Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Faschismus

»Manche mögen dieses Buch und besonders seinen Titel alarmierend finden. Gut!« MADELEINE ALBRIGHT Weltweit kommt es zu einem Wiedererstarken anti-demokratischer, repressiver und zerstörerischer Kräfte. Die ehemalige amerikanische Außenministerin Madeleine Albright zeigt, welche großen Ähnlichkeiten diese mit dem Faschismus des 20. Jahrhunderts haben. Die faschistischen Tendenzen treten wieder in Erscheinung und greifen in Europa, Teilen Asiens und den Vereinigten Staaten um sich. Albrights Familie stammt aus Prag und floh zweimal: zuerst vor den Nationalsozialisten, später vor dem kommunistischen Regime. Auf Grundlage dieser Erlebnisse und der Erfahrungen, die sie im Laufe ihrer diplomatischen Karriere sammelte, zeichnet sie die Gründe für die Rückkehr des Faschismus nach. Sie identifiziert die Faktoren, die zu seinem Aufstieg beitragen und warnt eindringlich vor den Folgen. Doch Madeleine Albright bietet auch klare Lösungsansätze an, etwa die Veränderung der Arbeitsbedingungen und das Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen nach Kontinuität und moralischer Beständigkeit. Sie zeigt, dass allein die Demokratie politische und gesellschaftliche Konflikte mit Rationalität und offenen Diskussionen lösen kann.
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Bewertungen

Faschismus wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Faschismus

    Madeleine Albright war von 1997 bis 2001 Außenministerin der Regierung Clinton und ist bis heute bestens mit Amtskollegen aus jener Zeit vernetzt. Schon als Schülerin hat sie sich für Außenpolitik interessiert und konnte besonders als US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen zur Lösung internationaler Konflikte beitragen. Albrights Familie emigrierte zunächst vor dem Nationalsozialismus aus der Tschechoslowakei nach England, später vor dem Kommunismus in der Tschechoslowakei in die USA. Drei von Albrights Großeltern und weitere Verwandte waren in deutschen Konzentrationslagern getötet worden. Albrights Vater, der zuvor tschechischer Botschafter in Jugoslawien war, empfand lebenslang Dankbarkeit dafür, dass die USA ihm politisches Asyl gewährten.
    Albright erarbeitet zu Beginn ihrer Warnung vor zunehmenden faschistischen Tendenzen gemeinsam mit ihren Studenten eine Definition des Begriffs; (viele der Familiennamen in der Danksagung zeigen diese Studenten als Nachkommen von Einwanderern). F. sei auch eine derzeit in Mode gekommene Zuschreibung, die für Vertreter unbequemer, abweichender Werte benutzt würde, stellt Albright fest. Historisch gesehen seien Kennzeichen des F. eine Wir-gegen-die-da-draußen-Mentalität aus Angst, selbst zu kurz zu kommen, der Anspruch, im Namen einer ganzen Nation zu sprechen, die Legitimierung von Gewalt, ein Bedürfnis nach charismatischen Führerfiguren, aggressive, autoritäre und expansionistische Tendenzen, immer verbunden mit einer Rückendeckung für die Ideologie in weiten Teilen der Bevölkerung. Politiker würden heute vielfach die Spaltung zwischen Arm und Reich für den eigenen Machterhalt nutzen, anstatt sich für die Überwindung der Spaltung einzusetzen, und damit die Demokratie in ihren Staaten gefährden.
    Nach einer aussagefähigen Beschreibung des italienischen und deutschen F. und dessen Ursachen vollzieht Albright aktuelle Entwicklungen in Russland, Nord-Korea, Ägypten, Argentinien, Venezuela, der Türkei, Ungarn und Polen nach. In der Bedrohung von Arbeitsplätzen durch technische Innovationen sieht die Autorin aktuell eine große Gefahr für f. Tendenzen, aber auch durch mangelnde Empathie gegenüber den Bedürfnissen anderer, sowie eine scheibchenweise Schwächung von Gewaltenteilung und unabhängiger Presse. Der Bezug zu den Verhältnissen in den USA unter Trump ist hierbei nicht zu übersehen. Albright grenzt F. und Tyrannei voneinander ab und findet zwischen Faschismus und Kommunismus eine erschreckende Liste von Gemeinsamkeiten. Schließlich äußert Albright sich auch zur kriselnden EU, in der die Bürger sich über die Einmischung in Kleinkram aufregen und die Kompetenz der Abgeordneten bezweifeln, die ihnen die Regeln auferlegen. Offensichtlich konnten Politiker dem normalen Landwirt oder Arbeiter noch immer nicht klarmachen, wie sich eine Rückkehr zur europäischen Kleinstaaterei in seinem persönlichen Geldbeutel auswirken wird.
    Der Titel ihres Buches sei mit voller Absicht alarmistisch, so Albright. Ihre Lösungsansätze für die derzeitigen Konflikte sind Sicherung der Arbeitsplätze, eine hohe Zahl legaler Einwanderungen, Empathie für die Bedürfnisse anderer, moralische Integrität und eine entschiedene Absage an Gewalt und Hass.
    Fazit
    Albright kennt die Länder aus eigener (beruflicher und privater) Anschauung, über die sie schreibt. Dass sie mögliche faschistische Tendenzen in - erschreckend - zahlreichen Ländern aufs Korn nimmt, hat mir deutlich gemacht, dass eine europäische Union eben auch Interesse an den Nachbarstaaten erfordert. Die aktuelle Situation stellt Albright in Form von Kurzbiografien der jeweiligen Führerfiguren dar, die nicht nur vollgepackt sind mit den Beobachtungen einer erfahrenen Politikerin, sondern sich überraschend gut lesen lassen. Natürlich verfügt Albright über ein ganzes Team von Rechercheuren und Lektoren, ihre Texte entstehen in Gemeinschaftsarbeit.
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Ausgaben von Faschismus

Hardcover

Seitenzahl: 320

E-Book

Seitenzahl: 321

Taschenbuch

Seitenzahl: 304

Hörbuch

Laufzeit: 00:09:53h

Faschismus in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 4

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