J.M. Barrie - Dear Brutus

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Einige Ehepaare werden zur Mittsommernacht von einem geheimnisvollen Herrn Lob in dessen Anwesen eingeladen um dort ein wenig Zeit miteinander zu verbringen. Die betreffenden Ehefrauen wollen erfahren, was gerade sie zu Kandidaten für diese „Ehre“ gemacht hat und erpressen den Butler Matey mit einem vorgetäuschten Diebstahl von Ringen dazu, ihnen Näheres zu sagen. Aber Matey gibt vor, nichts dazu zu wissen, warnt die Damen allerdings dringendst davor am Abend der Mittsummernacht in den Wald zu gehen – eine seltsame Warnung, da es im weiteren Umkreis dieses Anwesens gar keinen Wald gibt.


    Pflichtschuldigst taucht dieser aber dann am fraglichen Abend auf und durch verdrehte Psychologie bringt Lob seine Gäste dazu sich warm anzuziehen und in den Wald zu gehen, während er selbst in seinem Haus zurückbleibt. Und kaum haben die Besucher den geheimnisvollen Wald betreten, als sie sich in einer ganz neuen Welt wiederfinden – einer Welt, die direkt aus ihren Wünschen und ihrem Gefühl verpasster Chancen zu stammen scheint.


    Während „Peter Pan“, Barries bekanntestes Werk, die entscheidenden Entscheidungen zum Erwachsenwerden bei den „Verlorenen Kindern“ auf unbestimmte Zeit vertagt, geht es in diesem Stück darum, dass man vielleicht an wichtigen Stellen in seinem Leben den falschen Weg genommen hat und dies nun nicht mehr ändern kann. Ist es ein außerhalb unserer Selbst stehendes Schicksal, das unseren Lebensverlauf bestimmt, oder sind wir es – wie Shakespeare in „Julius Caesar“ zu Cäsars Adoptivsohn sagen lässt – selbst?


    Sprachlich – und von der gesellschaftlichen Darstellung – auch eventuell von Oscar Wilde mit inspi-riert ist dies ein ganz nettes Gedankenexperiment, dass seinerzeit für viele Vorstellung einen Londoner Theatersaal gefüllt hat. Heutzutage wirkt es aber vergleichsweise zahm. :study: