Dreizehn

Buch von M. H. Steinmetz

  • Kurzmeinung

    Irrlicht
    abgefahren, skurril, sehr spannend, interessantes Thema, leider viele Rechtschreibfehler
  • Kurzmeinung

    lio
    Sehr blutige und ungewöhnliche Story

Bewertungen

Dreizehn wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • abgefahren, skurril, sehr spannend, interessantes Thema, leider viele Rechtschreibfehler

    Irrlicht

  • Sehr blutige und ungewöhnliche Story

    lio

  • Atmosphärischer Horror-Thriller, der einen von Anfang an fesselt

    Ambermoon

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Dreizehn

    Detective Sergeant Ethan Ward vom New Scotland Yard wird mit der Aufklärung einer Mordserie in London betraut. Ein mysteriöser Täter verstümmelt auf bizarre Weise arglose Opfer und überzieht ihre Haut mit winzigen Schnitten in Form uralter mystischer Symbole, die einem bestimmten Muster folgen. Er hinterlässt dabei Spuren, die jeder Logik widersprechen.
    Zusammen mit der eigenwilligen Graphologin Natascha Horvat verstrickt sich Ward in einem tödlichen Netz aus altägyptischer Mythologie und gefährlichen Geisterbeschwörungen.
    Eine Spur führt sie nach Foulness Island zur Courtsend Psychiatrie, in der die Insassen unter dem harten Regime des rätselhaften Doktor Botkin anstelle von Namen Nummern tragen. Besonders Patientin Dreizehn weckt ihr Interesse, denn sie kennt Details zur Mordserie, die sie verdächtig machen. Doch wie kann sie von den Morden wissen, ruhiggestellt von Medikamenten und eingesperrt in eine Gummizelle?
    Verbirgt sich hinter ihrer Schizophrenie mehr als nur eine gespaltene Persönlichkeit?...(Klappentext)
    ☥☥☥☥☥
    "Du weißt, wie böse ich sein kann, wenn der Albtraum in deinem Kopf erwacht, wenn ich aus der Dunkelheit hervorkrieche, boshaft und gemein,
    Göttin und Dämon vereint."
    (Textauszug eines Gedichts am Anfang)
    Dieses Buch ist mehr als nur ungewöhnlich und fern des Mainstreams, denn hier erhält man Einblick in den jahrtausendealten Totenkult der Ägypter und ebenso in die verhängnisvolle Nacht in der die Bolschewiki die russische Zarenfamilie auslöschten. Dies scheint alles andere als zusammenzupassen und trotzdem hat hier alles Hand und Fuß. In diesem Buch werden ägyptische Mythologie und das historische Ereignis der Ermordung der Romanows im Jahr 1918 gekonnt zu einem Horror-Thriller verwoben und in die Gegenwart transportiert.
    Mit diesem Horror-Roman hält der Leser also etwas ganz besonderes in den Händen und zwar einen Horror-Thriller vom Feinsten.
    Erzählt wird aus drei Perspektiven:
    Detective Sergeant Ward: dieser ist bei New Scotland Yard tätig und seit einem persönlichen Unglück scheint er die Scheiße regelrecht anzuziehen und das betrifft auch seine Fälle. So auch diesmal, als er innerhalb kürzester Zeit zu zwei blutigen Tatorten gerufen wird.
    Die Opfer sind aufs Schlimmste zugerichtet, das was von ihnen übrig blieb, wurde von eingeritzten Symbolen verziert, der Täter hinterlässt, außer Asche, Brandgeruch und versenkte Fußböden, keinerlei Hinweise oder Spuren - als wäre er aus dem Nichts aufgetaucht.
    Diese eingeritzten Symbole führen Ward zur Graphologin Dr. Natascha Horvat...
    Doktor Natascha Horvat: Graphologin und Dozentin für Kryptologie; nerdig, leicht misanthrop veranlagt und mit der ein oder anderen Zwangsneurose. Sie wird nicht nur von Ward aufgesucht, sondern auch vom Täter. Doch dieser ist alles andere als menschlich und scheint das Böse in Person zu sein. Der Fall wird für sie also mehr als nur persönlich und sie schwört, diesem Ding die Stirn zu bieten.
    Dieses Ding, diese Dämonin, scheint seinen Ursprung in der Psychiatrie Courtsend zu haben und so führen die Spuren Ward und Horvat zu "13"...
    "13": eine Insassin einer Psychiatrie, in der die Patienten ihre Namen verlieren und stattdessen Nummern erhalten. Sie kann sich weder an ihren Namen, noch an irgend etwas aus ihrem Leben erinnern. Der Arzt behauptet sie leide an paranoider Schizophrenie, doch in ihr schein sich ein Dämon eingenistet zu haben, welcher immer öfter aus ihr spricht und sich seiner Fesseln entledigen will. Dieser Dämon, der das wahre Böse zu sein scheint, gewinnt täglich an Macht. Doch ist es wirklich sie die hinter all den Gräueltaten steckt?
    Die Charaktere sind authentisch und vielschichtig. Je nach Perspektive ändert sich der Ton und die Atmosphäre. Mit Ward hat man den abgebrühten Detective und Skeptiker , dessen trockener Humor und Sarkasmus die Geschichte immer wieder auflockert.
    ">>Sachlich gesehen reden wir also von jemandem, der sich in beiden Kulturen nicht nur auskennt, sondern ein Experte ist und deren Schriften beherrscht.
    Der verdammt schnell ist, wenn's ums Ritzen geht und ne Vorliebe für Innereien hat.<<"
    (S. 132)
    Natascha Horvat ist schräg mit einem Haufen Neurosen und einer unglaublichen Intelligenz. Hier wurden vor allem die Neurosen gut ausgearbeitet. Der Ton ist bei ihr gewählter und die Atmosphäre zwar manchmal beklemmend, jedoch ruhiger.
    Und dann hätten wir hier noch "13". Hier stürmen wirre Gedanken, Ängste und Schmerzen auf den Leser ein, die man anfangs nur schwer zuordnen kann. Man blickt quasi in den irren Geist einer Verrückten.
    Doch dieser Horror-Thriller besticht nicht nur mit seinen Charakteren, sondern auch durch seine Komplexität und vor allem durch den facettenreichen Schreib- und Erzählstil.
    Der Schreibstil ist flüssig, direkt, derb, weist aber auch gleichzeitig an vielen Stellen literarische Züge auf, während der Erzählstil bildhaft und atmosphärisch ist und Bilder im Kopf erzeugt.
    Für wen sich das jetzt nach Kindergarten-Horror anhört, irrt gewaltig. Hier wird gemetzelt was das Zeug hält.
    "Es schmatzte und knirschte, während sie im Bauch des Mannes wühlte.
    Klatschend fielen Gedärme, Milz, Leber, Nieren neben ihm auf den Boden und verbreiteten einen abstoßenden Gestank.
    Sie räumte ihn aus, brachte das Weiche, Stinkende zum Vorschein. Mit den Gedärmen umschlang sie Arme, Beine und Hals.
    Die Nieren, die Leber und das Herz jedoch, die verzehrte sie mit gierigen Bissen.
    Roh und blutig."
    (S. 40)
    Dieser Horror-Thriller ist von Anfang bis Ende dermaßen spannungs- und tempogeladen, sodass man an diesem Buch klebt wie das Blut auf den Wänden in diesem Roman. Das Ende ist stimmig und konnte mich mit einer unerwarteten Wendung überraschen.
    Weshalb trotzdem "nur" 4 Sterne? Weil hier das Lektorat ordentlich geschlampt hat, anders kann man das leider nicht bezeichnen. Ich bezweifle stark, dass hier überhaupt lektoriert wurde. Normalerweise drücke ich bei SP-Autoren und kleinen Verlagen ein Auge zu, doch hier war es schon nicht mehr schön anzusehen, geschweige denn auszuhalten.
    Bei einem so atmosphärischen und temporeichen Horror-Thriller wie diesem, sind so eine Vielzahl von grammatikalischen Schnitzern und Flüchtigkeitsfehlern mehr als nur nervtötend. Dadurch bricht nämlich nicht selten die Atmosphäre, Spannung und auch das Tempo in sich zusammen.
    Fazit:
    Dieser Horror-Thriller bescherte mir gruselig-ekelhafte Lesestunden vom Feinsten. Ich konnte und wollte das Buch, trotz oftmalig genervten Augenrollen bezüglich der Lektoratsverfehlungen, nicht vor Ende aus den Händen legen. So ein intensives Kopfkino mit Herzklopfen hatte ich schon lange nicht mehr und es ist ein Wunder, dass ich mir vor Spannung nicht die gesamten Nägel abgekaut habe.
    M. H. Steinmetz katapultierte sich damit definitiv auf die Liste meiner Lieblingsautoren im Genre Horror.
    © Pink Anemone
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Ausgaben von Dreizehn

Taschenbuch

Seitenzahl: 666

E-Book

Seitenzahl: 666

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