Aurelia L. Night - Der Stein in deinem Herzen

  • Wolfsmal (Der Stein in deinem Herzen) - Aurelia L. Night


    Tagträumer Verlag
    225 Seiten
    Band 2 von 2
    Fantasy


    Inhalt:
    „Wenn die Götter dir alles nehmen, würdest du dich ihnen widersetzen?“


    Die Asen sind nicht das, wofür Valentin sie immer hielt.
    Sie nahmen ihm das Wichtigste – und die einhergehenden Konsequenzen scherten sie nicht einmal.
    Emilia befindet sich in den Fängen Fenrirs.
    Ihre Rettung bestimmt Valentins Gedanken.
    Doch um sie zu befreien, muss er lernen zu töten, denn ein Gott gibt niemals freiwillig her, was ihm gehört.
    Wie er einen Asen töten kann, steht in einem Buch – eben jenes, welches vor Jahrzehnten im Märchenwald zurückgelassen wurde.
    In dem Wald, in dem die Märchen, aus Angst, verbannt wurden.
    ~~~~~~~~~~~~


    Meinung:


    Ich muss zugeben, dass ich mit dem Buch so meine Startschwierigkeiten hatte.
    Denn, obwohl es nur ein halbes Jahr her ist, dass ich den ersten Band gelesen hatte, ist mir vieles erst beim Studieren der Lektüre wieder eingefallen.
    Das spricht in meinen Augen aber leider nicht für das Buch.
    Natürlich ist es schön, wenn man als Autor seinen Leser im Verlauf der Geschichte wieder an die Charaktere heranführen kann.
    Und an Grundlegendes konnte ich mich auch erinnern, zum Beispiel an Valentin und Finn, daran, dass Emilia von Fenrir, dem Fast-Oberwolf entführt wurde und nun ihrer Erinnerungen und Seele beraubt, ihr Leben an seiner Seite lebt.


    Womit ich mich schwer tat, waren die Nebencharaktere wie Eric, den ich relativ schnell zuordnen könnte.
    Wie Lena, wo der Groschen irgendwann in der Mitte fiel...
    Oder aber wie Alison und Peter, bei denen ich bis zum Schluss fast „unwissend“ darüber blieb, was für eine Rolle sie gespielt hatten.
    Das hätte man irgendwie - zumindest für meinen Part - besser lösen müssen, denn es hat mich schon einige Male stutzen lassen.


    Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt locker und einfach zu lesen und zu verstehen. Es gibt keine großen Schlenker, kein Wordbuilding, aber sie hat die Geschichte dennoch in meinen Kopf bekommen.
    Erzählt wird das Ganze nicht mehr aus Emilias Perspektive, denn die ist ja als Wölfin bei Fenrir irgendwo in Asgard „gefangen“.
    Valentin, Emilias Fast-Gefährte, der sie über alles liebt, übernimmt es, den Leser durch das Abenteuer zu begleiten.
    Sein Ziel: Angrboda, Mutter Fenrirs und ihres Zeichens Riesin, finden und eleminieren.


    Und dass es ein Abenteuer ist, daran lässt sich nicht zweifeln.
    Reiseanhaltspunkte sind Norwegen, Griechenland, Asgard, der Märchenwald und vieles mehr.
    Man kämpft mit Halluzinationen, bettelt bei Königinnen, zweifelt an sprechenden Raben und mitten drin ist immer wieder sie.
    Emilia. Oder zumindest ihre Wolfsseite, die ihr ganz eigenes Abenteuer erlebt.
    Mit dem Leuchten in ihrem Körper, das sie loswerden will.
    Mit ihrem Gefährten an der Seite, der sich manchmal komisch benimmt.
    Mit all diesen nicht vorhandenen Erinnerungen...


    Wenn diese Geschichte eins ist, dann auf jeden Fall abwechslungsreich.
    Leider fehlte es mir so manches Mal an der Emotionsübermittlung. Irgendwie.
    Emilias Zerrissenheit konnte ich gut nachempfinden, während mich Valentins Denkweise und Überlegungen nicht überzeugen konnten.
    Woran genau das lag, kann ich nicht genau sagen, dieses ganze „Ich muss Emilia finden, sie ist meine Gefährtin - oh, hören wir einfach darauf, dass die Dryade sagt, dass es noch nicht an der Zeit ist sie zu finden“ hat mich ein wenig an Valentins Gefühlen zweifeln lassen.
    Für mich war das nicht stark genug.
    Wenn ich an seiner statt gewesen wäre, hätte ich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um sie zu finden - was er ja auch tut - allerdings mit sehr starken Schwankungen im emotionalen Bereich.


    Wie dem auch sei, die Reise durch den Märchenwald von Asgard kam mir auch etwas zu kurz, das hätte ein bisschen detailreicher sein können, allerdings haben mich die Zwerge dann doch sehr beeindruckt.


    Die Reise beginnt verzweifelt, wird durchzogen von düsteren Fäden, hellen Lichtblicken und einem Leuchten, das alles verändern wird.


    Fazit:


    Mit dem finalen Teil von Wolfsmal konnte ich leider nicht so ganz warm werden, was vermutlich an Valentins Sicht lag und dann auch wieder nicht.
    Die Einblicke in Emilias Wolfsdasein haben mir wiederum gut gefallen und brachten Spannung mit sich.
    Alles in allem würde ich den zweiten Band jedoch trotzdem empfehlen, vor allem denjenigen, die mit Emilia in Band eins nicht so klar kamen - vielleicht ist dafür Valentin ja genau der Richtige?


    Es ist der Abschluss einer Dilogie, die angenehme Lesestunden im Reich der Mythen, Legenden und Götter beschert und mit einem würdigen Ende aufwartet.


    Ich vergebe 3 von 5 :bewertung1von5: Sterne.

  • *Daten*


    Titel: Wolfsmal - Der Stein in deinem Herzen
    Autorin: Aurelia L. Night
    Verlag: Tagträumer Verlag


    Seiten: 178



    *Schreibstil*


    Hier laufe ich langsam Gefahr, mich zu wiederholen, denn Aurelia L. Night hat einen Schreibstil, der ist einfach... toll?
    So leid es mir tut, mir fällt wirklich kein anderes Wort ein, das ihn beschreibt.
    Bildlich, gefühlvoll, locker und doch informativ. Man ist sofort wieder in der Geschichte und ist total verblüfft von den großartigen Bildern, die mit ihren Worten erschaffen werden.
    In diesem Band schreibt sie aus der Sicht von Valentin und auch Emilias Wölfin erzählt uns ihren Teil der Geschichte, wobei Valentin der dominantere Part ist.


    *Charaktere*
    Einige der Charaktere kannte ich ja bereits aus dem ersten Band, auch wenn ich erstmal eine Zeit brauchte, sie wieder zuzuordnen, sind sie sich treu geblieben. Es ist bewundernswert, wie stark die Wölfe schon in jungen Jahren sind und wie sie an ihrer Geschichte gewachsen sind.
    Aber natürlich durfte ich neue Charaktere kennen lernen und wurde in ein neues Rudel aufgenommen, das unheimlich liebe- und geheimnisvoll ist. Man ist sofort ein Teil der Familie.


    Kleiner Zwischentipp: Wer mehr über die neue Alphafamilie erfahren will, sollte unbedingt Asentochter lesen.



    *Meinung*


    Auf diesen 178 Seiten ist so unfassbar viel passiert, ohne dass man das Gefühl hatte, von den Geschehnissen erschlagen zu werden!


    Auch im zweiten und finalen Band dieser Dilogie konnte Aurelia L. Night mich wieder vollends in ihre Geschichte entführen. Nach den üblichen Schwierigkeiten, die man hat, wenn man ein wenig auf den zweiten Band warten musste, hat mich nichts mehr daheim gehalten. Und diese Phase konnte die Autorin super überwinden, in dem sie alte Informationen wieder einfließen ließ, ohne sie uns aufzuzwingen, wodurch man von den "Wiederholungen" auch nicht genervt ist, was ich in Reihen sonst recht häufig habe.
    Ich musste bei einigen (eher kurz auftretenden) Nebencharakteren aus dem ersten Band aber auch erst ein Weilchen versuchen, sie zuzuordnen.


    Die Charaktere haben einen glaubhaften Sprung gemacht und sind an ihren Aufgaben gewachsen. Und zwar nicht von jetzt auf gleich, sondern mit Bedenkzeit und Zweifeln, was sie mir noch sympathischer gemacht hat. Ich hätte mir mehr Finn gewünscht, einfach weil er mein Liebling ist, aber das ist nicht seine Geschichte, deswegen mecker ich einfach mal nicht. Aber ich hoffe auf mehr.


    Auch die Handlung war spannungsgeladen, abwechslungsreich und unvorhersehbar. Schon im Prolog hatte ich Gänsehaut. Es war erschreckend und gleichzeitig wollte ich mehr davon, mehr aus dem Märchenwald. Eine kleine Welt in dieser Großen, die ebenso gelungen ist.


    Die Abenteuer und Aufgaben, die die jungen Wölfe meistern mussten, sind gut durchdacht und wirken nicht langweilig oder abgenutzt. Es ist neu und man weiß nicht so recht, was einen erwartet, bis es zu spät ist, wodurch man die Geschichte hautnah erlebt.
    Aber auch Emilia erlebt ihr ganz eigenes Abenteuer, an dem wir immer wieder teilhaben dürfen. Ihre Sicht und den inneren Kampf mit diesem "nervigen Leuchten" hat so einiges an Emotion übertragen. Ohne diesen Teil, hätte definitiv etwas gefehlt.


    Der finale Kampf war mir ein wenig zu schnell vorbei und erst ein bisschen zu plötzlich, weil mir ein paar Details gefehlt haben. Aber auch hier hat mich die Autorin wieder überrascht, denn nach dem ich es schon für beendet gehalten habe und ein leises Gefühl von Enttäuschung aufkam, gab es die fehlenden Details noch und auch der Epilog war gelungen und glaubhaft. Was soll ich sagen... sie enttäuscht mich eben nicht, sondern verzaubert immer und immer wieder.
    Und deswegen kann ich guten Gewissens verzauberte 4☆'chen für das Finale von Wolfsmal.


    *Lieblingszitat*
    "Das Leben ist nicht einfach, aber ich bin stolz auf dich und was das Leben aus dir gemacht hat." - Pos. 3007-3008