Der letzte Schnee

Buch von Arno Camenisch

  • Kurzmeinung

    Squirrel
    Sprachlich sperrig, aber thematisch passend zum Verschwinden kleiner Bergdörfer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der letzte Schnee

Ein Winter in den Bündner Bergen. Was tun, wenn der grosse Schnee ausbleibt - und mit ihm die Gäste? Paul und Georg stehen wie jedes Jahr an ihrem alten Schlepplift, so schnell bringt den ordentlichen Georg nichts aus der Ruhe und den grossen Fabulierer Paul nichts zum Schweigen. Zu allem fällt ihm eine Geschichte ein, um das grosse Verschwinden aufzuhalten und die verkehrte Welt wieder ins Lot zu bringen. Er redet über die Kapriolen des Wetters und über das Glück des Lebens, er spricht über seine grosse Liebe Claire und über den Sohn, der macht, was er will. Er erzählt vom Leben in den Bergen, von Vorfahren und Vorbildern, von Sieg und Niederlage, Schule und Erziehung, und räsonniert über die zeitlosen Fragen nach Herkunft und Zukunft. Arno Camenisch beschreibt auf seine unverkennbar eigenwillige Art bildstark und präzise vom Ende und Verschwinden in einem Tal im Wandel der Zeit, während der Schlepplift im Hintergrund regelmässig rattert wie der Lauf der Welt.
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Bewertungen

Der letzte Schnee wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Sprachlich sperrig, aber thematisch passend zum Verschwinden kleiner Bergdörfer

    Squirrel

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der letzte Schnee

    Über den Autor:
    Arno Camenisch wurde 1978 im Kanton Graubünden geboren und lebt heute in Biel. Er hat zunächst eine Lehrerausbildung abgeschlossen und war lange auf Reisen durch Europa ehe er 2007 am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel studierte. Er schreibt Bühnenstücke, Lyrik und Prosa auf Deutsch und Rätoromanisch und hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u.a. den Eidgenösischen Literaturpreis und den Hölderlin-Förderpreis.
    (Quelle: Klappentext und Amazon)
    Buchinhalt:
    Ein Winter in den Bündner Bergen. Was tun, wenn der große Schnee ausbleibt – und mit ihm die Gäste? Paul und Georg stehen wie jedes Jahr an ihrem alten Schlepplift, so schnell bringt den ordentlichen Georg nichts aus der Ruhe und den großen Fabulierer Paul nichts zum Schweigen. Zu allem fällt ihm eine Geschichte ein, um das große Verschwinden aufzuhalten und die verkehrte Welt wieder ins Lot zu bringen.
    (Quelle: gekürzter Klappentext der Ausgabe von 2018)
    Das Buch umfasst 99 Seiten unterteilt in 8 durchnummerierte Kapitel.
    Meine Meinung:
    Sehr gekonnt lässt der Autor das Sterben eines kleinen Dorfs irgendwo in den Bergen durch die unablässigen Geschichten Pauls deutlich werden – banale Geschichten aus der Vergangenheit und der Gegenwart die alle verdeutlichen, dass die Zukunft eine andere sein wird. Der ausbleibende Schnee steht für die verschwindende Zukunft des kleinen Dorfs, der stetig ratternde alte Lift für die Welt, die draußen vor dem Tal ihren eigenen Gang geht und das Dorf am Rand vergisst.
    So weit, so gut – die Botschaft des Autors, die Aussage der Geschichte sind klar und deutlich. Ebenso die verwendeten Bilder und Metaphern. Warum hab ich mir dann mit der Geschichte doch etwas schwer getan? Eindeutig zuordnen kann ich das nicht.
    Zum einen mag es daran liegen, dass die beiden Protagonisten mir nicht wirklich sympathisch waren – der eine zu ordentlich, um nicht zu sagen ein spießiger Korinthenkacker, der andere ein Schwafler vor dem Herrn, der nicht eine Sekunde die Klappe halten kann. Aber ich hatte schon unsympathischere Protagonisten und trotzdem Spaß am Buch. Vielleicht waren sie nicht unsympathisch genug?
    Zum anderen liegt es sicherlich am Stil, den ich als sperrig und leicht unzugänglich empfinde. Normalerweise stört es mich auch nicht, wenn wörtliche Rede nicht gekennzeichnet wird – hier aber schon, da sie mitten im Fließtext beginnt oder endet. Und einen gewissen Anteil hat sicherlich das für die Geschichte stimmige Schwyzerdütsch eine Rolle gespielt. Das ist nicht vorherrschend oder dominant, taucht aber durch verwendete Wörter ständig auf. Das ist passend für die Charaktere und den Ort, reines Sprachdeutsch wäre ganz bestimmt unglaubwürdig, aber das hundertste Hüttli ging mir irgendwann auf die Nerven. Dieser Negativpunkt kann jetzt nicht dem Autor angelastet werden, denn der schreibt wohl in allererster Linie für das Schweizer Publikum – aber er fällt halt ins Gewicht bei einem fast dialektfreien deutschen Leser wie mir.
    Fazit:
    Nicht uninteressant und vom Aufbau her geschickt gemacht. Aber Lesen und sich einen Eindruck verschaffen muss jeder selbst. Wer allerdings von vorneherein Schwyzerdütsch nicht mag, sollte es besser lassen.
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Ausgaben von Der letzte Schnee

Hardcover

Seitenzahl: 104

Besitzer des Buches 4

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