archive und Museen sind magische Anziehungspunkte, historische Begebenheiten Ausgangspunkte neuer Romanideen. Sie ausarbeiten zu dürfen und Sie, liebe LeserInnen auf den Flügeln meiner Fantasie mitnehmen zu dürfen in wunderbare Welten.
    Sprecherin:
    Beate Himmelstoß wurde 1957 in Starnberg geboren. Nach dem Abitur studierte sie Philosophie und Theaterwissenschaft in München und machte eine private Schauspielausbildung. Sie gestaltete mehrere Lyrikprogramme mit Musik und hält regelmäßig Originaltextlesungen philosophischer Texte.
    Bewertung:
    Das Cover passt wunderbar zu jener Zeit und wurde sehr sorgsam ausgewählt. Die Farben und der Titel vereinigen sich zu einem angemessenen Paar. Der Titel sagt bereits viel darüber aus, was im Mittelpunkt der Geschichte steht: Die Schokoladenvilla.
    Die Hauptcharakter sind sehr gut ausgearbeitet und ihre jeweiligen Lebensgeschichten abwechslungsreich erzählt. Selbst die Nebencharaktere lassen Spannung aufkommen. Die Sprecherin vermag es, einnehmend ihre Stimme wiederzugeben. Sie haucht den Charakteren viel Leben ein.
    Allerdings kommen so viele Nebencharaktere vor, dass ich den Überblick verlor. Den Zeitsprüngen konnte ich nicht folgen - ein Manko bei Hörbüchern. Im Buch könnte ich stetig zurückblättern und mir so die Daten in Erinnerung rufen. So spannend ich die Charaktere finde, die Geschichte selbst ist nicht besonders. Sie konnte mich nicht überraschen oder gar begeistern. Dass es weitere Bände geben wird, passt zu den vielen Charakteren, die mir hier viel zu viel in einem Band reingenommen wurden. Die erste Hälfte der Geschichte ist mir viel zu langgezogen und etwas zäh, die zweite Hälfte holt mit rasanter Spannung auf.
    Fazit:
    Eine durchschnittlich gute Geschichte, die von den gut ausgearbeiteten Charakteren getragen wird. Für mich waren einige Dinge vorhersehbar, wenn auch gut von der Sprecherin erzählt. Ich kann die 5-Sterne-Bewertung nicht nachvollziehen, da die Geschichte nichts überdurchschnittliches bietet.
    Für mich als Schokoladen-Junkie ein Muss, ebenso für jene, die sich gerne in dem frühen 20. Jahrhundert fallen lassen. Ansonsten: Kann man hören/lesen, muss man aber nicht!
    Ab 14. Oktober 2019: Die Schokoladenvilla - Goldene Jahre (Band 2)
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Ausgaben von Die Schokoladenvilla

Taschenbuch

Seitenzahl: 656

E-Book

Seitenzahl: 657

Besitzer des Buches 79

Update: