Autonom

Buch von Annalee Newitz, Birgit Herden

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Autonom

»›Autonom‹ ist für Biotechnologie und künstliche Intelligenz das, was ›Neuromancer‹ für das Internet war.« Neal Stephenson Zacuity ist eine neue Droge, der ganz heiße Scheiß. Wenn man sie nimmt, wird die Arbeit zu einer wahren Freude. Die Nebenwirkung: Man will nicht mehr aufhören zu arbeiten. Man arbeitet sich wortwörtlich zu Tode. Jack ist eine Patentpiratin, die Medikamente der Pharmaunternehmen kopiert und auf dem Schwarzmarkt verkauft, auch Zacuity. Als die ersten Opfer auftauchen, gibt man ihr die Schuld. Doch Jack ist sich sicher, dass nicht ihre Kopien, sondern schon das ursprüngliche Präparat zu Suchterscheinungen und massiven gesundheitlichen Schäden führt. Sie nimmt Kontakt zu einigen alten Bekannten auf, idealistischen Pharmaforschern, mit denen sie studiert hat, und gemeinsam machen sie sich an die weitere Erforschung des Medikaments. Doch die Zeit wird knapp: Denn inzwischen wird sie von dem Pharmakonzern Zaxy als Terroristin gejagt. Ein Agent der IPC (International Property Coalition) hat sich mit einem Kampfroboter an ihre Fersen geheftet. Stück für Stück rekonstruieren die beiden das Netzwerk, in dem sich Jack bewegt. Die Schlinge zieht sich langsam zu … »Autonom« von Annalee Newitz ist harte Science Fiction über die Welt in hundert Jahren. Für alle Leser von William Gibson, Cory Doctorow, Neal Stephenson und Andy Weir. »Newitz holt den Cyberpunk ins 21. Jahrhundert.« B&N Sci-Fi and Fantasy Blog
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Bewertungen

Autonom wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Autonom

    Im Jahr 2144 sind in Kanada Menschen zu beobachten, die sich buchstäblich zu Tode arbeiten, weil sie einfach nicht aufhören können. Nach ersten spektakulären Fällen scheint die Arbeitssucht sich zu einer Epidemie zu entwickeln. Die betroffenen Gehirne zeigen Muster wie sonst erst nach jahrelangem Drogenmissbrauch. Verursacht wurde der Zustand durch das leistungssteigernde Medikament Zacuity, das auf das Belohnungszentrum wirkt. Da in der nahen Zukunft sich nur wohlhabende Menschen Medikamente leisten können, fragt sich Jack Chen angesichts dieser Hiobsbotschaft, ob mit ihren illegalen Kopien patentgeschützter Medikamente etwas schiefgelaufen sein kann. Das Zacuity, das sie kopiert hat, war noch nicht zugelassen. Jack (Judith) Chen sieht sich als eine Art Robin-Hood-Figur, die mit illegalem Handel von den Reichen nimmt, um den Armen Medikamente zu beschaffen, die sie sich nicht leisten könnten. Für Jacks Geschäfte ist der Fall Zacuity eine Katastrophe und stellt sie zudem auf die Seite der verhassten Pharma-Industrie, die sie ihr Leben lang bekämpft hat. Für den Zaxy-Konzern bietet der Fall eine willkommene Gelegenheit, mit Jack endlich die Laus im Pelz loszuwerden.
    In einem weiteren Handlungsstrang tritt in einer Mission in der Afrikanischen Union Paladin auf, ein komplex agierender Spähroboter mit Karbon-Rückenpanzer, der von einem eigenen Bot-Admin gewartet wird. Paladin, der ein menschliches Spenderhirn erhalten hat, wird mit seinem menschlichen Partner Eliasz vom Entwickler des kopierten Medikaments auf die Jagd nach Jack geschickt. Die Pharma-Piratin muss nicht nur ihren eigenen Kopf retten, blitzschnell ein Gegenmittel entwickeln, sondern will beweisen, dass nicht ihre Kopie die fatale Wirkung des Zacuity verursacht hat, sondern das Medikament schon vorher suchterzeugend wirkte. Rückblenden führen 25 Jahre in die Vergangenheit, als Jack bereits als Biotechnologie-Studentin einer Gruppe von Aktivisten angehörte, die die Macht von Pharmakonzernen bekämpften. Auf der Seite der Guten wollte Jack lernen, „biologische Tippfehler“ zu korrigieren.
    Fazit
    Annalee Newitz schafft in ihrem Roman eine originelle Welt der Zukunft, in der Menschen und Roboter problemlos miteinander leben. Es gibt bereits Wohnviertel, die zum großen Teil von Robotern bewohnt werden. Da Aussehen, Geschlecht und Grad der Autonomie eines Bots veränderbar sind, gelten menschliche Kategorien von homo, bi, trans usw. nicht mehr. Einige Bots vertreten selbstbewusst die Forderung, dass sie ihr Geschlecht nicht zugeordnet bekommen wollen, sondern selbst wählen. Mit kopflosen Polizei-Bots, bestechlicher Haustechnik und aufgesprühten Fahrbahnen zeigt die Autorin durchaus komische Seiten der nahen Zukunft. Medea, der in einer menschlichen Familie sozialisierte Medizin-Bot, und Dreinull, ein verwaister Kontraktarbeiter, sind darüber hinaus liebenswerte, facettenreiche Nebenfiguren. Dass Newitz ihren Figuren nicht simpel Funktion und Geschlechtsrolle zuordnet, sondern ihre Leser zunächst genau beobachten müssen, wen sie da beschrieben bekommen, hat mir beim Lesen großen Spaß bereitet. Ob ein Bot über Ironie verfügt oder für seine gesunde Entwicklung verlässliche Familienstrukturen braucht, damit könnte ich mich endlos beschäftigen …
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Ausgaben von Autonom

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 304

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