Alberta empfängt einen Liebhaber

Buch von Birgit Vanderbeke

  • Kurzmeinung

    mofre
    Eine klug angelegte, poetische Geschichte über die Unzulänglichkeiten der Liebe und des Lebens

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Alberta empfängt einen Liebhaber

Alberta liebt Nadan, den Astrophysiker, dessen Lebensgrundsätze so wohlgeordnet scheinen wie seine gebügelten Schlafanzüge. In den siebziger Jahren begegnen sie sich zum ersten Mal, glauben sich auf ewig zu lieben, brennen in den Achtzigern gemeinsam durch, finden aber selbst einige Jahre später nicht zueinander. Denn »Liebe im Kopf ist leichter als Liebe im Leben«, und die Welt von Frauen und Männern ist, so scheint es zumindest, nicht dieselbe.
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Bewertungen

Alberta empfängt einen Liebhaber wurde insgesamt 12 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Eine klug angelegte, poetische Geschichte über die Unzulänglichkeiten der Liebe und des Lebens

    mofre

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Alberta empfängt einen Liebhaber

    Nachdem ich von der Erzählung "Das Muschelessen" wahnsinnig begeistert war, und von "Gut genug" so dermaßen enttäuscht wurde, habe ich das Buch mit gemischten Gefühlen zur Hand genommen. Aber gut, dass @Marie es diverse Male in den entsprechenden Threads empfohlen hat - die Geschichte gefiel mir wieder außerordentlich gut!
    […]
    Die mag ich auch, und neben dieser Ambivalenz und der Spielerei mit den Figuren, gefiel mir auch der Humor in der Geschichte. So häufig wie auf diesen rund 100 Seiten habe ich selten gelacht.
    […]
    Ja, das war bspw eine Szene. Ewig überlegt sie, wie man die Françoise-Sagan-Klassikerfrage "Lieben Sie Brahms?" möglichst unverfänglich formuliert, und dann kommt so eine profane Antwort. Das tötet die erhoffte Konversation augenblicklich. Oder später, wenn sie sich Gedanken um das Gesprächsthema macht, und eine aktuelle Plagiatsdebatte verwirft, weil sie sich an ein Bücherregal voll mit Karl May, Sachbüchern und einer gekürzten Schulausgabe von Sherlock Holmes erinnert. Solche Szenen fand ich zum Schmunzeln.
    Eine Liebe, die sich gar nicht richtig entwickeln kann, zu unterschiedlich sind die Beiden. Wenn man sich zum Durchbrennen schon mit dem Kalender in der Hand verabreden muss
    Und dann als Gegenpol die doch irgendwie funktionierende Ehe zwischen Jean-Philippe und der Autorin... Sicherlich kein romantisches Büchlein, aber mit sehr viel Sinn für Realität und Humor. Eine Erzählung, die man mit etwas zeitlichem Abstand sicherlich ein zweites Mal lesen kann.
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  • Rezension zu Alberta empfängt einen Liebhaber

    Danke für die wirklich zutreffende Rezi, Marie. Als ich dieses Buch jetzt zu lesen begonnen habe, merkte ich, dass es mir irgendwie bekannt vorkam. Wahrscheinlich vor Jahren schon einmal ausgeliehen . Aber trotzdem war dieses erneute Lesen ein Genuss, da mir der sehr eigene Sprachstil der Autorin wirklich gut gefällt. Das Buch habe ich aus unserer Bücherei aus dem "Mitnehme-Regal".(Hier können Leser eigene ausgelesene Bücher einstellen und natürlich selber etwas entnehmen. Ein Blick darauf lohnt sich also immer).
    Jedenfalls hat mir schon "Das Muschelessen" sehr zugesagt. Hier habe ich ein Hörbuch, von der Autorin selbst gelesen, was sie übrigens auch sehr gut hinbekommt. Ich mag einfach den verschachtelten Satzbau und die lakonische Art zu schreiben. Alles wird fast emotionslos und fatalistisch erzählt. Man sieht die Erzählerin fast vor sich, wie sie die Schultern zuckt und sich sagt:"Tja, so ist das eben, lässt sich halt nicht ändern".(Das ist jetzt eher ein Bild in meinem Kopf, dass sich bei mir einstellt, wenn ich die Erzählweise Albertas verfolge.)
    Ich mag diese lakonische Sprache, die einen mit ihrem trockenen Humor auch immer wieder zum Schmunzeln bringt.
    Meine Bewertung:
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  • Rezension zu Alberta empfängt einen Liebhaber

