Sterben ohne Angst: Was Palliativmedizin leisten kann

Buch von Claudia Bausewein

Bewertungen

Sterben ohne Angst: Was Palliativmedizin leisten kann wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Sterben ohne Angst: Was Palliativmedizin leisten kann

    Klappentext:
    Die Angst vor dem Sterben hat meist mit Vorstellungen von Schmerzen, Einsamkeit und Leid zu tun. Dabei kann mithilfe der modernen Palliativmedizin Sterben heute in nahezu jeder Hinsicht als friedlicher Abschied gestaltet werden. Claudia Bausewein erklärt die medizinische Dimension der Palliativversorgung und geht auf existenzielle Fragen ein, die Sterbende bedrängend erleben. Denn ein gutes Lebensende hat nicht nur mit Medikamenten zu tun.
    Zur Autorin:
    Prof. Dr. Claudia Bausewein, * 1965, ist Professorin für Palliativmedizin an der Ludwig-Maximilian-Universität München und ist Direktorin der Klinik für Palliativmedizin.
    Näheres: https://de.wikipedia.org/wiki/Claudia_Bausewein
    Mein Leseeindruck:
    Im Laufe der 90er Jahre wurden auch in Deutschland der Bedarf und das Potential der Palliativmedizin erkannt, wohl auch im Hinblick auf die alternde Gesellschaft, und das Bundesministerium finanzierte zunächst pro Bundesland eine Palliativstation.
    Was heißt „palliativ“?
    Lat. „palliare“bedeutet ummanteln, einhüllen. Palliativmedizin bietet also dem schwer kranken oder sterbenden Menschen Geborgenheit. Nicht nur der Körper, sondern auch Seele und Geist werden versorgt. Es geht um eine multiprofessionelle Begleitung durch Ärzte, pflegende, Sozialarbeiter, Psychologen, Therapeuten, Seelsorger und anderer Berufsgruppen.
    Die WHO definiert Palliativmedizin als "Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihrer Familien. Daher schätzt die Autorin den Begriff „Palliativmedizin“ nicht so sehr, die Bezeichnung der WHO „Palliative Care“ erscheint ihr zutreffender.
    Was kann die Palliativversorgung leisten?
    Es geht nicht nur, so die landläufige Auffassung, um Schmerzbekämpfung. Die Autorin lehnt eine akute Schmerztherapie und Symptomkontrolle eher ab und plädiert für eine vorausschauende Vorbeugung und Linderung von Schmerzen. Zur Palliativversorgung gehört aber ganz wesentlich auch die psychosoziale und spirituelle Dimension der Erkrankung. Die ganzheitliche Situation des Patienten rückt in den Mittelpunkt und damit auch seine Leiden psychologischer und spiritueller Natur - ebenso wie die Sorgen und Ängste seiner Familie.
    Die kurative Medizin beachtet diese Aspekte oft nicht hinreichend. „Ihrem Wesen nach verfolgt sie das Ziel, die Erkrankung zu heilen oder zumindest deren Fortschreiten zu verhindern und das Leben zu verlängern“ (S.18). Sie stellt daher die Grunderkrankung und die Therapien in den Vordergrund und verliert den Menschen hinter dieser Krankheit aus dem Auge.
    Der Bedarf an Palliativversorgung wird weiter zunehmen.
    Daher sieht die Autorin die bisherige finanzielle Versorgung sehr kritisch. Palliativversorgung ist kosten-, da personalintensiv, und das aktuelle Vergütungssystem finanziert nur das, was nachprüfbar getan wurde. „Gespräche führen, sich Zeit nehmen, medizinische Maßnahmen kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu unterlassen – das alles wird nicht vergütet.“ (S. 96).
    Das kleine Buch ist gut gegliedert und mit Fallbeispielen unterlegt.
    Fazit:
    Ein knappes, höchst informatives Buch über die Möglichkeiten der Palliativversorgung - und zugleich ein
    Plädoyer für eine menschenzugewandte Begleitung in der letzten Lebensphase.
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Ausgaben von Sterben ohne Angst: Was Palliativmedizin leisten kann

E-Book

Seitenzahl: 145

Hardcover

Seitenzahl: 144

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 30. November 2017
Update: