Kai Meyer - Die Winterprinzessin

  • Inhalt: (Verlagsseite)
    Dezember 1812. Wie ein Flüchtiger reist der vor Moskau geschlagene Napoleon durch Europa. In tiefer Nacht macht er in Weimar Station und sucht Goethe mit einem dringenden Anliegen auf … Wenige Tage später reisen die Brüder Grimm an den Hof zu Karlsruhe – mit einer Empfehlung Goethes. Der Herzog sucht einen Lehrer für sein neugeborenes Kind. Doch in Karlsruhe stoßen sie bald auf schaurige Warnungen. Wer drängt sie, von ihrem Auftrag abzulassen? Was hat es mit dem herzoglichen Sohn auf sich? Als die Brüder der Wahrheit auf den Grund gehen wollen, geraten sie selbst in tödliche Gefahr.


    Autor: (Verlagsseite)
    Kai Meyer, geboren 1969, gilt als der Meister der Phantastik. Aus seiner Feder stammen Bestseller wie "Die Wellenläufer" und "Seide und Schwert" und zuletzt die Trilogie "Die Seiten der Welt". Weltweit beträgt seine Auflage mehrere Millionen Exemplare. Übersetzungen erscheinen in 30 Sprachen. Kai Meyer studierte Film- und Theaterwissenschaft, volontierte als Journalist bei einer Tageszeitung und war Redakteur, bevor er sich 1995 ganz auf das Schreiben von Büchern verlegte. Er lebt in der Nähe von Köln.


    Meinung:
    In "Die Winterprinzessin" werden die Gebrüder Grimm wieder in mysteriöse Ereignisse verwickelt, doch dieses Mal geht es um weit mehr als ein Manuskript eines großen Dichters - das neugeborene Kind, das in Gefahr schwebt, könnte eines Tages eine herausragende Rolle in der Geschichte spielen und verschiedene Akteure sind bereit, alles zu tun, um diese Pläne zu verhindern. Sie schrecken auch nicht davor zurück, Wilhelm Grimm zu bedrohen, um ihn daran zu hindern, seine Stelle als Lehrer des Kindes anzutreten.


    Wie schon der erste Band ist dieses Buch von Anfang an atmosphärisch dicht und spannend. Der Autor beschreibt die etwas düstere Stimmung sehr gut und es gab erneut fantastisch anmutende Elemente und Momente, die durchaus unheimlich wirkten. Gut gefallen hat mir, dass die Märchen, die die Brüder zusammengetragen und kurz vor Beginn dieser Geschichte veröffentlicht haben, eine Rolle spielen und dass sich eine ganz bestimmte Erzählung, die sie am Anfang hören, durch die ganze Handlung zieht. Es war interessant zu sehen, wie die beiden davon beeinflusst wurden, und da man die Brüder weithin vor allem wegen ihrer Märchensammlung kennt, war es schön, dass diese hier recht wichtig war.


    Das Rätsel um das Kind und die damit einhergehende Bedrohung waren gut dargestellt und ich mochte, wie Meyer lange offen gehalten hat, was genau passiert ist und wem die Protagonisten eigentlich vertrauen können. Die Situation war komplex, aber nicht unübersichtlich und mir hat gefallen, wie alle Handlungsstränge am Ende zusammen gelaufen sind und dass der Autor den Leser noch einmal überraschen konnte. Wilhelm und sein Bruder müssen hier wieder einige Abenteuer durchstehen, allerdings muss ich sagen, dass Jacobs Rolle in diesem Band geringer war, als ich erwartet hätte und das war ein bisschen schade. Insgesamt wurde die brüderliche Beziehung der beiden aber sehr schön und komplex dargestellt und ich mochte, dass reale Probleme, die sie hatten, in das Buch eingearbeitet wurden. Die anderen historischen Figuren wurden ebenfalls glaubwürdig integriert.


    "Die Winterprinzessin" ist eine sehr interessante Geschichte, die mich von Anfang an fesseln konnte und die im Gegensatz zum ersten Band nicht unübersichtlich wurde. Deshalb gibt es von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

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