    Inhalt (aus Buch der 1000 Bücher, von Amazon kopiert):
    Alberta, die Protagonistin, und Nadan, der Astrophysiker, waren schon mehrmals ineinander verliebt. Zuerst in den engagierten 1970er-Jahren. Das zweite Mal kommen die beiden in den 1980er-Jahren zusammen. Sie wollen wollen aus ihrem bisherigen Leben ausbrechen, nach Paris, schaffen es aber nur bis Ludwigshafen, weil sie unterwegs erkennen, dass ihre Liebe für ein gemeinsames Leben der beiden unterschiedlichen Charaktere nicht stark genug ist: Alberta, die Unberechenbare und Nadan, der Ordentliche, wissen, »dass von allen danebengegangenen Geschichten unsere miteinander die danebengegangenste ist, und zwar schon von Anfang an und daher für alle Zeit bis zum jüngsten Tag«. Trotz dieses Wissens kommt es zu einer dritten Begegnung, bei der sich die Voraussetzungen geändert haben: Nadan führt inzwischen eine Familie, Alberta ihr eigenes Leben. Sie empfängt den Bilderbuchspießer als Liebhaber.
    Alberta und Nadan treffen sich erstmals als Jugendliche in einer Zeit, in der alle sich lieben und sich küssen für die Beendigung des Vietnam-Krieges. "Ich fand, er hätte wissen müssen, wie Küssen geht, weil er demnächst seinen Führerschein macht", sagt Alberta. Aber Nadan küsst zunächst nicht Alberta, sondern eine andere, obwohl die Liebe zwischen Nadan und Albderta eine von der Sorte fürs ganze Leben ist. Alberta ist für Nadan eine "Mizzebill": Er liebt sie, auch wenn er sie nicht ausstehen kann.
    Zehn Jahre später folgt ein neuer Versuch, um zusammenzukommen: Sie wollen gemeinsam durchbrennen, auch wenn Nadan schon ein eigenes Haus besitzt und Alberta eine Stelle in einem südfranzösischen Verlag in Aussicht steht. Aber Alberta trägt beim Treffen trotz des warmen Frühlingswetters einen dicken Wintermantel und Nadan eine Krawatte mit grasgrünen Minielefanten. An solchen Kleinigkeiten kann selbst die größte Liebe zugrunde gehen.
    Soweit das erste Kapitel "Eine Mizzebill".
    Im zweiten Kapitel "Jean-Philippe" gibt sich eine Schriftstellerin als Ich-Erzählerin zu erkennen, die gerade die Liebesgeschichte von Alberta und Nadan geschrieben hat und sie ihrem Mann Jean-Philippe zum Lesen gibt. Er sagt: "Was für eine böse Geschichte. Und außerdem ist sie noch lange nicht fertig."
    Sie ist tatsächlich noch nicht fertig, denn im dritten Kapitel "Alberta empfängt einen Liebhaber" ruft Nadan nach so vielen Jahren bei der Ich-Erzählerin an und verkündet, er käme "nachher".
    Es sind anscheinend zwei Geschichten, die Vanderbeke hier erzählt, eine von Nadan und Alberta, die andere von der Schriftstellerin, Jean-Philippe und ihrer Geschichte von Alberta und Nadan. Aber so sieht es nur aus, denn die Erzählungen fließen ineinander. Auch wenn es zunächst scheint, als wollte die Schriftstellerin Jean-Philippe zuliebe die fiktive Liebesgeschichte fortführen, schreibt sie ihre eigene Geschichte. Großartig, wie Vanderbeke durch eine ganz kleine Szene, eigentlich nur ein Wahrnehmen aus den Augenwinkeln, die Grenzen zwischen beiden Erzählungen öffnet und sie zu einer verwebt.
    Ich mag Geschichten, die mehrdeutig sind, die auf verschiedenen Ebenen spielen und deren Ambivalenz man stehen lassen muss, weil jede Interpretation sie ärmer machen würde. Vor allem, wenn sie in einer so klaren und dennoch nicht simplen Sprache geschrieben sind wie die von Vanderbeke.
    Marie
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Ausgaben von Alberta empfängt einen Liebhaber

Taschenbuch

Seitenzahl: 128

Hardcover

Seitenzahl: 120

E-Book

Seitenzahl: 128

Besitzer des Buches 28

Update: