Manhattan Beach

Buch von Jennifer Egan, Henning Ahrens

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Manhattan Beach

Tauchen Sie ein in das vibrierende New York der 30er und 40er Jahre, folgen Sie einer unvergesslichen Heldin in eine Zeit, in der alles auf dem Spiel steht. New York – von der Marinewerft in Brooklyn zu den schillernden Nachtclubs in Manhattan, von den Villen auf Long Island zu den Absteigen in der Bronx. 1942 sind die Männer an der Front, die Frauen stehen in der Fabrik. Aber Anna möchte ein besseres Leben. Seitdem der Vater verschwunden ist, sorgt sie für ihre Mutter und die pflegebedürftige Schwester. Während Anna den Vater nicht vergessen kann, verfolgt sie bestimmt ihren großen Traum: Unter die gigantischen Kriegsschiffe an den Docks möchte sie tauchen, um sie zu reparieren. Ein Beruf zu gefährlich für eine Frau – genauso wie die New Yorker Unterwelt, in der sich die Spur ihres Vaters verlor. Der Pulitzer-Preisträgerin und New York Times-Bestsellerautorin Jennifer Egan ist ein Meisterwerk mit erzählerischem Sog, mitreißender Atmosphäre und unvergesslichen Figuren gelungen – ein großes Zeitpanorama! »Meisterhaft und voller Zauber, ein Pageturner!« The New York Times »Bahnbrechend! Helden, mit denen man unweigerlich mitfühlt.« Chicago Tribune »Mitreißend, bewegend und nicht aus der Hand zu legen.« The Bookseller »›Manhattan Beach‹ wird Sie hineinziehen und auf seinen Wogen hinwegtragen.« The Guardian »Dieser Roman erschafft eine Welt, die mit all ihren Geheimnissen, Schattierungen und Sehnsüchten glänzend wahr erscheint.« Booklist
Weiterlesen

Bewertungen

Manhattan Beach wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

(0)
(6)
(3)
(0)
(0)

Meinungen

  • Eine grundsätzlich interessante Geschichte mit viel verschenktem Potenzial

    Naraya

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Manhattan Beach

    Anna Kerrigan verrichtet im 2. Weltkrieg in einer New Yorker Werft kriegswichtige, aber langweilige Arbeit und hat sich, nach dem sie die Kollegen bei der Arbeit beobachtet hat, in den Kopf gesetzt, als erste Frau zu der Tauchercrew zu wechseln, die unter Wasser Schiffsreparaturen vornimmt. Ihre Entschlossenheit trifft auf einige Widerstände, doch so schnell gibt sie nicht auf, schließlich ist sie Schwierigkeiten gewohnt.
    Als sie zwölf oder dreizehn war, verschwand ihr Vater spurlos und ließ sie mit ihrer Mutter und ihrer schwerbehinderten Schwester alleine zurück. Anna ist sicher, dass das irgendwie mit Dexter Styles zusammenhängen muss, dem Unterweltboss, für den der Vater öfter den Laufburschen gespielt hat und den sie einmal selbst kurz kennengelernt hat.
    So weit, so interessant die Grundlage. Das Tauchen spielt eine wesentlich geringere Rolle, als ich erwartet hatte, wobei die Tauchszenen wirklich gut geschrieben sind und auch andere nautische Elemente (von denen ich aber jetzt nichts verraten möchte, weil sie mich sehr überrascht haben) zu den besten Parts des Buches gehören.
    Was mich hingegen total angeödet hat, waren die Szenen, in denen Styles und seine Gangstertypen im Mittelpunkt standen. Es hat mich einfach null interessiert und wirkte manchmal auch ein bisschen zu gewollt auf hardboiled gebürstet. Und auch Annas persönliche Entwicklung hat mich nicht immer überzeugt, vor allem nicht ihr erneutes Zusammentreffen mit Styles, das in eine für mich total unpassende Richtung abdriftete.
    Manchmal ist die Autorin überdies ein bisschen zu verliebt in ihre eigene Sprachgewandtheit und versteigt sich in eher seltsamen Metaphernungetümen.
    Unterm Strich für mich so mittelprächtig - richtig tolle Passagen waren schon drin, aber nicht genug, dass es für eine mehr als durchschnittliche Bewertung reicht.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Manhattan Beach

    Der Nachtclub-Besitzer Dexter Styles lebt samt Familie und Personal in einem Haus direkt am Strand. Männer wie er haben früher Alkohol geschmuggelt. Seine Geschäftspartner lädt er zu sich nachhause ein, um Vertrauen aufzubauen. Familienväter halten sich an Regeln, signalisiert er ihnen damit. Auch Eddie Kerrigan nutzt diesen Code und bringt seine kleine Tochter Anna mit zum geschäftlichen Treffen in der Strandvilla. Der soziale Unterschied zwischen Unterwelt-Boss und seinem Laufburschen könnte nicht krasser sein. Die Kerrigans leben in den 30ern mit Anna und einer älteren behinderten Tochter in einer Mietwohnung im 6. Stock und kommen finanziell kaum über die Runden. Den Rollstuhl für Lydia müssen sie privat finanzieren. Anna und ihre Mutter Lydia verdienen zwar mit Näharbeiten etwas dazu; Eddie ist jedoch dringend auf die Aufträge angewiesen, die er als wandelndes Kassenbuch für Styles erledigt. Anna durchschaut die Beziehung der beiden Männer instinktiv, Eddie ahnt das und wird sie nie wieder mitnehmen zu einem Geschäftstermin. Eigentlich müsste Eddie besser verdienen; denn wenn es der Schifffahrt so schlecht geht wie jetzt, blühen in einem Hafen stets die krummen Geschäfte. Rückblicke zeigen, wie Eddies Karriere als Berufsspieler und Varieté-Künstler begann, wie er dabei seine Frau kennenlernte und wie sich sein Verhältnis zur heranwachsenden Anna entwickelte.
    Einige Jahre später hat Anna einen kriegswichtigen Job im Hafen von Brooklyn beim Bau des Schlachtschiffs Missouri. Kurz blitzt bei mir die Frage auf, wie Annas Mutter allein mit der behinderten Lydia zurechtkommt; denn Eddie ist nach dem Anfangskapitel einfach verschwunden. Weil die Werftarbeiter im Krieg sind, übernehmen Frauen ihre Arbeitsplätze, leisten auch schwere körperliche Arbeit. Tagsüber arbeiten die Frauen für die amerikanische Marine, nach Dienstschluss haben sie sich wieder den Normen jener Zeit zu unterwerfen. Eine unverheiratete Frau kann auf keinen Fall allein wohnen, bekräftigt Annas Mutter, als sie selbst New York verlassen will. Anna spielt das Maskottchen ihres Teams, ist respektlos und unpünktlich, als wolle sie ihre Entlassung provozieren. In einem Hafen ließe sich sicher auch anders Geld verdienen; Anna weiß nur noch nicht wie. Als sie den ersten Marinetaucher mit einem Kugelhelm sieht, malt sie sich dessen Arbeit unter Wasser aus und fragt sehnsuchtsvoll: „Ob sie uns das je erlauben?“ Berufstaucher bergen Leichen aus den Hafenbecken, Schrott aus den Schifffahrtsrinnen und führen unter Wasser Reparaturen an Schiffen aus. Obwohl Frauen für den Job nicht erwünscht sind, bewirbt Anna sich. Die Macht, eine wichtige Tätigkeit zu beherrschen und davon erzählen zu können, wird sie nicht wieder loslassen. Auch die Familie Styles bleibt vom Zweiten Weltkrieg nicht unberührt. Ihr Neffe wartet gerade auf seine Einschiffung nach Europa. Ein möglicher U-Boot-Krieg könnte direkt vor ihrem Haus stattfinden an der Einfahrtsrinne nach Manhattan.
    Jennifer Egan berichtet im Interview,
    Von „Manhattan Beach“ hatte ich erwartet, Anna als Berufstaucherin würde im Mittelpunkt stehen. Die Handlung entwickelte sich zwar anders als erwartet, aber für mich doch zu einem großartigen historischen New-York-Roman mit Anna als Verbindung gegensätzlicher Milieus. Sie stand mit einem Bein in der kriegswichtigen Wirtschaft, mit dem anderen auf Seiten der Unterwelt-Clans und ihrer Geheimnisse. In diese Welt irischer Gewerkschafter, italienischer Mafiosi und New Yorker Geschäftsleute führt Jennifer Egan ihre Leser und lässt ihre Figuren auf beiden Seiten einträgliche Geschäfte machen. Wie die Anfangsszene mit Dexter Styles bereits vermuten ließ, werden sich die Wege der Beteiligten noch einmal kreuzen. Die symbolische Bedeutung des Tauchens in die „Unterwelt“ für Anna erschließt sich am Ende ebenso wie die Rolle Eddies.
    Fazit
    Dass die Autorin Figuren einfach verschwinden lässt und mich im Unklaren darüber lässt, ob ich sie noch im Kopf behalten sollte, ist bei umfangreichen Romanen nicht mein Fall. Von dieser Hürde abgesehen, hat Egan mich mit ihrer peniblen Recherche und dem Schauplatz Marinewerft sofort eingefangen. Da die Spoilergefahr bei diesem Roman groß ist, sollte man sich einfach überraschen lassen, ohne vorher zu viel über „Manhattan Beach“ zu lesen.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Manhattan Beach

    Anna Kerrigan lebt mit ihrer Mutter und der behinderten Schwester Lydia 1942 in New York. Ihr Vater ist seit Jahren verschwunden. Die Männer sind an der Front und die Frauen übernehmen die Arbeit in den Fabriken und auf der Werft, so wie Anna. Als Anna einen Taucher beobachtet, setzt sie alles daran, Marinetaucherin zu werden. Sie möchte die Kriegsschiffe in den Docks unter Wasser reparieren. Eigentlich unvorstellbar und doch spielt die Zeit ihr in die Hände, denn immer mehr Männer wurden eingezogen.
    Die Weltwirtschaftskrise hat den Menschen zugesetzt und man macht sich nicht viele Gedanken, wenn man einen Job haben konnte. Da Annas Mutter sich um Lydia kümmern musste, nahm der Vater Gelegenheitsjobs an und geriet so an Dexter Styles, eine sehr zwielichtige Gestalt. Anna hatte Dexter früher mal getroffen. Dann war Eddie plötzlich verschwunden. Als Anna Dexter Styles wiedertrifft, macht sie sich auf die Suche nach ihrem Vater und bekommt es so mit der New Yorker Unterwelt zu tun.
    Das Buch liest sich sehr angenehm.
    Ich mochte Anna, die weiß was sie will und dafür kämpft, ihr Ziel zu erreichen. Dabei muss sie durchaus auch Rückschläge einstecken. Aber sie zeigt den Männern, was in ihr steckt. Auch die Suche nach ihrem Vater betreibt sie trotz der Gefahren zielstrebig. Aber auch die anderen Figuren sind interessant und authentisch dargestellt und so zeigen selbst Bösewichte schon mal auch eine nette Seite.
    Mit diesem Buch taucht man ein in das pulsierende Leben im New York der 30er und 40er Jahre. Es zeigt die überschäumende Lebensfreude und auch die Schattenseiten.
    Mich hat dieser Roman von Anfang an gepackt. Auch wenn es schon mal ein paar Längen gab, war die Geschichte dennoch spannend.
    Ein interessanter und spannender Roman, der mich gut unterhalten hat.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Manhattan Beach

    Eine starke Frau geht ihren Weg, in einer für ihre Zeit ganz und gar ungewöhnlichen Umgebung – diesen Eindruck hatte ich nach Kurzbeschreibung und war echt gespannt auf die Geschichte. Leider hat der Roman meine Erwartungen nicht erfüllt, nicht wegen der Inhalte, sondern der Art und Weise wie erzählt wurde.
    Anna ist mir zu keinem Zeitpunkt irgendwie nahe gekommen, aber schon ein interessanter, starker Charakter. Zur Zeit des zweiten Weltkrieges arbeitet sie auf einer Marinewerft in New York und als sie dort zum ersten Mal einen Taucher aus der Nähe sieht, steht für sie fest, das will ich auch. Die Beharrlichkeit und der Mut, mit dem sie ihr Ziel verfolgt nötigen Respekt ab, irgendwann auch ihren „Kollegen“ *g*. Neben Annas gibt es einen weiteren Handlungsstrang, der in die New Yorker Unterwelt führt und relativ großen Raum einnimmt. Über ihren Vater ist Anna als Kind einmal kurz mit dem Gangsterboss Dexter Styles in Kontakt gekommen und als junge Frau kreuzt sie erneut dessen Weg.
    Das hätte spannender Lesestoff sein können, denn die Autorin hatte im Prinzip eine gute Geschichte zu erzählen, mit interessanten Figuren und Schauplätzen in einem aufregenden historischen Kontext. Und doch habe ich mich über weite Strecken hindurch gequält, weil die Umsetzung meinen Geschmack so gar nicht getroffen hat.
    Für sich genommen, sind einzelne Passagen durchaus ansprechend erzählt, doch es fehlen fließende Übergänge, die das Ganze rund und stimmig machen. Teile der Handlung fand ich extrem unglaubwürdig und auch die Dialoge fühlten sich für mich nicht authentisch an. Genervt war ich von den unzähligen sperrigen Metaphern, die meinen Lesefluss zusätzlich beeinträchtigt haben. Teilweise waren sie so befremdlich, dass ich sie mehrfach gelesen habe um dem tieferen Sinn auf die Spur zu kommen – in der Regel vergeblich. Keine Ahnung, ob dafür die Autorin oder der Übersetzer verantwortlich zeichnet.
    Nicht nur das Bemühen um sprachliche Intensität wirkte auf mich künstlich und übertrieben, auch die Figuren und ihre Emotionen. Da kam bei mir einfach nichts rüber, kaum etwas passte. Sehr schade. Ich glaube nicht, dass ich ein weiteres Buch dieser Autorin lesen möchte, egal wie „hymnisch“ es besprochen und gelobt wird.
    Sicher kein schlechtes Buch, aber nur 2 Sterne von mir, weil mir das Lesen so gar kein Vergnügen bereitet hat.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Manhattan Beach

    Im Prinzip sind es drei Geschichten, die Jennifer Egan in ihrem Roman "Manhattan Beach" erzählt: die der jungen Anna, ihres Vaters Eddie und des Gangsterbosses Dexter. Angesiedelt sind diese Handlungsstränge in den 30er und 40er Jahren in New York, vor dem Hintergrund des zweiten Weltkrieges. Anna hat es satt, in der Marinewerft noch länger am Fließband zu stehen; Taucherin möchte sie werden und unter Wasser Schiffe reparieren. Was in dieser Zeit quasi unmöglich ist, Anna will es unbedingt als einzige Frau erreichen, um ihre Mutter und behinderte Schwester zu unterstützen. Die drei Frauen sind auf sich allein gestellt, denn 5 Jahre zuvor ist Annas Vater Eddie verschwunden, nachdem er jahrelang für den Gangsterboss Dexter Styles Botengänge erledigt hat. Anna stellt schließlich Nachforschungen an, um den Aufenthaltsort ihres Vater zu ermitteln und so werden alle drei Schicksale eng miteinander verwebt.
    Jennifer Egan kann schreiben, das steht außer Frage. Dennoch fällt es schwer, mit dem Roman und seinen Charakteren warm zu werden. Schon die Einordnung in ein Genre fällt schwer. Für einen Kriegsroman sind die Kriegshandlungen zu oberflächlich abgehandelt, sind nur schmückendes Beiwerk und Motor der eigentlichen Geschichte. Ein Familienroman, das dürfte noch am ehesten passen. Gegenüber stehen sich zwei Familien: Annas, eher ärmlich, durch die Behinderung der Schwester vereint und gespalten zugleich. Und der Familienclan um Dexter Styles, nach außen hin reich und glücklich, im Inneren zerrissen und chaotisch.
    Dexter Styles war am Ende tatsächlich auch der Charakter, den ich am meisten nachvollziehen konnte, der für mich am rundesten war. Er ist gefangen in einer Welt, die er selbst gewählt hat. Gleichzeitig sehnt er sich aber auch nach deren Zerstörung und einem Leben, das mehr zu bieten hat, das einen Einfluss hat auf die Zukunft der Gesellschaft. Anna wird zwar in allen Rezensionen und Pressestimmen als DIE starke Frau und Feministin gefeiert, aber leider konnte ich das nach der Lektüre von "Manhattan Beach" nicht bestätigen. Taucherin wird sie am Ende eigentlich nur, weil sie es sich in den Kopf gesetzt hat und ihrem Chef schöne Augen macht. In ihrem sonstigen Wesen und ihren Handlungen kann ich die starke Frauenfigur, die ich mir erhofft hatte, nur in Teilen erkennen. Sicherlich behauptet sie sich in einer schwierigen Zeit, aber das tun die anderen weiblichen Figuren auch, wenn auch auf ihre eigene Weise. Schade, mit Annas Figur wurde definitiv Potenzial verschenkt. Und Eddie? Was bleibt über Eddie zu sagen? Einen Schwächling, der nicht den Mut besitzt, seine behinderte Tochter so zu lieben, wie sie es verdient und der irgendwann einfach von der Bildfläche verschwindet. Nein, ich mochte ihn nicht, auch wenn er im Verlauf des Romans noch an Profil gewinnt.
    Sprachlich ist der Roman gut und präzise erzählt, allerdings hat er doch seine Längen. Die Arbeit in der Marinewerft, jeder Schritt beim Anziehen des Taucheranzuges oder ein Familienwochenende bei Dexter Styles. Alles wird in epischer Breite geschildert, ohne die Handlung großartig voranzubringen. Und das ist überhaupt ein Problem des Romans, denn im Grundsatz ist "Manhattan Beach" nur ein Ausschnitt aus einer großen Handlung, die wenigsten Stränge werden am Ende aufgelöst, zu vieles bleibt offen. Wer den Roman als genau dies akzeptieren kann, einen Ausschnitt aus mehreren Menschenleben in Kriegszeiten, der wird vermutlich seine Freude daran haben. Ich hingegen hatte mir einfach mehr von diesem hochgelobten Werk versprochen.
    Fazit: Ein sprachlich solider Roman mit Längen und verschenktem Potenzial
    Weiterlesen
  • Rezension zu Manhattan Beach

    Starke Figur!
    Klappentext (quelle amazon):
    Tauchen Sie ein in das vibrierende New York der 30er und 40er Jahre, folgen Sie einer unvergesslichen Heldin in eine Zeit, in der alles auf dem Spiel steht.
    New York – von der Marinewerft in Brooklyn zu den schillernden Nachtclubs in Manhattan, von den Villen auf Long Island zu den Absteigen in der Bronx. 1942 sind die Männer an der Front, die Frauen stehen in der Fabrik. Aber Anna möchte ein besseres Leben. Seitdem der Vater verschwunden ist, sorgt sie für ihre Mutter und die pflegebedürftige Schwester. Während Anna den Vater nicht vergessen kann, verfolgt sie bestimmt ihren großen Traum: Unter die gigantischen Kriegsschiffe an den Docks möchte sie tauchen, um sie zu reparieren. Ein Beruf zu gefährlich für eine Frau – genauso wie die New Yorker Unterwelt, in der sich die Spur ihres Vaters verlor.
    Anna Kerrington wächst als Kind um 1934 in New York auf. Der zweite Weltkrieg tobt, doch Anna hat andere Sorgen. Ihr Vater Eddie ist von einem Tag auf den anderen verschwunden und hat die Familie im Stich gelassen. Mutter Agnes und Anna kümmern sich alleine und liebevoll um die schwerstbehinderte Lydia. Als Anna älter wird, arbeitet sie in den Marinewerfts der Armee, in denen Schiffe gebaut werden. Anna ist genügsam, doch ihr grosser Traum ist es, als Taucherin ihr Geld zu verdienen. Sie lernt Dexter Styles kennen und ihr wird bewusst, dass sie ihn schon früher einmal zusammen mit ihrem Vater getroffen hat. Eddie war bei Dexter angestellt…weiss er, was mit ihrem Vater geschehen ist?
    Zugegeben … ich muss gestehen, dass ich etwas erschrocken bin, als ich das Buch aufgeklappt habe. Zwei Seiten mit Lob, und das vor dem Lesen des Lektüre.... von der " Los Angeles Times " bis zum " Guardian ". Gefolgt von einem längeren Interview, in dem die Autorin sehr ausschweifend über ihr Buch erzählt. Meiner Meinung nach etwas, das am Schluss eines Buches hingehört.
    Anna ist ohne Zweifel eine sehr taffe und überzeugende Figur. Hier merkt man, dass die Autorin sich bei der Charakterisierung sehr viel überlegt hat. Mir gefallen überzeugende Figuren und starke Frauen in Geschichten und Anna ist eine. Sie kämpft um ihr Recht, genau den Beruf, ihre Passion das Tauchen, ausüben zu dürfen wie die männlichen Bewerber des Tauchlehrganges.
    Die Geschichte ist sehr komplex mit vielen Figuren, Namen, Orte und Nebenhandlungen. Hauptsächlich werden drei Figuren, die den Mittelpunkt einzelner Stränge markieren, hervorgehoben. Anna, Vater Eddie und Dexter. Ich empfand es als anspruchsvoll zu folgen …teils auch, weil mich gerade der Strang um Dexter weit weniger mitgerissen hat als die beiden anderen. Ich empfand doch hie und da die Geschichte um die geschäftlichen Aktivitäten Dexters als etwas langatmig. Meiner Meinung nach, hätte man hier Überflüssiges und Aufbauschendes herausstreichen, und sich auf das Wesentliche konzentrieren können.
    Die ganze Geschichte spielt zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Wobei dieser weder zentral ist, noch gross thematisiert wird. Es wird ab und zu erwähnt, dass Männer eingezogen wurden und wofür die Schiffe gebaut werden, doch dies äusserst zurückhaltend. Grosse und intensive Kriegsgeschichten gibt es nicht.
    Lydia, die Schwester von Anna ist schwerstbehindert. Mich hat sehr berührt, wie die Beziehungen zwischen ihr und den Familienmitgliedern, Nachbarn und Arbeitskollegen des Vaters gezeichnet sind. Eddie, der Vater, hat grosse Schwierigkeiten die Behinderung seiner Tochter zu akzeptieren, schämt sich mit ihr in der Öffentlichkeit. Die Autorin hat durch einige gut geschriebene Passagen, das sehr subtil deutlich gemacht.
    Der Schreibstil ist sehr detailliert und teilweise ausschweifend. Man spürt jedoch die hervorragenden Recherchen. Sei es, wenn es um den Schiffbau geht, die Taucherausrüstung oder die Behinderung von Lydia.
    Eine Geschichte rund um eine zähe und kämpferische Frau, die etwas hätte gestrafft werden dürfen.
    Weiterlesen

Ausgaben von Manhattan Beach

Hardcover

Seitenzahl: 496

E-Book

Seitenzahl: 496

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

Manhattan Beach in anderen Sprachen

  • Deutsch: Manhattan Beach (Details)
  • Englisch: Manhattan Beach (Details)

Besitzer des Buches 17

Update: