Ruth Ware - Woman in Cabin 10 / The Woman in Cabin 10

  • „Woman in Cabin 10“ von Ruth Ware ist am 27.12.2017 erschienen und damit das perfekte Buch, das man sich mit Büchergutscheinen vom Christkind zulegen kann. Ich lese nur selten Bücher aus diesem Genre und hier lag die Messlatte besonders hoch, da ich als Kreuzfahrtpsychothriller „Passagier 23“ von Sebastian Fitzek im Hinterkopf hatte.


    Die Handlung:
    Lo Blackwood ist Journalistin und darf auf der Jungfernfahrt eines Luxuskreuzfahrtschiffs dabei sein, um darüber zu berichten. Da bei Lo kurz vor dieser Dienstreise eingebrochen wurde, ist sie leicht traumatisiert. Lo ist überzeugt davon, dass die Frau aus Kabine 10 über Bord geworfen wurde – doch Kabine 10 stand angeblich auf der ganzen Reise leer.


    Meine Meinung:
    Die Figur von Lo Blackwood ist großartig gezeichnet. Sie ist eine aufstrebende Journalistin, die sich durch die Vertretung ihrer schwangeren Chefin auf dieser Reise den Durchbruch erhofft. Ihr Freund ist ebenfalls häufig dienstlich unterwegs – und auf dem Schiff trifft sie ausgerechnet ihren Exfreund wieder, mit dem sie nun platonisch befreundet ist.
    Lo macht Beobachtungen und ist überzeugt davon, dass das, was sie gesehen hat, tatsächlich passiert ist. Weil sie zu diesem Zeitpunkt jedoch stark alkoholisiert war, schenkt ihr niemand Glauben und auch das restliche Personal kennt die verschwundene junge Frau nicht. Haben ihr die Sinne einen Streich gespielt? Jedenfalls lässt sie diese Beobachtung nicht mehr zur Ruhe kommen, und sie forscht weiter.
    Die Charaktere sind toll gezeichnet, ich konnte mir alle Personen in diesem Buch ohne Schwierigkeiten vorstellen. Die Eigenheiten der Figuren sind sehr gut herausgearbeitet und es war daher möglich, auch viele Charaktere auseinander zu kennen. Das Beziehungsgeflecht ist klar und auch die verwendete Technik des Buches ist zeitgemäß. Bei der Umgebung des Schiffes ist mein Kopfkino sofort angesprungen, bei Norwegen habe ich zwar keine eigenen Erlebnisse, auf die ich zurückgreifen kann, jedoch schon ausreichend Dokumentationen gesehen, um mir die Landschaft vorstellen zu können und auch ich habe mich darüber gefreut, über die Polarlichter zu lesen.
    Der Schreibstil ist locker und lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Authentisch sind Gespräche und Mails eingebaut, wodurch den einzelnen Personen noch mehr Profil verliehen wurde.
    Die Handlung war durchgehend spannend, ich habe die Geschichte aus Sicht von Lo miterlebt und mitgefiebert und mit ihr gehofft, gezweifelt und gelitten. Der Spannungsbogen hat nach etwa einem Drittel des Buches begonnen, sich aufzubauen und wurde immer weiter gespannt, so dass ich nicht mehr aufhören wollte, zu lesen.
    Fazit: Der beste Thriller, den ich heuer gelesen habe.


    Das Original ist als "The Woman in Cabin 10" im Jahr 2016 auf englisch erschienen.

  • Das erste Buch von Ruth Ware hat mir nicht gefallen, deswegen bin ich ohne hohen Erwartungen an das "Woman in Cabin 10" rangegangen und wurde positiv überrascht.
    Im Vergleich zu "Im dunklen, dunklen Wald" ist Ruth Ware eine sehr große Verbesserung gelungen. "Woman in Cabin 10" hat eine sehr interessante und spannende Geschichte und eine logische Auflösung, die keine Fragen offen lässt. Nur die Charaktere fand ich auch in diesem Buch nicht besonders gelungen: weder Lo noch andere Charaktere waren mir sympathisch.
    Da mir aber die Geschichte und die Auflösung sehr gut gefallen haben und da das Buch sich leicht und flüssig lesen lässt, vergebe ich dem Buch 4 Sterne und würde es weiterempfehlen.

