Der Archipel GULAG

Buch von Alexander Solschenizyn

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Archipel GULAG

In seinem monumentalen Werk beschreibt Alexander Solschenizyn aus eigener, furchtbarer Erfahrung den Terror der sowjetischen Straflager des GULAG, mit der dokumentarischen Sorgfalt eines Historikers und der Sprachgewalt eines großen Epikers.
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Bewertungen

Der Archipel GULAG wurde insgesamt 18 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Archipel GULAG

    In irgendeiner russischen Stadt Ende der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts versammelt sich die lokale Polit- und Wirtschaftsprominenz um irgendeinen aktuellen Erfolg zu feiern, und im gleichen Zuge auch den "großen" Führer Stalin zu bejubeln. Der ist zwar körperlich nicht zugegen, sein Geist scheint aber fast greifbar im Raum: denn vor Ort sind, wie jeder weiß, zahlreiche Augen und Ohren der Partei – und die schaut sich die anwesenden Ökonomen und Arbeiterführer ganz genau an. Und so nimmt das Unglück seinen Lauf,als mal wieder der Genosse Stalin erwähnt wird und es mächtig zu jubeln und zu klatschen gilt. Problem nur: wer traut sich, als erster damit wieder aufzuhören – und so vergehen die Minuten:
    […]
    Was mit dem armen Direktor passieren sollte, ist dann nur noch unschwer zu erahnen. Nur soviel: gerettet war er dann leider doch nicht.
    Diese gern zitierte Beschreibung aus Solschenizyn's 3-teiligem Jahrhundertwerk (ja, diese Bezeichnung verdient dieses StückLiteratur) Der Archipel Gulag gehört auch zu denjenigen, die michpersönlich am meisten beeindruckten. Doch gab es derer unzählige in diesem Buch, welches mich in schöner (kann man indiesem Fall von 'schön' überhaupt sprechen?) Regelmäßigkeit sprachlos, fassungslos, und angewiedert zurückließ angesichts der ungezählten Grausamkeiten, die im Buch ebenso schonungslos, sowie mit einem für mich fast schon unfassbaren Zynismus, dargelegt werden.
    Unfassbar, was Menschen einander antun können, bis ins Mark erschreckend, wie pervertierte politische Ideologie und Verblendung die Seele einer ganzen Gesellschaft ausrotten können. Mit Worten nicht zu beschreiben die Tragödie der vielen unschuldigen Millionen Opfer der willkürlichen, stalinistischen Justiz- und Lagerherrschaft.
    Gewaltig und mitreißend mithin die Sprache Solschenizyns, die den Leser zu packen vermag und mitnimmt auf eine von Schrecken und Grauen erfüllte Reise in Russlands garnicht so weit zurückliegendes und wohl schwärzestes Kapitel seiner Historie.
    Wer es ertragen kann: ja, man sollte dieses Buch gelesen haben. Denn in Anbetracht all der unsagbaren Grausamkeiten werden wir in diesem Werk dringlichst daran erinnert, was es heißt, menschlich zu sein und menschlich zu handeln. Gerät diese Prämisse ins Hintertreffen, dann haben Orwell & Co. noch weit untertrieben. Insofern wird Solschenizyns Lebenswerk ein stets aktuelles Mahnmal bleiben.
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  • Rezension zu Der Archipel GULAG

    Uff... da kann man sich zwischendurch schon mal fragen, warum es in der ehemaligen UdSSR überhaupt noch Menschen gibt.
    Ich denke eigentlich nicht, dass ich besonders blauäugig an dieses Werk gegangen bin, aber die Dimensionen können einen doch noch erschrecken. Umso beeindruckender, dass dieses Buch sehr gut lesbar war. Solschenizyn bringt eine trockene Art mit sich, die dem Buch regelrecht Esprit verleiht. Es ist eben nicht das sture runterrattern schrecklicher Ereignisse in Zahlen und Erzählungen, wie man es von solchen Büchern gewohnt ist und folglich auch hier erwartet. Der Autor zerfließt nicht, wie so viele vor und nach ihm, in (Selbst-)Mitleid, sondern scheint sich trotz direkter Betroffenheit eine gewisse geistige Distanz bewahrt zu haben. Das macht zum einen herrlich bissige Kommentare aus, die das Lese-Erlebnis ungemein aufwerten, zum anderen schätze ich es sehr, dass klar herüberkommt, dass man es hier mit einem intelligenten Menschen zu tun hat, der trotz alledem in der Lage ist, die Medaille von zwei Seiten zu betrachten, auch mal die Frage zu stellen "wie hätte ich mich an Stelle der Wärter verhalten?", "Weshalb ist es überhaupt so gekommen, wie es ist?".
    Meines Erachtens nicht nur lehrreich, sondern auch ein Genuss zu lesen.
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Ausgaben von Der Archipel GULAG

Taschenbuch

Seitenzahl: 544

Hardcover

Seitenzahl: 682

E-Book

Seitenzahl: 544

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