Johanna Benden - Der Zauber des Phönix

  • Margareta ist die einzige Erbin des Handelskontors Fredenhagen in Lübeck. Nach ihrem Studium scheint sie ihren Platz im Familiengeschäft gefunden zu haben. Endlich bekommt sie die Anerkennung, um die sie lange Zeit gekämpft hat. Doch rätselhafte Ereignisse und ungewöhnliche Stimmungsschwankungen lassen die junge Frau plötzlich an ihrem eigenen Verstand zweifeln. Emotionen und Erinnerungen aus der Vergangenheit überkommen sie. Sie fühlt sich zudem von angsteinflößenden Schuppenwesen bedroht und wird immer wieder bewusstlos. Doch was ist Realität, was Illusion? Als sie in einem psychiatrischen Krankenhaus aufwacht, lernt sie Jan kennen. Was will er von ihr? Was hat es mit seinen abstrusen Geschichten über Drachen und Magie auf sich? Sind die Geschichten am Ende alle wahr?
    Meine Meinung:


    Ich habe ein Fantasybuch mit Liebegeschichte erwartet, bekam aber leider (für mich) eine Liebesstory, die halt im Fantasybereich angesiedelt ist.


    Anfangs dachte ich einen Volltreffer gelandet zu haben: Guter Schreibstil, es gibt einen guten Mystik-/Fantasyanteil, Margareta/Sofie steht mit ihren 22 Jahren schon voll im Leben und hat bestimmt eine Persönlichkeit.
    Weit gefehlt. Ich konnte bis zum Schluss keine Persönlichkeit, keinen Charakter bei ihr erkennen. Zu sehr verfiel sie Jan und mutierte zu einem Wesen, das uns an ihren pubertierenden Gedanken teilhaben ließ. Ständig ließ sie einen wissen, wie sehr sie in Jan verliebt ist, bis ich es nicht mehr lesen konnte und wollte und schnell nur noch überflogen habe. Wenn das mal nachließ, hat es sich allerdings ganz gut gelesen. Leider waren diese Passagen sehr kurz.


    Und sie musste ja noch den Verlust ihrer Eltern verarbeiten, was auch so viel Platz im Buch wegnahm, dass ich das auch nicht mehr lesen wollte.


    Es ging ausschließlich um Margareta/Sofie, man war ständig in ihren Gedanken, was mir irgendwann tierisch auf die Nerven ging. Ständig hat sie die Dinge nur gedacht, aber nicht ausgesprochen. Ich fand es ziemlich langweilig.
    Für mich ist eine Geschichte dann super, wenn Haupt-Prota(s), aber auch die Nebencharaktere Persönlichkeit und Charakter haben, wenn die Story spannend und überraschend ist - all das ist hier nicht der Fall.


    All die anderen Aspekte: ihre Familie, die Dämonen, die Bindung an Drachen hätten mich genauso interessiert, hätten gut weitere Handlungsstränge abgegeben und die Story damit lesenswert gemacht.


    Ob ich weiterlese, weiß ich noch nicht.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)