Die ältesten Lebewesen der Erde

Buch von Rachel Sussman, Ulrike Becker

Bewertungen

Die ältesten Lebewesen der Erde wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die ältesten Lebewesen der Erde

    Titel: Die ältesten Lebewesen der Erde
    Originaltitel: The oldest living things in the world
    Autorin: Rachel Sussman
    Übersetzerin: Ulrike Becker
    Verlag: Bastei-Lübbe (Quadriga)
    Gebundene Ausgabe, 320 Seiten, in Farbe
    Inhalt:
    Die Fotografin und Künstlerin Rachel Sussman hat sich auf eine ganz besondere Reise gemacht. Fast ein Jahrzehnt lang hat sie in allen Kontinenten die ältesten Lebewesen dieser Erde aufgespürt. Jahrtausendealte Überlebenskünstler, die teils schon existierten, als der Homo sapiens noch in Höhlen wohnte. Eine Koralle in Tobago, eine Kolonie Amerikanischer Zitterpappeln oder sibirische Actinobakterien - und viele weitere Wunder.
    Entstanden ist so ein wunderschönes Werk. Eine beeindruckende und einzigartige Sammlung, die Kunst, Wissenschaft und Philosophie verbindet. Ein beglückendes Buch. Eine Erinnerung an das, was sich in unserer Welt zu bewahren lohnt.(Amazon.de)
    Meinung:
    Sie finden sich auf allen sechs Kontinenten und haben in stiller Zurückgezogenheit die Geschichte der Menschheit begleitet. Ihr Alter schwankt zwischen zweitausend und sechshunderttausend Jahren, nicht wenige von ihnen gehören zu den letzten ihrer Art. Viele Exemplare leben an lebensfeindlichen Orten, widerstehen größter Hitze, Kälte, Trockenheit, antarktischen Stürmen, und noch immer stellen diese Wesen die moderne Forschung vor zahlreiche Rätsel.
    Die Autorin Rachel Sussman nimmt den Leser mit auf eine Weltreise zu Lebensformen, die so bizarr wie alt sind: knollige Yaretas in der Atacama (eine extrem langsam wachsende Moospflanze, 3000 Jahre), die sonderbare zweiblättrige Welwitschie (über 2000 Jahre), die nur in der Namib-Wüste zu finden ist und deren zwei Blätter mit der Zeit immer länger und fransiger werden, nordamerikanische Mojave-Yuccas (12 000 Jahre), antarktisches Moos (5000 Jahre), Hirnkorallen (2000 Jahre), eine tasmanische Lomatie, deren genauer Standort streng geheim gehalten wird (43 600 Jahre, belegt durch die Radiokarbondatierung) und neben der sogar ein zweitausendjahre alter Mammutbaum vergleichsweise jung wirkt, oder gar ein ganzer „Wald“ aus Zitterpappeln, Pando genannt, der tatsächlich ein gigantisches Einzelwesen darstellt, was genetische Untersuchungen belegen, und ein schwindelerregendes Alter von achtzigtausend Jahren (!) erreicht hat.
    Viele dieser Lebewesen befinden sich an weit abgelegenen Orten der Erde, an denen die Gefahr, Opfer von Zerstörung durch den Menschen zu werden, noch einigermaßen gering ist. Die Suche nach diesen Naturwundern mit biblischem Alter führte Rachel Sussmann auf alle Kontinente, durch Wüsten, Regenwälder, subalpine Regionen bis in die Antarktis. Wunderschöne Fotos machen bewußt, wie verschwindend klein der Mensch ist und wie groß die Natur, aber auch, wie verletzlich sie ist und welche Verantwortung wir als Menschheit für dieses lebendige Erbe haben.
    Umso trauriger stimmt die Tatsache, dass trotz Schutzmaßnahmen viele dieser Naturwunder durch fortschreitende Umweltzerstörung bedroht sind, u.a. durch das Einschleppen fremder Arten, Rodung oder Baumaßnahmen. In die Zitterpappelkolonie Pando schlugen Holzfäller eine große Schneise, die wundersamen Yaretas enden, obwohl sie heute streng geschützt sind, zuweilen noch immer als Heizmaterial. Neben jahrtausendealten Bäumen stapelt sich Sperrmüll, und uralte Hirnkorallen und Seegraswiesen sind durch den Anstieg der Meerestemperatur in ihrem Fortbestehen bedroht.
    Das Buch zeigt nur einen Teil der zahlreichen uralten Lebensformen unseres Planeten, und da die Autorin ihr schönes und vor allem wichtiges Projekt weiterführen möchte, kann man als Leser hoffen, dass in ein paar Jahren ein zweiter Band erscheint, dann vielleicht mit uralten Araukarien, Drachenbäumen und Schwämmen. Man darf sicher gespannt sein.
    Ich habe diesen wunderschönen, informativen Bildband auf jeder Seite genossen und bin aus dem Staunen über die Vielfalt der Natur, ihre Überlebensstrategien und den Mythen, die mit den Jahrhunderten enstanden sind, nicht mehr herausgekommen. Wer einen Draht zu Naturwundern und besonders zu Bäumen hat – denn die sind hier mit Abstand am häufigsten vertreten – wird hier stundenlang fasziniert in diese Welt voller Wunder abtauchen. Ein Schatz unter den Naturbildbänden. Ergänzt wird das Buch durch eine Zeitleiste, auf der alle Stars des Buches verzeichnet sind. Ich hätte niemals gedacht, dass es so unfassbar alte Lebewesen gibt.
    Was nun das wirklich älteste Wesen der Welt ist, verrate ich an dieser Stelle nicht. Es soll ja spannend bleiben
    Autorin:
    Rachel Sussman ist eine Künstlerin aus Brooklyn, New York. Ihre Fotografien und Texte sind unter anderem in der New York Times, Im Wall Street Journal im Guardian und im Kunstforum international erschienen. Sie wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit einem Guggenheim Stipendium, von der New Yorker Foundation for the Arts und dem LACMA Lab. Sie hat zahlreiche Vorträge gehalten […] und war Gast bei CNN, BBC sowie diversen Radiosendern. Außerdem ist sie Mitglied von Al Gores Climate Reality Leadership Corps. Ihre Arbeiten wurden in Museen und Galerien und den USA und Europa ausgestellt und befinden sich in den Sammlungen von Museen, Universitäten, Firmen sowie in Privatsammlungen. (Quelle: Buch)
    „Haben wir einmal die Angst vor der eigenen Winzigkeit verloren, finden wir uns an der Schwelle zu einem unermesslichen und faszinierenden Universum wieder…
    (Carl Sagan)
    Diesem schönen Wort kann ich von ganzem Herzen zustimmen.
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Ausgaben von Die ältesten Lebewesen der Erde

Hardcover

Seitenzahl: 320

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 17. September 2014
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