Natalie Tielcke - Mordsmäuschenstill

  • Mordsmäuschenstill, Krimikomödie von Natalie Tielcke, ebook 220 Seiten, erschienen bei be-ebooks.
    Vier Psycho-Patienten wollen den Mord an ihrer Therapeutin aufklären.
    Die Psychologin Hanna wurde im eigenen Badezimmer, durch einen Hieb mit einem Golfschläger erschlagen. Am nächsten Morgen treffen vor ihrer Praxis verzweifelte Patienten aufeinander. Könnte einer von ihnen der Mörder sein? Einen Grund hätten alle vier. Es handelt sich um Patienten mit Schlafstörungen. Jenny, Nele, Finn und Sascha, da die Polizei auch im Dunkeln tappt, beschließen die vier, den Mörder auf eigene Faust zu finden. Gelingt es den therapiebedürftigen Menschen, der Polizei zuvorzukommen?
    Die Geschichte wird aus der Sicht, abwechselnd von einem der agierenden Charaktere erzählt.
    Es handelt sich bei diesem Roman eher um eine Komödie, denn um einen ernsthaften Kriminalfall, schon sehr bald konnte man erahnen, wer der Täter ist. Für meinen Geschmack war hier mehr klamaukiges Geschehen zugange, denn ernstzunehmende Ermittlungsarbeit. Alle Patienten hatten sehr „skurrile“ Störungen, die ich Ihnen einfach nicht abnehmen konnte. Am glaubwürdigsten fand ich Jenny, das Mäuschen mit ihrer „Ziegenstarre“. Selbst der zuständige Kommissar, Phil, war Patient bei Hanna und hätte in einem echten Fall wegen „Befangenheit“ niemals ermitteln dürfen. Als es dann zwischen Nele und Phil auch noch zu zwischenmenschlichen Verwicklungen kam, die derart lächerlich geschildert wurden, wollte ich das Buch am liebsten zur Seite legen. Das Opfer wird noch einen Monat an den medizinischen Geräten am Leben erhalten und kann deshalb die selbsternannten „Detektive“ bei ihren Machenschaften beobachten, auch das ist irreal.
    Als Krimi für mich unglaubwürdig, als Komödie zu langweilig. Jede einzelne Person schien für mich unecht. Spannung war keine vorhanden. Jederzeit konnte ich die Lektüre aus der Hand legen und ein paar Tage später weiterlesen. Selbst die Ursache, die für die Tat ausschlaggebend war, ist m. M. nach „an den Haaren herbeigezogen“. Unter den Möchtegern-Ermittlern befand sich mindestens eine Person die mehr Grund zu diesem Verbrechen gehabt hätte. Ich fand die investierte Lesezeit „vergeudet“. Keine Leseempfehlung meinerseits und wegen des netten Covers 1 Stern von 5 möglichen. :bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Vier Schlafgestörte auf Mörderjagd
    Das Cover erinnert mich an die Aufnahme eines Pinupgirls. Hier geht man schon von einem eher lustigen als brutalen Krimi aus. Also auf in den Kampf.
    Zum Inhalt:
    Hanna die Psychologin wird mit einem Golfschläger ermordet. Wer hat sie auf dem Gewissen. Hannas Patienten, die alle vier an Schlafstörung leiden. Jeder mit seiner eigenen Geschichte. Oder aber auch der Kommissar, der die Ermittlungen übernimmt. Auch er leidet unter Schlafstörung.
    Da die Polizei keinen Schritt weiterkommt, übernehmen Hannas Patienten die Ermittlung und begeben sich auf die Tätersuche. Das dies so nicht gutgehen kann, ist schon mal vorprogrammiert.
    Wird es diesem Dreamteam gelingen den Mörder dingfest zu machen? Ein Mörderjagd der etwas anderen Art beginnt.
    Mein Fazit:
    Der Autorin Natalie Tilcke ist hier ein sehr amüsanter unterhaltender Krimi gelungen. Der zwar stellenweise so absurd ist, dass er schon wieder urkomisch ist. Was mir sehr gut gefallen hat, dass die Geschichte mehr oder weniger aus der Sicht der Toten erzählt wird. Hanna die ihre Kommentare zu den Patienten abgibt und hofft doch noch zu überleben. Die Charaktere sind auf den Krimi richtig zugeschnitten. Jeder hat potential und bringt dies auch wenn etwas unbeabsichtigt in die Geschichte mit ein.
    Dieser Krimi ist keine blutrünstige Geschichte sondern eine unterhaltende Lektüre, die doch so spannend geschrieben ist, dass man das Buch nicht aus der Hand geben mag.


    Ich kann daher eine klare Leseempfehlung aussprechen und vergebe die volle Punktzahl.

    :lol::totlach: Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde (chinesisches Sprichwort)

  • Weder wirklich lustig, noch wirklich Krimi


    Leider kann ich dieses Buch nicht besser bewerten, weil es einfach nicht meinen Geschmack getroffen hat. Und ich will ehrlich sein, der Inhalt geht deutlich an dem vorbei, was ich laut Klappentext und sonstiger Werbung erwarten würde. Letztlich wird es wohl eine Geschmacksfrage sein - aber im Bereich "Krimikomödie" ist dieses Buch meiner Meinung nach völlig fehl am Platze.



    Zusammenfassend finde ich, dass man dem Buch sehr deutlich anmerkt, dass die Autorin ursprünglich Drehbücher schreibt. Es enthält kaum Beschreibungen, die Charaktere sind sehr stereotyp und flach angelegt. Das Buch hangelt sich einfach nur am Handlungsfaden entlang, mit schnellen Schnitten und kurzen Szenen. Wie eine Abfolge von Sketchen. Noch dazu ist die Handlung denkbar dünn aufgebaut, und kann von geübten Lesern meilenweit gegen den Wind vorausgesehen werden.



    Der angebliche Humor befindet sich für mich auf einem Level, das gewissen Vor- oder Nachmittags-Krawallsendungen im TV entspricht. Also nicht besonders lustig. Die Handlung leidet ebenfalls darunter. Denn es ist auch kein richtiger Krimi. Weit über drei Viertel des Buches wird darauf verwendet, wie sich die - sehr flach angelegten - Charaktere kennenlernen, in vorhersehbaren Dialogen aneinander geraten, oder miteinander ins Bett steigen (was für mich in einem Krimi sowieso nichts zu suchen hat).



    Ich finde auch, dass das Konzept - vier Patienten raufen sich zusammen, um den Mord an ihrer Therapeutin aufzuklären - nicht ganz originell daher kommt. Das hat Nick Hornby in "A long way down" einfach viel besser gemacht. Und dann noch die Tatsache, die hirntote Psychiaterin in eigenen Kapiteln die Handlung kommentieren zu lassen...! Das war für den Fortgang des Buches völlig unerheblich. Und auch das Thema "Geist als Ermittler" ist schon besser umgesetzt worden. Ich denke da nur an Jutta Profijt. und ihre "Kühlfach"-Serie.



    Das Ende hat mir dann den sprichwörtlichen Rest gegeben. Ein übers Knie gebrochener Showdown, mit vielen Zufällen und Ungereimtheiten. Und eine überzogene, zuckersüße Auflösung... nein, tut mir sehr leid, aber ich kann dieses Buch weder als Krimi noch als wirklichen Roman ernst nehmen. Als leichte Frauenunterhaltung für zwischendurch – vielleicht.
    2 Sterne von 5

    "Ein Mensch, der Ideale hat/
    Der hüte sich, sie zu erreichen!/
    Sonst wird er eines Tags anstatt/
    Sich selber andern Menschen gleichen."
    (Erich Kästner) :):)