  • Sehe ich ähnlich. Trotzdem: kein schlechtes Buch.
    Lo, eigentlich Laura Blacklock, erhält die Chance, sich auf einer
    Fjordkreuzfahrt als ernsthafte Journalistin zu etablieren.


    Zugleich ist die Fahrt auf dem luxuriösen
    Schiff eine Flucht vor ihrem Freund, der sie zu einer Entscheidung
    drängen will und vor der Einsamkeit in ihrer Wohnung, in der sie
    überfallen wurde.


    Die Aurora erweist sich als wirklich exquisit ausgestattet, bietet
    Platz für 10 Passagierkabinen, weitere excellente Räumlichkeiten und
    verfügt über handverlesenes Personal. Lord Bullmer, der Eigentümer,
    residiert mit seiner reichen, aber schwerkranken Frau an Bord. Welches
    Ziel hat diese Kreuzfahrt? Ebenfalls auf dem Schiff: ein bekannter
    Abenteurer, andere Reporter, auch ein ehemaliger Kollege, Ben Howard.
    Der ist immer noch an Lo interessiert.


    Am Anreisetag ist Lo übermüdet, traumatisiert, angeheitert. In der
    Nacht hört sie in der Nachbarkabine, wie ein schwerer Gegenstand (ein
    Körper?) ins Wasser fällt. Seitdem ist die junge Frau aus Kabine 10
    verschwunden. Lo fürchtet, dass der mutmaßliche Mörder es jetzt auch auf
    sie als Zeugin abgesehen haben könnte. Sie macht sich auf die Suche
    nach der verschwundenen Frau. Aber Niemand glaubt ihr. Sie spricht mit
    allen Personen an Bord, jedoch hat Keiner die Vermisste je gesehen. Es
    wird immer unheimlicher, die Route wird geändert, der Funkverkehr ist
    gestört, Fotoapparate werden unbrauchbar... Lo findet sich eingesperrt
    in einer winzigen Kabine unter Deck wieder. Einblendungen von Freunden
    und Familienmitgliedern, die verzweifelt auf ein Lebenszeichen von ihr
    hoffen, lassen Schlimmes ahnen. Dann wird eine unbekannte Frauenleiche
    gefunden.


    Als Leser ist man hin- und hergerissen. Wie glaubwürdig ist Lo?
    Überraschende Wendungen halten
    die Spannung aufrecht. Auf eine positive Begebenheit kommt eine Wende
    zum Schlechten. Wie wird das enden?


    Sehr spannend, sehr packend geschrieben.

  • Woman in Cabin 10, Thriller von Ruth Ware, 384 Seiten, erschienen im dtv-Verlag.
    Eine Frau wird Zeugin eines Mordes aber niemand glaubt ihr.
    Die britische Journalistin Laura Blacklock, wird in ihrer eigenen Wohnung überfallen. Da sich ihr Freund Judah auf einer Auslandsreise befindet und sie schon seit ihrer Jugend an Angststörungen leidet, ist sie froh für eine schwangere Kollegin eine PR-Reise nach Norwegen, auf einem Luxus-Kreuzfahrtschiff antreten zu können. Nach einem feuchtfröhlichen Abend wird Lo von Schreien aus der Nebenkabine geweckt. Kurz darauf hört es sich an, als ob ein Mensch über Bord geworfen wird. Als Lo den Sicherheitsoffizier alarmiert, scheint die Nebenkabine leer, als ob es die geheimnisvolle Frau nebenan, die nur Lo gesehen hat, gar nie gegeben hätte. Keiner will ihr glauben.
    Solide gemachter, spannender Thriller in acht Teilen, aufgeteilt in 37 Kapitel. Die Autorin schaffte es die Geschichte besonders lebendig zu gestalten, denn zwischen den Kapiteln sind E-Mail und Zeitungsnachrichten eingestreut. Das hat mir sehr gut gefallen. Ruth Ware erzählt die Geschichte im personalem Stil, aus der Sicht Lauras und in einem Erzählstrang. Somit wird der Leser nicht von irgendwelchen Nebenhandlungen abgelenkt. Die Spannung baut sich bis zur Hälfte des Buches allmählich auf. Das hätte für meinen Geschmack etwas straffer ausfallen können. Als es auf den letzten 100 Seiten zu einem, für mich unerwarteten Plot-Twist kommt, konnte ich das Buch bis zum Ende, nicht mehr aus der Hand legen. Die letzten Kapitel konnten an Spannung nicht mehr übertroffen werden. Die Geschichte ist bis zum Ende glaubhaft erzählt und ich konnte dem Plot bis zum fulminanten Ende gut folgen. Leider sind mir die Charaktere, einschließlich der Protagonistin immer etwas fremd geblieben. Da hat mir die eine oder andere charakterisierende Ausschmückung gefehlt. Gar nicht gut fand ich den übertriebenen Abusus von Alkohol, verbunden mit der Einnahme von Psychopharmaka der Protagonistin. Auch ich hätte ihr ihre Beobachtungen und Aussagen nicht so ohne weiteres abgenommen. Vermutlich war es aber von der Autorin so vorgesehen. Schön wäre es auch gewesen wenn Ruth Ware, die Fahrt auf dem Kreuzfahrtschiff mit etwas Landschaftsbeschreibung ausgeschmückt hätte.
    Alles in allem liegt hier aber ein solider, gut gemachter, spannungsreicher Thriller vor, der mich sehr gut unterhalten hat. Der Gedanke an Bord mit einem Mörder zu sein, der nicht so einfach „aussteigen“ kann, hat mich fasziniert. Der Einbruch am Anfang des Buches, erklärt die Ängste und Verunsicherung von Laura, wäre aber nicht zwingend notwendig gewesen. Dadurch wäre der Plot sicher schneller in Gang gekommen. Eine Empfehlung für alle Leser, die spannende Thriller mit unerwarteten Wendungen mögen. Dazu von mir 4 von 5 Sternen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Ein interessantes Buch! Gerade diese geschlossene Szenerie auf dem Schiff mag ich ja und ich hatte auch teilweise eine Ahnung, die sich nicht bewahrheitete. Was für einen Thriller fast immer ein gutes Zeichen ist. Spannend ist dieses Buch auf jeden Fall, aber ich habe wirklich meine Probleme mit ständig trinkenden Protagonisten :roll: Ja okay, Menschen haben ihre Probleme, aber ich lese nicht gern darüber :geek:
    Das hat mir das Lesen tatsächlich ein wenig verleidet. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • aber ich habe wirklich meine Probleme mit ständig trinkenden Protagonisten

    Das klingt vielleicht blöd, aber genau das war es, weshalb ich mich entschieden habe, dieses Buch nicht zu lesen, obwohl ich es zwischenzeitlich mal vorgemerkt hatte.
    Bücher mit Protagonisten, die ständig Alkohol oder Drogen konsumieren, gehen mir auf den Geist.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Temporeiche und undurchsichtige Mörderjagd auf hoher See


    Hier ist nichts so wie es scheint - oder zumindest wenig. An der Seite der Hauptfigur Laura (Lo), einer Reisejournalistin, begibt sich der Leser auf eine ganz besondere Kreuzfahrt. Ein Schiff, so illuster wie seine Gäste, legt zur Jungfernfahrt ab und an Bord sind neben dem Eigentümer und seiner Frau nur Investoren und Journalisten, die natürlich im besten Lichte über die Ereignisse berichten sollen.
    Doch dazu kommt es nicht. Die eigentliche Arbeit tritt vor allem für Laura ab dem Moment in den Hintergrund, als sie ein Verbrechen beobachtet, vielmehr hört. Doch alles, was sie damit in Zusammenhang bringen kann, verschwindet. Wurde die Tat wirklich begangen oder ist Laura doch so labil, dass sie sich das eingebildet hat?
    Einiges an Alkohol, wenig Schlaf und Medikamente machen sie nicht zur glaubwürdigsten Zeugin. Doch Laura gibt nicht auf und ermittelt in Miss-Marple-Manier auf eigene Faust auf dem Schiff herum. Dabei bleibt sie als Charakter zu Beginn eher blass und wirkt anstrengend, kann aber am Ende mit persönlicher Entwicklung punkten.
    Viel Zeit durchzuatmen gibt es für den Leser in diesem Buch nicht, hinter jedem Gesprächsfetzen oder jeder Bewegung eines Gastes lässt sich die Lösung vermuten. An Spannung und Tempo mangelt es nicht, dies geht jedoch zulasten der einzelnen Biografien, die Personen hätten etwas mehr Tiefe vertragen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Schrecken einer Kreuzfahrt



    „Woman in Cabin 10“ ist bereits der zweite Thriller der Autorin Ruth Ware, den ich gelesen habe. Bereits „Im dunklen, dunklen Wald“ fand ich sehr gut, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an „Woman in Cabin 10“. Und eines muss man Ruth Ware definitiv lassen – sie schafft es durch eine geschickte Erzählweise und einen eindringlichen Schreibstil von Anfang an einen Spannungsbogen aufzubauen. Was genau hat Laura, genannt Lo, in ihrer Nachbarkabine gehört und gesehen? Der Klappentext des Buches verrät schon einmal, dass diese Frage einen zentralen Bestandteil der Handlung ausmacht. Weitere Informationen zur Handlung und zu Laura selbst, ihrer Glaubwürdigkeit als Erzählerin der Handlung, die aus der Ich-Perspektive wiedergegeben wird, werden nach und nach enthüllt, sodass man als Leser lange Zeit über gemeinsam mit Laura über das grübelt, was in der Nachbarkabine auf dem Kreuzfahrtschiff geschehen ist. Und Ruth Ware ist es dabei gelungen, dass ich Lo’s steigende Verzweiflung und Angst geradezu fühlen konnte, während ich ihrer Geschichte folgte. Die Stimmung der Handlung wird von Abschnitt zu Abschnitt düsterer und düsterer – Lo, die sich von dieser Jungfernfahrt der Aurora Borealis, einem neuen Luxuskreuzfahrtschiff, eigentlich etwas ganz anderes erwartet hat, findet sich in einem wahrgewordenen Alptraum wieder, der psychologisch geschickt erzählt wird. Die Erwartungen, die der Klappentext und meine Leseerfahrung von „Im dunklen, dunklen Wald“ beim mir geweckt hatten, wurden jedenfalls voll und ganz erfüllt. Gerade das letzte Drittel gewinnt noch einmal richtig an Fahrt, sodass es mir sehr schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen. Das Gesamtpaket aus einem packenden Schreibstil, einer spannenden Handlung und einer Protagonistin, mit der ich mitfiebern konnte, hat mich voll und ganz überzeugt – daher vergebe ich auch fünf von fünf Sternen für diesen neuen Thriller von Ruth Ware und freue mich auf weitere Werke aus der Feder der Autorin.

  • Albtraumhafte Schiffsreise


    Handlung
    Stell dir vor, du erhältst die Chance an der Jungfernfahrt eines exklusiven Kreuzfahrtschiffes teilzunehmen. Neben ein paar schönen Tagen mit der Aussicht, das Nordlicht zu bestaunen, bietet dir diese Reise die Karrierechance, auf die du so lange gewartet hast. Klingt traumhaft? Für Laura Blacklock entwickelt sich diese Ausgangssituation allerdings zu einer wahren Schreckensodyssee, als sie während er ersten Nacht auf See eine furchtbare Beobachtung macht. In der Nachbarkabine wurde ein schreckliches Verbrechen begangen. Aber was tust du, wenn dir niemand glaubt und es keinerlei sichtbare Anzeichen für ein Verbrechen zu geben scheint? Wem an Bord kannst du trauen? Und bist du dir sicher, dass du auch gesehen hast, was du glaubst gesehen zu haben?
    Meine Meinung
    Die Ausgangslage der Handlung war nach meinem Geschmack sehr vielversprechend und wurde meiner Meinung nach auch fesselnd und unterhaltsam umgesetzt. Bei der bloßen Vorstellung, dass ich in eine solche Situation geraten könnte, stellen sich mir alle Nackenhaare auf. Selbst wenn man zunächst gemeinsam mit dem Sicherheitschef des Kreuzfahrtschiffes an der Verlässlichkeit von Lo’s Aussage zweifeln möchte, folgt ein seltsames und beunruhigendes Ereignis auf das nächste. Nach und nach steigert sich die Spannung, während Lo mehr oder weniger auf sich alleine gestellt versucht herauszufinden, was auf dem Kreuzfahrtschiff vor sich geht und wer eventuell als Täter in Frage kommt. Dabei muss sie sich zunächst einmal mit der Frage auseinandersetzen, wer denn eigentlich das potenzielle Opfer sein könnte. Denn niemand außer ihr scheint die Frau gesehen zu haben, die Lo an ihrem ersten Abend auf dem Schiff in der Kabine neben ihrer eigenen angetroffen hat. Mir jedenfalls ging es genau wie Lo, ich wollte wissen, was da vor sich geht und konnte nachvollziehen, dass sie mit ihren Bemühungen die Wahrheit herauszufinden nicht lockerlassen wollte. Die junge Journalistin, die erst kurz vor der Kreuzfahrt einen Einbruch in ihre Wohnung zu verkraften hatte, war mir relativ schnell sympathisch, sodass ich wirklich hoffte, dass die ganze Geschichte einigermaßen gut für sie ausgehen wird. Durch die Erzählung der Geschichte aus Lo’s Perspektive wird man auch relativ schnell mit hineingezogen in den Horror, zu der sich die Kreuzfahrt entwickelt. Man ärgert sich gemeinsam mit Lo darüber, dass ihr niemand zu glauben scheint, dass sie als labile Persönlichkeit abgetan wird und zweifelt mir ihr gemeinsam zeitweise daran, ob sie nicht doch überreagiert.
    „Woman in Cabin 10“ ist eine spannende Lektüre, die bis zur letzten Seite noch mit Überraschungen aufwarten kann und die ich mit einem Votum von fünf Sternen wärmstens weiterempfehle.

  • Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Ein Verbrechen in einen geschlossenen Bereich wie einen Schiff entwickelt eine eigene Atmosphäre. Auch die Konstellation hat es in sich. Die Journalistin Lo sieht die Reise als ihre Aufstiegschance. Deshalb lässt sie sich auch durch einen Einbruch in ihrer Wohnung, nachdem sie nicht mehr richtig schlafen kann und völlig durch den Wind ist, nicht von der Kreuzfahrt abbringen. Zumal sie durch ständig wiederkehrende Panikattacken vorbelastet ist. In der ersten Nacht beobachtet sie, wie scheinbar eine Person ins Wasser fällt. Nur fehlt niemand auf dem Schiff und die geheimnisvolle Frau aus der Nachbarkabine ist auch verschwunden.
    Sehr gut wird die Zerrissenheit von Lo beschrieben. Man kann gut mit ihr mitfiebern. Lange wird man über die geheimnisvolle Frau in der Nachbarkabine im unklaren gelassen, so das man auch zweifelt, dass es sie gibt. Bis zum Schluss wird die Spannung hoch gehalten und man fiebert mit Lo mit. Die Auflösung war überraschend und nicht vorhersehbar.
    Ich ich kann das Buch allen empfehlen, die einen spannenden Thriller suchen. Von mir bekommt das Buch 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

    Sub: 5539:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 10

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Rafik Schami - Wenn du erzählst erblüht die Wüste

    :montag: Eva Almstädt - Akte Nordsee- Der Teufelshof


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Der Klapptext klingt absolut spannend. Genau nach meinem Geschmack, wie bereits sunny-girl erwähnt hat... Krimis die in einer geschlossenen Kulisse spielen gefallen mir. Geschichten wie der Orientexpress von Agatha Christie entwickeln eine spannende Atmosphäre und einen überschaubaren Kreis an Verdächtigen. Doch so ganz überzeugen konnte mich das Buch nicht. Die Protagonistin Lo ging mir ziemlich schnell mal auf die Nerven. Das ewige betonen, wie müde und betrunken sie ist... in meinem Kopf schrie immer eine Stimme "hör auf zu saufen und geh schlafen". #-o:wink: Die Autorin versteht es aber, den Leser immer wieder in die Irre zu führen, was ich persönlich bei Krimis sehr mag.

  • Auch mir hat der Roman sehr gut gefallen. :thumleft:Ich bin ohne Erwartungen dran gegangen, und war überrascht, dass es mich von der ersten Seite an gepackt hat. Mitten drin hatte ich kurzfristig einen Gefühl, dass die Autorin ein wenig die Geschichte in die Länge zieht, aber es war schnell vorbei, und die Story hat erneut an Tempo und Spannung gewonnen. Ich wurde sehr gut unterhalten.:applause: Was mich positiv überrascht hat, war die Tatsache, dass das Setting praktisch nur an einem Ort, sprich Kreuzfahrtschiff statt findet. Ich rechne es der Autorin an, dass die auf einem begrenzten Ort eine spannenden Atmosphäre schuf. Alles in allem hat es mir sehr gut gefallen. Gab´s :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: von mir

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Lapuente, Sofía/Shusterman, Jarrod - RETRO - Geh nicht online

  • Durch den BT bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und habe mir das Buch dann ausgeliehen

    Der Klappentext hat sich vielversprechend angehört


    Allerdings kann ich für dieses Buch "nur" :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: vergeben -und ich denke immer noch darüber nach,warum das so ist:-k


    Lag es am Schreibstil,der eigentlich rasant,flüssig und spannend war ?

    Oder lag es an den Protagonisten,die nicht sehr sympathisch waren und nur oberflächlich beschrieben wurden?

    Ich kann es nicht sagen,das Buch war gut zu lesen,die Geschichte spannend und auch das Ende hat mir gefallen-aber irgendwas hat mich gestört....

  • Bücher mit Protagonisten, die ständig Alkohol oder Drogen konsumieren, gehen mir auf den Geist.

    Daran hat sich in den letzten Jahren bei mir auch nichts geändert.

    Ich habe dieses Buch inzwischen als E-Book aus der Onleihe gelesen, da mir kürzlich "Das Chalet" von Ruth Ware (mein erster Krimi von ihr) gut gefallen hat. Dieses Buch kommt meiner Meinung nach aber nicht an die Qualität von "Das Chalet"heran.

    Erstens waren mir wie gesagt die Protagonisten - nicht nur Lo, sondern auch die anderen Schickimickis an Bord - mit ihrer ganzen Trinkerei unsympathisch. Bei Lo kamen noch die Tablettensucht und die dauernde Hysterie dazu, die mich sehr genervt haben.

    Zweitens ist das ganze Buch von der Handlung für mich die reinste Märchenstunde, in jeder Hinsicht komplett unrealistisch. Wegen der Spoilergefahr möchte ich das nicht näher ausführen.

    Was man der Autorin allerdings zugestehen muss, ist die Tatsache, dass sie äußerst anschaulich erzählen kann (Kopfkino!) und dass "The Woman in Cabin 10" sehr spannend ist.

    Wer also spannende Unterhaltung ohne viel Anspruch sucht, kann mit dem Buch nicht viel falsch machen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Schon die ersten Seiten hatten mich total in Beschlag genommen. Was war mit dem Satz "Halt dich da raus" gemeint? Wer hatte diesen Satz geschrieben? Ich hatte das Gefühl, dass mich hier sehr viel Spannung erwarten würde und musste unbedingt weiter lesen.

    Die Autorin spielt sehr mit den Gefühlen der Leser. Kleine Andeutungen zeugen vom Aufbau der Spannung, wie beispielsweise der Überfall zuhause. Eine furchtbare Vorstellung, wie ich finde. Zuhause, wo eigentlich jeder sich wohl und in Sicherheit fühlt bzw. fühlen sollte. Ein Überfall, bedeutet, dass ein Fremder in die Privatspäre eindringt und alles irgendwie durcheinander bringt. Ich denke, dass die Gefühlswelt dabei sehr aus den Fugen gerät.

    Aber nicht nur das Thema Spannung scheint der Autorin zu liegen. Mir wurde jedenfalls auch eine Schiffreise schmackhaft gemacht. Na ja, teilweise zumindest.

    Kaum an Bord, fing die Story aber erst mal so richtig an.


    Auffällig fand ich, dass Lo irgendwie immer Alkohol getrunken hatte. Sonst eigentlich sehr tough, aber hatte sie ein Alkoholproblem?


    Judahs Verhalten, hier war ich über den Namen etwas erstaunt, erschien mir manchmal etwas unlogisch. Er macht sich große Sorgen, da Lo sich nicht melden. Nun, auf den Schiffen ist der Empfang nicht immer gut - das weiß man doch aber. Außerdem war er es doch, der Lo diesen Vorwurf machte, nein gesagt zu haben.


    Über den Schluß war ich dann doch etwas enttäuscht. Eigentlich hatte ich all die Seiten richtig viel Spaß, so war der Schluß etwas .... sagen wir mal...enttäuschend. Nein, eigentlich muss ich es noch etwas konkretieren: Die Auflösung fand ich enttäuschend, der Schluß wiederum, also wirklich die letzten Seiten, waren dann wiederum okay.

    Eine Unklarheit blieb jedoch bis zum Schluß: Was bitte ist denn Kuckucksspeichel? (siehe Seite 84)

    Nun möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext verlieren.

    Das Cover finde ich sehr passend gewählt. Es wirkt etwas düster, somit ist klar, dass diese Schiffsfahrt nicht nur Spaß bringen wird. Die hohen Wellen, die durch das Bullauge zu sehen sind, wirken bedrohlich. Nun denn, es ist eben auch ein Thriller.

    Der Klappentext macht neugierig. Luxuskreuzfahrtschiff, Schreie... all dieses macht Lust, dieses Buch zu lesen.



    Lesespaß oder Lesefrust?`



    Im Großen und Ganzen hat mir der Thriller sehr gut gefallen. Ich konnte bis zum Schluß richtig mitfiebern, und das ist, was für mich zählt. Immer wieder wurden kleinen Andeutungen gemacht, so dass ich unbedingt mehr wissen wollte. Ja, ich konnte das Buch kaum aus der Hand gelegen.

    Die Auflösung jedoch, fand ich etwas unglücklich. Klar, die Autorin musste hier irgendwie mal zum Ende kommen, aber im Gegensatz zur Story, war die Lösung einfach sehr schwach.