Das Verschwinden der Stephanie Mailer

Buch von Joël Dicker, Torben Kessler, Amelie Thoma, Michaela Meßner

  • Kurzmeinung

    Cocolina
    Ganz gut, aber doch ein wenig zu lang.
  • Kurzmeinung

    Imagine
    Ein Buch wie ein Theaterstück. Teilweise satirisch überzogene Charaktere. Ein großes Lesevergnügen

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Verschwinden der Stephanie Mailer

Joël Dicker ist zurück – so intensiv, stimmungsvoll und packend wie »Harry Quebert« Es ist der 30. Juli 1994 in Orphea, ein warmer Sommerabend an der amerikanischen Ostküste: An diesem Tag wird der Badeort durch ein schreckliches Verbrechen erschüttert, denn bei einem Mehrfachmord sterben der Bürgermeister und seine Familie sowie eine zufällige Passantin. Zwei jungen Polizisten, Jesse Rosenberg und Derek Scott, werden die Ermittlungen übertragen, und sie gehen ihrer Arbeit mit größter Sorgfalt nach, bis ein Schuldiger gefunden ist. Doch zwanzig Jahre später behauptet die Journalistin Stephanie Mailer, dass Rosenberg und Scott sich geirrt haben. Kurz darauf verschwindet die junge Frau ... Die idyllischen Hamptons sind Schauplatz einer fatalen Intrige, die Joël Dicker mit einzigartigem Gespür für Tempo und erzählerische Raffinesse entfaltet.
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Über Joël Dicker

Joël Dicker wurde 1985 in Genf geboren und verfasste seine ersten Texte bereits im Alter von zehn Jahren, in einer von ihm selbst gegründeten Zeitschrift. Mehr zu Joël Dicker

Bewertungen

Das Verschwinden der Stephanie Mailer wurde insgesamt 55 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Ganz gut, aber doch ein wenig zu lang.

    Cocolina

  • Ein Buch wie ein Theaterstück. Teilweise satirisch überzogene Charaktere. Ein großes Lesevergnügen

    Imagine

  • Einfach grandios! Spannung bis zum Ende!

    Trulla93

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Verschwinden der Stephanie Mailer

    Inhaltsangabe:
    1994 in Orphea, einer kleinen Stadt in den Hamptons: Während das 1. Theater-Festival beginnt, geschieht ein grausamer Mord. Der damalige Bürgermeister, seine Frau und Sohn und eine unbeteiligte Passantin werden ermordet. Die einstigen Ermittler Jesse Rosenberg und Derek Scott können schon bald den Täter ermitteln. Der Fall wurde abgeschlossen.
    20 Jahre später: Die junge und ehrgeizige Journalistin Stephanie Mailer spricht Jesse Rosenberg auf seiner Verabschiedung aus dem Polizeidienst an. Sie behauptet, dass sie damals den falschen Täter ermittelt haben und dass sie etwas Offensichtliches übersehen hätten. Für Jesse war es der erste große Mordfall und diese Behauptung nagt an seinem Ego.
    Als kurz darauf die Journalistin spurlos verschwindet, beginnen sich die einstigen Ermittler und heutige Freunde zu fragen, ob nicht doch was an der Geschichte dran ist. Sie graben sich tief in die Geschichte von Orphea ein und stellen fest, dass vieles doch nicht so schien, wie es wirklich war.
    Mein Fazit:
    Der Autor hat mal wieder eine Geschichte geschrieben, die ihresgleichen sucht. Vielschichtig, atmosphärisch und mit vielen kleinen Nebengeschichten gespickt, die menschliche Abgründe und dramatische Schicksale ausleuchten.
    Wo fängt man da an? Die Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott sind die Ermittler, die 1994 und 2014 in Orphea die Mordfälle bearbeiten. Sie schildern auch die Ereignisse von damals und heute in wechselnden Perspektiven. Zu dem Gegenwarts-Strang kommt noch die Polizistin Anna Kanner hinzu, die ebenso ihr eigenes kleines Päckchen zu tragen hat.
    In gewohnter Manier lässt der Autor immer wieder kleinere und größere Abschnitte aus der Vergangenheit einfließen. Dabei werden falsche Fährten gelegt und immer wieder neue Hinweise tauchen auf, die in der Vergangenheit übersehen wurden. Doch der Druck wächst, im Laufe der Ermittlungen und dem nahenden Theater-Festival werden neue Morde begangen, um das Geheimnis von einst zu hüten.
    Dabei zeigt der Autor in überspitzter Form auf, wie sehr der Mensch doch sensationslüstern und gleichzeitig ängstlich ist. Die Stadt Orphea ist in Aufruhr, hat einerseits Angst vor einem Serien-Mörder und andererseits braucht die Stadt die Einnahmen aus dem Festival, denn die Menschen leben dort von den Touristen, die jedes Jahr auf Neue in die Stadt strömen.
    Bedauerlicherweise hat der Autor die Geschichte aber auch erheblich aufgebläht, zu viele Nebenschauplätze eingebaut, die zwar den Leser verwirren (sollen), aber für die Geschichte nur eine untergeordnete Rolle spielen. Wirklich wichtig sind sie nicht alle. Und alle Figuren haben durchweg sehr tragische Erlebnisse gehabt, dass es mir dann an der einen oder anderen Stelle schon manchmal zu viel des Guten war. Nichts desto trotz sind die Figuren sehr unterschiedlich und sind emotional greifbar.
    Die Story ist in sich schlüssig, es bleiben keine Fragen offen und die Auflösung ist spannend gemacht, so ganz in CSI-Manier. Die zweite Hälfte der Geschichte habe in eins durchgelesen, denn es wurde zunehmend spannend. Die erste Hälfte hat sich bei mir allerdings hingezogen, weil es gleich ein hohes Tempo vorlegte und die vielen agierenden Figuren mir noch fremd waren.
    Deshalb gibt es trotz der klaren Lese-Empfehlung auch nur vier Sterne!
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  • Rezension zu Das Verschwinden der Stephanie Mailer

