Ein Tag im Sommer

Buch von J. L. Carr, Monika Köpfer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ein Tag im Sommer

Im Morgengrauen erreicht ein Zug die Kleinstadt Great Minden, wo an ebendiesem Tag die jährliche Kirmes gefeiert wird. Aber der Bankangestellte und Kriegsveteran Peplow, der sich auch unter den Passagieren befindet, ist aus einem anderen Grund hier: Der Mann, dem er die Schuld am Tod seines Sohnes gibt, ist in der Stadt - und Peplow will Rache. In Great Minden trifft Peplow alte Bekannte und hat neue Begegnungen. Wir begleiten ihn auf seinem Weg durch die Stadt, und nach und nach offenbart sich das Bild eines Ortes, der deutlich von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs gezeichnet ist. Die Menschen, die in Great Minden leben, leiden alle auf ihre Weise an der Welt - und doch findet Peplow hier im Angesicht seiner persönlichen Katastrophe neue Hoffnung ... In seinem Debütroman zeichnet J. L. Carr ein Porträt des ländlichen Großbritanniens und richtet den Blick auf eine Gruppe von Menschen, die nach Erlösung suchen. Er lässt die Erzählbewegung zwischen den Figuren dieser Stadt pendeln und verdichtet die einzelnen Stränge zu einem Roman von unvergleichlicher Intensität, der sich seinen Witz bewahrt, auch und gerade wenn er von menschlichen Abgründen erzählt. »J. L. Carr war als Autor gänzlich unverwechselbar, einer der originellsten der Nachkriegszeit, wirklich großartig.« THE INDEPENDENT
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Serieninfos zu Ein Tag im Sommer

Ein Tag im Sommer ist der 1. Band der Sozialgeschichten Reihe. Diese umfasst 8 Teile und startete im Jahr 1963. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 1992.

Bewertungen

Ein Tag im Sommer wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ein Tag im Sommer

    Peplow wird an diesem Sommertag einen Mann töten und sich anschließend das Leben nehmen. Mit dem Dampfzug ist der Kriegsveteran an die britische Küste unterwegs. Sein Opfer arbeitet beim Jahrmarkt und der Treffpunkt der beiden Männer scheint willkürlich wählbar. Peplow wollt nie im Mittelpunkt stehen; durch den Unfalltod seines 10jährigen Sohnes wurde er in die Öffentlichkeit gezerrt. Peplow konnte nicht ahnen, dass er in Great Minden ausgerechnet zwei seiner Kameraden antreffen wird, mit denen er im Zweiten Weltkrieg in der Air Force diente. Herbert Ruskin sitzt im Rollstuhl und erkennt durch sein Fernglas Peplow schon beim Aussteigen aus dem Zug; der ehemalige Frauenschwarm Bellenger liegt im Sterben. Zu Anfang könnte man als Leser vermuten, der Plot würde Peplows Weg folgen - zum vollendeten Ziel oder zum Scheitern seiner Pläne. Doch so wie Besucher auf einen Jahrmarkt strömen tauchen nach und nach weitere Personen auf, deren Beziehungen zueinander vom außenstehenden Leser erst ergründet werden müssen. Im Geflecht des Dorfes gibt es einige Leerstellen, Menschen, die einfach verschwanden, Beziehungen, von denen bis heute nur die Beteiligten wissen, und damit Zusammenhänge, die sich dem Leser wie in einem Krimi-Ratespiel erst Schritt für Schritt erschließen.
    In der Woche vor Kirchweih liegen im Dorf die Nerven bloß. Peplow sieht durch sein Fernglas alles und nervt diejenigen, die sich beobachtet fühlen. Sein Ausschnitt aus dem Dorfleben ist dabei erheblich weiter gefasst als gut für die Beteiligten sein kann. Der Pfarrer als zugezogener Städter fühlt sich von seiner Gemeinde und vom Kirchenvorstand Lamb nicht respektiert; seine Frau Georgie macht ihn mit ihrer Untreue zum Gespött der Menschen. Der kleine Nicholas Bellinger ahnt, dass er nach dem Tod seines Vaters kein Zuhause mehr haben wird. Lehrer Croser ist noch in der Probezeit an der privaten anglikanischen Dorf-Schule und spielt mit dem Feuer, indem er aus mehreren Liebesbeziehungen den maximalen Profit für sich herauszuschlagen sucht. Wie einen Schakal, der wartet, dass von der Beute anderer etwas für ihn abfällt, sieht Ruskin den Lehrer. Crosers Direktorin trauert einer Jugendliebe nach und in der Familie Thickness schiebt das Familienoberhaupt seine Arbeitsscheu dem zwanzig Jahre zurückliegenden Krieg in die Schuhe. Die Leute in Great Minden brauchen kein Fernsehen und keine Bibliothek, der lüsterne Dorfklatsch genügt hier völlig, meint Georgie zu Peplow. Doch das System Dorf und Peplows Männerbund aus der Kriegszeit könnten sich als Steine auf seinem Weg entpuppen. Die Handlung spielt an einem einzigen Tag und steuert auf den möglichen Höhepunkt zu, ob Peplow den Mann erschießen wird, der direkt vor der Tür der Peplows ihren Sohn totgefahren hat. Schauplätze sind Privathäuser, Schule, Frisörsalon, der Friedhof und das Jahrmarktsgelände.
    Fazit
    Die Zusammenführung aller Handlungsstränge zum Finale gelingt Carr in seinem ersten Roman (1964) souverän, wenn auch einige Lösungen aus dem Zylinder gezaubert wirken und nicht alle Personen tiefgründig charakterisiert werden. Für einen Romanerstling (der als drittes Buch Carrs auf Deutsch erscheint) finde ich den Plot und die Analyse des Systems Dorf grandios; aber man sollte komplexe Beziehungen vieler Figuren mögen.
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Ausgaben von Ein Tag im Sommer

Hardcover

Seitenzahl: 304

Taschenbuch

Seitenzahl: 304

E-Book

Seitenzahl: 305

Ein Tag im Sommer in anderen Sprachen

  • Deutsch: Ein Tag im Sommer (Details)
  • Englisch: Day in Summer (Details)

Besitzer des Buches 5

Update: