Donna Douglas - Ein Weihnachtsfest der Hoffnung / Nightingales Under the Mistletoe

  • Weihnachtszeit 1941 London. Das Nightingale-Krankenhaus wurde bei den schlimmen Bombenangriffen teilweise zerstört, weshalb sowohl Patienten verlegt werden und einige Schwestern auf andere außenstehende Krankenstationen verteilt werden mussten, um dort schwerverletzte Soldaten zu versorgen. Die Krankenschwester Jess Jago ist nach Kent aufs Land versetzt worden und will sich dort gar nicht richtig einleben, bis ihre Freundin Effie O’Hara auftaucht, was schlagartig ihre Laune verbessert. Während die beiden neben der Versorgung der versehrten Soldaten mit der Ausbreitung von Diphterie jede Menge zu tun haben, trifft ein junger amerikanischer Soldat in dem kleinen Ort ein, der schon bald das Gefühlsleben der Krankenschwestern ganz schön durcheinander bringt. Wie werden die Stadtpflanzen Jess und Effie auf dem Land zurechtkommen?


    Donna Douglas hat mit ihrem Buch „Die Nightingale-Schwestern – Ein Weihnachtsfest der Hoffnung“ den siebten Band ihrer Krankenschwester-Serie vorgelegt, der passend zur jetzigen Jahreszeit neue Geschichten über die Schwestern und ihrer täglichen Arbeit und Begegnungen bringt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, der Leser taucht schnell in die damalige Zeit und das harte Arbeitsleben der Krankenschwestern ein, die neben der Betreuung und Versorgung der Patienten viele Schicksale miterleben und auch persönliche Gefühle sowie Phasen durchleben. In diesem Band wird der Leser nach Kent aufs Land entführt, wo die Krankheiten der Patienten sich vielleicht nicht unbedingt von denen der Städter unterscheiden, jedoch auch mit anderen Problemen gekämpft wird. So geht es hier um die Beschlagnahmung von Besitz, die Lage der ländlichen Bevölkerung und einzelne Familienschicksale zu Kriegszeiten.


    Die Charaktere sind durchweg sehr liebevoll und detailliert skizziert und mit Leben versehen worden. Sie wirken durchweg sehr authentisch und bestechen durch ihre Eigenschaften mit Individualität. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und erlebt mit ihnen ein buntes Spektrum der Gefühle: von Leid über Verlust und große Freude sowie Hoffnung und Zufriedenheit. Jess ist eine sympathische Frau, die sich nach dem Stadtleben auf dem Land nicht wohl fühlt. Die Kollegen sind ihr fremd und sie fühlt sich wie eine Außenseiterin. Freundin Effie erweckt sie endlich wieder zum Leben, denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Effie ist eine impulsive und fröhliche Frau, die mitzureißen weiß und sich nicht unterkriegen lässt. Grace ist eine junge Frau, die schon früh Verantwortung übernehmen musste und sich mit Hingabe um ihre Geschwister gekümmert hat. Nun verliebt sie sich zum ersten Mal. Millie Benedict hat sich nach einem Verlust gerade erst wieder berappelt, da steht ihr schon die nächste böse Überraschung ins Haus. Aber auch sie erlebt mit der Begegnung eines alten Freundes einen zweiten Frühling.


    „Die Nightingale-Schwestern – Ein Weihnachtsfest der Hoffnung“ ist ein schöner Roman über verschiedene Schicksale zu Kriegszeiten, über die Liebe, über Verlust und die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft, die alle vereint. Das Buch lässt sich mühelos allein lesen, obwohl es empfehlenswert wäre, die Bände der Serie hintereinander zu lesen. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle, die Geschichten mit Herz lieben.


    Immer wieder empfehlenswert für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

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    Albert Einstein


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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Inhaltsangabe:


    Schwester Jago wird von der Oberin des Nightingale Krankenhauses in London aufs Land nach Kent geschickt. Dort sind sie scheinbar noch strenger als in London. Dennoch fügt sie sich in den Alltag ein. Ihr Herz ist schwer, denn ihr Freund ist im Krieg, wie so viele andere junge Männer. Schwester Jago ist hoch erfreut, als plötzlich ihre Freundin Effie auftaucht, um im Krankenhaus ihren Dienst zu leisten.


    Lady Amelia Rushton, ehemals Schwester Benedict im Nightingale Krankenhaus, muss hilflos zusehen, wie das britische Kriegsministerium ihren Landsitz in Beschlag nimmt, um es in ein Quartier für Piloten zu verwandeln. Dabei trifft sie auf den Verbindungsoffizier Dr. William Tremayne. Jener William, der ihr damals fast das Herz gestohlen hätte und zudem der Bruder von Helen Dawson ist. Um nicht vollends verrückt zu werden, beschließt sie in die Schwesterntracht zu schlüpfen und wieder als Krankenschwester zu arbeiten. Aber das ist leichter gesagt als getan.


    Die britischen Piloten sind in dem kleinen Dorf eingetroffen und die Krankenschwestern sind ganz aus dem Häuschen. Liebeleien, Tanzabende und einige zarte Bande der Liebe werden geknüpft. Manchmal vergessen sie viel zu schnell, dass sie sich noch im Krieg befinden und auch hier im kleinen Dorf kann der Krieg seine hässlichen Seiten zeigen.


    Mein Fazit:


    Der siebte Band führt den geneigten Leser bzw. Leserin aus London heraus aufs Land. Dieses wird von einer verbitterten Oberin geführt und die Stationsschwestern sind nicht weniger unfreundlich. Man vermisst schon London, der Ton ist noch mal rauer als er eh schon ist.


    Ein paar alte Bekannte sieht man wieder: Jess Jago aus Band 4, Effie aus Band 5 und Millie zusammen mit Dr. William Tremayne aus den Bänden 1-3. Die Autorin hat die Charaktere wunderbar in diesem einen Band vereint, der so ein bisschen aus der Rolle fällt. Allerdings finde ich den Titel ein wenig irreführend. Es kommt zwar ein Mistelzweig in der Geschichte vor, aber das ist eher so beiläufig, dass es fast schon untergeht. Und wie immer erzählt die Geschichte über einen größeren Zeitraum und nicht nur, wie man im Titel vermutet, zur Weihnachtszeit.


    Wie in all den anderen Bänden auch gibt es hier nicht nur Happy Ends. Die Geschichten sind wie immer bewegend. Die Zeiten damals waren nicht leicht, weder für das Krankenhauspersonal noch für die Patienten. Auch die Landbevölkerung hatte so mit den Kriegsgeschehnissen zu kämpfen, denn sie brauchten Platz für die Piloten (später kamen ja noch die Amerikaner dazu). Donna Douglas hat die gesamte damalige Atmosphäre gut eingefangen und die kleinen und großen Geschichten wunderbar darin eingebettet.


    Die Serie hat an Charme nicht verloren und ich freue mich schon auf Band 8, dieser bekommt auch wieder fünf Sterne und eine klare Lese-Empfehlung.