Die Vegetarierin

Buch von Han Kang

  • Kurzmeinung

    Farast
    Abgebrochen, einfach nicht mein Buch.
  • Kurzmeinung

    Scartaka
    Faszinierender Text, der jedoch teilweise schwierig zu Lesen ist.

Bewertungen

Die Vegetarierin wurde insgesamt 55 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Meinungen

  • Abgebrochen, einfach nicht mein Buch.

    Farast

  • Faszinierender Text, der jedoch teilweise schwierig zu Lesen ist.

    Scartaka

  • Heftig, verstörend, deprimierend und bewegend. Bilder, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt.

    mondy

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Vegetarierin

    Ich habe letztlich das Buch "Die Vegetarierin" von Han Kang gelesen. Es ist wahnsinnig gut zu Lesen und hat einen sehr flüssigen Schreibstil der mir von Anfang an sehr gut gefiel. Besser als "Disorientation" von Elaine Hsieh Chou. Bei "Disorientation" war ich mir zunächst nicht sicher ob es am Schreibstil der Autorin liegt oder schlicht an der Übersetzung vom Koreanischen.
    Jedoch muss ich sagen, dass sich beide Texte in dem Sinne ähneln, da beide auf die schwierigeren sozialen Situationen, welche aus den Gegebenheiten der Kultur in Südkorea eingehen und die Leser dabei die Figuren begleiten wie diese durch ihre verschiedenen Entscheidungen, ob nun gut oder schlecht, gehen.
    "Die Vegetarierin" fand ich von diesem sozialen Aspekt sehr interessant geschrieben, welches die Themen die das Buch anspricht jedoch nicht leicht zu verdauen macht. Einige Szenen im Text ließen mich kurz stoppen und nachdenken und das obwohl es sich so gut und flüssig liest. Den Text hatte ich dennoch nach knapp zwei Tagen verschlungen.
    Im Text sind einige Trigger vorhanden, wie häusliche Gewalt, sexuelle Thematiken, Essstörungen etc. Alles dieser Dinge gehen von der Entscheidung der Hauptfigur ab, welche jedoch nicht wirklich selbst spricht, sondern in drei Kapiteln durch die Augen ihrer Angehörigen (Ehemann, Schwager, Schwester) beschrieben wird. Sie selbst "spricht" nur in den kurzeren kursiv geschriebenen Abschnitten, welche jedoch sehr mysteriös anklingen.
    Jedenfalls hat mir das Buch recht gut gefallen auch wenn es ein etwas schwierigerer Text war. Ich möchte mich auf jeden Fall weiter mit koreanischer Literatur beschäftigen und noch andere Romane koreanischer Autoren kennenlernen
    Und ja das Cover ist bei näherer Betrachtung sehr verstörend, aber damit passt es zum Inhalt des Buches..
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  • Rezension zu Die Vegetarierin

    Han Kangs kleines Büchlein mit 250 Seiten und den Maßen 19,2/11,6/1,8 cm kann ich nicht jedem/jeder/ Leser/in empfehlen. Sollten Sie sich in psychiatrischer Behandlung befinden, lassen sie die Hände von dem Büchlein, es ist literarischer Sprengstoff.
    Aus drei Perspektiven wird das Leben einer jungen Frau, der Südkoreanerin Yong-Hye erzählt. Es bräuchte keinen direkten Bezug auf die gesellschaftlichen Verhältnisse Südkoreas, erschütternd ist die Erzählung allemal: ein unscheinbarer Mann sucht sich so nebenbei unscheinbaren, von allen übersehende Ehefrau. Eine solche Ehe muss gut verlaufen: Nach fünf Jahren Ehe: Da es keine Liebesheirat gewesen war, konnte es ihnen auch nicht passieren, dass ihre Leidenschaft abkühlte und sie in Gleichgültigkeit und Langeweile versinken. Doch Yong-Hye hat einen Traum, für ihren Ehemann und ihre gesamte Verwandtschaft beginnt der Alptraum. Yong-Hye isst keine fleischlichen Produkte mehr. Ist das Nichtragen des BHs eine versteckte Botschaft Yong-Hyes?
    Aus der Fessel der Ehe befreit wird Yong-Hye zum Objekt sexuellen Begierde ihres Schwagers, mit Vorliebe für florales Bodypainting, bis seine Frau die Männer mit den Zwangsjacken kommen lässt. Seine Frau hat für seine künstlerischen Ambitionen einfach kein Verständnis.
    Der dritte Teil spielt in der Psychiatrie, ein "apokalyptischen" Kapitel. Besucherin die Schwester. Die emotionale Wucht der Ereignisse ist in einfachen Text verpackt, das macht das Büchlein umso mehr betroffen.
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  • Rezension zu Die Vegetarierin

    Han Kang - Die Vegetarierin
    Erschreckender Leidensweg
    Ja, und auch dieses Buch möchte ich wieder als ein Jahreshighlight bezeichnen. Erstaunlich, jetzt das dritte in Folge. Ich bin hin und weg. Ein Wahnsinnsteil. So ein Wahnsinnssog. Diese intensive und den Leser so tief treffende Art des Umsetzens. Ich verstehe auch diese verschiedenen Arten dieses Buch zu sehen und zu bewerten. Entweder du liebst es, oder du kannst absolut nichts damit anfangen. Ich gehöre zu denen, die dieses hypnotisierende Werk lieben.
    Jetzt muss ich leider eine S P O I L E R Warnung aussprechen. Um dieses umfassende Werk, und das bei den wenigen Seiten, in meinen Augen korrekt zu beschreiben, muss ich leider einiges verraten.
    Zum Inhalt: Am Beispiel einer jungen Frau und ihrem verstörenden und sehr betroffen machenden Leidensweg sehen wir was Traumata in frühen Jahren bewirken können. Yong-Hye und ihre Geschwister müssen einen zur Gewalt, psychisch und physisch, neigenden Vater ertragen. Darunter leiden besonders die Schwestern Yong-Hye und In-Hye. Yong-Ho, der Bruder, kann die Gewalt, die er zu Hause erlebt, gewaltausübend an anderen ausleben. Den Schwestern ist diese Möglichkeit nicht gegeben. Schon in jungen Jahren hat Yong-Hye suizidale Gedanken, die sich durch ihre medizinische Nichtbehandlung natürlich manifestieren. Als sie dann Chong heiratet um der Hölle zu Hause zu entkommen, wird es nicht besser. Chong ist ein gefühlskalter und egoistischer Mann und durch die Kälte zu Hause fängt sie irgendwann an eigenartige Träume zu haben und sehr wenig zu schlafen. Letzteres bewirkt dann ein Zunehmen der Symptome und es entwickeln sich Wahnvorstellungen. Durch die eigenartigen und wahnhaften Träume beeinflusst, entschließt sich Yong-Hye kein Fleisch und keine sonstigen tierischen Produkte mehr zu essen. Bei einem Familientreffen endet alles in einem Fiasko und für Yong-Hye in einem ersten Psychiatrieaufenthalt. Nach der Entlassung aus der Psychiatrie und der Trennung von ihrem Mann lebt Yong-Hye erstmal wieder auf, bleibt aber seltsam und trifft auf den anderen Exzentriker der Familie, ihren Schwager, den Künstler. Beide nähern sich an und haben ein seltsames und gleichzeitig wunderschönes Intermezzo, sehr sinnliche Bilder von mit Blumen bemalten Körpern. Aber auch dem kurzen Aufblühen ist kein gutes Ende beschieden und das Drama geht weiter.
    Einerseits ist das Buch für mich eine Beschreibung, wie ein in jungen Jahren erlebtes Trauma einen Menschen verändern/krankmachen kann, andererseits ist es für mich ebenso eine Kritik an einem patriarchalen System, in dem Frauen einfach nur zu funktionieren haben. Auch das Thema Selbstbestimmung spielt eine große Rolle, obwohl ich das differenziert sehe, man sollte sich fragen ob diese Gedanken aus gesunden Köpfen kommen. Wenn ein psychisch Gesunder Dinge für sich entscheidet, dann ist das so, psychisch Erkrankten aber sollte geholfen werden wieder klarer zu denken.
    Eine in drei Erzählsträngen gehaltene und von drei Personen (Chong, der Ehemann/der Schwager/die Schwester In-Hye) erzählte Geschichte, die in einfachen Worten einen sehr starken Sog erzeugt. Eine interessante Autorin, die man sich definitiv merken muss.
    Bitte unbedingt Lesen.
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  • Rezension zu Die Vegetarierin

    Mir ging es mit diesem Buch wie @Marie. Es war für mich schwer greifbar. Daher habe ich drei Sterne gegeben, die bei mir wahlweise "gute Unterhaltung" oder "unschlüssig" bedeuten. In diesem Fall trifft unschlüssig zu.
    Mir fällt es dementsprechend schwer, meine Meinung wieder zu geben.
    An der asiatischen Literatur als solches, die durchaus fremd oder verstörend wirkt, liegt es nicht, denn ich mag z.B, Mo Yan, Murakami oder Abe Kobo sehr gerne.
    (M)ein Deutungsversuch:
    Magersucht war in meinen Augen nicht das zentrale Thema. Ich habe zumindest keine kritische Betrachtung einer Eßstörung spüren können. Oder soll ich die Geschichte so interpretieren, dass der Verzicht auf Fleisch, der in Südkorea per se verdächtig ist, weil Anzeichen eines indivuellen Lebensstils, zu Anorexie führen kann? Eigentlich ist es aber doch die Vegetarierin, die als einzige konsequent versucht, aus dem starren Korsett der Traditionen auszubrechen. Am Ende ist sie auf eigentümliche und letztendlich morbide Art freier als ihre ganze Verwandschaft.
    Ihre Sippe ist im Grund psychisch "krank", weil sie es nicht schafft, die eingerosteten Strukturen zu hinterfragen, sondern ständig versucht, Yong-Hye zu kontrollieren und ihr den eigenen Willen aufzuzwingen.
    Den Ansatz, dass der Roman genauso in Europa hätte spielen können, kann ich daher nicht unterschreiben.
    Für mich sind die gesellschaftlichen Normen Südkoreas ganz wesentlich für den Verlauf und das Ende der Geschichte.
    Das Buch ist tragisch, aber seltsamerweise bin ich trotzdem distanziert geblieben.
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  • Rezension zu Die Vegetarierin

    »Bevor meine Frau zur Vegetarierin wurde, hielt ich sie für nichts Besonderes. Bei unserer ersten Begegnung fand ich sie nicht einmal attraktiv. Mittelgroß, ein Topfschnitt, irgendwo zwischen kurz und lang, gelbliche unreine Haut, Schlupflider und dominante Wangenknochen. So fühlte ich mich weder von ihr angezogen noch abgestoßen und sah daher keinen Grund, sie nicht zu heiraten.«
    Yeong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht beflissen seinem Bürojob nach und hegt keinerlei Ambitionen. Sie ist eine zwar leidenschaftslose, aber pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird jäh gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich fortan ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt entfernt. »Ich hatte einen Traum«, so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Doch damit nicht genug. Bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet....(Klappentext)
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    Der Titel des Buches ist nicht ganz korrekt und sollte eigentlich "Die Veganerin" heißen, denn Yong-Hye beschließt von einem Tag auf den anderen keinerlei tierischen Produkte mehr zu essen. Der Grund - sie hatte einen Traum.
    Im ersten Teil wird dies aus der Sicht ihres Mannes erzählt und das auf erschreckende kalte Art und Weise. Im Grunde sorgt er sich nur welche Auswirkungen das Ganze auf ihn hat. Yong-Hye kommt nur selten zu Wort, dafür sind diese, in Kursivschrift gehaltenen Passagen, umso gewaltiger und verstörender. Dadurch wird klar, dass der Schmerz viel tiefer sitzt, bereits in ihrer Kindheit begann zu reifen und sie nun knapp vor dem Abgrund steht. Es ist eine Rebellion ihrerseits gegen die Welt und gegen sich selbst, die sich in einer krankhaften Obsession manifestiert.
    Der zweite Teil des Buches wird aus der Sicht ihres Schwagers Han-Kang erzählt, einem erfolglosen Videokünstler und ebenfalls Gefangener seiner selbst. Auch er hegt eine geheime Obsession. Er fühlt sich vom Mongolenfleck seiner Schwägerin sexuell angezogen und diese Leidenschaft scheint Überhand zu nehmen und lässt ihn alles andere vergessen, bis er dieser Leidenschaft nachgibt und seine Schwägerin Yong-Hye dadurch in den Abgrund reißt.
    Der dritte Teil wird aus der Perspektive von In-Hye erzählt, der Schwester von Yong-Hye und Gattin Han-Kang's.
    Der physiche und psychische Zustand von Yong-Hye hat sich mittlerweile stark verschlechtert und sie wurde in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. In-Hye steht weiterhin zu ihr, besucht sie regelmässig und versucht ihr Bestes ihre Schwester in die reale Welt zurückzuholen. Der Leidensweg ihrer Schwester lässt In-Hye über ihr eigenes Leben nachdenken, sowie über ihren eigenen Wunsch vor Allem flüchten zu wollen. Auch hier wird klar, dass sie eine Gefangene ihrer selbst ist.
    Dieses Buch ist keineswegs leicht zu lesen, behandelt es doch Themen wie Magersucht, krankhafte Obsessionen, welche Auswirkungen diese auf die Mitmenschen haben und zwar mit all den Gefühlen wie Schuld und Ohnmacht. Es erzählt wie einem Gefühle in den Abgrund reißen können und sich in verstörenden Handlungen äußern, welche nur für den Betroffenen selbst als logisch erscheinen, sowie vom Wunsch verschwinden, bzw. etwas anderes sein zu wollen.
    Die Autorin bedient sich hierbei einer flüssigen, aber sehr ungeschönten Sprache und lässt den Leser direkt in die Abgründe einer kranken Seele blicken. Dies ist mitunter verstörend, provozierend und vor allem heftig.
    Ebenso wird die Hilflosigkeit von Betroffenen, sei es von den Erkankten selbst, als auch die der Außenstehenden, thematisiert.
    Obwohl dieses Buch auch Einblicke in die koreanische Lebensweise gibt, könnte diese Geschichte ebenso in Europa angesiedelt sein.
    Betrachte man nur die vielen Patienten/Innen auf Psychosomatischen Krankenstationen.
    Fazit:
    Obwohl dieses Buch teilweise verstörend, provozierend und abgründig ist, übte es doch einen merkwürdigen Sog auf mich aus (oder etwa gerade deshalb?).
    Man blickt hier hinter die Fassade einer kranken Seele und das auf eine sehr heftige und ungeschönte Weise.
    Das Buch ist zwar aus literarischer Sicht vielleicht nicht ungewöhnlich, aber vom psychologischem Standpunkt aus betrachtet einfach top.
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  • Rezension zu Die Vegetarierin

    Kurzbeschreibung:
    Yeong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht beflissen seinem Bürojob nach und hegt keinerlei Ambitionen. Sie ist eine zwar leidenschaftslose, aber pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird jäh gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich fortan ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt entfernt. »Ich hatte einen Traum«, so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Doch damit nicht genug. Bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet. *Quelle*
    Zur Autorin:
    Han Kang wurde in Gwangju, Südkorea, geboren. 1993 debütierte sie als Dichterin, ihr erster Roman erschien 1994. Für ihr literarisches Schreiben wurde sie mit dem Yi-Sang-Literaturpreis, den Today’s Young Artist Award und dem Manhae Literaturpreis ausgezeichnet. Derzeit lehrt sie kreatives Schreiben am Kulturinstitut Seoul.
    Meinung:
    Da über diesen Roman recht kontroverse Meinungen vertreten werden und mich die Thematik interessiert hat, musste ich dieses Buch lesen, um mir selbst eine Meinung darüber bilden zu können. Die Geschichte spielt in Südkoreas Hauptstadt Seoul, setzt im Februar ein und verläuft mit Zeitsprüngen über drei Jahre. Die Idee, eine Frau zur Vegetarierin werden zu lassen, mag auf den ersten Blick nicht spektakulär erscheinen. Doch wie Han Kang dies in ihrem Roman umsetzt, ist regelrecht verstörend, denn alle agierenden Charaktere, nicht nur Yong-Hye, tragen gewisse Eigenarten mit sich herum, die allesamt irgendwann ausbrechen.
    Die Südkoreanerin Yong-Hye ist seit fünf Jahren mit Chong verheiratet und Hausfrau. Ihr bisheriges Leben endet jäh, als sie aufgrund eines Traums beschließt, Vegetarierin zu werden. Yong-Hye ist ein stiller und zurückhaltender Charakter, bis sie aufhört, Fleisch zu essen. Danach fängt sie an, aufzubegehren und lässt sich in keinster Weise mehr etwas vorschreiben. Dadurch ändert sich ihr Leben völlig, aber auf eine tragische Art und Weise.
    Ihr Ehemann Chong ist ein sehr bequemer Zeitgenosse, der einem Bürojob nachgeht und für den seine Ehefrau nur da sein muss, ohne ihr irgendwelche Abwechslung bieten zu müssen. Chong kommt recht unsympathisch daher, denn seine Frau hat er nur aufgrund ihrer Durchschnittlichkeit geheiratet und auch sonst mag er es, sich selbst keine Probleme zu schaffen und geht jeder Herausforderung aus dem Weg. Daher bricht für ihn eine Welt zusammen, als Yong-Hye auf einmal aus dem bisher beschaulichen und bequemen Ehealltag ausbricht.
    Als Nebenfiguren agieren ausschließlich Familienangehörige. Vor allem Yong-Hyes Schwager (ein Videokünstler, der auf einmal ungeahnte sexuelle Obsessionen für seine Schwägerin entwickelt und sie für sein neuestes Kunstwerk gewinnen möchte) und ihre vier Jahre ältere Schwester In-Hye (sie kümmert sich trotz eines familiären Skandals am Ende um Yong-Hye) nehmen jeweils Schlüsselrollen ein.
    Der Roman ist in drei Abschnitte unterteilt. Im 1., "Die Vegetarierin", erzählt Ehemann Chong aus der Ich-Perspektive, wie seine Frau zur Vegetarierin wurde und welche Konsequenzen dies auf ihr Zusammenleben hat. Ebenso berichtet Yong-Hye aus ihrer eigenen Sicht (in kursiver Schrift), die Einblick in ihre verstörenden Träume, die sie veranlassen, kein Fleisch mehr zu essen, gibt. Der 2. Abschnitt, "Der Mongolenfleck", erzählt von den vorerst heimlichen Gefühlen und Obsessionen von Yong-Hyes Schwager in der 3. Person. "Bäume in Flammen", der abschließende 3. Abschnitt, wird aus Sicht von In-Hye ebenfalls in der 3. Person erzählt, die sich am Schluss um ihre schwerkranke Schwester kümmert.
    Han Kangs Roman bietet eine verstörende Geschichte, die aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird. Die Themen sind Selbstbestimmung, Träume, Unzufriedenheit in der Beziehung, aber auch unterdrückte Gefühle und Scham. Es bleibt dem Leser selbst überlassen, wie er für sich das Ende deutet, denn dieses wird recht offen gelassen. Han Kangs Schreibstil ist anspruchsvoll und driftet oftmals in poetische Bilder ab. Allerdings sind auch einige Passagen regelrecht abstoßend und vulgär, was zwar zur gesamten Geschichte passt, mir aber dann doch zuviel war.
    Fazit:
    Mit Die Vegetarierin hat Han Kang einen durchaus kontroversen Roman zu Papier gebracht, der trotz seiner nur 190 Seiten bleibenden Eindruck hinterlässt. Zwar ist das Grundthema auf den ersten Blick simpel, aber es steckt viel mehr dahinter und die Geschichte um Yong-Hye vermag es, verschiedenste Gefühle hervorzurufen.
    Wertung:
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Ausgaben von Die Vegetarierin

Hardcover

Seitenzahl: 250

Taschenbuch

Seitenzahl: 190

E-Book

Seitenzahl: 174

Hörbuch

Laufzeit: 00:04:40h

Die Vegetarierin in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die Vegetarierin (Details)
  • Englisch: The Vegetarian (Details)

Besitzer des Buches 79

Update: