Marie Adams - Glück schmeckt nach Popcorn

  • "Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich." (André Gide)
    Martha führt in Köln ein kleines, feines Programmkino, in dem sie auserlesene Filme Kinobegeisterten und Filmkritikern zeigt. Dass sie nicht an ein Happyend glaubt, wie ihre Gäste und in manchen Filmen, liegt allein an ihrem Exfreund Tom. Er hat sie betrogen und nach ihrer Fehlgeburt sitzenlassen. Jedoch nun muss sie auch noch erleben wie ihre beste Hilfe und Freundin Susanna schwanger ist und zu ihrem Freund nach Hamburg ziehen möchte. Durch Susannas Idee, einen Zettel in ihrem Lieblingscafe aufzuhängen, lernt sie Erik kennen. Erik ist ein kleiner Filmstudent, der gerade seinen ersten Film dreht und dringend einen Job sucht. Doch Erik ist auch ein Sonnyboy, ein Träumer, immer mit einem Lächeln im Gesicht. Doch schon bald treibt er sie mit seinem Optimismus und dem Glauben an das wahre Glück in den Wahnsinn. Dass sie dabei evtl. ihr eigenes Glück findet, möchte Martha gar nicht wahrhaben. Den schließlich fällt Glück ja nicht vom Himmel, geschweige den aus der Popcornmaschine. Doch Erik lässt nicht locker, er möchte Martha das Glück wieder vor Augen bringen, das sie verloren hat.


    Meine Meinung:
    Wieder einmal hat mich ein wunderschönes Cover und eine Einladung angezogen mich für dieses Buch zu interessieren. Ich kannte ja die Autorin schon von ihrem ersten Band. Doch diesmal hat mich die Geschichte nicht so sehr berührt wie bei "Das Café der guten Wünsche". Den Charakteren fehlte es mir ein wenig an Emotionen, lediglich am Ende hatte ich ein paar Tränchen in den Augen. Die Geschichte war sicherlich gut durchdacht, allerdings haben zu viele unsympathische Charaktere für mich, die Romantik zum Kippen gebracht. Martha fand ich in einigen Dingen zu überzogen und teils war für mich manches nicht nachvollziehbar. Dass sie durch ihren Verlust natürlich getroffen ist, kann ich verstehen, doch das sie es jeden spüren lässt, vor allem Erik fand ich ein bisschen zu viel. Erik und Susanna konnten mich am meisten überzeugen. Trotzdem war die Geschichte unterhaltsam, sie hat mich nur lediglich nicht so in den Bann gezogen wie der Vorgänger. Die Erwähnung von verschiedenen Filmen, von denen ich einige gar nicht kannte, war sehr schön. Auch das Zitat von Dostojewski war genau nach meinem Geschmack: "Jemanden zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat." Deshalb von mir für diese Liebesgeschichte 3 1/2 von 5 Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Inhalt:
    Martha ist Inhaberin und Betreiberin eines der schnuckeligsten Kinos in Köln. 'Das Lichtspielhaus' hat sie vom vorherigen Besitzer geerbt, zusammen mit allem was dazu gehört. Die nicht zu verachtende Summe zur Reparatur und Instandhaltung hat sie inzwischen entsprechend eingesetzt und auch wenn sie das Kino über alles liebt, wirkt es doch immer ein wenig grau.
    Viele Filmposter aus vergangenen Zeiten und auch der gemütliche Kinosaal strahlen nicht mehr im Glanz alter Tage. Auch wenn sie es versuchte, es waren doch immer dieselben Menschen, die zu Besuch kamen. In erster Linie Kritiker und Presseleute, sobald sie wieder einen besonderen Film herausholte und ins Wochenprogramm gab.


    In Marthas Liebesleben ist es beinahe ähnlich grau. Seit sie von ihrer großen Liebe Tom verletzt und verlassen wurde, hatte kein Mann mehr Platz in ihrem Herzen gefunden. Den Glauben an die große Liebe hat sie eh nicht und Happy Ends gibt es sowieso nur auf der Leinwand oder im Kitschroman.
    Susanna, Marthas Freundin und einzige Angestellte, hingegen hat den Mann fürs Leben gefunden und ist auf dem besten Wege eine wundervolle Mama zu werden. Leider kann sie nun nicht mehr für Martha arbeiten und ganz alleine kann diese den Betrieb auch nicht stemmen. Nach einem nächtlichen Überfall ist sie zudem ängstlich, gerade in den Abendstunden allein im Kino zu sein. Was sie braucht ist ein Mitarbeiter mit Türsteherqualitäten.
    Aus einer Laune heraus hängen die beiden einen Zettel im Café aus mit Telefonnummern. Als Martha zur Einsicht gelangt, dass man so keine qualifizierten Mitarbeiter finden kann, ist es allerdings zu spät.


    Erik, unverbesserlicher Optimist und Nachwuchsdrehbuchschreiber, hat sich bereits die Nummer notiert. Bis zur Fertigstellung seines ersten Filmes ist es noch ein langer Weg und er braucht dringend einen Job für den Übergang. Was wäre da besser als eine Anstellung in einem Kino?
    Erik wählt die Nummer und landet wenig später bei Martha. Er versucht sich Best möglichst zu verkaufen und nach einem kurzen Vorstellungsgespräch ist er auch schon eingestellt. Das hierbei auch seine Statur eine gewisse Rolle spielt lässt seine neue Chefin unter den Tisch fallen. Es ist ja nur für den Übergang, bis sich jemand geeigneteres finden lässt.
    Dass bei Martha und Erik grundverschiedene Welten aufeinander prallen ist vor allem Susanna klar, aber sie glaubt das Eriks unerschütterliche gute Laune genau das ist was sowohl Martha als auch ihr Kino brauchen.


    Nach nur wenigen Tagen ist Martha von Erik genervt und fragt sich, wie man so naiv durchs Leben gehen kann. Und doch fühlt sie sich in seiner Nähe sicher. Als sie bei einem gemeinsamen Einkauf der Vorräte geradewegs Marthas Ex Tom und seiner ziemlich schwangeren Neuen in die Arme laufen kommt Martha eine blöde Idee, die sie schon bald in Teufels Küche bringt. Aber ist es nicht genau das, was Martha braucht? Ein wenig mehr Leben in ihrem tristen Alltag? Dafür ist Erik in jedem Fall die richtige Person.
    Aber auch Stefan, ihr Stammkritiker, versucht Martha für sich zu begeistern.


    Ein Kino, zwei Männer und eine Frau - kann es hier ein Happy End geben?


    Meinung:
    Ich habe Marie Adams im letzten Jahr auf der lit.Love kennengelernt. Da ich bislang nicht dazu gekommen bin mir ein Buch von ihr vor die Nase zu halten, habe ich mich für die Leserunde angemeldet und war gespannt. Ich persönlich liebe ja Filme - sofern sie gut gemacht sind. Der Plot versprach spannend zu werden und das Cover animierte zum nächsten Kinobesuch doch mal eine Portion Popcorn zu kaufen.
    Allerdings ist Martha alles andere als begeistert von Popcorn und das hat einen guten Grund. In ihrem Kino gibt es weder eine Popcornmaschine noch Popcornkino. Dafür sucht sie sich altbewährte Klassiker raus und lockt damit vor allem ältere Generationen ins Kino.
    In meiner Stadt gibt es vor allem natürlich die großen Kinos mit Blockbuster-Programm, aber auch ein paar Nischenkinos. So laufe ich jedem Tag an einem vorbei und seit ich dieses Buch gelesen habe, schaue ich intensiver auf die Programmankündigung. Ob es dort auch kein Popcorn gibt? ;o)


    Marie Adams beschreibt das Kino ziemlich gut und man meint beinahe den leicht staubigen Geruch in der Nase zu haben. Allerdings konnte mich die Autorin überhaupt nicht mit ihren Charakteren begeistern. Susanna ist eine glückliche junge Frau mit Träumen und ausgerechnet sie verlässt Martha, die in ihrer negativen Einstellung allem und jeden gegenüber einfach nur unsympathisch ist. Sie sucht beinahe ständig nach dem Haar in der Suppe und wenn sie keines findet, dann fügt sie es eben selbst ein. Obwohl Martha gerade 30 Jahre alte ist, macht sie den Anschein einer alten, verbitterten Frau die vom Leben gezeichnet ist.
    Natürlich spielt hier auch ihre Vergangenheit mit Tom eine große Rolle, aber man könnte meinen, sie ist in der Zeit hängen geblieben.


    Und dann ist da Erik. Ein Luftikus, Sonnenschein und beinahe übertriebener Optimist. Erik glaubt fest an die Liebe, an das Leben und an seinen Erfolg als Drehbuchautor. Seine gute Laune tut beinahe weh und fast konnte ich Martha verstehen, dass sie ihn als kindlich und naiv abstempelt. Aber mit der Zeit lernt man Erik besser kennen und fiebert mit, wie es bei ihm weitergeht. Das aus den beiden ein Paar wird ist so ausgeschlossen wie eine Hochzeit im Vatikan.
    Die meisten Charaktere machen während der Geschichte eine gewisse Entwicklung durch - Martha nicht. Das nimmt leider sehr die Freude am Buch.


    Da die Autorin während der Leserunde dabei war und bereits erwähnte, dass sie das erste Mal eine eher knifflige Hauptprotagonistin in einem Roman verwurstelt hat, werde ich mich an einem anderen Buch aus ihrer Feder versuchen. Eines weiß ich nach diesem Buch - ich brauch einen Hauptcharakter den ich leiden kann. Und wenn es nicht am Anfang ist, dann doch wenigstens nach dem ersten Drittel.


    Fazit: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Martha ist Besitzerin eines kleinen Programmkinos. Es ist ihr Leben und lenkt sie von ihrem Liebeskummer ab, denn an Happy Ends glaubt sie schon lange nicht mehr. Als ihre Freundin und Mitarbeiterin Susanne wegzieht muss jemand Neues gesucht werden und obwohl sie eine Frau bevorzugen würde gibt sie Erik eine Chance. Doch Erik ist ein Optimist und macht es Martha damit nicht immer leicht.


    Meine Meinung:
    Mein erstes Buch von Marie Adams war Das Café der guten Wünsche in dem es um ein ganz besonderes Café geht und ich hoffte dass diesmal auch etwas von dem Zauber zu finden ist. Diesmal eben nur im Kino.


    Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und so habe ich frohen Mutes angefangen zu Lesen. Der Einstieg war leicht ebenso wie der Schreibstil. So kam ich rasch Vorwärts. Das die Protagonistin sehr negativ eingestellt war sah ich als vorübergehende Situation und ich freute mich auf den Fortgang der Geschichte. ZU Beginn fesselte mich die Neugier, doch dann war es irgendwann etwas müssiger zu lesen. Einfach weil es mir zu negativ erschien. Eine Leichtigkeit fehlte, was ich hauptsächlich Martha zuschrieb.


    Diese ist nämlich ziemlich verbittert. Nur ihr Kino bringt ihr Freude und selbst da kommen Probleme vor. Sie jammert und meckert viel herum. Versteht nicht wie man glücklich sein kann. Sie hat eben Liebeskummer. Doch irgendwann sollte das vorbei sein, sagte ich mir, doch darauf konnte ich wirklich lange warten. So verleidete mir Martha mit ihrer negativen Stimmung, aber auch mit ständigem Wechsel der Gefühle und hin und her in anderen Dingen, so ein wenig diese Geschichte.
    Ich freute mich immer wenn es um Eric ging. Er ist Optimist und lässt sich durch fast nichts aus der Ruhe bringen. Er hat vielleicht manchmal einen zu verklärten Blick, aber das ist auch das Einzige was man ihm vorwerfen könnte. Insgesamt hat er ein gesundes Selbstbewusstsein und war mein Highlight der Story.


    Zum Ende hin wurde es ein wenig besser, aber wenn ich von Ende hin rede geht es da wirklich um die letzten etwa 50 Seiten. Bis dahin zieht das Buch eher runter, als eine romantische Freude zu verursachen.


    Leider hat Marie Adams es nicht geschafft das Gefühl vom Vorgänger so wirklich zu transportieren. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: