Keith Nixon - Totengrab / Dig Two Graves

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Margate, eine kleine Küstenstadt in England: Der Teenager Nick Buckingham springt aus dem fünften Stock eines Apartmenthauses. Mit einem seltsamen Gefühl im Bauch fährt Detective Sergeant Solomon Gray zum Tatort. Das Opfer ist genauso alt, wie sein Sohn Tom jetzt sein müsste – dervor zehn Jahren spurlos auf einem Jahrmarkt verschwand. Seitdem nimmt Grey jeden Fall, an dem Kinder beteiligt sind, persönlich. Denn sein Sohn könnte noch irgendwo da draußen sein …
    Doch dann macht Solomon Gray eine Entdeckung, die ihn aus der Bahn zu werfen droht: Auf dem Handy des toten Teenagers ist Grays eigene Nummer gespeichert. Die Ermittlungen führen ihn in eine Welt aus Missbrauch, Lügen und Korruption. Und schon bald muss sich der Detective seinen eigenen Dämonen stellen …
    "Totengrab" ist der erste Band der Krimi-Reihe um Detective Sergeant Solomon Gray – jetzt als eBook bei beTHRILLED.


    Autor (Quelle: Info im E-Book)
    Keith Nixon ist ein britischer Autor, der vor allem Krimis und historische Romane schreibt. Eigentlich ist er gelernter Apotheker, inzwischen arbeitet er aber in leitender Funktion im Vertrieb einer High-Tech-Firma. Er lebt mit seiner Familie im Nordwesten Englands. Er hat bisher einige Bücher veröffentlicht, Romane ebenso wie Kurzgeschichten. Keith ist in zahlreichen sozialen Medien vertreten.


    Allgemeines
    Titel der Originalausgabe: „Dig Two Graves“, ins Deutsche übersetzt von Kerstin Fricke
    Erschienen am 12.Dezember 2017 bei beTHRILLED by Bastei Entertainment als E-Book mit einem Umfang entsprechend 248 Seiten
    Gliederung: Info über Buch und Autor – 48 Kapitel – Interview mit Keith Nixon
    Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive von Solomon Gray
    Handlungsort und -zeit: Margate, England im Dezember 2016 (mit Rückblicken auf die Jahre 2006 und 2011)


    Zum Inhalt
    Solomon Gray, Hauptfigur einer neuen Krimireihe von Keith Nixon, bekommt es mit dem Tod eines sechzehnjährigen Teenagers zu tun, der sich augenscheinlich vom Balkon eines Wohnhauses gestürzt hat. Der Verstorbene ist in dem Alter, in dem Grays seit zehn Jahren spurlos verschwundener Sohn Tom jetzt wäre, deshalb geht ihm der Fall besonders nahe. Diverse Umstände wecken den Zweifel des Polizisten an der Selbstmordthese, deshalb stürzt er sich engagiert in die Ermittlungen.
    Solomon, der nach seinen persönlichen Schicksalsschlägen – nach dem Verschwinden seines Sohnes beging seine Frau Selbstmord – psychisch instabil ist und zu viel Alkohol konsumiert, eckt im Kollegenkreis immer wieder an. Als es weitere Todesfälle, diesmal in seinem Bekanntenkreis, gibt, gerät er bei seinen Kollegen sogar selbst unter Verdacht.


