A Prayer Journal

Buch von Flannery O'Connor, W. A. Sessions

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Meinungen

  • Gebetstagebuch der großen Schriftstellerin des Südens. Luzide, sich sehnend...

    tom leo

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu A Prayer Journal

    Geschrieben : 1946-47 Herausgegeben : 2013
    INHALT und BEMERKUNGEN :
    Zwischen Januar 1946 und September 1947 schreibt Flannery O’Connor, damals noch Studentin am Iowa College, in diesem Tagebuch ihre Gebete hinein. Sie wurden erst spät unter ihren Papieren entdeckt und erst 2013 herausgegeben. Hier in einer Ausgabe mit der Wiedergabe der handschriftlichen Ausgabe am Ende, und der Transskription. Der Leser ihrer Werke entdeckt Flannery in einer Unmittelbarkeit, die manchmal in ihren Werken verhüllt ist. So sehr, dass einige in ihnen « nur » Pessimismus und Makabres sehen.
    Hier richtet sie sich an den « lieben Gott », und erscheint als einerseits zutiefst traditionell gläubige Katholikin in einer gewissen Tradition mit Schreibern wie Bernanos und Bloy, andererseits (oder gehört das zusammen?) auch in einer teils selbstironischen Sicht, einem Wissen um ihre eigene « Mittelmäßigkeit ». Wonach sie aber strebt ist « Heiligkeit » und eine « mystische Seele ». Sie möchte alles in ein Lob Gottes umschmieden und selber Werkzeug werden, auch und gerade als Künstlerin. Das widerspricht nicht – wie ihr ganzes Werk bezeugt – den Menschen und sich selbet als nackt und elend zu empfinden. In diese luzide Schau eigener Unvollkommenheit schreibt sie :
    « Give me the grace, dear God, to see the bareness and the misery of the places where you are not adored but desecrated. »
    oder :
    « It does not take much to make us realize what fools we are, but the little it takes is long in coming. »
    Laut der Einführung der englischen Ausgabe schreibt sie diese klaren Worte einer Gläubigen genau in jener Zeit, in der sie schon an einem Werk wie Flannery O'Connor – Die Weisheit des Blutes / Wise blood arbeitet. Sicher kann man also – wie manche es tun – das Werk von Flannery auch unabhängig von ihrem Glauben rezipieren. Doch gemäß ihrem eigenen Willen und ihrer Motivation erzeugt gerade dieses Gebetstagebuch eine andere Perspektive. Hier sucht und kämpft eine junge Frau nach dem, was man eine « moderne Heiligkeit » nennen könnte ?! Mich berührt dies enorm und spricht mich an.
    AUTORIN :
    Flannery O'Connor wurde 1925 in Savannah/Georgia geboren ud starb 39-jährig an der vererbten Lupuskrankheit in Baldwin/Georgia. « O’Connor beschrieb sich selbst als ein „Einzelkind mit Tauben-Zehen und einem fliehenden Kinn und einem Lass-mich-in-Ruhe-oder-ich-beiß-dich-Komplex ». Als O’Connor fünf Jahre alt war, brachte sie einem Huhn bei, rückwärts zu gehen. Dadurch lernte sie zum ersten Mal kennen, wie es ist, berühmt zu sein. Die Leute von Pathé News verwendeten ihre dressierten Hühner für den Film „Little Mary O’Connor“ und zeigten den Film im ganzen Land. Sie sagte, „Das war das Spannendste, was mir je passiert ist. Seitdem ging es nur noch bergab.“ » (Quelle und mehr : de.wikipedia.org/wiki/Flannery_O%E2%80%99Connor )
    Sie lebte lange Jahre auf dem Bauernhaus der Familie, züchtete insbesondere Pfauen. Zudem als gläubige Katholikin mit einem starken Sinn für Selbstironie und dem Fehlen jedweden Mitleids mit sich selbst war sie in mehrfacher Hinsicht ein Original. Das manchmal schwärmerische, christlich-fundamentalistische Umfeld lieferte manchen Stoff für ihre bizarren Geschichten, die einen sehr persönlichen O'Connor Stempel tragen. Doch bei aller Ironie, und eventuell gegen den Augenschein, geht es ihr meines Erachtens nicht um die reine Bloßstellung des Menschen, sondern um eine Aufdeckung, die uns zu einem aufrechten Tun und Sein einladen, und das Nachsinnen, aber auch Lachen und Betroffensein anregen.
    Hardcover: 112 pages
    Publisher: Farrar, Straus and Giroux; 1st Edition edition (November 12, 2013)
    Language: English
    ISBN-10: 0374236917
    ISBN-13: 978-0374236915
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Ausgaben von A Prayer Journal

Hardcover

Seitenzahl: 96

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