Helen Fields - Die perfekte Gefährtin / Perfect Remains

  • Kurzmeinung

    Emili
    sympathische Ermittler, kniffliger Fall und hervorragend erzählt
  • Kurzmeinung

    Mcduck
    sehr spannend, flüssig geschrieben. Sympathische Ermittler
  • Beim Thriller „Die perfekte Gefährtin“ von Helen Fields handelt es sich um den Auftakt zu einer neuen Serie um DI Luc Callanach, dem Detektiv mit französischen und schottischen Wurzeln, der erst vor Kurzem aus Frankreich nach Schottland gezogen ist und dort nach seiner Tätigkeit als Interpol-Agent seinen ersten Fall zusammen mit seinem Team zu lösen hat.


    Von Anfang an kennt man den Täter, der mehrere Frauen entführt, foltert damit sie sich ihm unterwerfen und auch einige seiner Opfer tötet. Alle seine Taten sind akriebisch geplant und er hinterläßt Spuren um die Ermittler in eine falsche Richtung zu lenken. Besonders wichtig ist ihm, dass er stets den Ton angibt und die Spielregeln bestimmt, wobei seine Taten ein einziges Ziel verfolgen: seine perfekte Gefährtin zu finden oder vielmehr eine, die er dazu erziehen kann. Der Täter, Dr. King, selber hat auch schwierige Zeiten in seinem Leben durchmachen müssen und immer wieder erstaunt er beim Lesen damit, wie dicht Wahnsinn und Genie zusammenliegen.
    Zeitgleich wird ein anderer Fall vom Team um DI Ava Turner ermittelt, in dem es unter enderem um tote Babys und Abtreibungsgegner geht und mehrere mögliche Verbindungen zu Callanachs Fall denkbar sind.
    temporeicher, spannender und gut durchdachter Thriller und ein guter Start für eine neue Serie



    Helen Fields Schreibstil gefällt mir sehr gut, auch ihr zwischendurch eingestreuter Humor ( z.B. »Bi-was? Ist das hier überhaupt legal?«, rief eine Blondine zur Freude ihrer Kollegen.) oder so wunderschöne Sätze, über die man nachdenken oder sie sich einfach auf der Zunge oder im Kopf zergehen lassen kann ( z.B. „Leben war billig, weil das gemeine Volk seinen Wert nicht zu schätzen wußte“).


    Auch die Beschreibungen der einzelnen Personen, wie beispielsweise Callanch oder Turner fand ich ausgesprochen gelungen; man hatte von Beginn an ein Bild von ihnen, das im Laufe des Thrillers immer detailierter ausgebaut wurde. Ich liebe es, wenn mir von Anfang an die Personen so vertraut erscheinen, dass sie sofort mit einem Gesicht agieren. Als Agatha Christiefan hinterläßt natürlich Poirot, als Belgier, der in England als „Flüchtling“ lebt seine Spuren bei meinem Bild von dem halb französischen, halb schottischen Detective Callanach, was ich äußerst reizvoll finde.


    Der Thriller wird sehr spannend und temporeich erzählt; zahlreiche Hinweise und denkbare Verbindungen zwischen den beiden Fällen lassen den Leser mitdenken und mitermitteln bis zum Schluß, wobei alles bis aufs Kleinste durchdacht und geplant wurde. Immer wieder haben mich Aspekte, Wendungen und vor allem auch lange zuvor eingefädelte Wendungen zu überraschen und zu fesseln vermocht. Man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Fazit: ein temporeicher, spannender und gut durchdachter Thriller und ein guter Start für eine neue Serie.

  • WIE WEIT WIRD ER GEHEN, UM DIE PERFEKTE FRAU ZU FINDEN? ... In der Nähe von Edinburgh werden in einer abgebrannten Waldhütte die Überreste einer Frauenleiche gefunden. Nur wenige Gewebespuren führen zu dem Schluss, dass es sich bei der Toten um die vor Tagen verschwundene Anwältin Elaine Buxton handelt. Detective Luc Callanach, der gerade erst seinen Dienst bei der Police Scotland angetreten hat, leitet die Ermittlungen. Doch er ahnt nicht, dass die echte Elaine Buxton noch lebt und in einem Keller gefangen gehalten wird ― von einem Mann, der nur einen Wunsch hat: die Frau zu finden, die er in seine perfekte Gefährtin verwandeln kann. Wird Callanach das Rätsel lösen, bevor der Täter die Geduld mit seinem Opfer verliert? ... (Klappentext)


    ✾✾✾✾✾✾✾✾✾✾


    "Mit beinahe väterlicher Fürsorge legte er den Körper ab und breitete die Glieder aus, damit die Luft frei um die Haut zirkulieren konnte." (S. 7 - Anfang)


    Der erste Satz und schon ist man mitten drin im Thriller. Hier wird nicht lange rumgefackelt und ab diesem Zeitpunkt kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

    Da wäre ein schottischer Franzose der in Edinburgh einen Neuanfang wagt und es dort nicht nur aufgrund seines Akzents schwer hat, sondern auch wegen seines Aussehens. Er könnte nämlich durchaus als "Unterwäschemodel" (Buchzitat) durchgehen.

    Wenn er dann auch noch so ein eitler und/oder aalglatter Fatzke gewesen wäre, dem immerzu die Sonne aus dem Arsch scheint, hätte ich wohl genau an dieser Stelle das Buch zugeklappt. Doch DI Luc Callanach ist alles andere als eitel oder aalglatt und die Sonne scheint ihm so viel aus dem Arsch, wie es die Sonne in den schottischen Highlands im Herbst zu tun pflegt. Er ist nämlich keineswegs auf den Mund gefallen, etwas griesgrämig und direkt. Blöd kommen braucht ihm auch keiner und schnell wird dem Leser klar, dass hier ein kompetenter Ermittler am Start ist. Immerhin ehemaliger Interpol-Agent und mit allen Wassern gewaschen. Außerdem wird sein tolles Aussehen kein weiteres Mal mehr erwähnt, was meine kleine Befürchtung war.

    Weshalb er seinen Job aufgab, um zur schottischen Polizei zu gehen und regelrecht aus Frankreich geflüchtet ist, bleibt lange sein Geheimnis, über das er nicht reden möchte. Sicher ist, dass er daran ordentlich zu knabbern hat.

    Kaum hat er seinen Dienst angetreten wird eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche gefunden. Die wenigen Hinweise, welche sichergestellt werden konnten, weisen auf die vermisste Anwältin Elaine Buxton hin. Doch irgendwas kommt DI Callanach suspekt vor und sein Bauchgefühl sagt ihm, dass daran etwas nicht stimmt.

    Hier eröffnen sich dem Leser zwei Handlungsstränge in denen man zum Einen DI Collanach begleitet.

    Im zweiten Handlungsstrang taucht man in die kranke Gedankenwelt des Täters Dr. Reginald King ein. Ein Komplexhaufen mit verschrobener Wahrnehmung und der gerne Gott spielt. Er möchte sich eine perfekte Gefährtin kreieren, die ihm ebenbürtig ist. Natürlich muss diese schon vorher intelligent sein und eine starke Persönlichkeit besitzen. Für den Vorgang setzt er grausame Foltermethoden als Erziehungsmaßnahme ein, um sie zu biegen und zu brechen, bis sie so ist, wie sie in seinen Vorstellungen sein soll. Dafür sind jedoch auch Opfer notwendig.


    "Mit der Ausnahme des schreienden, wimmernden, sabbernden, plärrenden Haufens lebendigen Fleisches war alles um ihn herum verblasst. Kein peripheres Sehen hätte ihn ablenken können, und er hatte außer ihren animalischen Schreien nichts mehr gehört. Das waren die intensivsten, konzentriertesten Sinneseindrücke, die er je erlebt hatte." (S. 33)


    In diesem Thriller ist dem Leser von Anfang an klar wer der Täter ist, doch das nimmt dem keineswegs die Spannung. Im Gegenteil, denn das Interessante und vor allem das Spannende ist hier die Ermittlungsarbeit. Die Autorin überlässt hier nichts dem Zufall, wie es in so manch anderen Thrillern und Krimis nur allzu häufig vorkommt.


    Auch die Charaktere sind gut gezeichnet und authentisch. DI Collanach hat zwar durchaus ein mehr oder weniger privates Problem, doch das führt bei ihm weder zu dem mittlerweile thrillerüblichen Alkoholismus, noch steht dieses Problem im Vordergrund. Hier wird also keineswegs über Seiten hinweg rumgejammert. Für mich ist das ein großer Pluspunkt.


    Der Schreibstil ist bildhaft und erzeugt wahres Kopfkino.

    Der Plot ist außergewöhnlich, durchwegs spannend und enthält mehrere überraschende Wendungen.

    Obwohl es bezüglich des Täters keine Überraschung geben kann, enthält dieser Thriller einen spannenden Showdown, der einem mitfiebern lässt.


    Fazit:

    Hier hält man wirklich einen wahren Pageturner in der Hand und ich habe diesen Thriller in kürzester Zeit verschlungen.

    Nun hoffe ich, dass auch die weiteren Teile dieser Reihe nicht allzu lange nach der englischen Erstveröffentlichung, auf sich warten lassen.

    By the way - dieser Thriller ist angeblich ab 16 Jahren, also ein Jugendthriller, was ich aufgrund der bildhaften Beschreibung von so mancher Gewalttat eher bezweifle. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    © Pink Anemone

  • Die perfekte Gefährtin: Thriller von Helen Fields


    Klappentext

    WIE WEIT WIRD ER GEHEN, UM DIE PERFEKTE FRAU ZU FINDEN? ... In der Nähe von Edinburgh werden in einer abgebrannten Waldhütte die Überreste einer Frauenleiche gefunden. Nur wenige Gewebespuren führen zu dem Schluss, dass es sich bei der Toten um die vor Tagen verschwundene Anwältin Elaine Buxton handelt. Detective Luc Callanach, der gerade erst seinen Dienst bei der Police Scotland angetreten hat, leitet die Ermittlungen. Doch er ahnt nicht, dass die echte Elaine Buxton noch lebt und in einem Keller gefangen gehalten wird ― von einem Mann, der nur einen Wunsch hat: die Frau zu finden, die er in seine perfekte Gefährtin verwandeln kann. Wird Callanach das Rätsel lösen, bevor der Täter die Geduld mit seinem Opfer verliert? ... »Ein Thriller, den man nicht aus der Hand legen kann!« Scotland Correspondent


    Meine Meinung


    Hier habe ich einen Thriller gelesen, wie er sein sollte:

    Toller Schreibstil, die Geschichte zog mich sofort rein und ich fand sie mega spannend, atmosphärisch und dicht erzählt und zu keiner Zeit langweilig.

    Eigentlich nicht sehr blutig, sondern hier liegt der Fokus auf Folterungen.

    Von Anfang an liefen beide Erzählstränge nebeneinander: Die Taten des Täters und die Ermittlungen. Damit weiß man von Anfang an, wer es ist und kann es kaum aushalten, dass die Ermittler einfach nicht auf ihn kommen.

    Der Täter ist allerdings sehr intelligent und hat die Entführung so geplant, dass er nicht zu fassen war. Seinen Gedanken/Rechtfertigungen für das, was er tun MUSSTE, zu folgen war schwer zu ertragen und manchmal echt gruselig.

    Die Hauptprotas bei den Ermittlern werden einem gut nahegebracht, sie sind facettenreich und man lernt sie gut kennen. Ich fand die beiden super.

    Was mir noch sehr gut gefiel, war, dass es nicht nur den einen Fall gab.


    Mich hat das Buch geflasht und ich freue mich auf den zweiten Band.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Liebe Irrlicht


    Bitte immer den Autor nennen und dann den Titel in der Titelzeile!
    Das Genre brauchst nicht dahinter schreiben, denn das musst du ja auswählen im neu eröffneten Thread, über der Titelzeile.


    Squirrel Bist du so lieb und editierst das?

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Tanni, o.k., danke. Das Genre war Teil des Titels. :D

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Naa gut, mach' ich nicht nochmal. Selbst kann ich das aber irgendwie nicht bearbeiten und damit ändern.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Naa gut, mach' ich nicht nochmal. Selbst kann ich das aber irgendwie nicht bearbeiten und damit ändern.

    Du kannst deine Beiträge eine Stunde nach Erstellen ändern, danach können nur noch wir Mods das tun. Aber das ist kein Problem, ich mach das schnell.


    Hier ist noch das Original zum Buch :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Ein ausgezeichneter Thriller. Ich bin mit meinen Vorposterinnen im Einklang. Mir hat das Buch auch ausgesprochen gut gefallen. :thumleft: Mich hat es sogar etwas skeptisch gestimmt, als ich im Vorfeld die Bewertungen zu dem Roman gesehen habe, lauter :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne, dachte ich mir, das kann doch nicht sein. Doch selbst lesen bewährt sich immer. O:-) Es kann sein. Das Buch ist richtig toll. :applause:Es geht um eine ausgefallene Krimigeschichte, wobei man den Täter von Anfang an kennt, was schon eher ungewöhnlich ist. Doch es tut dem Roman keinen Abbruch, die Geschichte bleibt spannend von der ersten Seite an bis zu letzten. Ein richtiger Pageturner. Die Charaktere ausgezeichnet ausgearbeitet, mit Ecken und Kanten, so dass man sich lebendige Personen drunter vorstellen kann. Der Titel scheint zunächst unscheinbar, aber passt sehr gut zu der Story. Temporeich und sehr fesselnd erzählt. Ist definitiv nicht mein letztes Buch der Autorin.

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

    --------------------------------------------------

    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
    ------------------------------

    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

    ------------------------------

    Lese gerade:

    Lapuente, Sofía/Shusterman, Jarrod - RETRO - Geh nicht online