Elisabeth Preuß - Die Kanzel in der DDR

  • Elisabeth Preuß: Die Kanzel in der DDR Die ungewöhnliche Geschichte des St. Benno - Verlages; St. Benno - Verlag Leipzig 2006; 297 Seiten; ISBN: 978-3-7462-1888-5


    Die DDR war als sozialistischer Staat ja eigentlich ein gottloses Land. Seit 1947 - also noch vor der formalen, offiziellen Gründung des Staates - ist der Verlag als Sprachrohr des Katholozismus publizistisch aktiv geworden.


    Das Buch beschreibt die Verlagsarbeit, ihre inhaltliche Entwicklung, das Nebeneinander zum Staat sowie das Vorankommen nach der Wende.


    Das Buch wurde ursprünglich 2002 als Diplomarbeit im Fach Katholische Theologie an der Katholischen Fakultät Erfurt herausgegeben. Inzwischen ist es Band 34 der Erfurter Theologischen Schriften.


    Behält man dies im Auge, wird vieles verständlicher - die Bleiwüste, die Detailtreute, die Genauigkeit und Gründlichkeit der Ausführungen. Überraschend angenehm ist die Lebendigkeit der Texte.


    Der Verlatg mag in der breiten Öffentlichkeit so ziemlich unbekannt sein. Rezensionen, Besprechungen und Erwähnungen seiner Bücher wird man nur selten finden. Da mag es mutig erscheinen, eine solche Firmenchronik herauszugeben. Andererseits wird so Zeitgeschichte vorgestellt, die ansonsten nicht wahrgenommen worden wäre.

  • Von der berühmten Rüdig'schen Bleiwüste und dem Rückzug auf eher formale Dinge abgesehen ist der Hinweis auf dieses Buch an sich schon lobenswsert


    Der Verlag mag in der breiten Öffentlichkeit so ziemlich unbekannt sein. Rezensionen, Besprechungen und Erwähnungen seiner Bücher wird man nur selten finden. Da mag es mutig erscheinen, eine solche Firmenchronik herauszugeben. Andererseits wird so Zeitgeschichte vorgestellt, die ansonsten nicht wahrgenommen worden wäre.

    Das (Unbekanntsein) mag eventuell in unserem so wohlinformierten "Westen" der Fall sein, aber in der DDR war dieser Verlag ein Zeichen für Verläßlichkeit mitten in der Verlagslandschaft. Man fand dort Bücher religiösen Inhalts, die man nicht woanders fand. Ob das also allein für den ja breitenst verpönten Katholizismus bestimmt war weiss ich persönlich nicht. Heute soll es ja tatsächlich katholische Christen geben, die sich für Protestanten interessieren oder evangelische Christen, die sogar mal was Interessantes in ursprünglich katholischen Häusern finden. Schon komisch, aber wahr.


    Sicherlich über Konfessionen hinweg finden heute Bücher und Hefte meditativen Inhaltes zB den Weg hin zum interessierten Leser.


    Okay, ob ICH persönlich diese Dinge lese ist eine andere Frage... Aber ich erinnere mich sehr gut, dass für meine Verwandten in der DDR dieser Verlag ein echter Bezugspunkt war.


    Mit den angegebenen Stichworten findet man ja leicht zum Katalog des Verlags.

  • Behält man dies im Auge, wird vieles verständlicher - die Bleiwüste, die Detailtreute, die Genauigkeit und Gründlichkeit der Ausführungen. Überraschend angenehm ist die Lebendigkeit der Texte.

    Da mich das Buch aus professionellen Gründen nun doch injteressiert schaute ich näher hin. Ich komme nun also doch nochmals auf die berühmt-berüchtigte Rüdig'sche Bleiwüste zurück, die auf einen reinen Text zurückschliessen lässt, oder nicht? In der Produktbeschreibung finde ich folgenden Hinweis:


    Das Buch ist mit vielen interessanten Illustrationen versehen, die das lebendige Bild der Verlagsgeschichte von dessen Gründung bis heute dokumentieren.


    Also was nun? Stimmt das nicht?

  • Hallo Tom Leo,


    für meinen persönlichen Geschmack gibt es viel zu wenige Fotos. Insbesondere die Anfangszeit des Verlages hätte deutlich besser illustriert werden können. Der Kompromiss könnte lauten, das Wort Bleiwüst mit Gänsefüßchen ("Bleiwüste") zu versehen.


    Viele Grüße


    Andreas