Will Eisner - Ein Vertrag mit Gott / A Contract with God

  • Teilzitat aus amazon.de:


    A Contract with God
    Dieser Vierteiler stellt uns die ersten Bewohnerinnen und Bewohner von Dropsie Avenue 55 vor. Und als allererstes begegnen wir Frime Hersh, einem osteuropäischen orthodoxen Juden, der in seinem Leben immer alles richtig gemacht hat, seinen Mitmenschen immer geholfen hat und er hat – auch auf Grund der Äußerungen und Lehren seiner Mitmenschen immer geglaubt, dass er in einem Vertragsverhältnis mit Gott ist. Als nun seine 16-Jährige Tochter Rachele stirbt geht er davon aus, dass Gott seinen Teil der Abmachung nicht erfüllt hat und er beschileßt sein Leben komplett zu ändern – was ihn zu einem sehr erfolgreichen Kapitalisten machen soll. Doch sein eigentlicher Plan ist ein ganz anderer.


    The Street Singer
    Die Straßensänger waren während der Wirtschaftskrise ein ganz besondere Erscheinung in New York. Jeden Abend gingen sie in eine der Seitenstraßen oder auf einen der Innenhöfe und schmetterten – gelegentlich mit instrumentaler Begleitung – Lieder in den Abend in der Hoffnung von den Anwohnern Geld zugeworfen zu bekommen. Einer dieser Sänger fällt einer aus der Mode gekommenen Diva ins Auge, die ihn weiter ausbilden und groß herausbringen möchte. Doch während er das Kleidergeld, das sie ihm mitgegeben hat in Whisky umwandelt, vergisst er die Adresse seiner großen Chance …


    The Super


    Hausmeister in Mietwohnungen sind nicht immer sehr beliebt und wenn der Hausherr wirklich spa-ren möchte, bekommen die Hausmeister das in der Regel ab. Wenn man dann noch ein einsamer Deutscher in einem Haus voller Osteuropäer ist, dann wird es nicht unbedingt einfacher und dann ist es oft so, dass der Hund der einzige Freund ist, den man hat. Doch eines Tages kommt die junge Tochter einer Mieterin zum Hausmeister von Dropsie Avenue 55 und verändert sein Leben überaus nachhltig….


    Cookalein


    Bevor es Motels und regelmäßige Ferien gab zogen die ärmeren Familien der Bronx oft in den zwei-monatigen Sommerferien in kleine Bungalows auf dem Land, die an Bauernhöfe angeschlossen waren. Die Kinder halfen den Bauern bei Ernte und Viehwirtschaft, während die Mütter sich um die Haushaltsführung kümmerten. Dazu gehörte auch, dass sie für ihre Familienangehörigen in den Küchen der Bauersfamilien kochten – und zwar jede für sich allein (cookalein ist also eine englisch-yiddische Wendung um das Alleine-Kochen zu beschreiben). Diese Zeiten waren für die Stadtkinder und –jugendlichen, für die Mütter – aber auch für die allein daheim gebliebenen Väter – oft eine lebensverändernde Zeit. :thumleft::thumleft:


    Es gibt auch einen wunderbar ausgearbeiteten Sammelband, der alle drei Dropsie-Avenue-Titel zusammenbringt.

  • Bis vor Kurzem war mir diese Serie absolut unbekannt. Auf der Suche nach einem Anwärter auf die Teilnahme am Part der Klassikerchallenge zu "Comics oder graphic novels" ergoogelte ich mir diese Trilogie. Anscheinend konnte ich nicht besser fallen!


    Die Zeichnungen sind schwarz-weiß gehalten, spielen aber wunderbar mit zB Körper- und Gesichtsausdruck. Oft nimmt eine Szene eine Seite ein, wirkt so besonders einprägsam. Insofern großzügige Seitenverteilung.


    Ich las gerade die (ebenfalls) New Yorker Geschichten von Grace Paley, und fand hier Verwandtschaften: spielen nicht beide in Bronx, im jüdischen Milieu?


    Hinter den Schicksalen fand ich hier eine beeindruckende Verarbeitung existenzieller Fragen. Toller Gesamteindruck von diesem ersten Band mit seinen vier Unterkapiteln!


    Und ich hole diese Rezi von Klaus gerne nochmals hoch ud rufe sie anderen in Erinnerung!