    Enttäuscht!
    Die Journalistin Stephanie Mailer ist sich sicher, dass 20 Jahre zuvor ein Unschuldiger als Mörder von vier Menschen verurteilt wurde. 1994 wurde in Orphea, in den Hamptons, der Bürgermeister, seine Frau und sein Sohn, sowie eine Joggerin getötet. Nun scheint die Journalistin über Beweise zu verfügen, dass die damaligen Ermittler, Jesse Rosenberg und Derek Scott, den Falschen verhaftet haben. Doch dann verschwindet Stephanie Maier spurlos. Obwohl Rosenberg in 4 Tagen in Pension gehen soll, nimmt er die Ermittlungen noch mal auf und untersucht die schwarze Nacht von Orphea erneut.
    Wer schon mal ein Buch von Joel Dicker gelesen hat, weiss, dass es ausschweifend wird. Auch hier, hat der Autor nicht gekleckert, sondern geklotzt. In der Personenzahl … in der Handlung mit den vielen Strängen … in der Seitenzahl ….. und im Schreibstil. Für mich war das alles zu detailliert, zu ausschweifend und sehr in die Länge gezogen.
    Die Geschichte dreht sich nicht nur um das Verschwinden der Journalistin, sondern auch um viele andere nebeneinander laufenden Geschichten. Diese Nebengeschichten, bei denen die Figuren und die Handlung sich entwickelt, sind sehr zahlreich. Einige, wie die familiäre Situation von Jerry Eden, dem Generaldirektor von Chanel 14, hat mich gefesselt. Denn, Eden kämpft gegen und um seine 19jährige Tochter, die Drogen und alkoholabhängig ist. Gerade diese Geschichte hat mich schlussendlich bei der Stange gehalten. Andere, wie die des untalentierten Schauspielers und Regisseurs und die langatmigen Passagen über sein Theaterstück, eher gelangweilt. Die Story ist sehr, sehr komplex. Denn eine Hauptperson gibt es nicht wirklich. Stattdessen hat Joel Dicker eine grosse Anzahl Figuren in die Geschichte eingeflochten, die ein Eigenleben entwickeln und meilenweit von der Hauptsstory abweichen. Den Ueberblick zu behalten, trotz Personenglossar, viel mir öfters schwer. Hier hätte Herr Dicker straffen dürfen.
    Einige der Handlungen empfand ich als abstrus. So, wie die, dass sich plötzlich etliche Figuren bei dem Theaterstück des nervigen Regisseurs versammeln. Dass, eine Jugendliche, als Strafe für ihren Drogenkonsum, von der Polizei die Teilnahme an einem Theaterstück aufgebrummt wird …. na ja. Oder, dass ein Anwalt dem Vater des Mädchens rät, als " Wiedergutmachung " für eine Tat, ihr Ferienhaus anzubieten, ist sehr, sehr weit hergeholt. Solche Beispiele gibt es etliche, die komplett überkonstruiert und überzeichnet wurden.
    Die Story springt bunt durcheinander, durch Zeiten, die nicht chronologisch geordnet sind. Grundsätzlich ist die Idee gut, in diesem Durcheinander, über den Kapiteln klar zu deklarieren, wer denn nun im Mittelpunkt steht. Hier wirkt das Ganze trotzdem chaotisch, da die Perspektivwechsel so zahlreich sind.
    Ich habe mich zeitweise zwingen müssen, weiter zu lesen. Bei der Stange haben mich, die an und für sich interessanten Charakterisierungen der Figuren, gehalten. Es gibt Figuren, die mir ans Herz gewachsen sind. Wie der Ermittler, Jesse Rosenberg, der sehr viel Biss zeigt und vor seiner Pensionierung noch diesen einen Cold Case lösen will. Oder Dakota, die aufmüpfige und drogenabhängige Tochter von Jerry Eden. Aber auch Steven Bergdorf, der Chefredakteur der New Yorker Review, der sich in einer schier ausweglosen privaten Lage befindet.
    Interessanterweise haben mich diese Figuren mit ihren Geschichten weit mehr gefesselt als die Hauptstory, das Verschwinden der Journalistin.
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  • Rezension zu Das Verschwinden der Stephanie Mailer

    Bewertet mit 5 Sternen
    Raffinierter und überraschender Plot
    Zwanzig Jahre nach dem Vierfachmord in Orphea an der amerikanischen Ostküste nehmen Jesse Rosenberg und Derek Scott, die beiden Polizisten von damals, den Mordfall wieder auf. Sie rollen den Fall noch einmal komplett neu auf und hinterfragen alles, was sie damals fest gestellt haben. Stephanie Mailers Verschwinden deutet darauf hin, dass die beiden sich geirrt und etwas übersehen haben. Hilfe bekommen Jesse und Derek von einer Polizistin vor Ort, Anna Kanner, die einige Probleme mit ihren männlichen Polizeikollegen hat. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven der drei. Die Charaktere werden vom Autor tiefgründig dargestellt, so dass man von Problemen in ihrem Leben und von ihrer Vergangenheit erfährt, ebenso welche persönliche Bedeutung der Fall für Jesse und Derek hat.
    Zu Anfang erfährt man relativ parallel, wie die Ermittlungen 1994 und 2014 anlaufen und voranschreiten. Der Fall des Vierfachmordes zieht weitere Kreise, als gedacht. Nach und nach finden die Ermittler mehr heraus, tappen stellenweise im Dunkeln und müssen öfter ihre Vermutungen verwerfen. Die Nachforschungen hat Dicker geschickt aufgebaut. Als Leser rätselt man mit und stellte eigene Hypothesen auf, was Stephanie Mailer zugestoßen sein könnte und wer hinter den Morden von vor zwanzig Jahren steckt. Der Plot ist sehr gut durchdacht und der Autor verliert sich nicht in Nebensächlichkeiten oder verliert den Überblick über die verschiedenen Hinweise.
    Schon nach den ersten Seiten hat einen das Buch gepackt und der Aufbau des Buches sowie einige überraschende Wendungen machen es sehr spannend und zu einem puren Lesevergnügen.
    Bei ca. der Mitte hatte ich mal kurz den Gedanken, was denn da noch kommen soll und dass ein paar Seiten weniger besser wären, aber als eine neue Erkenntnis der Ermittler auftauchte, war ich wieder gefesselt, was sich bis zum Ende nicht geändert hat. In dem über 600 Seiten starken Werk ist keine Seite zu viel.
    Fazit:
    Komplex und genial aufgebauter Krimi mit wendungsreicher Ermittlung und tiefgründigen Charakteren, den man nur schwer aus der Hand legen kann.
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  • Rezension zu Das Verschwinden der Stephanie Mailer

    Das Verschwinden der Journalistin Stephanie Mailer führt dazu, dass die Ermittlungen in einem 20 Jahre alten Vierfachmord neu aufgerollt werden. Nach und nach zeigt sich, dass die damaligen Ermittler nicht alle Fakten kannten, doch heißt das auch, dass der überführte Täter gar nichts mit den Morden zu tun hat? Jesse Rosenberg und Derek Scott hatten 1994 ihren ersten großen Fall, und stellen 2014 ihre damaligen Ermittlungen in Frage.
    Nachdem mich Joël Dickers ersten zwei Romane bereits begeistert haben, musste ich auch seinen dritten unbedingt lesen – und auch hier findet sich wieder Dickers typischer Stil. Der Roman ist sehr komplex, erst nach und nach gibt er die ganze Wahrheit preis. Bis dahin hat der Leser Überraschungen erlebt, Schockierendes gelesen und seine eigenen Vermutungen immer wieder korrigieren müssen. Den Leser lange im Ungewissen zu lassen, ihn manchmal regelrecht an der Nase herumzuführen, das beherrscht der Autor perfekt. Auch wenn hier manche Szenen schon fast satirehaft überspitzt wirken, bleibt die Logik nie auf der Strecke, und am Ende fügt sich alles meisterhaft zusammen.
    Wie das Geschehen sind auch die Charakter vielschichtig angelegt und ebenfalls alle für eine Überraschung gut. In diesem Roman hat man allerdings hin und wieder das Gefühl, auch manche Charaktere sind allzu überspitzt dargestellt, vor allem den ehemaligen Polizeichef Kirk Harvey kann man kaum ernst nehmen. Ob man allerdings die Charaktere richtig eingeschätzt hat, erfährt man erst am Ende des Romans.
    Nicht nur das Geschehen und die Charaktere sind komplex, auch Dickers Erzählstil. Wie schon in den Vorgängern erzählt er auch hier wieder auf mehreren Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven, vorwiegend in der Ich-Form, zwischendurch aber auch immer wieder in der dritten Person, wobei hier auch die Ich-Erzähler auftauchen können. Man muss schon ein bisschen aufmerksam lesen, damit einem nichts entgeht und man immer weiß, wo und wann man sich befindet. Für mich haben solche Erzählungen immer einen gewissen Reiz und sorgen dafür, dass ich den Roman nur schwer aus der Hand legen kann.
    Der Roman ist ein typischer Dicker, komplex, deckt nach und nach Zusammenhänge auf, hat immer wieder Überraschungen zu bieten, mehrere Zeitebenen und Perspektiven. Dickers beide anderen Romane haben mir etwas besser gefallen, aber auch sein dritter Roman ist absolut lesenswert und ich freue mich schon auf viele weitere. Von mir gibt es 4,5 Sterne und natürlich eine Leseempfehlung.
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  • Rezension zu Das Verschwinden der Stephanie Mailer

    Klappentext von der Verlagsseite Joël Dicker ist zurück – so intensiv, stimmungsvoll und packend wie »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert«.— Es ist der 30. Juli 1994 in Orphea, ein warmer Sommerabend an der amerikanischen Ostküste: An diesem Tag wird der Badeort durch ein schreckliches Verbrechen erschüttert, denn in einem Mehrfachmord sterben der Bürgermeister und seine Familie sowie eine zufällige Passantin. Zwei jungen Polizisten, Jesse Rosenberg und Derek Scott, werden die Ermittlungen übertragen, und sie gehen ihrer Arbeit mit größter Sorgfalt nach, bis ein Schuldiger gefunden ist. Doch zwanzig Jahre später behauptet die Journalistin Stephanie Mailer, dass Rosenberg und Scott sich geirrt haben. Kurz darauf verschwindet die junge Frau … – Die idyllischen Hamptons sind Schauplatz einer fatalen Intrige, die Joël Dicker mit einzigartigem Gespür für Tempo und erzählerische Raffinesse entfaltet. — »Macht süchtig!« Elle
    Autoreninfo von der Verlagsseite: Joël Dicker wurde 1985 in Genf geboren. Seine Bücher »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« und »Die Geschichte der Baltimores« wurden weltweite Bestseller und über sechs Millionen Mal verkauft. Für »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert«, das in Frankreich zur literarischen Sensation des Jahres 2012 wurde und dessen Übersetzungsrechte mittlerweile schon in über 30 Sprachen verkauft wurden, erhielt Dicker den Grand Prix du Roman der Académie Française sowie den Prix Goncourt des Lycéens. Mit »Das Verschwinden der Stephanie Mailer« konnte er an seine Erfolge anknüpfen und schaffte es ebenfalls auf die Bestsellerlisten.
    Erster Satz: Nur wer sich mit den Hamptons im Staat New York sehr gut auskennt, der dürfte gehört haben, was am 30. Juli 1994 was in Orphea geschehen ist, einen kleinen, piekfeinen Badeort am Atlantik.
    Aufbau:
    “Das Verschwinden der Stephanie Mailer” ist in drei Teile, einem Vorwort und einen Epilog aufgeteilt. Die drei Teile enthalten die Titel “Abgründe”, “Zur Oberfläche” und “Aufstieg”. Zählen die ersten beiden Teile noch von 7 nach 0 runter, so zählt der dritte Teil vorwärts von 0 zu 4. Hinzukommt noch eine Liste der wichtigsten Personen.
    Meinung: Ein Dicker-Roman ist ein Dicker-Roman. Wer bereits seine beiden ersten Werkte “Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert” und “Die Geschichte der Baltimores” gelesen hat, der weiß, dass nie irgendetwas so ist, wie es scheint. Mit diesem Stilelement spielt Joël Dicker auch dieses Mal wieder.
    Nur dieses Mal macht er es offensichtlicher, in dem er seine Titelheldin Stephanie Mailer bereits zu Beginn darauf hinweisen lässt.
    Jesse Rosenberg, einer der beiden Ermittler im damaligen Vierfach-Mord in Orphea, wird von der jungen aufstrebenden Journalistin Stephanie Mailer darauf aufmerksam gemacht, dass er damals den falschen als Täter verfolgt hat. Rosenberg, der eigentlich in den Ruhestand will, ist wachgerüttelt und nervt seinen ehemaligen Partner Derek Scott so lange bis auch er sich der Ermittlung anschließt. Nur wo ist Stephanie Mailer, denn die ist spurlos verschwunden.
    Um dieses Verschwinden und der erneuten Ermittlung im Vierfach-Mord von Orphea dreht sich die ganze Handlung von Joël Dicker. Die Idee fand ich sehr gelungen und daraus hätte man auch eine spannende Story machen können, die einen richtig fesselt von Anfang bis zum Ende. Dies ist leider Dicker nur in Teilen gelungen. Die drei Ermittler, ja es sind drei, hinzu kommt noch die zweite Vize-Polizeichefin von Orphea Anna Kanner, sind gut dargestellt. Wie sie agieren und ihr Hintergrund kommen im Laufe der Handlung gut zur Geltung und überzeugt auch. Das ist ein positiver Aspekt der Geschichte. Zeitgleich sind die anderen Akteure der Handlung stellenweise so überzeichnet, dass sie schon wieder grotesk, skurril bis hinzu überaus nervend sind. Ich denke da nur an den ehemaligen Polizeichef von Orphea Kirk Harvey oder an Alice. Jedes Mal, wenn sie in der Handlung auch auftauchen, musste ich nur mit dem Kopf schütteln. Gut Harvey ist mindestens noch eine tragende Figur der Geschichte, aber Alice ist einfach nur eine Nervensäge. Überhaupt verwendet Dicker unheimlich viel Personal und da war ich schon sehr erfreut über die Personenliste am Ende des Buches. Wie oft ich darin nachgeschaut habe, ich weiß es gar nicht mehr.
    Die vielen Charaktere im Buch führen natürlich auch zu vielen Handlungssträngen, die einen auch überfordern können. Allzu oft habe ich mich gefragt, was nun der Handlungsstrang um Alice, oder der um Dakota Eden überhaupt mit dem Verschwinden von Stephanie Mailer zu tun hat. Im Endeffekt und das wird nach 672 Seiten deutlich, hängt alles zusammen, aber streckenweise hat es mich als Leserin überfordert und ermüdet. Denn die Idee hinter dem Ganzen, dass nichts wirklich so ist, wie es scheint, ist genial und wird am Ende hin auch aufgelöst, dennoch war es über weite Teile in der Mitte einfach nur langweilig. Stellenweise war es auch ein zu viel an Information. Die immer wieder auf Aufpoppen und dann erst viel später Sinn ergeben.
    Eine Hilfestellung bei dem ganzen Wirrwarr war immer, das über den einzelnen kleinen Teilen steht um wen es sich gerade dreht und auch in welchem Zeitabschnitt man sich gerade befindet. Zu den vielen Personen, springt er immer wieder zurück in die Vergangenheit, zwar genau dann, wenn es passt, aber diese Rückblicke strengen auch an.
    Ein positiver Aspekt ist, dass ich bis zum Ende hin mit rätseln konnte, wer der Mörder ist und auch was sich hinter dem Vierfach-Mord verbirgt. Das war wieder überaus gelungen. Dennoch reicht “Das Verschwinden der Stephanie Mailer” für mich persönlich nicht an seinen Erstling “Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert” heran.
    Es ist stellenweise unterhaltsam und es ist mir auch schwergefallen, wenn ich mich mal wieder dazu durchgerungen habe, nach einem Harvey oder Alice Kapitel, es wieder in die Hand zu nehmen es aus der Hand zu legen. Irgendwann bin ich dazu übergegangen die beiden so zu nehmen, wie sie sind, aber diese Überspitzung mit dem Möchtegern-Regisseur Harvey und der Möchtegern-Autorin Alice fand ich zu viel des Guten.
    Hingegen hat er seine Charaktere auch mit vielen Geheimnissen ausgestattet, sodass ich bis zum Schluss hin mitgefiebert habe. Gerade die vielen kleinen Geheimnisse der Charaktere machen das Buch aus, aber für ein absolut geniales Buch reicht dies leider nicht.
    Und dies liegt vor allem am Ausgangspunkt der Geschichte: dem Vierfach-Mord. Nicht nur das zwei absolute Greenhorns einen Vierfach-Mord alleine aufklären, sich darin auch noch total verrennen und nicht Einhalt geboten bekommen, wenn sie einseitig ermitteln ist in meinen Augen unrealistisch und realitätsfern. Den Täter nur anhand von Indizien zu ermitteln, die dann auch widerlegbar sind, zeigt nicht von guter Ermittlungsarbeit.
    Fazit Eine spannende Idee mit einem sehr interessanten Plot, der so seine Längen hat, in dem sich am Ende dennoch alles an seinen Platz fügt. Charaktere, die zu sehr überzeichnet sind, sodass man sie nicht mehr ernst nehmen kann und ein Ausgangspunkt, der auch sehr weit hergeholt ist.
    Bewertung
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Das Verschwinden der Stephanie Mailer

    Im Sommer 1994 kommt es in der amerikanischen Kleinstadt Orphea während eines Theaterfestivals zu einer schrecklichen Bluttat. Der Bürgermeister, seine Frau und sein Sohn sowie eine zufällig am Tatort vorbeikommende Joggerin werden ermordet. Die beiden Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott stehen noch am Anfang ihrer Karriere, haben aber bald einen Schuldigen vorzuweisen.
    Doch zwanzig Jahre später taucht die Journalistin Stephanie Mailer bei Rosenberg auf und behauptet, dass sich er und sein Kollege geirrt hätten. Sie könne beweisen, dass die beiden Polizisten einen Unschuldigen hinter Gitter gebracht hätten, während sich der wahre Täter noch immer in Freiheit befände. Kurz nach diesem Zusammentreffen verschwindet die Journalistin. Rosenberg und Scott nehmen gemeinsam mit ihrer Kollegin Anna neuerlich die Ermittlungen auf und rollen den längst abgeschlossenen Fall noch einmal auf.
    Der Einstieg in den Roman hat mir sehr gut gefallen, da sich die Geschichte rasant zu einem spannenden Fall zu entwickeln verspricht. Der Autor behält dieses hohe Tempo tatsächlich bei und führt im weiteren Handlungsverlauf eine große Anzahl unterschiedlichster Figuren ein. Deren charakterliche Eigenschaften und Lebensläufe werden sehr detailliert erzählt, sodass sich der Hörer über die Zusammenhänge bald seine eigenen Gedanken machen wird. Einige Protagonisten waren für meinen Geschmack etwas zu überzeichnet, weniger Dramatik hätte in manchem Fall vielleicht realistischer gewirkt. Positiv verzeichnen lässt sich allerdings, dass das Ermittlertrio mit seinem Privatleben dezent im Hintergrund bleibt.
    Die abwechselnde Erzählperspektive sorgt für einen dynamischen und sich immer weiter steigernden Spannungsverlauf, da die Ereignisse aus unterschiedlichen Sichtweisen betrachtet werden, und sich immer neue Konstellationen ergeben. Die Geschichte wird im Laufe der Zeit immer verschachtelter und man muss sehr konzentriert zuhören, um den roten Faden nicht zu verlieren.
    Die Darstellung einer typischen amerikanischen Kleinstadt samt ihren mehr oder weniger bornierten Bewohnern ist Joël Dicker ebenfalls sehr gut gelungen.
    Als einzigen Kritikpunkt möchte ich anmerken, dass ich den Titel des Buches etwas irritierend fand. Die Figur der Stephanie Mailer bleibt so verschwommen, ihr Auftritt ist zeitlich so begrenzt, dass der Hörer sie kaum in seinem Bewusstsein verankern kann. Dadurch hinterlässt ihr Verschwinden keine Spuren, schließlich fehlt sogar das Interesse an ihrem Verbleib. Bis zum Ende des Romans vergisst man sie beinahe, da man von zahlreichen anderen Personen und deren Schicksal in Anspruch genommen wird.
    Zu guter Letzt bietet der Autor eine grandiose Lösung sämtlicher Rätsel, und führt alle verworrenen Handlungsstränge zu einem logisch gut nachvollziehbaren Abschluss.
    Dem Sprecher Torben Kessler habe ich sehr gerne zugehört. Er liest mit angenehmer, unaufgeregter Stimme und so sind die 20 Hörstunden wie im Fluge vergangen.
    Gerne vergebe ich für den fantasievoll aufgebauten und gut gelösten Kriminalfall mit breiter Rahmenhandlung
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Ausgaben von Das Verschwinden der Stephanie Mailer

Hardcover

Seitenzahl: 672

Taschenbuch

Seitenzahl: 672

Hörbuch

Laufzeit: 00:19:52h

E-Book

Seitenzahl: 671

Das Verschwinden der Stephanie Mailer in anderen Sprachen

  • Deutsch: Das Verschwinden der Stephanie Mailer (Details)
  • Französisch: La Disparition de Stephanie Mailer (Details)

Besitzer des Buches 91

Update: