Inhalt: Ein schwarzer Polizist auf der Durchreise hilft im Süden der USA der weißen Polizei bei der Aufklärung eines Mordes.
Vordergründig ein Krimi ist es in Wahrheit eine Analyse der Rassentrennung im Süden der USA in den 1960er Jahren. Der gebildete, wohlhabende schwarze Polizist Tibbs stösst auf eine Welt, die farbige nur als minderwertige, dumme Hilfskräfte kennt, ohne Rechte, ohne Wertschätzung. Durch Charakter und Kompetenz erschüttert Tibbs diese verkrustete Welt. Ball beschreibt diese Geschichte unaufgeregt und ohne Spannung unnötig aufzubauen. Es geht nur wenig um die Aufklärung des Mordes, als mehr um die Entwicklung der Menschen angesichts der verstörenden Situation. Seine Bilder sind eindrücklich und überzeugend. Auch rein sprachlich vermag er sehr wohl zu überzeugen.
Die meisten werden eher den Film kennen, der auf diesem Buch aufbaut und zu den Meisterwerken der Filmkunst gehört. Die beiden, Film und Buch, sind sich auch sehr ähnlich und ich hatte beim Lesen Sydney Poitier vor Augen. Aber das Buch hat eine sehr eigene Qualität, eben durch die ruhige, abgeklärte Erzählweise Balls.
So wie ich es sehe, gibt es das Buch nur noch antiquarisch, was ich schade finde. In der Menge heutiger Krimis würde dieses Buch sehr wohl eine bedeutendere Stellung verdienen.