Geheimnis in Rot

Buch von Mavis Doriel Hay, Barbara Heller

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Schöner, typischer "Who dun it" in typisch britischer Manier. Spannend mit interessanter Auflösung.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Geheimnis in Rot

Tante Mildred hat es schon immer geahnt: Die Verwandtschaft an Weihnachten zu versammeln ist keine gute Idee. Als der Familienpatriarch mit einer Kugel im Kopf gefunden wird, entbrennt an der festlichen Tafel ein Streit um sein Erbe. Dieser neuentdeckte Klassiker von Mavis Doriel Hay ist ein Muss für alle Krimifans und perfekt geeignet, von den eigenen Familiendramen an Weihnachten abzulenken. Das traditionelle Familienfest im Hause Melbury beginnt wenig beschaulich, als Sir Osmond von einem als Weihnachtsmann verkleideten Gast ermordet aufgefunden wird. Die Trauer der anwesenden Verwandtschaft hält sich jedoch in Grenzen, da Sir Osmond ein beträchtliches Erbe hinterlässt. Jedes der eingeladenen Familienmitglieder zieht seinen Nutzen aus dem Tod des Patriarchen – nur der Weihnachtsmann, der genug Gelegenheiten hatte, den alten Herrn ins Jenseits zu befördern, besitzt kein Motiv. Inmitten von Missgunst, Verdächtigungen und Abscheu stellt sich schließlich heraus: Es kann nicht nur einen verkleideten Weihnachtsmann gegeben haben.
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Bewertungen

Geheimnis in Rot wurde insgesamt 11 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Meinungen

  • Schöner, typischer "Who dun it" in typisch britischer Manier. Spannend mit interessanter Auflösung.

    Lavendel

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Geheimnis in Rot

    Der Mörder ist nicht immer der Gärtner
    Bei diesem Buch muss ich ausdrücklich einmal die Ausstattung loben, was für mich sonst eher zweitrangig ist. Doch hier ergeben physische Form und erzählerischer Inhalt ein äußerst stimmiges Ganzes. Wo findet man sonst noch eine so liebevolle Gestaltung - handliches Format, Soft-Einband, bedrucktes, griffiges Leinen, und ein dezent hintersinniges Einbandmotiv, Ton in Ton abgestimmt auf das Lesebändchen. Auch als physisches Objekt (und erst recht als (Weihnachts-) Geschenk ) überzeugt diese grandiose Wiederentdeckung des Klett-Cotta-Verlags.
    Inhaltlich bin ich mindestens ebenso positiv überrascht. Der Name der Autorin, Mavis Doriel Hay, sagte mir bislang gar nichts – ich möchte aber zu behaupten wagen, dass es sich hier um einen völlig und Unrecht vergessenen Klassiker aus den 30 er Jahren handelt.
    Erzähltechnisch haben wir es hier mit einem viktorianischen Briefroman zu tun, der ganz eindeutig von berühmten Vorbildern des Genres geprägt ist. Die Gesellschaftsschicht, die Dialoge, das Bemühen um möglichst wenig Aufsehen – all das gemahnt an Dorothy L. Sayers, mit der zusammen die Autorin ja angeblich studiert haben soll. Die eigentliche Erzähltechnik jedoch ist zu 100 Prozent von Wilkie Collins inspiriert. Wer die „Frau in Weiß“ mochte, wird von diesem Buch begeistert sein.
    Wie bei Collins werden auch hier im Nachhinein verschiedene beteiligte Personen gebeten, ihre Sicht der Dinge schriftlich zu schildern. Das sind hauptsächlich Familienmitglieder , aber auch Colonel Halstock, ein Freund der Familie, der dem eigentlichen Ermittler Rousden assistiert. Die Autorin arrangiert es geschickt so, dass die Berichte in eine chronologische Reihenfolge gebracht werden (obwohl zu verschiedenen Zeitpunkten abgefasst ). Dadurch, und durch die jeweils individuelle und ergänzende Sichtweise der Erzählenden, wird der Leser in die Lage versetzt, fleißig mitzuraten. Man hat also als Leser eine durchaus realistische Chance, auf die Lösung zu kommen. Allerdings ist die Autorin gewieft genug, ausreichend Überraschungsmomente einzubauen - ich gestehe, ich war die ganze Zeit über auf dem Holzweg!
    Über die Handlung an sich möchte ich nicht allzu viele Worte verlieren, da gerade bei dieser Art von Landhauskrimi die Gefahr besteht, zu viel zu verraten. Und ein Landhauskrimi erster Güte ist es! Es gibt ein geradezu klassisches Setting: der gestrenge Patriarch, ein heiß ersehntes Erbe, eine angestaubte Tante, eine allzu rührige Privatsekretärin, glückliche und unglückliche Erben, ein Mord im Arbeitszimmer, und ehrwürdige Bedienstete.
    Dass das Ganze auch noch an Weihnachten spielt, verleiht der Erzählung in meinen Augen ihre besondere Würze. Denn damals wie heute ist und war man darauf bedacht, sich angestrengt um Harmonie zu bemühen. Was nur selten gelingt!
    Die Geschichte wird für den Leser gleich mehrfach gefiltert: schon zum Zeitpunkt des ersten Erscheinens Mitte der 30er Jahre erzählte die Autorin von einer längst vergangenen Zeit, den „Goldenen Zwanzigern“. Diese Zeit wird äußerst überzeugend zum Leben erweckt, aber mit Farbtupfern. Telegramme, Chauffeure, Abende am Kamin, nachbarschaftliche Besuche, Familienanwälte, Knallbonbons und Mistelzweige - da muten die Erwähnung von Telefon und Schreibmaschine geradezu exotisch an. Auch der Wunsch der Enkelin von Sir Oswald, Architektur zu studieren, darf in diesem Sinne als ausgesprochen fortschrittlich gewertet werden.
    Ich kann zusammenfassend eigentlich nur sagen, dass an diesem Buch eigentlich alles für mich stimmig war. Besonders nett fand ich die tabellarische Auflistung aller möglichen Motive und Gelegenheiten am Ende, sowie den Grundriss des Familiensitzes Flaxmere - so konnte man seine eigenen Vermutungen überprüfen, und der Handlung leichter folgen. Auch die kongeniale Übersetzung von Barbara Heller möchte ich lobend erwähnen. Ich werde dieses kleine Juwel mit Sicherheit weiterempfehlen und (nicht nur zu Weihnachten) verschenken.
    Meine Wertung: 5/5
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  • Rezension zu Geheimnis in Rot

    Strukturiert aufgebauter Krimi mit dem Flair der 40er Jahre - spannend und unterhaltsam!
    Klappentext
    Das traditionelle Familienfest im Hause Melbury beginnt wenig beschaulich, als Sir Osmond von einem als Weihnachtsmann verkleideten Gast ermordet aufgefunden wird. Die Trauer der anwesenden Verwandtschaft hält sich jedoch in Grenzen, da Sir Osmond ein beträchtliches Erbe hinterlässt. Jedes der eingeladenen Familienmitglieder zieht seinen Nutzen aus dem Tod des Patriarchen – nur der Weihnachtsmann, der genug Gelegenheiten hatte, den alten Herrn ins Jenseits zu befördern, besitzt kein Motiv. Inmitten von Missgunst, Verdächtigungen und Abscheu stellt sich schließlich heraus: Es kann nicht nur einen verkleideten Weihnachtsmann gegeben haben.
    Meine Meinung
    Letztes Jahr um die Weihnachtszeit kam ebenfalls eine Neuauflage eines Krimiklassikers heraus mit "Geheimnis in weiß", das mir richtig gut gefallen hatte. Natürlich war ich jetzt neugierig, ob mich diese Neuauflage genauso begeistern kann.
    Die Aufmachung mit dem bedruckten Leineneinband sieht wirklich toll aus und fühlt sich auch schön an! Es ist sogar biegsam, das ist echt was besonderes und sehr handlich beim lesen.
    Das Buch ist kapitelweise aus der Sichtweise der verschiedenen involvierten Personen geschrieben. Zu Anfang wird sehr expliziet auf die Charaktere eingegangen und das ist auch gut so. Denn die Verwandtschaft des reichen und ermordeten Sir Osmond ist zahlreich zu Weihnachten angereist - wie jedes Jahr - und man merkt hier schon gewisse Spannungen, die unter den potenziellen Erben herrschen.
    Ich bin trotzdem manchmal etwas durcheinander gekommen, denn manchmal werden die Personen mit Vornamen, manchmal mit Nachnamen erwähnt, was für mich etwas Verwirrung gestiftet hat.
    Aber dennoch kommt man gut mit und die Handlung entwickelt eine sehr eigenwillige und durchaus fesselnde Atmsophäre. Es ist wirklich durch und durch Krimi, denn alles bezieht sich auf die Ermittlung des Mörders innerhalb der Familie und den anwesenden Personen auf dem Anwesen in Flaxmere. Dabei gibt es immer wieder Hinweise und ich war lange am miträtseln, welche Indizien nun mit dem Verbrechen zusammenhängen und welches die falschen Fährten sind.
    Man erfährt zwar viel über alle Betroffenen, bleibt aber doch außen vor, denn die hauptsächliche Perspektive übernimmt Colonel Halstock, der ermittelnde Kommissar. Er geht dabei sehr akribisch und strukturiert vor und entwickelt einige Verdachtsmomente, die aber immer wieder verworfen werden müssen. Irgendwie scheint das alles nicht so recht zusammenzupassen, aber am Ende ergibt alles ein logisches und gut durchdachtes Bild.
    Mir hat dieser "alte" Krimi jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, vor allem auch durch den Charme der 40er Jahre. Einziges Manko ist wirklich die Vielfalt an Figuren, durch die ich nicht immer alles so gut durchblicken konnte. Man muss sich hier beim Lesen schon konzentrieren und gut aufpassen.
    Fazit: 4 Sterne
    © Aleshanee
    Weltenwanderer
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Ausgaben von Geheimnis in Rot

Hardcover

Seitenzahl: 298

Taschenbuch

Seitenzahl: 301

E-Book

Seitenzahl: 305

Geheimnis in Rot in anderen Sprachen

  • Deutsch: Geheimnis in Rot (Details)
  • Englisch: The Santa Klaus Murder (Details)

Besitzer des Buches 16

Update: