Alligatoren

Buch von Deb Spera, Klaus Timmermann, Ulrike Wasel

  • Kurzmeinung

    Studentine
    Eindringliche Geschichte über das harte Leben im ländlichen Süden, über Verlust, Schuld, Familie, Liebe.
  • Kurzmeinung

    Emili
    Grandios erzählt. Ausgezeichneter Roman. Düster und traurig, aber absolut lesenswert

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Alligatoren

Seit Stunden belauern sie sich gegenseitig: das Alligatorweibchen, das seine Jungen beschützen muss, und Gertrude, deren vier Töchter seit Tagen nichts gegessen haben. Ein Schuss fällt, doch er trifft nicht das Reptil - es gibt Schlimmeres als den Hunger. Auch Annie, die Plantagenbesitzerin, hat einen größeren Feind, als sie wahrhaben möchte. Ihren jüngsten Sohn kostete das bereits das Leben. Doch als Oretta, Annies schwarze Haushälterin und in erster Generation von der Sklaverei befreit, Gertrudes kranke neunjährige Tochter bei sich aufnimmt, finden diese drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, zusammen. Denn sie alle haben eins gemeinsam: die unstillbare Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung. 'Ein beeindruckender Text, der seinesgleichen sucht.' Fuldaer Zeitung 'Gerade durch Deb Speras unsentimentalen Ton ist mir die Geschichte richtig unter die Haut gekrochen. Zugegeben: keine Feel-Good-Geschichte, aber dafür umso stärker eine Feel-Strong-Geschichte!' Annalena Lüder / emotionDE 'In stimmungsvollen Tableaus werden große Themen wie Sklaverei, Feminismus, Wirtschaftskrise abgearbeitet, garniert mit Gewalt, Gefühl und Perversion.' Die Presse 'Spera kreiert mit Worten Bilder, klar, farbig und mit einer Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann.' buchzeiten 'Atmosphärisch dicht mit vielen Details lässt Deb Spera das damalige Leben lebendig werden.' Belletristik-couch.de 'Mit diesem Roman ist Spera ein interessanter und spannender Einblick in die Lebenswelt dreier unterschiedlicher Frauen in den Südstaaten der 1920er gelungen.' Buchprofile/medienprofile
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Bewertungen

Alligatoren wurde insgesamt 29 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Meinungen

  • Eindringliche Geschichte über das harte Leben im ländlichen Süden, über Verlust, Schuld, Familie, Liebe.

    Studentine

  • Grandios erzählt. Ausgezeichneter Roman. Düster und traurig, aber absolut lesenswert

    Emili

  • Südstaatendrama um drei starke Frauen - düster, sehr beeindruckend und lesenswert!

    Bücherhuhn

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Alligatoren

    Deb Spera - Alligatoren
    Gertrude + Annie + Oretta
    Deb Spera entführt uns mit "Alligatoren" in die Südstaaten der USA, genauer gesagt nach Branchville in South Carolina. Wir sind in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Gleich mehrere Themen werden in diesem Buch beschrieben. Einmal geht es um die Veränderung der Lebensumstände der Einwohner der Südstaaten, die Baumwollkapselkäferplage hat die Lebensgrundlage vieler Südstaatler zerstört und eine große Armut macht sich breit. Gleichzeitig sind auch nach wie vor Rassen- und Klassenunterschiede von zentraler Bedeutung. Ebenso ist gerade die Zeit der Emanzipation der Frau, die Vormachtstellung des Mannes am Zerbröseln, den Frauen ist endlich das Wählen möglich und sie nehmen immer differenzierter am Berufsleben teil, z. B. auch in der Politik. Eine Zeit recht großer Veränderungen! Die Hauptakteure dieses Romans sind: Gertrude Pardee, Mutter von vier Töchtern, Angehörige der White Trash, Frau eines brutalen Alkoholikers, der die Familie tyrannisiert; Annie Coles, Mutter von zwei Töchtern und zwei Söhnen, verheiratet mit dem reichen Plantagenbesitzer Edwin, lebt mit dem Trauma, dass sich ihr dritter Sohn in jungen Jahren das Leben genommen hat und ihre beiden Töchter den Kontakt zur Familie abgebrochen haben; und Oretta Bootles, schwarze Haushälterin der Familie Coles, einst selbst noch Sklavin gewesen, hellsichtig und tief religiös, der Familie Cole sehr verbunden, lebt mit dem Trauma, ihre Tochter sehr früh an eine Krankheit verloren zu haben. Alle drei haben etwas gemeinsam, sie sind starke Charaktere und besitzen eine kämpferische Natur.
    Es wird in diesem Roman eine sehr interessante Geschichte gezeichnet, eine Geschichte der Emanzipation und ebenso eine Geschichte darüber, was Mutterschaft eigentlich bedeutet. Dieses Buch ist in einer gut lesbaren und auch sehr klangvollen Sprache geschrieben und besitzt ebenso einen sehr großen Sog und ich muss sagen, es hat mir sehr gut gefallen.
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  • Rezension zu Alligatoren