    Beurteilung
    Die Persönlichkeit der Hauptfigur ist durch einige, vor allem aus skandinavischen Krimis bekannte Klischees belastet: Gray ist durch private Schicksalsschläge traumatisiert, gilt im Kollegen- und Bekanntenkreis als Einzelgänger, der sich psychologischer Hilfe verweigert und stattdessen zu viel zum Alkohol greift. Seinen Glauben an Gott hat er verloren und er leistet den Bemühungen des Reverends Hill sowie einer sehr religiösen Freundin seiner verstorbenen Frau, ihn in den Schoß der Kirche zurückzuführen, Widerstand. Trotz dieser Klischees bietet „Totengrab“ jedoch flüssig erzählte und inhaltlich fesselnde Unterhaltung. Dies liegt nicht nur an der Anschaulichkeit des Erzählstils, sondern auch am Wechsel zwischen drei Zeitebenen, denn in die Haupthandlung sind Rückblenden auf die Jahre 2006 (Verschwinden des damals sechsjährigen Tom) und 2011 (Selbstmord von Grays Frau nach langjähriger Depressivität) eingeflochten. Diese Perspektivwechsel gestalten die Lektüre sehr kurzweilig.
    Die Auflösung des Falls ist nicht zu früh vorhersehbar, sodass der Leser lange seine eigenen Theorien entwickeln kann. Auch wenn die aktuellen Todesfälle letztlich aufgeklärt werden und sich bei Solomon eine positive Entwicklung in Form einer Verarbeitung seiner Traumata abzeichnet, bleibt seine wichtigste „Baustelle“ noch aktuell und bietet zum Ende einen Cliffhanger, der das Interesse am folgenden Band der Reihe weckt.


    Fazit
    Nicht frei von Klischees, aber fesselnde, flüssig lesbare Unterhaltung!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Vor 10 Jahren verschwindet Detective Sergeant Solomon ‚Sol‘ Gray’s Sohn spurlos auf einer Kirmes in der Geisterbahn. Inzwischen geschieden sucht er immer noch nach seinem Sohn, besonders wenn er zu einem Fall mit einem toten Kind gerufen wird.


    Ein solcher Fall erwartet ihn jetzt als ein toter Jugendlicher vor einem Wohnhaus in Margate gefunden wird. Eigentlich ein Selbstmord. Nur warum wurde Gray’s Telefonnummer in seinem Handy gefunden?


    Belastet durch die eigenen privaten Probleme kommt Gray als Ermittler nicht so gut rüber. Dazu kommt noch das er eigentlich mit allen Kollegen Schwierigkeiten hat und diese mit ihm. Am liebsten würdeer alles im Alleingang lösen.


    Der Schreibstil ist gut, das Ende überraschend und spannend. Die Personen sind mir persönlich allerdings allesamt etwas unsympatisch beschrieben. Einem weiteren Teil würde ich trotzdem noch eine Chance geben.

  • Spannender erster Fall für Solomon Gray


    Was mich an diesem Thriller angezogen hat war erstens das Cover und die Inhaltsangabe. Das Cover erinnert an den schweren Schicksalsschlag von Solomon Gray, das spurlose Verschwinden seines Sohnes vor zehn Jahren. Er wurde bis dato nicht gefunden.
    Solomon Gray wird zu einer Ermittlung gerufen, war es Selbstmord oder doch Mord. Der 16 jährige Nick Buckingham stürzt etliche Stockwerke in die Tiefe. Seine Schreie begleiten ihn. Am Tatort wird ein Abschiedsbrief gefunden und das Mobiltelefon des Jungen. Es sind nur zwei Nummern drauf, eine von einem Wegwerfmobiltelefon und das von Detective Solomon Gray. Für Gray beginnt nun nicht nur der Lauf gegen die Zeit, den eventuellen Mörder des Jungen zu finden, sondern auch der Spießrutenlauf um sein eigenes Dasein. Was hat seine Nummer bei dem Jungen zu suchen? Was hat das zu bedeuten? Eine schier aussichtslose Ermittlung beginnt.


    Mein Fazit:
    Keith Nixon hat hier einen spannenden Thriller abgeliefert. Er zeigt die Stärken und die Schwächen des englischen Ermittlers auf, aber auch das katastrophale Privatleben von Solomon Gray. Der alles verloren hat. Sein Haus und seinen Job hat er noch, aber wie lange noch? Mit dieser Ermittlung muss sich der Detective seinen Alpträumen stellen. Was schier unmöglich ist.


    Ein sehr rasant geschriebener Thriller, der meine Erwartungen erfüllt hat. Freue mich auf jeden Fall auf einen neuen Fall mit Solomon Gray und bin neugierig, ob sein Sohn jemals gefunden wird.


    Ich kann daher eine klare Leseempfehlung aussprechen.

    :lol::totlach: Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde (chinesisches Sprichwort)