Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt

Buch von Haruki Murakami, Annelie Ortmanns

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt

Geschenkausgabe im kleinen Format, bedrucktes Ganzleinen mit Lesebändchen. Tokyo, ferne Gegenwart: Zwischen Wirklichkeit und virtueller Realität. Datendiebstahl ist an der Tagesordnung: Einem genialen greisen Wissenschaftler ist es gelungen, bei einer Gruppe professioneller Datenfälscher eine Gehirnwäsche durchzuführen. Er entnimmt ihnen Informationen, die er in Gehirne von unwissenden Versuchspersonen einspeist. Der 35-jährige Held und Ich-Erzähler ist der Einzige, der die Prozedur überlebt. Fortan versucht er, die dunklen Machenschaften des Professors mit allen Mitteln zu durchkreuzen …
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Über Haruki Murakami

Der Japaner Haruki Murakami wurde als Autor von Büchern mit surrealistischen Elementen bekannt. Der 1949 in Kyōto geborene Sohn eines Lehrer-Ehepaares studierte an der Universität von Waseda Theaterwissenschaften und arbeitete nebenbei in einem Plattenladen. Mehr zu Haruki Murakami

Bewertungen

Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt wurde insgesamt 60 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Genreübergreifende tour de force, die alle Murakami-Ingredenzien enthält

    Abroxas

  • Über den gelassenen Übergang in eine andere Welt

    Aladin1k1

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt

    ### Inhalt ###
    Der namenlose Protagonist ist Kalkulator beim System. Für einen besonderen Auftrag muss er in ein geheimes schwer zugängliches Labor eines Professors, um dort einige Daten zu bearbeiten. Den wichtigsten Teil, das Shuffling, eine verbotene Berechnungsmethode, möchte er zuhause in seiner Wohnung auf die Daten des Professors anwenden. Nach getaner Arbeit wird er von den Semioten überfallen, den Gegnern des Systems. Die Enkelin des Professors kommt einige Zeit später in seine Wohnung und bittet ihn, sie nochmals zu ihrem Opa zu begleiten, da er sich in großer Gefahr befinde - die Welt hänge davon ab. Nach einer abenteuerlichen gefährlichen Irrfahrt unter der Erde gelangen sie zum Professor und unser namenloser Held muss erfahren, dass sein Gehirn Objekt eines schiefgelaufenen Experiments war, dass ihn bald den Kontakt zur bekannten Realität verlieren lässt.
    ### Meinung ###
    Eine sehr surreale Welt, in die uns Murakami da abtauchen lässt. Wir sind Zeuge des steten Wechsels zwischen den Welten oder Realitäten, in denen der Protagonist sich aufhält. Die eine Welt ist die uns bekannte Welt in irgendeiner Stadt in Japan, naja, auch hier und da mit sonderbaren Gestalten gespickt. Die andere Welt ist eine seelenlose von einer hohen Mauer umgebenen Welt, das "Ende der Welt", in der die Menschen keine Schatten haben.
    Der Hauptcharakter betrachtet seinen nahenden Übergang in die andere Welt, in das "Ende der Welt" sehr gelassen, lässt dabei sein Leben Revue passieren. Auf der einen Seite hängt er an seinem wirklichen Leben, auf der anderen Seite liebt er das begrenzte, eingeschneite Ende der Welt, die Fantasiewelt in seinem Kopf. Seine letztendilche Entscheidung hat etwas gelassenes, surreales und trauriges zugleich. Ich vermute, der Roman steht metaphorisch für einen watteweichen geistigem Übergang, vom Leben zum Tod, von geistiger Klarheit zur geistigen Umnachtung oder für irgendeine Art von Abschied.
    ### Fazit ###
    Surreale Geschichte über eine geistige Veränderung. Gelassene, fast gleichgültige Erzählstimme.
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  • Rezension zu Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt

    >Gewöhnungsbedürftig!<
    Und damit meine ich zu einem den Aufbau, der in zwei konstant gegliederten Strängen abläuft und darüber hinaus die fiktive Handlung.
    Diesmal ist es nicht der magische Realismus, sondern pure Phantasie mit einem Hauch Wirklichkeit, darauf sollte sich der Leser einstellen.
    Ich wusste es nicht, lese ja meist den Klappentext nicht, und hatte zunächst meine Schwierigkeiten mit dem Roman, vor allem mit dem Strang
    >hard-boiled wonderland<, der zudem noch wie ein Abenteuerroman aufgebaut ist, was ich gar nicht gerne lese. Grundsätzlich würde ich behaupten, dass Murakami seine Probleme mit dem Spannungsbogen hat, durch seine eher kühle Sprache und distanzierte Herangehensweise, kann er keine großen Emotionen vermitteln. Die Dialoge sind dazu zu flach, ohne menschliche Hektik oder Aufregung, meist geht die Spannung unter.
    Aber diese Ebene hätte es gebraucht.
    In >hard-boiled wonderland< ist der Protagonist Kalkulator des
    Systems, der Gegenpol ist die Fabrik, beide Mächte bekriegen sich um eine neue Art von Datensicherung, die irgendwie durch Gehirnmanipulation stattfindet – verstanden habe ich das Ganze nicht, spielt aber auch keine große Rolle. Also dieser Protagonist kommt in die Situation von beiden gejagt zu werden, nur der Professor, der diese Speicherart erfunden hat, hilft ihn ein wenig … Also wie gesagt, ein wenig unspektakulärer und dafür ein bisschen echter – täten dem Roman gut.
    >Manchmal glaube ich, dass jeder von uns früher an einem anderen Ort gelebt und ein ganz anderes Leben geführt hat. Und aus irgendwelchen Gründen haben wir das alles vollkommen vergessen und leben jetzt, ohne davon zu wissen.<
    So – der andere Strang >Das Ende der Welt<, das ist wieder der
    Murakami, das was er kann, ruhig, ausgeglichen, leise – diese Welt liest sich insgesamt besser und ist die rein unbewusste Ebene des
    Protagonisten, dorthin muss er fliehen und es dauert recht lange, bis dieser das kapiert, der Leser ist ihm da schon einige Schritte voraus.
    >Die Gestalt der Welt hängt ab von der Art und Weise, wie sie gesehen wird.<
    Zum Schluss obwohl beide Stränge nie zusammen kommen, hat man dennoch ein tolles Leseerlebnis, weil sie sich ineinander fügen – er kann nicht außerhalb seiner begrenzten Welt leben!
    > “Kann ich auch mit hinein in deine begrenzte Welt?“ […]
    „Jeder kann hinein, und jeder kann sie wieder verlassen […] Nur bitte beim Hereinkommen die Schuhe gut abtreten, und beim Verlassen die Türe schließen.“<
    Da man am Ende noch einige Tage das Gelesene durch den Kopf gehen lässt, weil man noch mit den Gedankengängen spielt, erhält der Roman von mir 4 Sterne, auch wenn mir der Part >hard-boiled wonderland< so gar nicht gefallen hat.
    >Was man gibt, stimmt nicht mit dem überein, was der andere braucht.<
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt

    Diese Rezension bezieht sich auf das Hörbuch zu Hard-Boiled Wonderland, zu dem ich leider keine extra Rezension schreiben kann. Es handel sich um diese Ausgabe: klick.
    Ein unausweichliches Kopfkino
    Wie Haruki Murakamis 30-jähriger Roman „Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt“ den Kopf zum Laufen bringt und Grenzen verwischen lässt.
    Schon nach wenigen Zeilen, die David Nathan volle, ruhige Stimme liest, ist die charakteristische Klangfarbe von Captain Jack Sparrow zu erkennen. Unverwechselbar, sodass man sich kurzzeitig in Disneys „Fluch der Karibik“ wähnt, um gleich darauf wieder in die dicht aneinandergereihten Worte einzutauchen um die vorgelesenen Laute zu Welten werden zu lassen.
    Surreale Welten, deren ernsthafte, wissenschaftliche Erklärung die Lesenden beinahe dazu bringt, an sie zu glauben.
    Da gibt es einmal den Protagonisten im „Hardboiled Wonderland“, einen beruflichen Rechner, der beim „System“ arbeitet und dessen Leben in mehr oder weniger ruhigen Bahnen verläuft. Bis er an einen geheimen Auftrag erhält, der darin endet, dass sich der Hauptcharakter bedroht, verfolgt und auf einmal mit einem Einhornschädel im Gepäck auf der Flucht wiederfindet.
    Und dann ist da noch die andere Welt, das „Ende der Welt“, in der sich viele Parallelen zur ersten Welt finden, jedoch zusammengewürfelt und neu gestrickt. Das hier lebende andere Ich des Protagonisten versucht, seinen Schatten zurück zu bekommen, einen Ausgang aus der von einer riesigen Mauer umgebenen Stadt zu finden und alte Träume zu lesen während das das Hardboiled-Wonderland-Ich langsam in Verzweiflung gerät.
    Doch wie passen diese zwei Welten zusammen und ineinander?
    Während des Hörens sorgen diese vermeintlich zusammenhangslosen Geschichten im Verlauf für immer häufigere Déjà-Vus, werfen währenddessen jedoch auch mehr Fragezeichen in meinem Kopf auf. Und während das Hirn rattert rollt die Kugel der Spannung zunächst gemächlich weiter und wird dann immer schneller. Der Protagonist schließe ich bald ins Herz und ganz selbstverständlich wird er ausführlich bedauert, bewundert und angespornt. Ich leide regelrecht mit ihm, während er von einer Misere in die nächste tritt und dies alles genügsam über sich ergehen lässt.
    Zudem ist jede Welt für sich genau abgesteckt und strukturiert, mit eigener Logik und eigenen Gesetzen. Doch das von Murakami Beschriebene scheint so abstrakt, dass das Gefühl eines andauernden Tagtraums entsteht. Auch die fehlende namentliche Benennung jeder einzelnen Figur verstärkt diesen Effekt noch einmal. Dann laufen wir der „Bibliothekarin“ durch die Gegend, suchen den „Onkel“ und lassen uns von dem „Kleinen“ einschüchtern. Wir sind dem Geschehen ganz nah, und doch bleibt es eine Geschichte, die nacherzählt und fantastisch ist.
    Zwar muss ich zugeben, dass meine Begriffsfähigkeit leider nicht soweit reicht, als dass ich jedem wissenschaftlichen Exkurs im Hörbuch hätte folgen können. Dennoch hat die Geschichte mich eingesponnen und nicht mehr losgelassen. Ich, als Murakami-Einsteigerin, habe nach diesem Roman mit seinem klaren und unwirklichem Einfallsreichtum eindeutig Blut geleckt und freue mich schon auf das nächsten Gedankenfilm, den Haruki Murakami mir bescheren wird.
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Ausgaben von Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt

Taschenbuch

Seitenzahl: 736

Hardcover

Seitenzahl: 506

E-Book

Seitenzahl: 737

Hörbuch

Laufzeit: 00:17:39h

Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt in anderen Sprachen

  • Deutsch: Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt (Details)
  • Englisch: Hard-Boiled Wonderland (Details)
  • Japanisch: Hard-Boiled Wonderland and the End of the World (Details)

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