    Inhalt
    G e r t r u d e stand im Sumpf irgendwo bei Branchville/Alabama einem riesigen Alligator-Weibchen gegenüber, das seine Jungen verteidigte. Auch Gertrude hätte ihre Töchter beschützen müssen, doch durch die Wirtschaftskrise zu Beginn des vorigen Jahrhunderts und den Alkoholismus von Vater Alvin steht die Familie P a r d e e kurz vor dem Verhungern. Gertrude kann seit ihrer Kindheit mit Waffen umgehen – und sie schießt. Zwei ihrer Töchter hat sie bereits bei ihrem Bruder gelassen, der aber niemanden mit durchfüttern kann. Bruder Berns hat Fäden geknüpft für Gertrude, sie könnte Arbeit in einer Näherei finden und in das bescheidene Arbeiterhäuschen ihrer verstorbenen Vorgängerin an der Nähmaschine ziehen. Doch in den Häuschen von Shag Rag haben bisher immer nur Schwarze gelebt …
    Die Näherei gehört zur Plantage der Familie Coles, die durch eine wiederkehrende Baumwollkäferplage kurz vor der Pleite steht. A n n i e C o l e s hat eigenes Vermögen, das sie laut Erb-Vertrag nur ihren Kindern vererben darf, nicht ihrem Mann. Edwin Coles müsste offiziell einen Kredit bei seiner Frau aufnehmen, um seine Plantage zu retten – in den 20ern, in den amerikanischen Südstaaten!! Die Töchter des Paares haben sich bereits vor Jahren von ihren Eltern losgesagt, und die Söhne entwickelten sich anders, als Edwin Cole es gern hätte.
    Gute Seele im Haus der Coles ist das schwarze Hausmädchen R e t t a (Oretta) B o o t l e s, die kocht, organisiert, Annie Geburtshilfe bei der Geburt ihrer Kinder leistet und die Kinder der Herrschaften praktisch aufgezogen hat. Die Plantagenbesitzer können sich drauf verlassen, dass sie im hohen Alter vom schwarzen Personal gepflegt werden. Umgekehrt funktioniert die Vereinbarung allerdings nicht. Falls Retta im Alter schwächer würde oder Pflege bräuchte, muss sie damit rechnen, vor die Tür gesetzt zu werden – selbst wenn der Hausherr nur vom Vermögen seiner Frau leben würde. Und dann muss es im Haushalt der Coles noch eine Person mit zu ungesundem Interesse an kleinen Kindern geben.
    Wie Edwin die Plantage auf Tabakanbau umzustellen versucht, wie Sohn Lonnie aus der ehemaligen Näherei für Futtersäcke ein erfolgreiches Modeatelier macht – und wie die kinderlose Retta plötzlich für einen Schock kleiner Mädchen zu sorgen hat, das lässt Deb Spera in drei deutlich unterscheidbaren Stimmen von drei Frauen unterschiedlicher sozialer Schichten erzählen. Als liebenswerte Nebenfiguren tauchen der Hausarzt der Familie auf und Mrs Walker, deren Platz an der Nähmaschine die Pardees vor dem Verhungern retten könnte.
    Die Perspektiven weißer Plantagenbesitzer, verarmter Weißer und des schwarzen Dienstpersonals (dessen Eltern oft noch Sklaven waren) vermittelt die Autorin glaubwürdig und mit einer Fülle an Details. Retta beim Organisieren des großen Haushalts und ihrer Beziehung zu ihrem geliebten Odell bin ich mit großer Anteilnahme gefolgt.
    Fazit
    Deb Spera hatte beim Schreiben ihres üppigen Südstaaten-Dramas die Figur ihrer Großmutter und deren Geschichten aus den Südstaaten im Hinterkopf. Sie siedelt die Handlung u. a. in einer real existierenden Arbeitersiedlung an und lässt mit Clelia McGowan eine bekannte Sufragette auftreten. All ihre Figuren haben einen Strauß an biblischen Plagen zu erleiden: Feuer, Wasser, Todesfälle, die von Singvögeln vorher angekündigt werden, Seuchen, Schlangen, rauflustige Alligatoren, Stechmücken, und nicht zuletzt gewalttätige Ehemänner. Der Erzählton balanciert oft haarscharf am Pathos vorbei, durch die Ichperspektive der drei Frauen kommt man als Leser jedoch schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
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  • Rezension zu Alligatoren

    „Fressen oder gefressen werden“ – so erscheint zunächst das Bild, das von Gertrude gezeichnet wird, die sich mit ihren Töchtern in wirtschaftlich schweren Zeiten mit einem alkoholkranken und gewalttätigen Mann herumschlagen muss, bevor sich dieser gebeutelten Frau plötzlich ungeahnte Türen öffnen. Deb Spera gelingen hier wunderbar glaubwürdige und unter die Haut gehende Schilderungen von Menschen, die von der Gewalt und dem Elend in ihrem Leben so verhärtet sind, dass sie erst wieder lernen müssen, auch einmal zu geben, statt immer nur zu nehmen, sobald sie die Gelegenheit dazu bekommen.
    „Fressen oder gefressen werden“ steht aber auch über dem Schicksal von Annie, der Frau eines verarmten Baumwollplantagenbesitzers und selbst tatkräftige Inhaberin einer florierenden Näherei, die erst spät die zerstörerischen Verwerfungen in ihrem Leben erkennt und sich aus ihnen befreit.
    Zusammengehalten und in die rechte Spur gelenkt werden die Schicksale dieser Familien durch die schwarze Köchin und Hebamme Oretta, die – wie bereits ihre Mutter – im wörtlichen und im übertragenen Sinne Leben auf die Welt holt oder ihm zur passenden Würze verhilft. Diese weise, mutige, hellsichtige und heilkräftige Mystikerin hat mich tief berührt. Sie, ihr Mann Odell und die den Tod überwindende Liebe zwischen den beiden und ihrer Tochter Esther sind die steten Lichtpunkte in diesem aufwühlenden Roman über eine Zeit, die von schlimmstem Rassismus geprägt war und deren Härten wir uns heute kaum noch vorstellen können.
    Deb Spera stellt die ineinander verschlungenen Lebenswege dieser Frauen und ihrer Familien eindringlich, sprachschön und ohne unnötiges Pathos dar. Trotzdem war ich oft zu Tränen gerührt und werde diesen Roman bestimmt nicht so schnell vergessen.
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  • Rezension zu Alligatoren

