Katharina Münz - Weihnachten auf Luxulyan

  • Eine frühmittelalterliche Burg in Cornwall, beherrscht von einem Burgherr, dessen Wort gilt wie ein Gesetz, und der sich ohne zu fragen nimmt, von dem er glaubt, es stünde ihm zu. Seine Bastardtochter, geboren von einer dänischen Sklavin, die im Geheimen immer noch ihren alten Göttern anhängt. Ein vorlauter und verwöhnter Erbe, der sich allzu gut in Schwierigkeiten zu bringen weiß - und dann ein Fenster ins Jenseits, in die Zukunft oder eine andere Welt, das sich überraschend öffnet und einen Blick gewährt.


    Leseprobe:
    Nach dem Kirchgang helfe ich Mutter noch, die Küche aufzuräumen, dann schäle ich mich aus den Kleidern und schlafe ein, kaum dass mein müder Kopf die Strohschütte berührt. Eisig kalter Wind streift mein Gesicht, ich sehe auf und erkenne den sanddornfarbenen Ball der Sonne, der keine zwei Daumenbreit über den Baumwipfeln eines tief verschneiten Waldes steht. Seltsamerweise ist mir nicht kalt, denn ein dampfendes Gespinst von Körperwärme und flauschigem Fell hüllt mich von Kopf bis Fuß ein. Hinter mir spüre ich die Hitze nackter Haut an meinem bloßen Rücken. Ich höre das leise Rasseln eines fremden Atems, drehe mich vorsichtig um und starre in das Gesicht eines jungen Mannes, der mir seltsam bekannt vorkommt, obwohl ich ihn noch nie zuvor gesehen habe.
    »He«, macht er und ich rücke von ihm ab. »Ganz ruhig!« Wer ist das? Wie kommt er hierher? Wie ich zu ihm in den Winterwald? Und … Was will er von mir? Der junge Mann sieht mich durchdringend an und zwischen seinen Augenbrauen bildet sich eine steile Falte. »Du …« Winzige Fältchen tauchen in seinen Augenwinkeln auf, sein Mund zuckt und in den Wangen … Sind das Grübchen? »Glaubst du wirklich …?« Mit einem leisen Lachen wirft er den Kopf in den Nacken. »Ja, das tust du.« Dämlicher Kerl! Was denkt er sich? Ich schlage mit der Faust gegen seine Brust, um seinen Heiterkeitsanfall zu beenden. »Hör auf!«, zische ich. »Lass das!« Doch er lacht und lacht, laut und japsend –gerade so, wie Myghal sich immer über mich lustig gemacht hat. Hör jetzt endlich auf! Ich kralle die Hand in sein schulterlanges Haar, reiße daran, bis ein hellblondes Büschel zwischen meinen Fingern hängt.


    "Weihnachten auf Luxulyan" ist ein Prequel zu meinem Debüt "Die 13. Jungfrau".
    Ich hatte die Vorgeschichte, die gut 10 Monate vor dem Aufbruch meiner Heldin Melwyn aus Cornwall spielt, seinerzeit als Weihnachtsgeschenk für meine Leser geschrieben und es später als Testballon für meine ersten Schritte in Sachen Selfpublishing benutzt.


    Die Rezensenten auf Amazon urteilen sehr richtig: Das Büchlein ist definitiv das schwächste meiner Werke und richtet sich vorrangig an Fans meiner Schreibe und meiner "Schildmaid-Saga", die nicht genug davon bekommen können, sich von mir geradewegs in die (Alltags)Welt des Frühmittelalters "beamen" zu lassen.
    Aber ich finde, dadurch, dass nicht das große Drama und nur ein Vorgeschmack auf eine mögliche Romanze gegeben wird, passt es ganz gut in die Weihnachtszeit.


    In diesem Sinne:
    Frohe Weihnachten!
    Katharina Münz

  • Mein Weihnachtsgeschenk an euch (nur heute gratis):


    Lesermeinung:
    "Dieser historische Kurzroman entführt in das Jahr 880. Mitten ins Leben der 18jährigen Melwyn, die als uneheliche Tochter auf der Burg ihres Vaters gemeinsam mit ihrer einst verschleppten und versklavten Mutter lebt.
    Der Leser wirft nicht nur einen Blick auf damalige Verhältnisse, nein, er steht mitten im Geschehen. Denn die Autorin hat mit ihrem bildhaften Schreibstil die wunderbare Gabe, den Leser seines gegenwärtigen Alltags vollkommen zu entreißen und ihn direkt in die Szenerie des Romans zu versetzen. Wahrlich bemerkenswert!
    Für mich ist dieses Prequel eine schöne Einführung in die Geschichte rund um Melwyn. Das Ende hat mich außerdem dermaßen neugierig gemacht, dass ich die Folgeromane sofort geladen habe. Denn wer ist dieser junge Däne, von dem Melwyn träumt? Bahnt sich da etwa eine aufregende (verbotene) Liebesgeschichte an?"