Ein unvergänglicher Sommer

Buch von Isabel Allende, E. Liverani

Zusammenfassung

Über Isabel Allende

In "Das Geisterhaus", dem ersten ihrer Bücher, verarbeitete die chilenische Autorin Isabel Allende viel Biografisches aus ihrer Vergangenheit. Die Schriftstellerin wurde 1942 in Lima in Peru geboren und schrieb von Kindheit an fantasievolle Erzählungen. Mehr zu Isabel Allende

Bewertungen

Ein unvergänglicher Sommer wurde insgesamt 10 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ein unvergänglicher Sommer

    Ein wunderbarer Erzählstil, in dem ich sofort wieder versunken bin, wie auch schon in anderen Romanen von Isabel Allende.Die beiden Hauptfiguren gefallen mir ausnehmend gut, Lucia, eine pragmatische Chilenin, die schon einiges erlebt hat und weiß wo sie steht und was sie will. Sie hat ein halbes Auge auf Richard, ihren Chef und Vermieter geworfen, aber wenig Hoffnung, dass daraus etwas werden könnte.
    Richard, der typische Professor? Einsiedler, gutmütig und anspruchslos wie es scheint. Liebt seine Katzen mehr als ihm bewusst ist.Zwei Charaktere, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten, soweit die Leseprobe schließen lässt. Sie liebt das Unvorhersehbare, auch in ihrem Alter noch, er meidet es wo er kann, bekämpft seine Ängste mit Pillen.
    Das waren meine Eindrücke nach der Leseprobe, der Roman nahm dann jedoch einen anderen Fortgang als erwartet. Nicht unbedingt zum Schlechteren hin, aber es hat mich schon überrascht, dass im Klappentext die, für mein Empfinden, Hauptsache nicht weiter erwähnt wird. Da geht es nur um den eher knappen Gegenwartsplot, das schicksalhafte Zusammentreffen dreier ganz verschiedener Menschen, die umständehalber eine skurril-abenteuerliche Fahrt durch winterliche Wälder unternehmen. Dabei fand ich diesen Teil trotz der wirklich interessanten Figuren und des spannend angelegten Hintergrundes weniger überzeugend. Für mich wirkte das zu konstruiert, irgendwie künstlich zusammengebastelt. Auch die Liebesgeschichte, denn emotional ist da bei mir kein Funke übergesprungen. Mit schien das mehr ein Gerippe zu sein für das eigentlich Bedeutsame dieses Romans, nämlich die Geschichten der drei Hauptfiguren bis zum Zeitpunkt ihrer Begegnung. Diese haben mich gefesselt und berührt, insbesondere die von Evelyn.
    Mit den genannten Einschränkungen hat mir auch dieses Buch von Isabel Allende ganz gut gefallen.
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  • Rezension zu Ein unvergänglicher Sommer

    Allende erzählt in ihrem Buch vier Geschichten: Eine in der Jetztzeit und drei aus der Vergangenheit ihrer Protagonisten und wie es dazu kommt, dass sie sich jetzt und hier in New York begegnen. Leider hat sie die zäheste der vier zur fortlaufenden Handlung gemacht.
    Es könnte eine spannende Tour sein, zwei ältere Leute, Professoren, und eine junge Migrantin ohne Aufenthaltserlaubnis mit einer Leiche im Kofferraum eines entwendeten Autos stundenlang über verschneite Straßen und durch unpassierbares Gelände auf der Suche nach einer Möglichkeit, Auto und Leiche zu entsorgen. Aber es plätschert vor sich hin; gelegentlich baut Allende eine kleine Szene ein, die Spannung hervorrufen könnte, doch diese versickert schnell.
    In dem Ganzen verbirgt sich auch eine Liebesgeschichte. Ich sage deshalb: verbirgt, weil nichts spürbar wird, keine Emotion, keine Leidenschaft, keine Erotik.
    Die Figuren, vor allem Richard, der wie aus Bruchstücken zusammen gesetzt wirkt, agieren in Dialogen und Handlungen hölzern, leblos und wie auf einer Theaterbühne, wo ein Souffleur ihnen Worte und Emotionen diktiert.
    Lebendiger und engagierter schildert Allende das Leben ihrer Personen in Südamerika, Lucia in Chile, Evelyn in Guatemala und Richard in Brasilien. Man merkt deutlich: Hier erzählt sie mit Herzblut, aber leider erzählt sie aus zeitlicher Distanz, wenn also der Ausgang der Ereignisse bekannt ist, und vermeidet es so, den Leser unmittelbar am Geschehen teilnehmen zu lassen.
    Denis Scheck nannte das Buch „unterhaltsam“. In die Tonne würde ich es auch nicht kloppen, aber „unterhaltsam“ fiele mir als Fazit nicht ein.
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  • Rezension zu Ein unvergänglicher Sommer

    Richard Bowmaster muss trotz des Schneesturms mit seinem Kater zum Tierarzt und ein kleiner Moment der Unachtsamkeit führt zu einem Auffahrunfall, der mehr Konsequenzen hat, als zu erwarten war – nicht nur Richard, sondern auch zwei aus Lateinamerika stammende Frauen erwartet eine Leiche und ein Trip in die Vergangenheit.
    Bereits mit der ersten Seite entwickelt der Roman eine Sogwirkung, die Autorin erzählt sehr anschaulich, der New Yorker Winter sorgt auch beim Leser für Gänsehaut, und mit viel Liebe zu ihren Charakteren. Diese, vor allem aber die drei Protagonisten werden bis in ihr Innerstes durchleuchtet, und kommen dem Leser entsprechend sehr nahe. Man erfährt nicht nur etwas über ihr momentanes Leben sondern bereist auch ihre Vergangenheit, die bei allen dreien nach Lateinamerika führt.
    Während Richard nur einige Jahre in Brasilien verbrachte, sind die beiden Frauen dort geboren, und sind damit auch mit den Geschichten ihrer Länder verbunden. Evelyn Ortega stammt aus Guatemala und hat dort Entsetzliches erlebt, so dass sie sich zur Flucht in die USA entschloss und dort als „Illegale“ lebt. Lucía Maraz stammt aus Chile, auch ihre Familie musste Opfer bringen, nun lehrt sie als Gastdozentin an der Universität in New York. Isabel Allende wäre nicht Isabel Allende, würde sie nicht auch Sozial- und Politikkritisches in ihren Roman einfließen lassen, schließlich kommt ihr Familienname nicht von ungefähr.
    Die drei Protagonisten bekommen jeder ausreichend Raum, durch regelmäßige Perspektivewechsel erfahren wir ihre Geschichten, immer wieder kehrt die Autorin auch zum aktuellen Geschehen zurück. Auch hier gibt es interessante Entwicklungen und am Ende eine gelungene Lösung des „Problems“. Der Epilog hält dann noch eine Überraschung bereit, allerdings wahrscheinlich nicht für jeden Leser, auch ich hatte bereits Vermutungen in diese Richtung.
    Isabel Allende hat mich schon vor Jahren mit ihrem „Geisterhaus“ begeistert, doch in den letzen Jahren habe ich nichts mehr von ihr gelesen – bis jetzt. Und wieder konnte sie mich packen und begeistern. Ihr neuestes Buch „Ein unvergänglicher Sommer“ ist Charakterstudie, Geschichtslektion, Gesellschaftskritik und Krimi in einem, dazu spannend erzählt. Man muss sich auf den Roman einlassen, dann kann man ihn am Ende auch zufrieden wieder zuklappen. Volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!
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  • Rezension zu Ein unvergänglicher Sommer

    Drei Leben, eine Leiche im Kofferraum und einiges mehr
    Die Geschichte von Richard und Lucia, beide Anfang 60, und der jungen Evelyn spielt im Winter des heutigen Brooklyn. Die Drei schweißt ein eigentlich belangloses Ereignis zusammen, das jedoch weitreichende Folgen haben wird. Richard, ein einsamer, schrulliger Professor, fährt auf ein Auto auf, an dessen Steuer das Kindermädchen Evelyn sitzt, ein illegal eingewanderter Flüchtling aus Guatemala. Stunden später steht Evelyn vor Richard's Haustür und bittet um Hilfe, denn in ihrem Kofferraum liegt eine Leiche. Völlig überfordert fragt der Hausherr seine lebenslustige, chilenische Untermieterin Lucia um Rat. Gemeinsam fassen sie den Entschluss, den Leichnam verschwinden zu lassen.
    Der Roman „Ein unvergänglicher Sommer“ von Isabel Allende, dessen Originaltitel übersetzt „Mitten im Winter“ lautet, ist eine Liebesgeschichte, ein Krimi, eine Reise in die Vergangenheit dreier Leben, eine politische Aufarbeitung südamerikanischer Verhältnisse und gleichzeitig eine Darstellung aktueller Fragen und Probleme, verbunden mit menschlichen Schicksalen.
    Isabel Allende hat sich in diesem Buch viel vorgenommen, für meine Begriffe zu viel. Der eigentliche Handlungsstrang bleibt zwar erhalten, wird aber ständig durch Rückblenden unterbrochen, in denen sich die Autorin des Öfteren zu verlieren scheint. Die Zeichnung der Charakteren gelingt ihr meiner Meinung nach perfekt, jede einzelne Person ist gut vorstellbar, das Miteinander hingegen bleibt nicht immer greifbar.
    Daß Isabel Allende schreiben und erzählen kann, lässt sich wohl nicht abstreiten. Ich habe ihr neues Werk durchaus gern gelesen, allerdings echte Gefühle, die ergreifen und bewegen, im Großen und Ganzen vermisst. Letztendlich wirkt die Story um die Leiche an den Haaren herbeigezogen und hanebüchen, trotzdem schlüssig.
    Fazit: Ein Roman, der zu unterhalten vermag und auch eine gewisse Spannung mit sich bringt, in meinen Augen aber überfrachtet wird durch eine Menge Themen, von denen jedes Einzelne eine gesonderte Geschichte verdient hätte.
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Ausgaben von Ein unvergänglicher Sommer

Hardcover

Seitenzahl: 350

E-Book

Seitenzahl: 336

Taschenbuch

Seitenzahl: 347

Hörbuch

Laufzeit: 00:10:22h

Ein unvergänglicher Sommer in anderen Sprachen

  • Deutsch: Ein unvergänglicher Sommer (Details)
  • Italienisch: Oltre l'inverno (Details)
  • Spanisch: Más allá del invierno (Details)

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