Philipp Felsch - BRD Noir

  • Philipp Felsch / Frank Witzel: BRD Noir; MSB Matthes & Seitz Berlin Verlag Berlin 2016 / Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2017; 174 Seiten; ISBN: 978-3-7425-0062-5


    Mit dem Untergang der DDR und der deutschen Wiedervereinigung ist auch die Bonner Republik unwiederbringlich vergangen. Der Romanautor Witzel und der Kulturhistoriker Felsch nähern sich diesem Thema an.


    Die Erinnerung an die alte Bundesrepublik ist einseitig auf das Idyllische und Miefige und die trotz der bleiernen Zeit gelungene Demokratisierung verengt. Oder?


    Verdeckt bleiben die hinter dem Gewöhnlichen und Geregelten lauernden Abgründe, die so unheinvoll wie bizarr sind.


    Felsch ist Jahrgang 1972. Er ist Professor für Geschichte der Humanwissenschaften in Berlin.


    Witzel ist Jahrgang 1955. Er arbeite als Essayist, Schriftsteller, Zeichner und Musiker.


    Das vorliegende Buch ist BAnd 10062 aus der Schriftenreihe der Bundeszentrale.


    Es ist nicht so sehr Geschichtsbuch, in der über (einzelne) Ereignisse nachgedacht wird. Felsch und Witzel machen sich ihre eigenen, abgehobenen Gedanken über die "alte" Bonner Republik. Es werden zwar Themen wie RAF, Kriminalität, Homosexualität, Kultur und Alt-Nazis / Antisemitismus u. v. m. angesprochen; dies bleibt aber so allgemein, daß es schon wieder unpolitisch, weil allgemein gesellschaftlich wird.


    Was ist die Zielsetzung des Buches? Das bleibt ein wenig nebulös.


    Wer gehört zu seiner Zielsetzung? Diese Frage ist schon leichtee zu beantworten. Es sind Nostalgiker, die ncoh gerne an die "gute alte Zeit" zurückblicken.