    "Eine Frau ist das Mächtigste auf Erden und in ihrer Hand liegt es, den Mann dahin zu leiten, wo Gott ihn haben will." (Henrik Ibsen)
    Für Gertrude sind ihre vier Kinder das wichtigste, schon seit Tagen haben sie nichts zu essen gehabt. Nun belauern sie das Alligatorenweibchen, den es gibt, einen bestimmten Grund dafür. Plantagenbesitzerin Annie hat einen großen Feind in ihrer Familie, nur leider erkennt sie es viel zu spät, einem ihrer Söhne hat dies sogar das Leben gekostet. Oretta ist Annies schwarze Haushälterin und Köchin, trotzdem sie keine Sklavin mehr ist, hat sie nicht den Stellenwert einer weißen Frau. Doch als Gertrude verzweifelt bei Oretta auftaucht, um ihre 9-jährige Tochter Mary bei ihr zu lassen, nimmt sie diese sofort bei sich auf. Den Mary ist unterernährt, krank und schwach, Oretta ist sich nicht mal sicher, ob sie überhaupt überleben wird. Drei Frauen die unterschiedlicher nicht sein können, finden hier zueinander und eines haben sie alle gemeinsam den Traum von Freiheit und Selbstbestimmung. Das sie dabei hart kämpfen müssen ist zu der Zeit noch selbstverständlich.
    Meine Meinung:
    Der Titel des Buches mag etwas irritierend sein, den in Wahrheit ging es in diesem Buch um drei starke Frauen und nicht um Alligatoren wie das Cover schon zeigt. Obwohl diese Frauen ein wenig ähnlich sind wie diese den, wenn Alligatoren zuschlagen hat ihre Beute wenig Chancen doch sie können auch zärtlich sein. Auch bei diesen drei Frauen traf dies zu, den auch sie schlugen im richtigen Augenblick zurück und dadurch hatte ihr Opfer wenig Chancen zu entkommen. Der Schreibstil ist flüssig, sehr gut und abwechselnd in Kapitel von Gertrude, Oretta und Annie eingeteilt. Dadurch lernte ich von Kapitel zu Kapitel diese drei Frauen immer besser kennen. Da ist zum einen Annie und ihr Mann sind Plantagenbesitzer, eines Tages zerstört der Baumwollkäfer ihre ganze Ernte. Von sieben Kindern sind ihnen nur vier geblieben, einer ihrer Söhne hat es sogar das Leben gekostet. Ihre beiden Töchter hat sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Gertrude hatte schon eine schwere Kindheit durch ihren brutalen Vater. Nun will sie nicht länger ihren Ehemann ertragen, der sie ständig schlägt und das Geld versäuft, während sie und die Kinder hungern. Doch danach muss sie sehen, wie sie als Frau in diesen Zeiten eine Arbeit bekommt. Zum Glück findet sie bei Annie als Näherin eine Anstellung. Den zu der Zeit kam nach Käferplage, Hungersnot auch noch ein schwerer Orkan der vieles zerstörte. Und da ist Oretta sie ist glücklich mit Odell verheiratet, der jedoch nach einem Unfall körperlich beeinträchtigt ist. Auch für sie ist es nicht einfach durchzukommen, doch haben die beiden ihren starken Glauben, der ihnen weiterhilft. Ein Buch voller Tragik, Drama, Sehnsüchten, Träumen und der krassen Wahrheit die alles irgendwann ans Licht bringt. Für mich hätte die Geschichte noch weitergehen können, damit man erfährt was aus Gertrude und Annie weiter wurde. Eindrucksvoll war auch der geschichtliche Hintergrund am Ende des Buches, den ich sehr interessant fand. Ich kann das Buch nur empfehlen und geben 5 von 5 Sterne.
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  • Rezension zu Alligatoren

    Deb Spera stellt in ihrem Roman das Leben dreier Frauen in den von der Wirtschaftskrise gebeutelten amerikanischen Südstaaten zu Beginn der zwanziger Jahre dar.
    Ihr sozialer Status könnte unterschiedlicher nicht sein, doch durch äußere Umstände werden sie eng miteinander verbunden.
    Annie Coles ist die Ehefrau eines wohlhabenden Plantagenbesitzers und Eigentümerin einer Näherei. Den ungeklärten Tod ihres jüngsten Sohnes hat sie nie wirklich überwunden. Zu viele offene Fragen haben Unsicherheit und Verletzlichkeit hinterlassen. Mit ihren beiden erwachsenen Töchtern hat sie seit Jahren keinen Kontakt mehr und auch darunter leidet sie sehr.
    Gertrude, eine verarmte weiße Frau, muss jeden Tag zusammen mit ihren vier Töchtern ums blanke Überleben kämpfen. Ihr gewalttätiger Mann Alvin ist dabei eher Last als Hilfe.
    Oretta, die schwarze Haushälterin der Familie Coles, nimmt eine von Gertrudes Töchtern bei sich auf um das kleine Mädchen gesund zu pflegen, während Gertrude Arbeit in der Näherei der Coles sucht.
    Oretta weiß viel mehr von den Problemen und Geheimnissen ihrer Arbeitgeber, als diesen bewusst ist. Doch eine Einmischung steht einer Frau ihrer Herkunft und Stellung nicht zu.
    Deb Spera erzählt sehr eindringlich vom harten Überlebenskampf dieser Frauen und ihre Familien und lässt den Leser tief in die Gedankenwelt ihrer Protagonistinnen eintauchen. Nicht alles war mir sympathisch, manches hat mich auch schockiert und traurig gemacht, auch wenn es im historischen Zusammenhang wahrscheinlich normal war so zu handeln. Die Konsequenzen, die Gertrude aus der Schwangerschaft ihrer 13-jährigen (!) Tochter zieht, sind aus unserer heutigen Sicht und denkbar, damals wahrscheinlich aber alternativlos.
    Fazit: Ein beeindruckendes Portrait dreier Frauen, das von mir eine klare Leseempfehlung hält!
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  • Rezension zu Alligatoren

    Der Baumwollkapselkäfer brachte große Not über die Südstaaten, denn drei Jahre lang gab es keine Ernten. Gertrude kann ihre vier Töchter nicht satt bekommen. Ihr Mann Alvin ist keine Unterstützung, im Gegenteil, er ist gewalttätig und der Alkohol macht ihn noch schlimmer. Als sie auf dem Damm einen Alligator belauert, passiert etwas, das ihr Leben verändert. Auch Annie Coles, die Besitzerin einer Näherei, hat kein einfaches Leben. Ihren jüngsten Sohn hat sie verloren und im Grunde auch ihre beiden Töchter. Ihre Haushälterin Retta ist in erster Generation von der Sklaverei befreit. Sie hat viel gesehen im Haus der Coles und immer geschwiegen. Dann nimmt sie für eine Weile Gertrudes kleine kranke Tochter auf. In diesem Moment beginnt sich vieles zu ändern.
    Auf diesen Roman muss man sich einlassen, denn es ist eine bedrückende Geschichte. In jener Zeit hatten Frauen noch nicht viel zu sagen, sie taten, was zu tun war, ertrugen die Not und Gewalt und ergaben sich in ihr Schicksal. Auch Gertrude ist so eine Frau. Sie versucht so gut es geht, ihre Kinder zu schützen und kann doch nur wenig tun. Aber dann nutzt sie die Gelegenheit und macht sich frei, damit es ihren Kindern besser geht. Doch sie muss feststellen, dass die Vergangenheit einen nicht loslässt. Annie Coles wirkt emanzipiert und leitet sogar eine Näherei, die Arbeit für Frauen schafft. Aber das hat sie nur der Weitsicht ihres Vaters zu verdanken. Ihr Mann nennt sie Mutter und lässt sie spüren, wer der Herr im Haus ist. Auch seine ältesten Söhne leiden unter ihm. Während Lonnie seinem Vater aus dem Weg geht und seine Mutter in der Näherei unterstützt, versucht Eddie die Anerkennung seines Vaters durch Unterwürfigkeit zu erlangen. Edwin Coles ist ein sehr unangenehmer Mensch, der allen das Leben schwer macht und seine dunklen Geheimnisse hat. Doch dann kommt der Tag, an dem Annie die Augen geöffnet werden. Auch Retta hat ihre Verluste zu beklagen, aber sie schafft weiter und sorgt sich um andere.
    Gertrude, Annie und Retta sehen sich nach Freiheit und Selbstbestimmung. Es dauert lange, aber dann kommt der Tag, an dem aus der Sehnsucht ein Tun wird, denn da sind Menschen, die sie lieben und für die sie eine Verantwortung tragen.
    Es ist Roman, der sehr atmosphärisch das Leben in den Südstaaten schildert. Da sind nicht nur die Unterschiede zwischen Arm und Reich, man spürt auch das Misstrauen zwischen Weißen und Schwarzen, obwohl alle dem Gesetzt nach inzwischen frei sind.
    Es ist ein sehr emotionaler Roman, der mit gut gefallen hat und den ich nur empfehlen kann.
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Ausgaben von Alligatoren

Hardcover

Seitenzahl: 432

E-Book

Seitenzahl: 398

Taschenbuch

Seitenzahl: 432

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:30h

Besitzer des Buches 36

Update: