Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
Buch von Brigitte Riebe
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Buchdetails
Titel: Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des...
Brigitte Riebe (Autor)
Band 1 der Die Schwestern vom Ku'damm / 50er Jahre-Reihe
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 432
ISBN: 9783499291715
Termin: September 2019
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Kurzmeinung
RotkäppchenEine entspannende Lektüre, die für viele Schicksale im Nachkriegsdeutschland steht. -
Kurzmeinung
TessaEine nette Geschichte, die man ohne Konzentration "runterlesen" kann
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
Drei Schwestern und ein Kaufhaus am Ku'damm: Der Auftakt zur großen 50er-Jahre-Trilogie.
Berlin, 1945: Das Kaufhaus Thalheim liegt in Trümmern, die Männer der Familie sind versehrt. So beginnt die Stunde der Thalheim-Töchter, die den Wiederaufbau selbst in die Hand nehmen. Rike, die Älteste, entpuppt sich als gewiefte Geschäftsfrau. Ganz anders ihre Schwester Silvie, die sich nur für das Vergnügen interessiert. Nach Währungsreform und Gründung der BRD geht es endlich aufwärts, doch die neuen Zeiten bringen neue Probleme: Florentine, die Jüngste, entwickelt sich zum Enfant terrible. Als ein dunkles Geheimnis zutage tritt, das ein unrühmliches Licht auf das Kaufhaus wirft, müssen die Schwestern erkennen, dass die Vergangenheit noch immer lebendig ist …
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Serieninfos zu Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus ist der 1. Band der Die Schwestern vom Ku'damm / 50er Jahre Reihe. Diese umfasst 5 Teile und startete im Jahr 2018. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2021.
Über Brigitte Riebe
Zahlreiche Bücher in verschiedenen Genres hat die promovierte Historikerin Brigitte Riebe geschrieben. Die Autorin wurde 1953 in München geboren. An der dortigen Universität studierte sie Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte. Mehr zu Brigitte Riebe
Bewertungen
Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus wurde insgesamt 34 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.
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Meinungen
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Eine entspannende Lektüre, die für viele Schicksale im Nachkriegsdeutschland steht.
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Eine nette Geschichte, die man ohne Konzentration "runterlesen" kann
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Eine erschütternde, aber auch bezaubernde Familiengeschichte in Zeiten des Aufbaus nach dem Krieg
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
- claudi-1963
"Der Blick ging zurück in einen dunklen Abgrund der Vergangenheit und nach vorn in eine ungewisse dunkle Zukunft." (Richard v. Weizsäcker)Weiterlesen
Berlin 1945:
Die Stadt liegt nach dem Krieg in Trümmern, viele Männer sind nicht mehr nach Hause gekommen und andere sind noch in Gefangenschaft der Alliierten. Ebenso die Psyche und Seelen der Menschen, die durch den Krieg am Boden sind. Das Kaufhaus, das die Thalheims am Ku´damm hatten, ist ebenfalls restlos zerstört. Die drei Schwestern Ulrike (Rike), Silvie und Florentine sind tief betroffen als sie vor den Trümmern ihrer ehemaligen Existenz stehen. Für Rike ist sofort klar, sie möchte das Kaufhaus wieder aufbauen, komme was da wolle. Mit minimalen Mitteln versucht sie, durch raffinierte Stoffe Kleider herzustellen, die man mit Kleidermarken erstehen kann. Selbst eine einfache Modeschau wird mit Claires, Sylvies und Flori Hilfe organisiert. Doch die Ungewissheit über ihren Vater und Oskar den Bruder nagen an ihnen allen. Anderseits bringt die Zukunft weitere Finanzen, jedoch auch Geheimnisse ans Licht, die besonders Rike belasten.
Meine Meinung:
Ein einfaches, aber prägnantes Cover gibt einen kleinen Einblick auf die Nachkriegsmode. Der Schreibstil ist locker, flüssig, lebendig, bildhaft, unterhaltsam und in mehrere Kapitel eingeteilt. Bemerkenswerte Recherchen geben im Prolog einen Einblick in die Kriegszeit und den Zuständen, wie Familie Thalheim dort leben musste. Brigitte Riebe, nimmt mich mit in ein total zerstörtes Berlin, dessen Zukunft vor allem durch die spätere Trennung in Ost und West noch ungewiss ist und was die Menschen zusätzlich frustrierte. Besonders die harte Zeit unter denen alleingelassenen Frauen und Familien nur mit Zusammenhalt überlebten wird hier gut dargestellt. Nahrungsbeschaffung wird zum Problem, warum oft ganze Familien Trümmer auflesen gehen, nur um etwas mehr zum Essen zu bekommen. Doch Rike möchte mehr, sie möchte, dass die Frauen wieder ein wenig glücklicher werden. Deshalb versucht sie einfachste, preiswerte Kleider anzubieten, die aus simplen Stoffen in mühsamer Heimarbeit hergestellt werden. Ihr allergrößter Traum jedoch ist natürlich das ehemalige Kaufhaus wieder aufzubauen, für das sie alles tun würde. Sorgen machen sich alle zudem um Vater und Bruder, dessen beider Schicksal noch immer ungewiss ist. Die Uneinigkeit der Alliierten, die Berlin komplett abriegeln lassen und die Stadt nur noch durch eine Luftbrücke den sogenannten Rosinenbombern erreichbar ist, bringt den Bewohner noch mehr Schwierigkeiten und Probleme. Sehr eindrucksvoll wird gerade dies hier im Buch beschrieben, sodass ich mit den Menschen mitfühlen konnte. Besonders gut gefallen haben mir außerdem die Charaktere, sei es die starke, mutige Rike, die mitunter auch an ihre Grenzen kommt. Silvie die adrett und leichtlebige, ab und zu etwas zu viel mit den Männern schäkerte. Das schüchterne, ruhige Nesthäkchen Flori, das sich immer mehr zum pubertierenden Teenager mausert. Claire die trotz ihres ehemaligen Standes und Luxus als Kaufhausgattin, sich nicht zu schade war zum Arbeiten. Und Friedrich ein Mann, nach dessen Pfeife alle tanzen mussten, der jedoch schnell einsehen sollte, dass der Krieg seine Familie verändert hat und seine Töchter sich nicht mehr alles gefallen ließen. Die Thalheims eine bemerkenswerte deutsche Familiengeschichte wie sie überall in der Nachkriegszeit zu finden war und die mich absolut begeistert hat. Ich freue mich schon sehr auf die weitere Fortsetzung mit "Tage der Hoffnung" und gebe 5 von 5 Sterne. -
Rezension zu Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
- wampy
Buchmeinung zu Brigitte Riebe – Jahre des AufbausWeiterlesen
„Jahre des Aufbaus“ ist ein Roman von Brigitte Riebe, der 2018 bei Wunderlich erschienen ist. Dies ist der Auftakt der Trilogie „Die Schwestern vom Ku‘damm“.
Zum Autor:
Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Sie hat mit großem Erfolg zahlreiche Romane veröffentlicht, in denen sie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte lebendig werden lässt. Ihre Bücher wurden in diverse Sprachen übersetzt. "Jahre des Aufbaus" ist der Auftakt ihrer großen 50er-Jahre-Trilogie über drei Schwestern und ihr Kaufhaus am Ku'damm. Band 2, "Wunderbare Zeiten", erzählt die Geschichte der mittleren Schwester Silvie, der dritte Teil, "Tage der Hoffnung", widmet sich Nesthäkchen Florentine. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.
Klappentext:
Berlin im Mai 1945: Es ist die Stunde Null, die Stadt liegt ebenso in Trümmern wie die Seelen der Menschen. Auch das Kaufhaus Thalheim am Ku'damm ist zerstört. Fassungslos stehen die drei Schwestern Rike, Silvie und Florentine vor der Ruine des einst so stolzen Familienunternehmens. Doch Rike, die Älteste, hat einen Traum: Sie will das Kaufhaus wieder aufbauen und mit raffinierten Stoffen und neuesten Modekreationen Farbe in das triste Nachkriegsberlin bringen. Nach der Währungsreform scheint es tatsächlich aufwärts zu gehen, die Menschen hungern nach Konsum und schönen Dingen. Doch die neuen Zeiten bringen neue Probleme. Als ein dunkles Geheimnis zutage tritt, das ein unrühmliches Licht auf das Kaufhaus und seine Geschichte wirft, müssen die Schwestern erkennen, dass die Vergangenheit noch immer lebendig ist…
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich ins Berlin der frühen Nachkriegszeit geführt. Mit viel Sachverstand und historischen Wissen ist diese Geschichte gespickt, ohne aber dabei langweilig zu werden. Der Leser begleitet Ulrike Thalheim, genannt Rike, die mit ihren Schwestern Silvie und Florentine versucht, im Nachkriegsberlin Fuß zu fassen. Sie erweist sich als starke und durchsetzungsfähige junge Frau, der aber auch nicht alles gelingt. Sie muss auch den ein oder anderen Rückschlag verkraften, bleibt aber die Chefin unter den Geschwistern. Die zurückkehrenden Männer wollen später die Führungsrolle übernehmen, was zu einigen Komplikationen führt. Eingefügt in das Schicksal der Thalheim-Schwestern sind eine Vielfalt von Themen und Ereignissen, teils real und teils fiktiv. Ein wichtiges Thema des Buches ist die Frage der Schuld und der Mittäterschaft der deutschen Bevölkerung, welche die Autorin gerade an der Gründergeneration des Kaufhauses festmacht. Erfreulich ist, dass einige Figuren sind deutlich weiterentwickeln und teils einen überraschenden Weg einschlagen. Natürlich spielen auch Zufälle eine Rolle und Rike erfährt Unterstützung von vielen Seiten. Sehr gelungen sind die Beschreibungen der Lebenssituation der Menschen, die deutlich machen, wie schwer es die Menschen damals hatten. An manchen Stellen hat mich das Buch angeregt, mir weitere Informationen im Internet zu suchen, so z. B. zum ersten russischen Stadtkommandanten, der mir völlig unbekannt war, aber für die Stadt Berlin ein unglaublicher Glücksfall gewesen ist. Der Fokus liegt schon auf Rike, aber man erfährt auch viel von Personen aus ihrem Umfeld. Ein weiteres Highlight des Buches sind die Zeittafel und die Anmerkungen der Autorin.
Auch der Schreibstil ist gelungen und ermöglicht eine flüssige Lektüre. Auch ein wenig Herzschmerz ist in die Geschichte eingearbeitet, auch weil sich nicht alle Wünsche und Hoffnungen der einzelnen Menschen erfüllen.
Fazit:
Mir hat die Lektüre des Buches viel Vergnügen bereitet. Gerade die vielen historischen Informationen sind das Salz in der Suppe. Gerne vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus. -
Rezension zu Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
- buchregal
Es liegen so wenige Jahre zwischen der Neueröffnung des aufwendig umgebauten Kaufhauses Thalheim & Weisgerber und dem Ende des Krieges, als eben dieses Kaufhaus nur noch eine Ruine ist. Der Krieg ist zu Ende, doch es fehlt an allem und die Menschen hungern. Aber da ist auch die Hoffnung auf bessere Zeiten und der Hunger das nachzuholen, was in den letzten Jahren nicht möglich war. Auch bei den Thalheims hat der krieg Spuren hinterlassen. Friedrich Thalheim und sein Sohn Oskar werden vermisst. Die Wertheims mussten schon früh Deutschland verlassen. Nun werden auch noch die restlichen Familienmitglieder von den Russen aus ihrer Villa vertrieben. Sie können nur wenig mitnehmen, aber zwei Nähmaschinen bilden die Grundlage für einen Neuanfang. Die älteste Tochter Rike will das Kaufhaus wiederaufbauen.Weiterlesen
Mit diesem Buch startet die 50er-Jahre-Trilogie der Autorin Brigitte Riebe. Wieder einmal bin ich begeistert von dem fesselnden und authentisch Schreibstil der Autorin.
Auch die Personen sind sehr gut und lebendig beschrieben. Rieke setzt trotz der schweren Arbeit als Trümmerfrau alles daran, das Kaufhaus wiederaufzubauen. Unterstützt wird sie von ihrer Freundin Miriam. Aber ihre Schwestern Silvie und Florentine haben ihre eigenen Vorstellungen vom künftigen Leben. Dann kommt Friedrich zurück, der seine Tochter nicht ernst nimmt. Daher interessiert es ihn auch nicht, woher die Mittel für das Geschäft kommen
Es ist interessant und spannend in jene Zeit nach dem Krieg einzutauchen. Die Not ist immer noch groß, aber der Schwarzhandel blüht. Es ist aber auch eine Zeit, in der die Frauen anpacken mussten, da viele Männer im Krieg geblieben oder in Gefangenschaft waren. Es war nicht einfach für sie, bot ihnen aber auch die Möglichkeit, sich zu emanzipieren und ihren Weg zu gehen. Die Währungsreform kommt und Westberlin wird abgeschnitten von den westlichen Zonen Deutschlands. Es ist nur den Rosinenbombern zu verdanken, dass die Menschen überleben können.
Mir hat dieser historische Roman gut gefallen und ich bin schon gespannt auf die Folgebände. -
Rezension zu Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
- Lerchie
Über die Autorin (Amazon)Weiterlesen
Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Sie hat mit großem Erfolg zahlreiche Romane veröffentlicht, in denen sie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte lebendig werden lässt. Ihre Bücher wurden in diverse Sprachen übersetzt. "Jahre des Aufbaus" ist der Auftakt ihrer großen 50er-Jahre-Trilogie über drei Schwestern und ihr Kaufhaus am Ku'damm. Band 2, "Wunderbare Zeiten", erzählt die Geschichte der mittleren Schwester Silvie, der dritte Teil, "Tage der Hoffnung", widmet sich Nesthäkchen Florentine. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.
Produktinformation (Amazon)
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Wunderlich; Auflage: 1. (23. Oktober 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3805203373
ISBN-13: 978-3805203371
Eine sehr spannende Geschichte
Im Prolog feiern wir die Wiedereröffnung des Kaufhauses Thalheim im Jahr 1932…
Mai 1945. Rike versteckt sich, ihre Stiefmutter und ihre Schwestern in einem Keller… Bei ihnen ist noch eine Mutter mit Zwillingen… Obwohl sie selbst nicht viel haben…
Und dann müssen sie raus…
Doch zum Glück gibt es noch die Wohnung der Großmutter…. Viel können sie nicht mitnehmen. Aber sie nehmen die versteckten Nähmaschinen mit…
Rikes Vater hatte vor dem Krieg noch ein noch ein Warenlager – Stoffe – versteckt… Und das hilft ihnen jetzt zu überleben….
Doch die Stoffe sind zu kostbar, die Kleider zu teuer…. Daher kaufen sie Stoffe, aus Lumpen gemacht….
Auch Rikes Freundin wohnt bei ihnen in Großmutters Haus…
Eines Tages erhält Rike einen Brief von einem Schweizer Anwalt. Sie muss nach Zürich…
Und dann gibt es da natürlich auch noch Silvie und Flori, Rikes Schwestern, die nicht immer auf das hören, was Rike ihnen sagt…
Und Friedrich, Rikes Vater ist wegen etwas stocksauer…
Haben die Talheims das Kaufhaus 1932 renoviert, weil Wiedereröffnung ist? Warum verstecken sich Rike und ihre Familie im Keller? Nur wegen der Bombardierung? Oder aus Angst vor den Besatzern? Wer hat die Mutter mit den Zwillingen dazugebeten? Rike? Sivlvie? Oder beide? Sie haben doch selbst nicht viel zu Essen? Warum müssen sie raus aus dem Haus? Wo gehen sie hin? IN Großmutters Haus? Warum können sie nur die beiden Nähmaschinen mitnehmen und sonst kaum noch was? Inwiefern hilft ihnen das versteckte Stofflager zu überleben? Warum sind die daraus gefertigten Kleidungsstücke zu teuer? Woher haben sie die Idee mit den Lumpen? Wer ist Rikes Freundin? Was hat Rike in Zürich zu tun? Weshalb hören Silvie und ´Flori nicht immer auf Rike? Warum ist Rikes Vater stocksauer? Alle diese Fragen - und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.
Meine Meinung
Im Prolog ist noch einigermaßen heile Welt, doch dann ist es zwölf Jahre später. Mai 1945, alle freuen sich auf die Befreiung durch die Alliierten, doch sie haben auch Angst vor dem was kommen mag. Diese Geschichte spielt in der Zeit von 1945 – 1951, 1932 war nur ein kurzer Abstecher. In einer Zeit, als mancher nicht wusste, wo er das Essen hernehmen sollte um nicht zu verhungern. In der Zeit der sowjetischen Blockade, als Westberlin einer Insel glich und die Westmächte die ‚Rosinenbomber‘ losschickten. Ich war schnell in der Geschichte drinnen und konnte mit den Protagonisten mitfühlen. Rike, die sich für ihre Geschwister und ihre Stiefmutter verantwortlich fühlte, da ihre Stiefmutter das nicht mehr konnte. In Silvie, die sich von Rike nichts vorschreiben lassen wollte. Ich fand es klasse, dass sie die Nähmaschinen mitnehmen konnten in Omas Haus und dort einen Aufbau wagten. Auch wenn er noch so klein war. Und dann der Brief aus Zürich. Ich habe mich schon gewundert, wieso Rike und nicht Friedrich? Aber ich denke, Rike hat das durchaus richtig gemacht, wie gewünscht. Der Schreibstil der Autorin ist, wie eigentlich immer, unkompliziert, denn es gab keine Fragen nach dem Sinn von Worten oder gar ganzen Sätzen. Das Buch hat mir gut gefallen, mich in seinen Bann gezogen und sehr gut unterhalten. Mit den Protagonisten habe ich mitgefiebert. Ich konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch gelesen. Sehr gespannt bin ich auf die Fortsetzung! Von mir daher eine Lese-/Kaufempfehlung sowie volle Bewertungszahl. -
Rezension zu Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
- dreamworx
1932 eröffnet Friedrich Thalheim mit seinem jüdischen Partner Markus Weisgerber ein luxuriöses Kaufhaus in Berlin. Schon bei der Besichtigung kurz vor Eröffnung steht für die 12-jährige und älteste Tochter Rike fest, dass sie dieses einmal führen wird. Doch dann bricht der Krieg aus und nicht nur das Kaufhaus wird dem Erdboden gleich gemacht, sondern auch die Familie muss viele Schicksalsschläge hinnehmen. Während Mutter Alma bei einem Verkehrsunfall schon 1932 ums Leben kam, gerät Friedrich kriegsbedingt 1945 in Gefangenschaft, Sohn Oskar gilt als an der Front vermisst und die Töchter Rike, Silvie und Flori nebst Stiefmutter Claire sind auf sich gestellt, müssen beim Einmarsch der Russen sogar die Familienvilla verlassen und in die verwahrloste Charlottenburger Wohnung ihrer Großmutter einziehen. Doch Rike hält die Familie zusammen, arbeitet als Trümmerfrau, um den Lebensunterhalt zu verdienen und träumt weiter vom Wiederaufbau des Kaufhauses. Mit Freundin Miriam und Schwester Silvie schlägt sie sich tapfer durch die harte Nachkriegszeit und muss manche Durststrecke und Überraschung verdauen, bevor ihr Traum Wirklichkeit werden kann…Weiterlesen
Brigitte Riebe hat mit ihrem Buch „Die Schwestern vom Ku’damm: Jahre des Aufbaus“ den ersten Band ihrer Trilogie rund um die Thalheim-Schwestern vorgelegt, dass den Leser schon mit dem Prolog in den Bann zieht und unterschwellig einige Fragen aufwirft, bevor die Geschichte dann ab 1945 im ausgebombten Berlin weitergeht. Der Erzählstil ist flüssig, durchweg spannend und atmosphärisch dicht, die zerstörte Stadt Berlin nimmt vor dem inneren Auge des Lesers ebenso Gestalt an wie die Schutt wegräumenden Trümmerfrauen, die allesamt von der Hand in den Mund leben und durch die schwere Arbeit versuchen, sich und ihre Lieben irgendwie durchzubringen. Der historische Hintergrund wurde von der Autorin wunderbar und präzise recherchiert, so dass der Leser regelrecht bei den Anfängen des Wiederaufbaus hautnah mit dabei ist und gleichzeitig die Entbehrungen und die Sorgen der Menschen miterlebt. Neben der Lebensmittelknappheit fehlten auch warme Kleidung und Heizkohle. Dann kam die Abschottung der Stadt durch die Russen, die nur durch die Rosinenbomber und die Luftbrücke durchdrungen werden konnte und am Ende die Währungsreform einläutete. Die Autorin lässt neben ihrer Familiengeschichte um die Thalheims die Geschichte regelrecht Revue passieren, zauberhaft miteinander verwoben. Der Leser trifft aber nicht nur auf verzweifelte Menschen, sondern vor allem auf jene Hoffnungsvollen, die am Leben sind und jede Minute nutzen, um für eine bessere Zukunft zu kämpfen.
Die Charaktere wurden liebevoll so individuell wie einzigartig ausgearbeitet und mit viel Herzblut zum Leben erweckt worden. Sie wirken authentisch und real, weshalb es dem Leser nicht schwer fällt, sich mit ihnen zu identifizieren und sich als Teil der Familie zu fühlen, um mit ihnen zu leiden, zu hoffen, zu bangen und zu lieben. Rike ist eine patente junge Frau, die schon früh weiß, was sie will. Unbeirrt, voller Energie und über jeden Stolperstein geht sie fokussiert ihren Weg und hält dabei noch die ganze Familie samt Freunden zusammen. Sie ist eine starke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt und sich so im Herzen des Lesers einschleicht und dort vor Anker geht. Silvie ist Rikes jüngere Schwester, die sich ihrer Attraktivität sehr wohl bewusst ist und dies auch in vollen Zügen ausnutzt. Sie gewinnt schnell jedes Männerherz und zieht auch einige Vorteile daraus. Mit ihrer rauchigen Stimme macht sie bald Karriere beim Radio, aber auch die englischen Offiziere können sich ihrem emotionalen Gesang nicht entziehen. Silvie tanzt auf vielen Hochzeiten, und obwohl sie oftmals oberflächlich wirkt, in ihren tiefsten Herzen liebt sie ihre Familie sehr. Florentine ist die jüngste Schwester, die ein Talent fürs Zeichnen hat und die Dinge anders sieht als andere. Sie ist rebellisch und sagt offen, was sie denkt, ein Freigeist, der sich erst noch entfalten muss. Vater Friedrich ist ein Kind seiner Zeit und denkt immer noch, Frauen gehörten an den Herd, obwohl er es seinen Töchtern verdankt, dass er überhaupt wieder mit der Familie vereint ist. Er ist ein Opportunist und oftmals auch ein Egoist, der die Wahrheit, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahrhaben möchte. Miriam ist Rikes Freundin und gleichzeitig Jüdin. Sie hat sich selbst durch das Kriegsgeschehen geschlagen, ihr Talent, mit der Nähmaschine zu zaubern, dabei aber nicht verloren. Miriam träumt von der großen Liebe und ist herrlich emotional, man muss sie einfach lieben. Aber auch die anderen Charaktere wie z.B. Onkel Carl, Tante Lydia oder Ben verleihen der Handlung ihren Zauber und dürfen einfach nicht fehlen.
„Die Schwestern vom Ku’damm: Jahre des Aufbaus“ ist ein großartiger, fesselnder und gefühlvoller Roman, der den Leser schon mit dem ersten Band verzaubert und Sehnsucht auf mehr macht! Wunderbar gelungen – Chapeau! Absolute Leseempfehlung für das Highlight 2018!
Meisterliche
Rezensionen zum Hörbuch
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Rezension zu Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
- Lorraine
Das einst luxuriöse Kaufhaus Thalheim liegt nach dem Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche. Firmenchef Friedrich Thalheim ist in Gefangenschaft geraten, Sohn Oskar gilt als vermisst, und so müssen sich die Frauen der Familie allein dem harten Überlebenskampf stellen.Weiterlesen
Die älteste Tochter Rike, ihre Schwester Sylvie und Stiefmutter Claire arbeiten als Trümmerfrauen, um höhere Lebensmittelrationen zu erhalten. Trotz der schweren Zeiten träumen sie bereits von einer besseren Zukunft und vom Wiederaufbau des Kaufhauses.
Als Rike eine unerwartete Erbschaft macht, steht sie vor einer schweren Entscheidung. Soll sie das Geld verwenden, um der Familie über die schlimmen Nachkriegsjahre zu helfen? Oder hat sie den Mut die Währungsreform abzuwarten und ihren Traum von einem neuen Modehaus zu verwirklichen?
Im vorliegenden Roman hat die Autorin die Geschichte einer Berliner Kaufmannsfamilie in den harten Nachkriegsjahren ganz hervorragend verarbeitet. Sehr detailliert und kenntnisreich berichtet sie von der Stunde Null an, als sich die Menschen aus den Trümmern der zerbombten Stadt wieder ans Tageslicht wagten, bis ins Jahr 1951.
Die Unterteilung Berlins in Sektoren durch die Besatzungsmächte, die Beschlagnahmung von Häusern und anderem Vermögen, die beengten Wohnverhältnisse, Hunger und Kälte vor allem in den beiden ersten Nachkriegswintern, die hohe Inflation, die Verzweiflung, aber auch den ungebrochenen Mut ihrer Protagonisten beschreibt Brigitte Riebe ganz hervorragend. Die bedrückende Atmosphäre dieser furchtbaren Zeit erlebt der Hörer hautnah mit, kann aber auch am Lebensmut der jungen Generation teilhaben und mit dieser hoffnungsfroh in die Zukunft blicken.
Die Figuren ihres Romans hat die Autorin charakterlich sehr vielschichtig angelegt. Die Schwestern Rike, Sylvie und deren Halbschwester Flori könnten unterschiedlicher nicht sein. Rike fühlt die ganze Last der Verantwortung auf ihren Schultern, ist stets ernsthaft und überlegt, während Sylvie das genaue Gegenteil verkörpert. Außergewöhnlich hübsch, leichtlebig, offenherzig und eloquent wie sie ist, erobert sie alle Herzen im Sturm. Mit ihrer Art hat sie es weder bei den Soldaten der Besatzungsmächte noch auf dem Schwarzmarkt besonders schwer, wird eine beliebte Radiosprecherin der ersten Stunde, und kann ihrer Familie manchen Vorteil verschaffen. Im Laufe der Handlung verliert sie viel von ihrer Oberflächlichkeit und verwandelt sich zu einer verantwortungsbewussten jungen Frau, die durchaus imstande ist, aus ihren Fehlern zu lernen.
Sehr gut hat mir das Familienoberhaupt Friedrich Thalheim gefallen, der aufgrund seiner Lebenserfahrungen oft ganz andere Anschauungen als seine Töchter vertritt. Die Konfrontationen, die sich daraus ergeben, werden sehr realistisch und lebendig dargestellt. Obwohl Rike meist vermittelnd einzugreifen versucht, hat auch sie einen stark ausgeprägten Willen und geht ihren Weg mit bewundernswerter Geradlinigkeit.
Aber auch andere wichtige Figuren werden sehr glaubwürdig dargestellt. Dazu gehören Friedrichs zweite Ehefrau Claire und deren gemeinsame Tochter Flori, sowie sein Bruder Walter und dessen unterschiedliche Söhne. Eine beeindruckende Gestalt ist auch Rikes jüdische Freundin Miriam, die die furchtbaren Kriegsjahre im Untergrund überlebt hat. Sämtlichen anderen Nebenfiguren, seien es Freunde, Geschäftspartner oder Widersacher, hat die Autorin in ihrer charakterlichen Darstellung ebenfalls sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet.
Die wichtigen politischen Ereignisse dieser Jahre, wie die Blockade der Westsektoren Berlins durch die russische Besatzungsmacht, die Luftbrücke der Westmächte, die endlich durchgesetzte Währungsreform, sowie die Gründung der BRD und der DDR im Jahre 1949, gewinnen durch die Verknüpfung mit den handelnden Figuren, die man als Hörer ja persönlich zu kennen glaubt, ebenfalls an Bedeutung. Ganz nebenbei bekommt man zu guter Unterhaltung also auch noch lebendigen Geschichtsunterricht vermittelt.
Die Sprecherin Anna Thalbach hat großartig gelesen, und den Protagonisten durch ihre engagierte Vortragsweise Leben und Individualität eingehaucht.
Mir hat der erste Teil dieser Reihe ganz ausgezeichnet gefallen, deshalb werde ich auch das weitere Schicksal der Familie Thalheim mit Interesse und Anteilnahme verfolgen. Für diesen gelungenen Auftakt vergebe ich sehr gerne
Ausgaben von Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
Besitzer des Buches 60
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